Cover-Bild Der Weg nach Zion
Band 1 der Reihe "Zion Chroniken"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 01.2023
  • ISBN: 9783963623196
Bodie Thoene

Der Weg nach Zion

Traute Reil-Kaczorowski (Übersetzer)

Jerusalem, 1947: Der jungen amerikanischen Journalistin Ellie Warne werden antike Schriftrollen zum Kauf angeboten, die angeblich jahrtausendealt sind. Aber wie soll sie die Echtheit der Dokumente feststellen? Schließlich ist sie nicht als Archäologin vor Ort, sondern als Fotografin. Als solche will sie die Welt für das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Jerusalem sensibel machen. Als sie mit ihrer Kamera etwas fotografiert, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, kann sie nicht ahnen, in welcher Gefahr sie schwebt. Und mit ihr die Schriftrollen.

Band 1 der Zion Chroniken, einer großangelegten Serie, die vor dem Hintergrund der Staatsgründung Israels im Mai 1948 spielt. Packend schildert die Bestsellerautorin Bodie Thoene das Schicksal mutiger Menschen, die alles dafür riskieren, dass die Juden nach dem Holocaust ein neues Zuhause finden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2023

Israel, zurück in Gottes Land!

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Wir befinden uns in Jerusalem, November 1947. Israel steht kurz vor der Staatsgründung und es brodelt im Land, die Engländer sind bereit sich zurückzuziehen und die Araber sind nicht bereit nur ein Stück ...

Wir befinden uns in Jerusalem, November 1947. Israel steht kurz vor der Staatsgründung und es brodelt im Land, die Engländer sind bereit sich zurückzuziehen und die Araber sind nicht bereit nur ein Stück Land und schon gar nicht Jerusalem an die Juden zurückzugeben. Beiden Parteien ist gemeinsam, dass sie keine weiteren unerwünschten jüdischen Einwanderer aus Europa im Land haben möchten. Doch wo sollen diese geschundenen Menschen hin, wenn nicht in das verheißene und gelobte Land um endlich einen Neuanfang zu wagen. Und wo ist Gott in all dem Geschehen, auf welcher Seite steht er?

Die junge amerikanische Fotografin Ellie Warne, der neue Stern am Journalistenhimmel, frisch getrennt von dem charmanten Piloten David, wohnt bei ihrem Onkel Howard, einem anerkannten Archäologen, der am liebsten in den vielen alten Steinen Israels herumwühlt. Ellie will fotografieren, sie wirkt recht unreif und unstet und begibt sich unwissentlich in Gefahr, indem sie etwas fotografiert während einer aufgewühlten Straßenfeier, dass sie nicht fotografieren sollte. Zudem ist sie auch in Besitz einiger antiker Schriftrollen, die sie von zwei Beduinen zum Kauf angeboten bekommen hat, die die Begehrlichkeiten verschiedenster hochrangiger religiöser Leiter wecken und die in ihrem Umgang nicht zimperlich sind und die ahnen, dass in diesen Schriftrollen eine Wahrheit verborgen sein könnte, die wenn sie ans Licht kommt ihre machthungrigen Pläne zunichte machen könnte.

Davon ahnt Ellie nichts, sie flirtet kräftig mit Mosche, dem gutaussehenden Archäologenkollegen ihres Onkels und macht einfach was sie will, Gefahr hin oder her. Für Israelkenner ist diese Einfalt manchmal etwas schwer auszuhalten, zudem auch noch David, der junge Heißsporn von Pilot in Jerusalem aufkreuzt und Ellie nun zwischen zwei Männern sich zu entscheiden hat und nicht will. Derweil gehen die geschichtlichen Ereignisse ihren Weg, mit Terror, brutaler Gewalt auf beiden Seiten sowie List und Finesse. Jede Seite meint Gott auf ihrer Seite zu haben und ist bereit alles für ihre skrupellosen Pläne zu riskieren, doch wie und wo wird Gott, der Jahwe eingreifen.

Mosche ist nicht nur Archäologe, er führt ein geheimes Doppelleben, indem er europäischen Juden hilft über den Seeweg nach Israel zu kommen, immer auf der Hut weder von den Engländern noch von Arabern erwischt zu werden. Auf einem dieser heimlichen Reisen, die bevorzugt nachts stattfinden, lernt er die junge Rachel kennen. Ihre einzige Hoffnung auf ein neues Leben ist ihr Großvater, der in der Altstadt Jerusalems wohnt. Rachel hat die Hölle der Konzentrationslager hinter sich und wurde auch eine sehr böse und perfide Weise von den Offizieren der Nazis benutzt. Da wird dem Leser klar, dass die Reinheit der Rasse wohl für bestimmte Zwecke nicht nötig ist.

