Cover-Bild Der Ruf des Eisvogels
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 29.02.2024
  • ISBN: 9783404192205
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Anne Prettin

Der Ruf des Eisvogels

Roman

21 Gramm, so viel wiegt eine Seele, weiß Olga. Ungefähr so viel wie der Eisvogel, in dem die Seele ihrer Mutter fortlebt, ewig und drei Tage. Das zumindest behauptet ihr Großvater, obwohl er Arzt ist und doch eigentlich an Wissenschaft glaubt. Er ist es auch, der Olga die Wunder der Natur erklärt und in ihr die Liebe zur Medizin weckt. Denn der kühle, distanzierte Vater hat kein Verständnis dafür, dass Olga die Welt mit eigenen Augen sieht.
Dann bricht der zweite Weltkrieg in die Idylle der Uckermark ein. Die Achtzehnjährige muss fliehen, und nichts ist mehr, wie es war. Erst fünfzig Jahre später kehrt sie mit Tochter und Enkelin zurück ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

Gelungener Schmöker über eine starke Frau

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„Man begegnet in seinem Leben vielen Leuten, aber nur wenigen Menschen.“ S.271
 
Diese Erfahrung macht Olga in ihrem Leben mehr als nur einmal und wir Lesenden begleiten sie dabei. Der Roman beginnt mit ...

„Man begegnet in seinem Leben vielen Leuten, aber nur wenigen Menschen.“ S.271
 
Diese Erfahrung macht Olga in ihrem Leben mehr als nur einmal und wir Lesenden begleiten sie dabei. Der Roman beginnt mit Olgas Geburt 1925 und endet 1991. Somit ist die fiktive Geschichte um Olga in knapp 80 Jahre deutsche Geschichte eingebettet, was Anne Prettin berührend gelungen ist.
Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart kehrt Olga zu ihrem Geburtstag 1991 in ihren Geburtsort zurück und erinnert sich in Rückblenden an ihr komplettes Leben. Dabei lässt sie auch das erste Mal ihre Tochter Becki und ihre Enkelin daran teilhaben.
 
Es geht in diesem Roman vor allem um starke Frauen und wie sie sich in diesen Zeiten zurechtgefunden haben. Was ihnen abverlangt wurde, zu Kriegszeiten und auch danach. Olga ist eine von ihnen und kämpft nicht nur mit den Erwartungen der Gesellschaft, sondern vor allem auch mit ihrem eigenen Anspruch und ihrer Vergangenheit.
Gleichzeitig ist es eine einfühlsame und emotionale Geschichte über Freundschaft und Liebe.
Die Sprache der Autorin ist dabei gelungen bildhaft und ließ mich konsequent weiterlesen wollen. Ich bin ihr gerne in die Uckermark, Oldenburg oder Tübingen gefolgt.
Zum Schluss schafft Anne Prettin dann noch eine inhaltliche Überraschung mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte und die mich emotional gepackt hab.
 
Wer auf der Suche nach einem Schmöker über starke Frauen und ihre Schicksale ist, wird hier sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Mehr als nur ein Familienroman

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Am 1. April 1925 erblicken Olga und ihre beste Freundin Lotte in der beschaulichen Uckermark das Licht der Welt. Es ist auch der Moment, in dem Olgas Mutter stirbt und ein Eisvogel auftaucht. Olgas Großvater ...

Am 1. April 1925 erblicken Olga und ihre beste Freundin Lotte in der beschaulichen Uckermark das Licht der Welt. Es ist auch der Moment, in dem Olgas Mutter stirbt und ein Eisvogel auftaucht. Olgas Großvater erzählt ihr später, dass die Seele eines Menschen 21 Gramm wiegt und damit genauso viel, wie die kleine Eisvogeldame, die fortan jedes Jahr am Geburtstag von Olga auftaucht und damit zum Sinnbild einer mütterlichen Präsenz wird. Da ihr Vater sie selbst indirekt für den Tod der Mutter verantwortlich macht, behandelt dieser Olga von Anfang an wie Luft. Die Rolle des Ersatzvaters übernimmt ihr Großvater, auch Pa genannt. Er ist Gynäkologe und erkennt schon früh Olgas Interesse an der Medizin. Er nimmt sie fortan bei seinen Untersuchungen mit, vermittelt ihr nebenbei viel medizinischen Fachwissen und stellt damit schon früh die Weichen für ihre spätere Berufswahl.
Olgas Jugend steht unter dem Schatten des Hakenkreuzes. Im Gegensatz zu einigen anderen lässt sie sich, auch dank der neutralen Einstellung ihres Großvaters, nicht von der Propaganda indoktrinieren. Stattdessen richtet sie eine geheimen Praxisraum ein, in dem sie heimlich verletzte Zwangsarbeitern medizinisch versorgt.Gleichzeitig wird der Erwartungsdruck größer, sich gegen ihr Herz und gegen ihre Träume zu entscheiden und die Rolle als Hausfrau und Mutter einzunehmen.
Nach Kriegsende sieht sie sich gezwungen, zusammen mit ihrer Tochter Becki in den Westen zu fliehen und möchte Ginsterburg gerne für immer hinter sich lassen.
Die schmerzhafte Vergangenheit holt sie erst wieder ein, als Tochter und Enkelin sie an ihrem 66. Geburtstag mit einer Fahrt in ihre Heimat überraschen.

