Gefühlvoll, bitter ehrlich und aufrichtig
You only get one life. It's actually your duty to live it as fully as possible.“ 🌹
In diesem Buch geht es um Lou, die sich um den querschnittsgelähmten Will kümmert. Der eher mürrische Will steht im ...
You only get one life. It's actually your duty to live it as fully as possible.“ 🌹
In diesem Buch geht es um Lou, die sich um den querschnittsgelähmten Will kümmert. Der eher mürrische Will steht im Kontrast zur sehr lebensfrohen Lou. Schnell merkt sie, dass es nicht einfach mit ihm sein wird. Mehrmals überlegt sie, den Job aufzugeben, doch gleichzeitig braucht sie das Geld. Nachdem Lou ein Geheimnis erfährt und dies ihrer Schwester erzählt, entscheidet sie sich dafür, Will vom Gegenteil seines Plans zu überzeugen. Wird es ihr gelingen?
Was soll ich sagen? Dieses Buch ist sehr emotional und beschäftigt sich mit Themen, die immer wieder kontrovers diskutiert werden. Es geht um ein Leben als querschnittsgelähmten sowie um Sterbehilfe. Das Buch gibt einen Denkanstoß: Würdet ihr euer Leben enden wollen, weil ihr querschnittsgelähmt seid? Oder würdet ihr euch dagegen entscheiden, wenn ihr die Liebe findet? Wer entscheidet über den Tod? Dürfen wir über unseren Tod entscheiden? Inwieweit ist die Würde eines Menschen verletzt, wenn dem Wunsch des Todes entsprochen bzw. nicht entsprochen wird? So viele Fragen tauchen auf, auf die jeder individuell eine Antwort finden muss. Was für mich falsch ist, muss nicht zwangsläufig für den anderen ebenfalls falsch sein.
Das Buch empfehle ich jedem, der eine emotionale Geschichte lesen mag, die die Seele berührt. Denn das tut die Geschichte. Moyes zeigt in so vielen verschiedenen Alltagsszenen die Probleme eines Querschnittsgelähmten auf, die einem so nicht in den Sinn gekommen wären, weil man bei jeder noch so Kleinigkeit an die Behinderung denken muss. Sei es einkaufen gehen, das Reisen, Restaurantbesuche oder einfach nur alltägliches wie Kino, Konzerte oder Wettkämpfe. Moyes beschreibt so viele Hürden eines Rollstuhls sowie das Leben eines Querschnittsgelähmten, dass man mit Will fiebert und hofft, dass die Situation irgendwie durch ein Wunder besser werden soll. Es gab so viele Stellen, wo ich einfach nur weinen könnte. Denn diese Menschen sind einem hilflos ausgeliefert.
Diese Hilflosigkeit wird einem in mehreren Szenen deutlich. Für mich war sie bei der einen Szene im Labyrinth zum Greifen nah. Da hat mein Herz geblutet. Moyes hat ein Werk auf die Welt gesetzt, das uns verdeutlicht, dass das Leben von einem Augenblick aufs andere schlagartig verändert werden kann- ob wir es wollen oder nicht. Gleichlaufend zeigt sie, dass wir für unsere Mitmenschen verantwortlich sind, weil eine Fehlentscheidung unsererseits das Leben eines anderen negativ beeinflussen kann. Moyes hat aber auch positive Aspekte eingebaut. So haben sich beide Protagonisten ineinander verliebt und erleben durchaus erinnerungswürdige Momente gemeinsam. Die wichtigste Message ist jedoch, dass das Leben schön ist und in vollen Zügen zu genießen. Und das Ende? Zwar nicht das, was ich mir gewünscht hätte, aber akzeptieren musste ich es wohl.
Ein nervenaufreibendes und eventuell sogar psychisch belastendes Buch, das gelesen werden sollte.
Die Geschichte an sich ist super, die Umsetzung der Idee hat mich an vereinzelten Stellen aber gestört, was aber nicht den Spaß des Lesens raubte.