In diesem ganzen Gefühlsdurcheinander der jungen Leute, wer fühlt sich von wem angezogen und wer gehört schließlich zu wem und überhaupt, gibt es den einen Gott und kann ich wirklich an ihn glauben, geht der Kampf um Jerusalem weiter, die Staatsgründung schreitet voran und die wichtigen antiken Schriftrollen wollen beschützt werden und somit geraten unsere jungen Leute und ihre Lieben, die zu ihnen gehören in höchste Lebensgefahr. Wer hat das letzte Wort, die machthungrigen religiösen und politischen Führer oder der Gott Israels?

Bodie Thoene ist eine sehr gründlich recherchierte und wunderbare Geschichte um die Staatsgründung Israels gelungen, die dem Leser nicht nur die historische Geschichte näher bringt, sondern auch aufzeigt, wie komplex und kompliziert das Machtgefüge in Israel bis heute ist. Wir Leser werden auf eine besondere Weise mit hineingenommen in die Geschichte und nach Israel und da ich schon selbst in Jerusalem und dessen Umgebung war, habe ich es nochmal mit ganz anderen Augen gelesen. Ein sehr wichtiger Roman, in dem auch die Glaubensentwicklung der Einzelnen trotz aller Gefühlsverwicklungen nicht zu kurz kommt.

Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Hintergrund der Staatsgründung Israels

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Rechtzeitig zum 75. Jubiläum - Gründung des Staates Israel -, hat der Francke-Verlag, die Zion Chroniken neu überarbeitet, aktualisiert und als Neuherausgabe, aufgelegt.
Die Autorin Bodie Thoene hat bereits ...

Rechtzeitig zum 75. Jubiläum - Gründung des Staates Israel -, hat der Francke-Verlag, die Zion Chroniken neu überarbeitet, aktualisiert und als Neuherausgabe, aufgelegt.
Die Autorin Bodie Thoene hat bereits mit ihren Zion Chroniken ein Millionenpublikum in der ganzen Welt erreicht.
Mit „Der Weg nach Zion“ Band 1 der Zion Chroniken, die vor dem Hintergrund der Staatsgründung Israels im Mai 1948 spielt, beginnt die großangelegte Serie.

Inhalt:
Jerusalem, 1947: Der jungen amerikanischen Journalistin Ellie Warne werden antike Schriftrollen zum Kauf angeboten, die angeblich jahrtausendealt sind. Aber wie soll sie die Echtheit der Dokumente feststellen? Schließlich ist sie nicht als Archäologin vor Ort, sondern als Fotografin. Als solche will sie die Welt für das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Jerusalem sensibel machen. Als sie mit ihrer Kamera etwas fotografiert, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, kann sie nicht ahnen, in welcher Gefahr sie schwebt. Und mit ihr die Schriftrollen. Band 1 der Zion Chroniken, einer großangelegten Serie, die vor dem Hintergrund der Staatsgründung Israels im Mai 1948 spielt. Packend schildert die Bestsellerautorin Bodie Thoene das Schicksal mutiger Menschen, die alles dafür riskieren, dass die Juden nach dem Holocaust ein neues Zuhause finden.

Meine Meinung:
Die Geschichte beruht auf einem hervorragend gut recherchierten historischen Hintergrund, die ausgezeichnet mit fiktiven Handlungen, verknüpft ist. Mit dem flüssigen und atmosphärischen Schreibstil, konnte mich die Geschichte absolut fesseln und mir historische Fakten zur Staatsgründung Israels, näher bringen.
Die Gestaltung des neuen Covers finde ich einfach nur perfekt und gefällt mir weitaus besser als die vorangegangenen.

Fiktive Handlung:
Schauplatz ist Jerusalem, als der jungen und unbeschwerten amerikanischen Journalistin Ellie Warne, antike Schriftrollen zum Kauf angeboten werden, die eine große Rolle und eine große Gefahr in der Handlung spielen! Ohne Ängste streift Ellie, durch die Stadt um mit ihren Fotos die Welt über das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Jerusalem, aufmerksam zu machen bis zu dem Tag, als sie das falsche Motive erfasst und plötzlich in größter Gefahr und in ein unglaubliches Abenteuer gerät. Nichts ist mehr, wie es war!
Neben Ellie spielen auch Mosche der als Fluchthelfer Holocaust Opfer, wie Rachel hilft, sie ins Land zu holen und David der Pilot, der nur wegen Ellie nach Jerusalem kam, eine große Rolle.

