Sehr emotional und berührend
Mein Fazit:
Ich lese seit Jahren Bücher über den Zweiten Weltkrieg, aber die Geschichte von Anna hat mich sehr berührt. Eine junge Frau, die als" Schwachsinnig" im Rahmen der Rassenreinheit eingestuft ...
Mein Fazit:
Ich lese seit Jahren Bücher über den Zweiten Weltkrieg, aber die Geschichte von Anna hat mich sehr berührt. Eine junge Frau, die als" Schwachsinnig" im Rahmen der Rassenreinheit eingestuft wurde, zwangssterilisiert und in der Gaskammer von Grafeneck" entsorgt"wurde. Anna ist 24 Jahre alt, als sie von gewissenlosen Menschen, die sich Ärzte nannten, ermordet wurde. In der Familie wird Anna totgeschwiegen, ihre Existenz verschwiegen, da sie den Makel" Angeborener Schwachsinn" hatte … Anna, eine lebenslustige, freundliche, junge Frau , die nicht leben durfte, da sie als " unwertes Leben " betitelt wurde. In ihrer Krankenakte wird später stehen: Patientin ist" lästig"...
Die Autorin beschreibt mit einfachen, klaren Worten das einfache, sehr kurze und traurige Schicksal ihrer Tante. Der bildhafte Schreibstil der Autorin macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem, denn man hat das Gefühl, Anna schon lange zu kennen.Anna, die in ihrer eigenen Welt lebte und ich hoffe, dass sie trotz allem auch schöne Momente in ihrem Leben erleben durfte. Was mich erschüttert hat, war die Aufrechnung im NS-Staat, was ein schwachsinniger, ein tauber oder ein behinderter Mensch den Staat kostet und es doch einfacher ist, sie zu" entsorgen". Vor allem billiger …" Wie viel Mill. RM kosten diese Gebrechlichen jährlich? Da war ich echt erschüttert. Weil diese Aufstellung habe ich das erste Mal gelesen und früher beim Lesen nie darüber nachgedacht. Ich musste einige Male beim Lesen unterbrechen, weil mir die Tränen kamen. Wie müssen sich die Menschen auf dem Weg in die Gaskammer gefühlt haben? Hatten sie Angst, waren sie ruhig und sich der nähernden Gefahr nicht bewusst? Dieses Buch ist ein Mahnmal für all die unschuldigen Menschen, die dort ihr Leben verloren haben.
"Ein Leben ist erst dann vergessen, wenn der Name vergessen ist." Ein sogenannter Stolperstein, in Form einer Messingplatte mit ihren Daten, erinnert an Anna vor ihrem letzten Wohnhaus in Mühlheim. Ich werde Annas Geschichte noch sehr lange in Erinnerung behalten.