Erinnerungen
Die Welt war voller FragenEs ist schwierig, wenn man an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsenwerden herumirrt und dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Der Protagonist Siggi lässt jedenfalls selten eins aus und das ...
Es ist schwierig, wenn man an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsenwerden herumirrt und dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Der Protagonist Siggi lässt jedenfalls selten eins aus und das nur, weil er noch kindlich naive Fragen stellt. Nur irgendwie reagiert die Lehrerschaft und der Pfarrer darauf mit Wutausbrüchen und Einträgen. An Siggi kann es nicht liegen oder doch? Eine Geschichte über einen Jungen, der quasi im Aufbruch ist und noch nicht genau weiß, wo er hingehört. Ein Buch, dass mich ab der ersten Seite gefangen genommen hat. Die niedlich naive Art, wie Siggi seinen Alltag beschreibt, die Familienfeste wie Weihnachten, die wie überall weit entfernt von Gemütlichkeit und Heiler Welt sind. Die Spannungen, die er wahrnimmt und sich doch nicht erklären kann, all das hat Herbert Dutzler gekonnt eingefangen. Es ist egal, ob die Kindheit in den 60ern oder in den 70ern oder in einem anderen Jahrzehnt war, wir werden Teile davon wieder erkennen, Erinnerungen werden Aufflammen und manchmal möchte man ihm zuflüstern. Halte durch - es wird besser jedenfalls manches. Ich kann das Buch nur empfehlen.