Cover-Bild Landeier
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 22.09.2017
  • ISBN: 9783499291098
Tom Liehr

Landeier

Sebastian Kunze ist als Großstadtjournalist gescheitert. Er landet mit Frau und Tochter in der brandenburgischen Provinz, denn Melanie ist Psychotherapeutin, und auf dem Land gibt es, was sie braucht: Einen Kassensitz und therapiebedürftige Menschen. Doch die ländliche Realität zwischen Gurkenständen und Landgaststätten hält für das Paar einige Überraschungen bereit. Melanie traut sich bald kaum mehr auf die Straße - wegen all der «Bescheuerten». Sebastian hingegen lernt die Überschaubarkeit des neuen Lebens zu schätzen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2018

Stadt kann jeder, Land nicht

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In "Landeier" von Tom Liehr, wird ganz toll gezeigt wie einfach und anonym das Leben in einer Großstadt ist und wie kompliziert und persönlich das Leben auf dem Land dagegen sein kann. Ich hatte am Anfang ...

In "Landeier" von Tom Liehr, wird ganz toll gezeigt wie einfach und anonym das Leben in einer Großstadt ist und wie kompliziert und persönlich das Leben auf dem Land dagegen sein kann. Ich hatte am Anfang ein kleines Problem in die Geschichte rein zu kommen und das lag allein an der Arroganz des Hauptprotakonisten. Doch nach einigen Seiten hatte ich seine Art verstanden und konnte es umsetzten für mich. Das Buch hat sich ansonsten gut gelesen. Melanie war mir sehr sympathisch, auch wenn sie es doch sehr Überrumpelt alle anderen vor Vollendete Tatsachen gestellt hat. Der Schreibstil, war locker und hat den Leser den die Seiten fließend lesen lassen. Leider gab es zwischendrin ein zwei Spannungsabfälle, so das es etwas zäh wurde, aber trotzdem war es ein Gutes Buch, was als leichte Lektüre für zwischendurch, trotzdem zum Nachdenken anregt.

Inhalt:
Für Sebastian Kunze ändert sich von jetzt auf gleich alles. Zuerst muss er über Umwege erfahren, das er seinen Job verloren hat, dann stellt ihn seine Frau Melanie vor eine Große Entscheidung und eine für ihn getroffenen Entscheidung wird zur Nebensache. Melanie hat ohne Sebastians wissen ein Haus im Spreewald gekauft und den Umzug organisiert. Mit Tochter und Mann will sie hier eine eigene Praxis aufbauen und das Leben neu starten. Doch Sebastian weiß nicht wie ihm geschieht, für ihn bliebt vorerst keine andere Wahl. Er der Städter und Frauenheld findet sich jetzt in der Provinz wieder und muss sich neu orientieren. Als Melanie verkündet Schwanger zu sein, zweifelt er an der Vaterschaft. Erst durch eine schwere Erkrankung seines besten Freundes öffnen sich seine Augen und er gesteht all seine Sünden. Die Hoffnung auf eine Familie aufgegeben, kommt dann vielleicht doch noch die Wende.

Veröffentlicht am 30.06.2017

etwas fürs herz

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Tom Liehr verfügt über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und beherrscht das Spiel mit Worten ausnehmend gut. Das gilt in gleichem Maße für seinen ebenfalls im schreibenden Bereich tätigen Protagonisten, ...

Tom Liehr verfügt über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und beherrscht das Spiel mit Worten ausnehmend gut. Das gilt in gleichem Maße für seinen ebenfalls im schreibenden Bereich tätigen Protagonisten, der sich Hals über Kopf von seiner Ehefrau von der lebendigen Hauptstadt in ein ödes Provinznest verschleppt und seine Beziehung hochgradig gefährdet sieht. Zeitgleich kriselt es beruflich. Gründliches Bilanzieren ist somit mehr als überfällig. Doch auch sein zuverlässiger Freund in allen Lebenslagen befindet sich in einer Lebenskrise. Vom Klappentext her erwartete ich eher eine lustige Geschichte mit dem Schwerpunkt "Back to the roots/Landluft ist gesund!". Das ist zwar auch Thema, aber eher am Rande. Eher ist es eine Demontage des Protagonisten bzw. eine Art "Entkalken". Negativ: Spürbare Ausgrenzung übergewichtiger Menschen und Rollator nutzender Senioren sowie ein in mehreren Punkten nicht eindeutiges Ende. Positiv: Einige sehr zu Herzen gehende, jedoch nie kitschige Vater-Kind-Szenen sowie die Krankheitsabhandlung und natürlich die bereits erwähnte Eloquenz.