Cover-Bild Die Farbe von Milch
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453422544
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2019

Unglaubliches Leben von Mary

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Wer hat dieses Buch denn noch nicht gesehen oder aus Neugier einmal in der Hand gehalten? Als es bereits 2017 als Hardcover erschien schlich ich bereits in der Buchhandlung um dies herum, doch nun als ...

Wer hat dieses Buch denn noch nicht gesehen oder aus Neugier einmal in der Hand gehalten? Als es bereits 2017 als Hardcover erschien schlich ich bereits in der Buchhandlung um dies herum, doch nun als Taschenbuch musste ich es haben, weswegen ich mich in diesem Sinne beim Verlag für das Leseexemplar bedanken möchte!

In diesem zutiefst berührenden Buch geht es um Mary, die weiß Gott kein leichtes Leben hat, dennoch macht Sie das beste daraus..
Zuerst war ich etwas von der einfachen Spreche und dem passenden, einfachen Schreibstil irritiert, doch dadurch wirkte das Buch irgendwie authentischer und glaubhafter. Anfangs konnte ich mir auch gar nicht vorstellen, worauf dies hinausläuft und wie das Buch enden wird, für mich persönlich ein Zeichen eines Buches, was uns auf jeden Fall meistens positiv überrascht.

Dennoch dachte ich meinst, dass es doch zu dick aufgetragen ist, mit den Charakteren, auch wenn sie gut durchdacht sind und sehr interessant, aber auch meist sehr grob.
Natürlich soll der Zauber des Buches sein, dass Mary dieses Buch selbst geschrieben hat, doch mich hat es trotz dem authentischen etwas gestört, dass es Kommata gefehlt haben.

Fazit:
Das Buch ist unglaublich faszinierend und ich bin froh, sie doch gelesen zu haben, Mary ist eine tolle Protagonistin. Die Geschichte ist großartig und nur zu empfehlen.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Emotionale Geschichte, eindringlich erzählt

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Mary ist harte Arbeit gewöhnt, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau ...

Mary ist harte Arbeit gewöhnt, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und bekommt zum ersten Mal etwas Liebe und Fürsorge. Bis die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt...

Nell Leyshon erzählt die tragische Geschichte eines Bauernmädchens und gibt ihrer Protagonistin eine authentische Stimme. Schlicht und unverblümt erzählt Mary von den Veränderungen in ihrem Leben, den Entbehrungen und der Unterdrückung. Mary ist eine außergewöhnliche Protagonistin, trotzt fehlender Bildung ziemlich scharfsinnig, tapfer und genügsam, an deren Schicksal man automatisch Anteil nimmt und mit ihr lacht und leidet.

Ein berührender Roman, eindringlich erzählt und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Intensiv

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Die junge Mary schreibt einen entscheidenden Teil ihrer Lebensgeschichte auf, denn eigenhändiges Schreiben ist eine Besonderheit für sie. Im Jahre 1830 lebt sie mit ihrer Familie auf dem Bauernhof ihres ...

Die junge Mary schreibt einen entscheidenden Teil ihrer Lebensgeschichte auf, denn eigenhändiges Schreiben ist eine Besonderheit für sie. Im Jahre 1830 lebt sie mit ihrer Familie auf dem Bauernhof ihres Vaters und muss täglich schwer arbeiten. Der Umgangston ist rau und jede Art von Faulheit wird streng bestraft. Das ist Marys alltägliches Leben, bis die Frau des Dorfpfarrers krank wird und Mary sich um sie kümmern muss.Fort von ihrer Familie und in fremder Umgebung muss sie ihren Platz finden und macht einige Erfahrungen, die ihr Leben für immer verändern werden...

Der Titel sowie das Cover sind schlicht gehalten und verraten kaum etwas über den Inhalt, was das Buch interessanter und geheimnisvoller gestaltet und viel Freiraum für Spekulationen lässt. Die Bedeutung klärt sich im Laufe der Geschichte und passt, wie ich finde, gut zum Inhalt.

Besonders positiv hervorheben möchte ich den Schreibstil, der zwar einfach gehalten ist, mit wenigen Satzzeichen auskommt und keine typische Trennung von gesprochener und erzählter Sprache hat, dadurch allerdings eine eigenen Charme entwickelt. Auch einige Wiederholungen von einzelnen Wörtern bis zu ganzen Sätzen unterstreichen die Eindringlichkeit gewisser Aussagen und heben die Bedeutungsschwere hervor. Mary ist ein toller Charakter. Zwar genießt sie kaum Bildung, aber sie ist so erfrischend ehrlich und aufrichtig, dass ich sie sofort ins Herz geschlossen habe. Durch ihre offene Art manövriert sie sich oft in Schwierigkeiten, aber sie hat die Stärke sich damit zu arrangieren. Ich schätze ihre authentische Art und finde sie großartig. Neben Mary fand ich die Pfarrersfrau auch sympathisch, da sie durch Weisheit und einer gewissen Charakterstärke gefestigt und warmherzig erscheint und das tolle Wesen in Mary erkennt.

Die Handlung zieht sich gerade in der ersten Hälfte und war eher mäßig bis kaum spannend. Teilweise wiederholen sich die Handlungen und wirken dadurch langweilig. So richtig fesseln konnte mich die Geschichte erst ab der Hälfte des Buches und ganz besonders gegen Ende. Von den unerwarteten Ereignissen war ich total überrascht und schockiert. Das kommt so plötzlich und der Umgang Marys mit den Konsequenzen beweist mal wieder wie charakterstark und beständig so ist. Wow, einfach nur wow. Ein perfekter Abschluss, der mich vollkommen überzeugen und verblüffen konnte.