Nicht nur für die Charaktere beginnt hier ein Wechselbad der Gefühle über den langen Zeitraum einer bewegenden, komplexen und lebendig erzählten Lebensgeschichte.
Die vielen Fragmente, aus denen diese besteht, setzt sich nach und nach, zu einen beeindruckenden Bild zusammen.
Die Handlung wechselt dabei immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart im Jahre 1991. Zugegebenermaßen hatte ich zwar einen unterhaltsamen Familienroman erwartet und wurde von der enthaltenden Spannung, Lebendigkeit und Vielschichtigkeit etwas überrascht.
Der Fokus liegt auch nicht etwa auf die Thematik des Nationalsozialismus. Vielmehr werden der Kampf um Freiheit und Emanzipation gemeinsam mit der Zeitgeschichte zu einer emotional sehr berührenden Romanerzählung verwoben. Von mir gibt es für dieses Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

sehr berührend

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"Der Ruf des Eisvogels" ist eine sehr berührende und nachhallende Geschichte um die Ärztin Olga.

Geboren am 01.04.1925 und gleichzeitig zur Halbwaisin geworden, da ihre Mutter bei der Geburt ...

"Der Ruf des Eisvogels" ist eine sehr berührende und nachhallende Geschichte um die Ärztin Olga.

Geboren am 01.04.1925 und gleichzeitig zur Halbwaisin geworden, da ihre Mutter bei der Geburt gestorben ist, beginnt das Buch sehr traurig und aufwühlend. Ihr Vater macht sie für den Tod der Mutter verantwortlich und kann darum keine Beziehung zu dem Kind aufbauen. Ihr liebevoller und herzlicher Großvater kümmert sich um sie. Schnell reift in Olga der Wunsch auch Ärztin zu werden wie ihr geliebter Großvater. Die Zeit geht dahin und auch in dem kleinen Heimat - Dorf zieht die Ideologie des Nationalsozialismus ein. Ihr Großvater, von ihr Pa genannt hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.
Ihre Töchter, die gerne mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter wissen möchten, schenken ihr zu Geburtstag eine Reise in die Uckermark. Es wird eine Reise in die Vergangenheit, auf der sich viele Fragen von Olga klären und sie ihr Leben besser verstehen kann.

Die Geschichte springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her und dies verwirrte mich an manchen Stellen. Ich musste aufpassen den Faden nicht zu verlieren. Dennoch hat mich die Lebensgeschichte von Olga und ihrer Familie sehr berührt. Das dritte Reich und seine Folgen werden sehr gut geschildert. Ein Buch welches noch lange in mir nachwirkte und ich weiter empfehlen kann.




Veröffentlicht am 19.05.2023

Ein bewegender Familienroman mit vielen überraschenden Wendungen

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"Der Ruf des Eisvogels" von Anne Prettin ist 2023 bei Lübbe in der Bastei Lübbe AG erschienen und man kann den Roman als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die ...

"Der Ruf des Eisvogels" von Anne Prettin ist 2023 bei Lübbe in der Bastei Lübbe AG erschienen und man kann den Roman als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Dieses hat meine Meinung / Rezension jedoch in keinster Weise beeinflusst.

Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich war auf Anhieb fasziniert von dem lebhaften und bildreichen Schreibstil. Es ist ein Roman über Mut, Freundschaft, Liebe, Verlust und über das Treffen von teils schwierigen Entscheidungen. Das Buch wartet mit einigen spannenden Momenten auf und hat mich mit teils überraschenden Wendungen sehr beeindruckt.

Die Handlung zieht sich durch verschiedene Zeitebenen, was es manchmal schwierig gemacht hat sich wieder in die einzelnen Momente hineinzudenken und den Faden nicht zu verlieren. Der Lesefluss ist manchmal bzw. stellenweise dadurch etwas gehemmt, weil man sich erst wieder bewusst machen muss ob man sich gerade in der Vergangenheit oder Gegenwart befindet.

Die Protagonisten sind vielschichtig und haben ihre Stärken und Schwächen und machen alle im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, was sie allesamt sehr authentisch macht. Die Hautprotagonistin Olga dürfen wir mit ihrer Kindheit und Jugend begleitet, ebenso zu den Zeiten der Naziherrschaft.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war wirklich spannend zu lesen, da mit der Zeit immer mehr Geheimnisse aufgedeckt werden. Man fühlt mit den Protagonisten mit und die Geschehnisse bleiben einem auch nach Lesen des Buches noch im Gedächtnis. Das Buch hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Schön für zwischendurch

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Ich fand das Buch im großen und ganzen ganz schön. Es beginnt direkt schon spannend und man ist gespannt auf alles, was noch kommen wird.
Die Nebengeschichte konnte mich auch überzeugen. Die Handlung wurde ...

Ich fand das Buch im großen und ganzen ganz schön. Es beginnt direkt schon spannend und man ist gespannt auf alles, was noch kommen wird.
Die Nebengeschichte konnte mich auch überzeugen. Die Handlung wurde in Rückblicken beschrieben, die Gegenwart war jedoch immer ein Teil davon.
Auch die Charaktere mochte ich gerne. Sie waren immer für eine Überraschung gut und konnten die Handlung aufpäppeln.
Die Zeit, in der die Handlung spielte, war der zweite Weltkrieg. Während dem lesen konnte man also auch nochmal etwas geschichtliches über die damalige Zeit lernen. Gerade auch, weil es nicht im Vordergrund stand, gleichzeitig aber auch schon, da viele Handlungen darauf basierten. Es wurde einem aber nicht so extrem aufgedrängt. Schwer zu erklären😅
Das Ende kam sehr überraschend mit einem neuen Wendepunkt, mit dem man nicht rechnet, jedoch passt es sehr gut in die Geschichte.
Ein paar Daten haben mich etwas verwirrt, weil die Zeitsprünge sehr extrem waren, aber man hat trotzdem schnell wieder in die Handlung hineingefunden.
Dennoch hat mir irgendwie noch was gefehlt. Das Buch war gut für zwischendurch und durch den einfachen Schreibstil auch schön zu lesen, jedoch konnte mich das Buch nicht zu 100% catchen.

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