Historische Fakten:
Nachdem die Briten ihr Mandat über Palästina nach dem 2. Weltkrieg an die UNO abgaben, wurde am 29. November 1947 ein Teilungsplan verabschiedet, der Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen sollte.

Der Krieg begann ohne formale Kriegserklärung nach der Verabschiedung des UN-Teilungsplanes für Palästina am 29. November 1947 mit den ersten lokalen Kämpfen zwischen arabischen Milizen und jüdischen Militärorganisationen.

Am 14. Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina und am gleichen Nachmittag proklamierte Ben Gurion den Staat Israel

Zitat:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, hier eine ergreifende Geschichte zu erzählen, der ich gerne gefolgt bin. Die fiktiven Protagonisten sind glaubhaft in die gut recherchierten historischen Hintergründe eingebunden und runden die Handlung authentisch ab.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Pulverfaß Jerusalem anno 1948

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„...Sogar Ellies ungeübtes Auge konnte erkennen, dass dies eine Schriftrolle war. Sie war erstaunlich schwer, von brauner Farbe und die Ränder schienen bröckelig zu sein; sie sah wirklich sehr alt aus...“

Doch ...

„...Sogar Ellies ungeübtes Auge konnte erkennen, dass dies eine Schriftrolle war. Sie war erstaunlich schwer, von brauner Farbe und die Ränder schienen bröckelig zu sein; sie sah wirklich sehr alt aus...“

Doch Ellie ist sich nicht sicher, was die Schriftrolle wert ist. Ihr Onkel. Professor Howard, der ihr die Stelle in Jerusalem versorgt hat, ist zur Zeit nicht da. Sie vereinbart mit den Beduinen, dass sie wiederkommen sollen. Die nächsten Tage in Jerusalem aber werden turbulent.
Der Autor hat einen fesselnden, jedoch stellenweise auch heftigen historischen Roman geschrieben. Der Geschichte spielt im mai 1948 in Jerusalem. Gerade wurde von der Weltgemeinschaft beschlossen, dass es dort einen jüdischen und einen palästinensischen Staat geben wird.
Der Schriftstil unterstützt die rasante Handlug, lässt aber Raum für tiefgreifende Gespräche.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Da ist Ellie, Amerikanerin und Journalistin. Die junge Frau sucht noch noch ihrem Platz im Leben.
Mosche ist Archäologe, schmuggelt aber gleichzeitig Juden nach Israel. Er ist von der Notwendigkeit der Staatsgründung überzeugt.
Jakovs Großvater, ein alter Rabbi, sieht das anders.

„...Wir versuchen, friedlich miteinander auszukommen. Wir warten auf den Messias, Jakov. Bevor er Israel nicht wieder aufrichtet, können wir kein Volk sein, kann es nur noch mehr Tote geben. Diese Teilung ist ein schlimmer Handel für alle...“

Während der große Teil der Araber sich vom Großmufti manipulieren lässt, gibt in der jüdischen Bevölkerung verschiedene Strömungen. Mit Miriam, die sich um Ellie und Professor Howard kümmert, lerne ich eine arabische Christin kennen. Die ältere Frau ist fest in ihrem Glauben verankert. Nach der Staatsgründung aber würde sie sprichwörtlich zwischen allen Stühlen sitzen.

„...Ellie fragte sich, was Jesus wohl sagen würde, wenn er Jerusalem jetzt sehen könnte, gespalten in Huderte Gruppierungen, von denen jede eine tödliche Zeitbombe der Selbstgerechtigkeit darstellte...“

Deutlich wird, dass auch die viele der britischen Besatzungssoldaten auf der Seite der Araber und nicht der Juden stehen. Gleichzeitig strecken beide Konfliktparteien ihre Fühler aus, um das übrig gebliebenen Kriegsgerät des Zweiten Weltkriegs in ihre Finger zu bekommen. Der Mufti plant Terrorakte und nutzt dazu seine Kontakte zu geflohenen Nazis und britischen Deserteuren.
Es gibt heftige Szenen im Buch und eine Menge an Toten. Es handelt sich um keine leichte Lektüre.
Demgegenüber gibt es aber auch tiefgreifende Gespräche. So hinterfragt Mosche seinen Glauben, als er auf den von Ellie fotografierten Schriftrollen Texte aus dem Buch Jesaja erkennt. Für mich gehört sein Gespräch mit Professor Howard zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten des Buches.

