Cover-Bild Der perfekte Kreis
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783832170998
Benjamin Myers

Der perfekte Kreis

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Redbone und Calvert kennen sich seit langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von sich erzählen, fühlen sie von Anfang an eine starke Verbundenheit. Hinter ihnen liegen Jahre der Rastlosigkeit und tiefen Einsamkeit. Eher zufällig entsteht in ihnen die Idee der Kornkreise. Während sie hoffen, dass sie in diesem Sommer den Kreis erschaffen können, kommen sie ihrem Land, seinen Bewohnern und ihren eigenen Träumen näher. Geprägt von demselben Freiheitsdrang und derselben Ablehnung jeglicher Obrigkeit, entstehen in ihnen ein tiefer Respekt für ihre Umwelt und der Wunsch, die beengende Realität des täglichen Daseins hinter sich lassen zu können. Gelingt der perfekte Kornkreis, kann ihnen auch alles andere gelingen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2021

Ährenmänner

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England in den späten 80ern. Zwei Männer stehen schweigend in einem Feld, bewaffnet mit Stöcken und Seilen. Ihr Ziel: der perfekte Kornkreis. Viel Zeit haben sie nicht, die Sommernächte sind kurz, Kornkreisjäger ...

England in den späten 80ern. Zwei Männer stehen schweigend in einem Feld, bewaffnet mit Stöcken und Seilen. Ihr Ziel: der perfekte Kornkreis. Viel Zeit haben sie nicht, die Sommernächte sind kurz, Kornkreisjäger sind unterwegs, um zu enthüllen, wer dahintersteckt. Außerirdische vermuten die einen, Jugendliche mit Schabernack im Sinn die anderen. Redbone und Calvert nehmen das amüsiert zur Kenntnis, während sie das nächste Projekt in Angriff nehmen, vom Trapping-St-Edmunds-Sonnenwendenpendel bis zum Throstle-Henge-Asteroidencollier.

Nach seinem Überraschungserfolg „Offene See“, das Lieblingsbuch der Unabhängigen (Buchhändler) 2020, erscheint nun der neue Roman von Benjamin Myers. Und das schon jetzt, obwohl das Original in England erst für 2022 angekündigt ist. Inspiriert durch die Geschichte der beiden Kornkreis-Künstler Doug Bower und Dave Chorley, die in den 80ern in Südenglands Feldern für Furore sorgten, lässt er zwei Männer durch fiktive Orte Großbritanniens ziehen. Der eine kreiert die Kunstwerke, der andere sucht die Felder, beide geleitet von einem selbsterstellten Codex, der vor allem eines verhindern soll: das bekannt wird, wer hinter den Kornkreisen steckt.

Ihre Geschichte wird verwoben mit realen Ereignissen: dem Falkland-Krieg, der Schlacht im Bohnenfeld, der weltweiten Berichterstattung über das Phänomen der Kornkreise in einer Zeit weit vor dem Internet. Und mit einer liebevollen Beschreibung der Natur, die sonst fast nur Robert Macfarlane beherrscht, mit eindringlichen Warnungen vor der Umweltverschmutzung und einem kleinen, fast schon beiläufigen Kommentar auf die Corona-Pandemie.

„Der perfekte Kreis“ ist nicht perfekt, aber perfekt geschrieben. Myers lässt vieles ungesagt, seine zwei Hauptfiguren geheimnisvoll. Was alles war, was alles kommt, das spielt keine Rolle, es zählen nur dieser Sommer, diese Nächte in der Natur, diese Kunst in den Feldern. Der kurze, nur 240 Seiten lange Roman steckt voller Poesie, voller Liebe zum Süden Englands, voller Hingabe für die Kreationen dieser beiden stillen Typen mit ihrem ganz eigenen Codex, für die der perfekte Kreis vor allem eines ist: eine Frage der Ähre.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Unbedingt lesen!

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„Am allerwichtigsten ist, dass wir die Aufmerksamkeit auf das Land selbst lenken. Weil, ernsthaft, es geht nicht um die Muster oder die Kornfelder, es geht um das Land. Das Land. Es geht darum, den Menschen ...

„Am allerwichtigsten ist, dass wir die Aufmerksamkeit auf das Land selbst lenken. Weil, ernsthaft, es geht nicht um die Muster oder die Kornfelder, es geht um das Land. Das Land. Es geht darum, den Menschen beizubringen, es zu lieben, damit sie es nicht einfach als gegeben hinnehmen, sondern den Drang haben, es zu schützen.“
Woche für Woche tauchen im Sommer 1989 auf Englands Feldern über Nacht spektakuläre Kornkreise auf, die die Bevölkerung und Wissenschaftler in Staunen versetzen und zu wilden Spekulationen ermuntern. Viele halten sie für Werke außerirdischer Lebensformen. Doch erschaffen wurden sie nicht von Außerirdischen, sondern von den Außenseitern Redbone und Calbert. Zwei von der Vergangenheit geprägte Männer, deren Freundschaft sich zunächst nur auf das Erschaffen der Kornkreise zu beschränken scheint, doch weit gefehlt, sie brauchen einander dringender als es zunächst scheint.
Redbone und Calvert: Harte Schale, weicher Kern – selten war dieses Sprichwort passender. Zwei Außenseiter, die so vieles gemeinsam haben und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Vereint durch den inneren Drang, etwas Einmaliges und Vollkommenes zu erschaffen, und dabei inneren Frieden und einen Ausweg aus dem Gedankenkarussell zu finden. Als Leser/in kann man diese beiden etwas schrägen Gestalten, die vom Leben gezeichnet sind und dabei dennoch so ein großes Herz haben, einfach nur liebgewinnen. Ihre Gespräche sind auf das Wesentliche reduziert, aber trotzdem so tiefgehend und voller Weitsicht.
Wieder einmal hat es Benjamin Myers geschafft, mich gleich von der ersten Seite an in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Ich liebe die Poesie, die auf jeder Seite zu finden ist. Seine bild- und sprachgewaltigen Naturbeschreibungen. Das Verharren im Hier und Jetzt. Wie er mit den richtigen Worten alles aus einem Moment herausholen kann. So schön! So besonders! So zeitlos! So nachhallend! Dieses Buch muss man genießen. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine runde Sache

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Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem ...

Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem für mich alles gepasst hat. Ich mochte die Erzählweise, die Protagonisten, den Schauplatz und die Zeit des Romans und die Kornkreise haben ein mythisches Element mit ins Spiel gebracht, welches mir sehr gut gefallen hat.
Eine Ode an Kornkreise, aber auch an so vieles mehr. Ich kann gar nicht eine bestimmte Stelle oder ein bestimmtes Zitat aus dem Buch herauspicken, weil mir eigentlich alles so gut gefallen hat. Ganz viele Stellen habe ich mir markiert, um die Formulierungen noch einmal lesen zu können.
Ich bin auf das Buch eigentlich wegen des schönen Covers gestoßen. Der Klappentext war dann nicht ganz so spannend, nur das Kornkreisthema hat mich stutzig gemacht. Daher habe ich einfach in das Buch rein gelesen und schon nach den ersten Sätzen war mir klar, dass ich unbedingt weiter lesen will. Das empfehle ich auch jedem potenziellen Leser: Nicht so sehr auf den Klappentext achten, einfach einmal hinein lesen in das Buch und dann merkt man sehr schnell, ob einem die Art der Erzählung zusagt. Bei mir hat es zu 100 Prozent gepasst und das Buch ist für mich ein echtes Highlight in diesem Lesejahr.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Poetische Kornkreise, New Age und Hippies. Gelungen.

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Kurzmeinung: Philosophisch romantisch verklärt
Poetische Kornkreise, New Age und Hippies. Gelungen.
Was für ein außergewöhnliches Buch im Außen, sowie Innen! Der Leser kommt schon vorab in den Genuss des ...

Kurzmeinung: Philosophisch romantisch verklärt
Poetische Kornkreise, New Age und Hippies. Gelungen.
Was für ein außergewöhnliches Buch im Außen, sowie Innen! Der Leser kommt schon vorab in den Genuss des Buches ''Der perfekte Kreis'' vom Autor Ben Myers, was erst im nächsten Jahr seiner Originalsprache Englisch herauskommen wird.
Das Buch besticht mit seinen philosophischen (auch gesellschaftskritischen) Passagen über das Leben und die poetischen Beschreibungen der englischen Landschaft und der Liebe zum Mond und den Gestirnen.
Hier geht es um zwei Hippie Freunde, die es sich zum Auftrag gemacht haben, perfekte Kornkreise im Dunkel der Nacht in die Felder zu malen (bzw. das klebrige reife Korn einzutreten). Dass mehr hinter dieser Idee steckt, erfahren wir, durch die schon fast spirituell anmutenden Beschreibungen, wenn einer dieser Kornkreise entsteht. Wir folgen den beiden, Calvert und Redbone, auf eine abenteuerliche Reise in die britische Landschaft, bei der sie eines Nachts beinahe erwischt werden und mit ihrem alten Wagen davonbrettern. So fühlt sich Freiheit an. Auch lesen wir Passagen über die Hippie Festivals und den New Age Hype, denn Großbritannien ist bekannt für die monumentalen Steinkreise Stonehenge, die von Alchemisten genutzt wurden. Dort finden auch heute noch Feste und Riten statt.
Es ist ein Roman, der unangestrengt rüber kommt, die beiden Charaktere sind Hippies der Alten Schule und erzählen uns über die ein oder anderen Geheimnisse/ Anekdoten in ihrem Leben. Man möchte sie gerne kennenlernen und von ihrem Wissensschatz etwas mitbekommen.
Das Cover: es ist minimalistisch, ein optischer Hingucker. Das Buch ist ganz wie der angedeuete goldene Mond auf dem Cover, ein wahrer Schatz.
Empfehlung!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Wider das Establishment

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Dieses Buch habe ich geliebt, von der ersten Zeile bis zum letzten Wort.
Es wird auch eines der wenigen sein, die einen bleibenden Platz bei mir erhalten, da es durchaus nochmals und nochmals ...

Dieses Buch habe ich geliebt, von der ersten Zeile bis zum letzten Wort.
Es wird auch eines der wenigen sein, die einen bleibenden Platz bei mir erhalten, da es durchaus nochmals und nochmals gelesen werden kann, sollte, möchte.

Die Geschichte der zwei Freunde, dem Punk und dem traumatisierten Exsoldaten ist ruhig und einfühlsam, hoffnungsvoll, humorvoll und vor allem bildgewaltig geschrieben.

Der Schreibstil von Benjamin Myers ist ungewöhnlich, vielleicht einzigartig und ich habe mich komplett darin verloren und verliebt.
Ich möchte unbedingt mehr davon lesen und erleben.

In jeder Zeile erkennt man die Liebe des Autoren zu England, zum Land und zur Landschaft, zur Geschichte des Landes.

Wenn Myers den Geruch des Sommers beschreibt, dann kann ich ihn schmecken.

Dieses Buch hat interessante Charaktere, die Geschichte zieht mich in ihren Bann und die Einstreuungen von Wissenswertem, wie dem Falklandkrieg runden das Ganze ab und schließen den beinahe perfekten, weil unmöglich zu erreichenden Kreis ab.

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