Ein intensiver Roman mit einer gewissen Schwere und einer Handlung, die nachhallen wird und so schnell nicht in Vergessenheit gerät. Absolut empfehlenswert, wenngleich die Ereignisse wenig Spannung aufkommen lassen.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Bauernmädchen Mary...

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1830: Mary wächst als jüngstes Kind mit drei Schwestern auf einem Bauernhof auf. Anders als ihre Schwestern, kann Mary weniger gut auf dem Hof mitarbeiten, denn sie hat eine Behinderung. So beschliesst ...

1830: Mary wächst als jüngstes Kind mit drei Schwestern auf einem Bauernhof auf. Anders als ihre Schwestern, kann Mary weniger gut auf dem Hof mitarbeiten, denn sie hat eine Behinderung. So beschliesst der Vater eines Tages, dass Mary als Haushälterin in das Pfarrhaus geht. Dort muss sie sich nicht nur um Küche und Haushalt, sondern auch um die kranke Frau des Pfarrers kümmern.


Der Schreibstil in diesem Buch ist es, was es wohl zu etwas ganz Besonderen macht. Da man als Leser von Beginn weg weiss, dass Mary, die mit Mühe schreiben und lesen kann, ihre Erlebnisse aufschreibt, erwartet man keine literarischen Höchstleistungen. Denn Mary ist ein Bauernmädchen um 1930, das keine Schule besucht hat. Das entbehrungsreiche Leben und Arbeiten auf dem Hof stand immer im Vordergrund, Bildung war zweitrangig. So ist die Sprache sehr einfach, fast derb gehalten. Eigentlich gehörten der Authentizität wegen, wohl noch viele Fehler in Marys Text. Doch davon hat die Autorin Abstand genommen. Passend zu der erzählenden Person ist der Schreibstil allemal.
Leider erfährt man nicht genau, was Mary für eine Behinderung hat, diese wird wohl bewusst vage gehalten. Denn der Fokus dieser Story liegt auf anderem. Wie zum Beispiel die Töchter vom Vater lieblos als Mägde behandelt werden…immer mit dem Hintergedanken, dass Söhne noch mehr hätten leisten können. Das Frauenbild der damaligen Zeit drückt voll durch und auch wenn ich weiss, dass Töchter früher weniger galten, schockiert es mich in jedem Buch aufs Neue. Hier sehr subtil, jedoch auch sehr deutlich gezeichnet.
Die Handlung ist eher ruhig, auch ist Mary nicht besonders gut darin, ihre Gefühle zu beschreiben. Was in anderen Büchern flach und leer daher kommt, macht in "Die Farbe von Milch" den Reiz aus. Gerade die ruhige Handlung, lässt einen lange gespannt warten, was denn da noch kommt. Und sensibler auf die Interaktionen von Mary mit den verschiedenen Figuren reagieren. Obwohl Mary nicht direkt ihre Gefühle beschreibt, spürt man sehr deutlich, wie sie zum Beispiel zu Beginn im Pfarrhaus unter Heimweh leidet. Sehr ausdrucksstark, wenn ich auch nicht weiss, wie die Autorin das in all dem kargen und einfach gehaltenen Schreibstils geschafft hat.
Leider hat mich die Geschichte, das dahinplätschern der Handlung, sowie die etlichen Wiederholungen gegen Mitte des Buches doch etwas gelangweilt. Zudem steuert die Handlung auf den grossen Knall zu, den man unweigerlich kommen sieht. Eine überraschende Wendung ganz am Schluss empfand ich hingegen wieder als sehr gut gemacht. Mir hat leider eine andere und zusätzliche Erzählperspektive gefehlt. So bleiben, abgesehen von Mary, die andern Figuren blass.
Das Buch ist mit 208 Seiten nicht besonders lang. Das ist auch gut so, denn ich denke, wenn es noch 100 Seiten in dem Stil weiter gegangen wäre, hätte ich wohl es nicht zu Ende gelesen.
Etwas versöhnt hat mich, dass sich gegen Schluss Fragen, wie zum Beispiel, wie Mary schreiben gelernt hat, aufgelöst werden. Auch das überraschende Ende, in dem die Zukunft von Mary angedeutet werden, hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 27.05.2018

1831

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Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank ...

Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank wird, kommt Mary ins Pfarrhaus, um sie zu pflegen. Mit ihrer aufrichtigen Art erobert sie schnell deren Herz. Doch dann stirbt die Frau des Pfarrers und der fühlt sich einsam.
Mary lernt bei ihm lesen und schreiben und schreibt sich ihre Geschichte von der Seele.

In sehr einfachen Worten ist das Buch gehalten, fast wie ein Schulaufsatz. Aber nichtsdestotrotz sehr bewegend und einfühlsam. Denn Mary hatte kein leichtes Leben. Und sie schreibt auf, wie es ihr in dem Jahr im Pfarrhaus erging. Denn auch dort war es nicht einfach für sie. Das Eingewöhnen in ein völlig neues Umfeld, sich in ihren Äußerungen zurückzuhalten. Aber auch: lesen lernen.
Die Geschichte von Mary wirkt sehr realistisch. Man kann sich als Leser sehr gut in ihre Verhaltensweisen einfühlen und erlebt mit ihr auch die Mühen, die es kostet, einen Tag lang ein Feld zu roden oder Steine zu klauben. Marys Geschichte ist keine Einfache, denn was sie im Pfarrhaus erlebt ist schwer zu verdauen. Auch das Ende des Buches hat es in sich! Denn Mary hat etwas Schlimmes getan. Sie will aber, dass der Leser nicht schlecht von ihr denkt und schreibt deshalb, schonungslos, ihre Geschichte auf.
Fazit: Zwar kurz und prägnant geschrieben, aber überaus lesenswert.