„...Was, frage ich dich, hat Jesus während des Passahfestes in Jerusalem gefeiert? Die Evangelien sind voll von Festen, die vom Herrn zum Gesetz erhoben worden sind. Und selbst jetzt haben die Christen keinen blassen Schimmer davon, welche Bedeutung die damaligen Lebensverhältnisse in seinem Leben und seiner Lehre hatten...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist fesselnd geschrieben und voller historischer Informationen. Zur Vertiefung des Wissens über die unterschiedlichen Gruppierungen in Jerusalem hätte ich mir allerdings ein Nachwort gewünscht.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Möge Er Sein Volk beschützen

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Am 14. Mai feiert der Staat Israel seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Leon Uris schon, der jüdische Autor aus den USA, hat dem Gelobten Land schon ein immortales Denkmal in Form des Buches "Exodus" ...

Am 14. Mai feiert der Staat Israel seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Leon Uris schon, der jüdische Autor aus den USA, hat dem Gelobten Land schon ein immortales Denkmal in Form des Buches "Exodus" errichtet, mit dem jüdischen Schauspieler Paul Newman als Ari Ben Kanaan in der Hauptrolle, als das Werk verfilmt worden war.

Das Buch hier ist der Auftakt einer Pentalogie, die sich ebenfalls der Gründung des Staates Israel widmet. Hier ist die Handlung zunächst im Jahre 1947 angesiedelt.

Zunächst jedoch gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 68 nach Christus. Die Römer machen Jerusalem dem Erdboden gleich. Schon der Beginn der jüdischen Diaspora. Simon Bar Giora schreibt die Rollen, die später als diejenigen von Qumran berühmt werden sollen.

1947. Ellie ist eine Fotografin für LIFE. Der Krieg in Europa und der Welt an sich ist zu Ende. Die Shoa eine unleugbare Tatsache. Viele Juden sind displaced persons. Wollen endlich eine sichere Zuflucht, nicht mehr um ihr Leben bangen müssen.

Die Araber wollen die Juden ins Meer jagen und vernichten, weil mächtige Propaganda verfängt. "Israel" kämpft darum geboren zu werden.

Es wird gemordet, auch von der arabischen Seite aus. Die Haganah, eine Widerstandsgruppe der Juden, schlägt aber zurück. Eskalation droht. Bomben werden gelegt. Gnadenlosigkeit regiert. Hat Elohim kein Einsehen mit seinem auserwählten Volk?

Mosche, in den sich Ellie verliebt, arbeitet für die Haganah, David, ihr ehemaliger Freund auch, ebenso Onkel Howard und Golda Meir.

Die Briten gehen ziemlich brutal gegen die Juden vor. (Siehe das Schiff Exodus). Schiffe aufbringen und Flüchtlinge auf Zypern internieren, gehört zum Alltag, damit nicht mehr Juden ins Land kommen als geplant.

So müssen diese meist ohnehin bereits traumatisierten Menschen sehr listenreich vorgehen, um die Briten auszutricksen.

Der Mufti von Jerusalem hasst auch alles, was jüdisch ist und schart ehemalige Nazis um sich. Die sind ebenso für viele Attentate, Morde und Verletzte verantwortlich.

Das Buch ist emotional packend, auch wegen der Verwicklungen, in die die überzeugenden Protagonisten geraten. Sie besitzen Tiefe.

Das Werk ist exzellent recheriert und historisch genau, so weit das möglich ist.

Ich finde nicht, dass das Buch übertrieben grausam ist und man es deswegen nur in kleinen Etappen lesen kann. So war und ist nun einmal die Realität. Leider kein Zuckerschlecken.

Wer den heutigen Nahost-Konflikt verstehen will, kommt gar nicht umhin, sich mit der Historie, auch lange vor 1947/1948 zu beschäftigen. Sonst wird dieser dem/der Betreffenden ewig unverständlich bleiben.

Wer Israel einseitig verurteilt und diesen seltsamen Boykott fordert, betreibt Schwarz-weiß-Malerei. Nur wer dezidiert beide Seiten berücksichtigt, kann ein klareres Bild erhalten. Denn es gibt auch Palästinenser, die die Spirale der Gewalt verurteilen, ebenso Israelis.

Und wer sich heute noch über die Gewalt wundert und diese Wurzeln nicht nachvollziehen kann oder will, hat sich offenbar mit der Zeitgeschichte noch nicht näher befasst. Das heißt nicht, dass ich Gewalt gutheiße, aber hat Israel kein Recht auf Selbstverteidigung, wenn es angegriffen oder gar vernichtet werden soll? (Man denke nur an den Iran).

