Cover-Bild Digitale Ethik
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Kultur- und Medienwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 01.04.2019
  • ISBN: 9783426277362
Sarah Spiekermann

Digitale Ethik

Ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert

Technik, die dem Menschen dient - das fordert die Wiener Professorin Sarah Spiekermann von allen, die an der Digitalisierung mitwirken. In ihrem gesellschaftskritischen Sachbuch entwickelt Sarah Spiekermann eine Ethik für die Technik der Zukunft - und zugleich ein Plädoyer für Freiheit und Selbstbestimmung im Zeitalter der Digitalisierung
Apps, die unaufgefordert Informationen zuschicken; Autos, die von Google-Rechnern gesteuert werden; Sprachassistenten, die Bestellungen für uns vornehmen – immer mehr Menschen fragen: Was macht die Digitalisierung mit mir und meinem Leben?
Sarah Spiekermann kritisiert, dass wir zu passiven Empfängern einer entmündigenden Technik degradiert werden.
Sie fordert deshalb ein radikales Umdenken: Wir brauchen eine Technik, die uns dient, statt uns zu beherrschen. Die Digitalisierung darf nicht länger vom Gewinnstreben der IT-Konzerne getrieben sein, sondern muss Werte wie Freundschaft, Privatheit und Freiheit verwirklichen helfen. Denn nur so werden wir unser Menschsein in einer digitalisierten Lebenswelt sichern können: „Wir müssen versuchen, den Wert zu entdecken, der mit Technik geschaffen werden kann. Und das ist nicht Geld, nicht Effizienz, nicht Gewinnmaximierung. Sondern Zufriedenheit, Freundschaft und Wissen.“
In ihrem Sachbuch „Digitale Ethik“ entwirft Sarah Spiekermann, die Expertin für ethische Technik-Entwicklung, ein Werte-System für das Zeitalter der Digitalisierung, das auf traditionellen Werten aufbaut.

"Dieses Buch ist Pflichtlektüre." Süddeutsche Zeitung

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Ein sehr lesenswertes Buch zu einem aktuellen Thema.

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Ein ganz gutes Buch zum heute so wichtigen Thema, insb. für Einsteiger gut geeignet. Es ließ sich angenehm lesen. Aufschlussreichen Inhalte wurden anschaulich und verständlich präsentiert.
Zugegeben, am ...

Ein ganz gutes Buch zum heute so wichtigen Thema, insb. für Einsteiger gut geeignet. Es ließ sich angenehm lesen. Aufschlussreichen Inhalte wurden anschaulich und verständlich präsentiert.
Zugegeben, am Anfang musste ich mich durchkämpfen. Aber spätestens ab 3. Kapitel machte es einen Klick und ich konnte gespannt wie vergnügt das Buch zu Ende lesen, der Autorin in weiten Strecken zustimmen, dankbar für die Punkte nicken, die man gewohnt ist, als Gegebenheit zu nehmen, die sie aber aufgezeigt und entspr. kritisiert hat. Es gibt auch viele gute Ideen, Einsichten wertvolle Denkanstöße, sehr gute Fragen etc.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut. Die Kritik an den gegenwärtig herrschenden Zuständen, bei denen die Menschen ausgenutzt und zu passiven Bedienern oder auch Marionetten der Technik herangezogen werden, las sich deutlich heraus.
Jedes Kapitel führt sein eigenes Highlight, z. B.:
Im Kap. 3 findet man u.a. Kritik an sog. Dataisten, s. z.B. „Homo Deus“ von J.N. Harari, die der Meinung sind, dass sie über die Big-Data-Vermessungsmodelle die Welt erfassen, erklären und noch was damit machen könnten. Prof. Spiekermann schreibt, dass es ein ziemlicher Unsinn ist, da das wirklich Wichtige im Leben sich kaum digital erfassen lässt. Bei Dataisten erhält man das verzerrte Abbild der Realität, in welches dann die arglosen Konsumenten in voller Inbrunst der Überzeugung gepresst werden. Sie schreibt auch, dass Menschen, die stets online sind, die Gefahr laufen, die Fähigkeit verlieren, sich auf ihre natürliche Umgebung einzulassen und den realen Dingen Bedeutung beizumessen. Dazu schwindet auch das Gedächtnis. So wird das Leben bedeutungslos, was sich auch auf die Persönlichkeit auswirkt.
Im Kap. 4 räumt sie u.a. mit dem gewohnten Denkmuster „neu ist gut, alt ist schlecht“ auf. Sie erklärt auch, warum sie meint, dass das Modelldenken, das man seit dem 15 Jh. praktiziert, heute eher schädlich als nützlich ist. Sie schreibt kritisch auch über den Transhumanismus, dem das negative Menschenbild zugrunde liegt, als „… Ideologie der Lieblosigkeit, in der der Mensch schlichtweg als suboptimales Auslaufmodell angesehen wird.“ S. 166.
Nach der Kritik kommen die konstruktiven Vorschläge. Die Autorin plädiert für ein menschenfreundlicheres Wertesystem, das der neuen Technik zugrunde gelegt werden sollte. Im Kap. 5 nennt sie u.a. die Voraussetzungen für Gesundung im digitalen Sinn, darunter das Weglassen der heute als Selbstverständlichkeit empfundenen Überbewertung des finanziellen Gewinns, das Weglassen von Halbwahrheiten, Unausgereiftem uvm.
Zum Schluss sagt Prof. Spiekermann: „Wichtig ist, dass unsere politischen Kräfte diese Notwendigkeit von ‚Ethics by Design‘ schnell erkennen und dass sie lernen zu verstehen, wie die Natur des Digitalen wirklich geartet ist und auf die Gesellschaft auswirkt.“ S. 277 mit anschließenden treffenden Sätzen zu der heutigen Situation, die das Wirken der Politiker, mangels besseren Wissens, von Einflüsterungen der Lobbyisten bestimmt ist.
Am Ende erklingt der Aufruf zur Umorientierung des Handelns in die ethischere Richtung.
Einiges hätte in diesem Werk besser sein können. Product placement hätte nicht sein müssen. Auch der eigene Werdegang in ersteren Kapiteln hätte gern kürzer ausfallen können.
Aber alles in allem ist es ein sehr lesenswertes Buch zu einem aktuellen Thema geworden. Ich vergebe gern vier Sterne und eine Leseempfehlung.

Das Buch ist hochwertig gemacht, eignet sich prima als Geschenk: Festeinband in Grün, passend zu den Buchstaben des Titels und dem Klappentext hinten, das Ganze macht einen harmonischen Eindruck. Der Zweig auf dem weißen Umschlag ist optisch hervorgehoben: Es leuchtet, wenn man das Buch gegen das Licht hält. Die Schrift hat angenehme Größe. Das Buch liegt gut in der Hand.
Gekürzt.