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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2024

Einblick in Vergangenes

Ich komme nicht zurück
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Rasha Khayat schreibt in diesem Roman über Themen wie Einsamkeit, Trauer, Rassismus, Wehmut und Freundschaft. Die Protagonistin ist Hanna, die in den 90er Jahren in Deutschland aufwächst. Die Leser erhalten ...

Rasha Khayat schreibt in diesem Roman über Themen wie Einsamkeit, Trauer, Rassismus, Wehmut und Freundschaft. Die Protagonistin ist Hanna, die in den 90er Jahren in Deutschland aufwächst. Die Leser erhalten Informationen auf zwei Zweitebenen, einerseits werden Erinnerungen aus der Kindheit geschildert, andererseits geht es um die mittlerweile erwachsene Hanna. Sie geht während der Corona-Pandemie in ihre Heimat zurück und möchte ihre Freundin Zeyna suchen. Hier erinnert sie sich an ihre Kindheit und ihre Freundschaft zu Cem und Zeyna. Zu Cem hat sie noch engen Kontakt, zu Zeyna jedoch nicht mehr. Im Verlauf der Handlung schafft es Hanna nach und nach sich dem Sog der Einsamkeit zu entziehen.
Der Roman ist sehr emotional und authentisch geschrieben, die Autorin hat einen individuellen Schreibstil, an den man sich gewöhnt. Und auch sonst kann ich den Roman jedem ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Zwischen Realität und Utopie

Kleine Monster
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Jessica Lind schreibt in diesem Roman über die Familie von Pia, Jakob und dem 8-jährigen Luca, wobei die Handlung aus der Perspektive von Pia geschildert wird. Nach und nach zeichnet sich ab, dass es vielmehr ...

Jessica Lind schreibt in diesem Roman über die Familie von Pia, Jakob und dem 8-jährigen Luca, wobei die Handlung aus der Perspektive von Pia geschildert wird. Nach und nach zeichnet sich ab, dass es vielmehr um das von ihr in der Kindheit Erlebte geht, als um das Vorgefallene zwischen Luca und einer Mitschülerin. Die Autorin schildert eindrücklich, wie einprägsam vergangene Erfahrungen sind und welche Abgründe in uns verborgen sein können. Besonders der Aspekt, inwieweit die Schilderungen aus der Sicht einer traumatisierten Mutter die Realität abbilden und wo daran zu zweifeln ist, hat mich gereizt. Ein wenig schade fand ich, dass der Roman nichtssagend endete, es fand kein wirklicher Abschluss der Handlung statt. Alles in allem kann ich „Kleine Monster“ jedoch empfehlen und die aufgeworfenen Fragen von Ethik und Moral bringen einen zum Nachdenken, was mir sehr gefiel.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Schwierig...

Die kurze Stunde der Frauen
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Ich hatte mir viel vom Sachbuch „Die kurze Stunde der Frauen“ erhofft, ganz erfüllt wurden meine Erwartungen leider nicht. Das Buch ist in neun Kapitel gegliedert und zieht verschiedene Quellen wie Briefe ...

Ich hatte mir viel vom Sachbuch „Die kurze Stunde der Frauen“ erhofft, ganz erfüllt wurden meine Erwartungen leider nicht. Das Buch ist in neun Kapitel gegliedert und zieht verschiedene Quellen wie Briefe und Tagebücher heran. Den Mythos der Trümmerfrauen räumt sie zwar auf, doch dies ist mittlerweile auch keine bahnbrechende Erkenntnis mehr. Mir fehlte eine neutrale und analytische Herangehensweise, die auf sachlicher Ebene die Lebensrealität der Frauen in der Kriegs- und Nachkriegszeit reflektiert. Der Aspekt der Emanzipation zieht sich durch das Buch und wirft einen eher herablassenden Blick auf die Zeitzeugen von damals. Die Interpretationen der Autorin zu Tagebucheinträgen enthalten teilweise zeitliche Fehler und werden mit ihrer eigenen subjektiven Meinung wiedergegeben, was der Sachlichkeit des Buches nicht zugutekommt. Hin und wieder gibt es inhaltliche Wiederholungen zwischen den Kapiteln und auch die Verweise auf eigene Publikationen empfand ich als störend und unangebracht.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Kraft statt Scham

Sorry not sorry
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Anika Landsteiner befasst sich in „Sorry not sorry“ mit dem Thema der weiblichen Scham und reflektiert in Form von kurzen persönlichen Geschichten über Hintergründe und Auslöser dieser. Die Essays im jeweiligen ...

Anika Landsteiner befasst sich in „Sorry not sorry“ mit dem Thema der weiblichen Scham und reflektiert in Form von kurzen persönlichen Geschichten über Hintergründe und Auslöser dieser. Die Essays im jeweiligen Kapitel sind sehr eindrücklich geschrieben und als Einstieg in Themen wie Feminismus oder Patriarchat gut geeignet. Die Kapitel umfassen biologische Themen, aber auch gesellschaftliche Lebensbereiche wie Karriere oder Kommunikation von Grenzen.
Man wird als Leser*in zur Reflektion über sich selbst angeregt und offener mit bestimmten Themen umzugehen. Auch die ermutigende und authentische Herangehensweise der Autorin trägt dazu bei, sowie der angenehme und verständliche Schreibstil, sodass das Gesamtpaket des Buches stimmig ist.
Ich mochte bereits ihre Romane und auch hier wurde ich nicht enttäuscht, daher eindeutige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Zwischen Traditon & Moderne

Zuckerbrot
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In „Zuckerbrot“ lässt uns Balli Kaur Jaswal Einblicke in das Sikh-Familienleben im Singapur der 90er-Jahre gewähren. Dies geschieht auf zwei Zeitebenen, beginnend bei den Anfängen der 90er-Jahre zurückgehend ...

In „Zuckerbrot“ lässt uns Balli Kaur Jaswal Einblicke in das Sikh-Familienleben im Singapur der 90er-Jahre gewähren. Dies geschieht auf zwei Zeitebenen, beginnend bei den Anfängen der 90er-Jahre zurückgehend zu den sechziger Jahren. Die Protagonistin ist die zehnjährige Pin, die zwischen Tradition und Moderne aufwächst. Das Thema Essen nimmt in diesem Buch eine wichtige Funktion ein, da somit die Gefühlslagen ihrer Mutter Jini in Erscheinung treten und Pin fähig ist, diese wahrzunehmen. Neben der Mutter spielt auch die Großmutter im Leben der Heranwachsenden eine wichtige Rolle, die bei der Familie einzieht, und sich somit einige Konflikte zuspitzen.
Die Autorin schreibt authentisch und gleichzeitig fesselnd, wobei insbesondere die Beschreibungen von Pins Kindheit sehr eindrücklich und gelungen sind. Die Figuren als auch der Inhalt können überzeugen und daher ist das Buch „Zuckerbrot“ wärmstens zu empfehlen!

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