Jedenfalls leistet die Autorin einen sehr gewichtigen und eminenten Beitrag zur Literatur über Israel bzw. Zion. Wer noch etwas lernen will und die Thematik faszinierend findet, ist hier genau richtig.

Danke!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Berührende, historische Schicksalsgeschichte ♥

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„Ich bin Mosche Sachar, und ich bin ein Jude, der glaubt, dass der, den wir Jeschua nennen, der Messias ist. Darauf vertraue ich.“
Seite 323

Jerusalem, 1947: Packend schildert Bodie Thoene das Schicksal ...

„Ich bin Mosche Sachar, und ich bin ein Jude, der glaubt, dass der, den wir Jeschua nennen, der Messias ist. Darauf vertraue ich.“
Seite 323

Jerusalem, 1947: Packend schildert Bodie Thoene das Schicksal mutiger Menschen, die alles dafür riskieren, dass die Juden nach dem Holocaust ein neues Zuhause finden.
Ellie ist eine amerikanische Journalistin, die bei ihrem Onkel in Jerusalem zu Gast ist. Die Unruhen des Landes setzen ihr sehr zu und sie entschließt sich mit ihren Bildern für Aufklärung zu sorgen. Doch dann fotografiert sie etwas, was nicht für ihre Augen bestimmt war und gerät ins Fadenkreuz finsterer Machenschaften. Die Bekanntschaft zu Mosche, einem Universitätsprofessor hilft ihr da nicht wirklich, den Mosche gehört einer Untergrundorganisation der Juden an. Und dann ist da noch David, Ellies ehemaliger Verlobter, der gekommen ist, um sie zurück zu gewinnen und Rahel, die das KZ überlebt hat, aber deren Kampf immer noch nicht vorbei ist.

„Von mir ist nichts geblieben, was man verletzten könnte. Ich habe mein Gefängnis mitgebracht.“
Seite 91

Das neue Cover ist einfach so schön und die Haptik gefällt mir richtig gut ♥
Der Einstieg in die Geschichte ging ganz gut, allerdings sind es direkt super viele Eindrücke und Personen. Historisch war es für mich wirklich alles sehr greifbar, die Geschichte finde ich es richtig gut dargestellt und recherchiert. Ich hatte das Gefühl mitten drin im Geschehen zu sein und die Hilflosigkeit der Menschen zu fühlen, ebenso wie die Boshaftigkeit einiger von ihnen. Das Land ist gespalten, Juden gegen Muslime, Hass und Angst regieren in einem Kampf, der bis heute kein Ende gefunden hat.
Dazu immer wieder Hintergründe des jüdischen Glaubens, was ich sehr spannend fand. Einige Unterschiede zum christlichen Glauben werden aufgezeigt und die Gespräche darüber fand ich sehr gut geschrieben. Besonders der Rabbi ist mein heimlicher Held in diesem Buch!
Durch die Umstände ist das Buch traurig und bedrückt, viel Grausames passiert, aber die Autorin hat es geschafft, dass die Stimmung nicht zu sehr ins Negative schlägt. Allerdings hat mich das Buch auch sehr nachdenklich zurückgelassen, weil es eben nicht nur Fiktion ist.
Die Figuren sind schön gestaltet und kommen bald nacheinander ins Bild. Sie sind junge, haben Ziele und Ideale, jede Menge Fehler und schlimme Schicksale und sie wachsen in dieser Geschichte. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Liebesgeschichten und die Liebesbeziehungen untereinander. Es war sehr durcheinander und teilweise etwas zu leichtfertig. Ich mag grundsätzlich keine Dreiecksgeschichten und hier gab es einige Stellen, die mich gestört haben.
Die Hintergründe der Charaktere sind toll und verleihen ihnen eine schöne Tiefe, die für mich ruhig noch etwas ausgefeilter hätte sein können. Zwischendurch hatte ich beim Lesen richtig Gänsehaut. In dem Buch passiert sehr viel, die Übergänge sind sprunghaft und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich mir nicht alle Hintergrunde vollkommen erschlossen haben, aber das hat meinen Lesefluss nicht gestört.

„Verrücktheit ist doch nur eine Sache der Perspektive, oder nicht?“
Seite 304

Alles in allem ist das Buch historisch wirklich wertvoll, aber auch anspruchsvoll und verworren. Ich hab nicht immer alles durchblickt und es ist bedrückend. Da mich die Liebesgeschichte nicht überzeugt hat, konnte die leider nicht auflockern. Nichts desto trotz steckt in diesem Buch unglaublich viel Arbeit und ich finde es sehr gelungen ♥

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