Schockierend und gut geschrieben
Für Sloan ist die Beziehung zum Drogenboss Asa die Hölle. Für Asa ist es die einzig wahre Liebe. Wenn Sloan nicht auf Asas finanzielle Unterstützung für ihren kranken Bruder angewiesen wäre, wäre sie schon ...
Für Sloan ist die Beziehung zum Drogenboss Asa die Hölle. Für Asa ist es die einzig wahre Liebe. Wenn Sloan nicht auf Asas finanzielle Unterstützung für ihren kranken Bruder angewiesen wäre, wäre sie schon weg. Aber so ... Dann tritt plötzlich Carter in das Leben von Sloan und Asa. Carter ist Undercover-Cop, der Asa fassen soll, und vom ersten Moment an ist da was zwischen ihm und Sloan. Aber die beiden schweben in großer Gefahr, denn Asa darf nichts erfahren.
Puh. Krasses Buch. Wirklich. Wer hier eine Liebesgeschichte erwartet – nein. Klar geht es um Beziehungen, aber für mich ist es eher ein Thriller. Der eine Triggerwarnung gebrauchen könnte (Gewalt, (sexueller) Missbrauch, Manipulation). Das Buch möchte schockieren und das schafft es auch. Ich war teilweise echt verstört, gleichzeitig so gefesselt, weil es einfach total spannend und gut geschrieben ist. Ziemlich explizit und derbe allerdings. Muss man ab können, passt aber hundertprozentig zum Thema.
Was richtig gut ist: Die Kapitel sind aus unterschiedlichen Sichten – Sloan, Asa und Carter. Das gibt der Geschichte eine wahnsinnig spannende Dynamik, jeder bewertet die Situationen anders, jeder bekommt was anderes mit. So entsteht ein echt interessantes Gesamtbild. Gerade die Ausflüge in Asas kranke Psyche, in seine verstörende Realität, sind harter Tobak und dabei auf gruselige Art und Weise faszinierend. Der Kerl ist widerlich, gefährlich, und hat selbst mir beim Lesen Angst gemacht. Zu sehen wie er denkt, war krass. Aber genau das hat das Buch so rund und besonders gemacht.
Sloans furchtbare Beziehung zu ihm wurde spannend dargestellt. Ich habe in gefühlt jedem Kapitel die Luft angehalten. Wurde teilweise überrascht. Teilweise hab ich schon was geahnt, aber immer war es eine gute Umsetzung (auch wenn ich Gott sei Dank nicht beurteilen kann, ob es authentisch war. Aber man kann es sich vorstellen, dass das so wirklich passiert).
Den einzigen Abzug muss ich beim Alter der Protas machen. Die waren mir leider alle viel zu jung (Anfang 20), sodass ich zunächst Probleme hatte, sie mir so vorzustellen, wie sie dort wirken sollten. Tatsächlich konnte ich das aber gut schnell vergessen und in meinem Kopf waren sie dann einfach älter.
Ein heftiges Buch, nichts für schwache Nerven. Aber wer sich drauf einlassen kann und möchte, bekommt eine wirklich packende Story. Knappe 5 Sterne.