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Veröffentlicht am 03.05.2024

Unterhaltsam

Crush - Gier
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Das Entsetzen ist gross, als Chefarzt Dr. Lee Howell auf dem Parkplatz des Krankenhauses, in dem er arbeitet, in den frühen Morgenstunden ermordet wird.

Da er kurz zuvor seiner Kollegin Dr. Rennie Newton ...

Das Entsetzen ist gross, als Chefarzt Dr. Lee Howell auf dem Parkplatz des Krankenhauses, in dem er arbeitet, in den frühen Morgenstunden ermordet wird.

Da er kurz zuvor seiner Kollegin Dr. Rennie Newton den Chefarztjob vor der Nase weggeschnappt hat, gerät sie in Verdacht einen Killer auf ihn abgesetzt zu haben. Denn Dr. Newton hat einen einschlägigen Bekannten im Killer - Mileu.

Kurz zuvor hat sie als Geschworene dafür gesorgt, dass der Profikiller Lozada nicht verurteilt wird.




Sandra Brown bleibt auch in "Crush - Gier" ihrem Stil treu. Sie schreibt detailliert und schafft es, dass man als Leser nie den Fokus auf die Hauptgeschichte verliert. So kann sie problemlos viele kleine Nebengeschichten zu Figuren, die einen kleinen Auftritt haben, erzählen und kurz danach ist man wieder mitten drin in der im Mittelpunkt stehenden Story.

Einer Story, die nun nicht gerade die grosse Spannung bereithält. Es ist einfach so, dass das miträtseln, wer der Täter ist, in diesem Buch weitgehend wegfällt. Der Täter ist nämlich von Beginn weg bekannt und man kann höchstens mitfiebern, wann er der Polizei in die Fänge gerät und ob und wie die Ermittler genügend Material sammeln, ihn dingfest zu machen.

Das Buch liest sich gut und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Spannende oder etwa "Thriller - Elemente" gibt es jedoch wenige. Wie immer in den Thrillern von Sandra Brown gibt es nicht nur kriminelle Machenschaften und einen bösen Buben, sondern auch jede Menge erotische Passagen und eine grosse Handvoll Liebesroman. Die Protagonistin ist, wie stets, erfolgreich, wohlhabend und attraktiv. Auch hier bleibt sich die Autorin treu.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Wenn der Falsche stirbt!

Keiner stirbt allein
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Seit dem Tod seiner Frau Margeret und seinem Sohn Jamie leistet Felix Pink passive Sterbehilfe. Als Mitglied einer Organisation, die ihre Helfer Exiteers nennt, begleitet er sterbenskranke Menschen in ...

Seit dem Tod seiner Frau Margeret und seinem Sohn Jamie leistet Felix Pink passive Sterbehilfe. Als Mitglied einer Organisation, die ihre Helfer Exiteers nennt, begleitet er sterbenskranke Menschen in den Tod.

Als er und seine Begleiterin Amanda zu Charles Cann geschickt werden, scheint es eine Aufgabe wie schon viele zuvor. Die Begleitung entwickelt sich in eine Richtung, die Felix nicht mehr steuern kann. Danach wird er beschuldigt, den falschen Mann in den Tod geführt zu haben. Doch wie kann das sein, dass er die Anzeichen nicht gesehen hat? Wer hat ihn hereingelegt und weshalb?


Freitodbegleitung ist in diesem Krimi Plot - gebend. Ich finde diesen Plot aussergewöhnlich und gut umgesetzt in der Geschichte. Die Organisation Exit, die in der Schweiz bekannt für passive Sterbehilfe ist, hat mich schon lange Zeit neugierig gemacht und ich habe einiges darüber gelesen. Vieles erinnert in der Geschichte an Exit. Die Atmosphäre bei den Einsätzen kommt in der Handlung sehr eindrücklich herüber und hat mich berührt. Schwerkranke Menschen, die als einzige Lösung für ihr schweres Leiden den Tod sehen. Schrecklich! Mir hat gefallen, wie die Autorin eine ganz andere Seite der unterstützten Selbsttötung beleuchtet. Aus der Sicht eines Exiteers. Auch wenn diese Sicht mit einer Prise Galgenhumor bestückt ist.

Felix Pink, alleinstehend nach dem Tod von Frau und Sohn und Rentner, hat nicht mehr viel im Leben, das ihn hält. Einzig Hund Mabel und seine Aufgabe als Exiteer geben im noch einen Sinn. Felix ist ein Charakter, der mich emotional berührt hat. Vor allem, als er merkt, dass sein neuster "Auftrag" aus dem Ruder läuft. Er hat mir ganz schön leid getan und gleichzeitig wirkt er auf mich unbedarft und etwas naiv. Er war oft gut für einen Schmunzler mit seiner trockenen Art.

Langatmig empfand ich die private Seite einer der Ermittler. Calvin Bridge vom Polizeirevier Biedefort vertreibt sich nämlich mit Vorliebe die Zeit im Wettbüro für Pferderennen. Diese Passagen habe ich oft nur grob überlesen.

Es gibt einige überraschende Wendungen und die trösten über ein paar in die Länge gezogene Stellen hinweg. "Keiner stirbt allein" ist ein Krimi mit einem Grundthema, das ich so noch nie gelesen habe.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Grausig!

Das Dorf der Mörder
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Das Entsetzen ist gross, als an einem schönen und sonnigen Tag im Berliner Tierpark Leichenteile gefunden werden. Im Gehege der Prokaris entdeckt eine Schulklasse Reste eines Toten. Polizeimeisterin Sanela ...

Das Entsetzen ist gross, als an einem schönen und sonnigen Tag im Berliner Tierpark Leichenteile gefunden werden. Im Gehege der Prokaris entdeckt eine Schulklasse Reste eines Toten. Polizeimeisterin Sanela Beara, die sofort vor Ort ist, nimmt die erste Tatortsbegehung und die Befragung vor. Sehr zum Missfallen ihres Vorgesetzten, denn Beara ist noch nicht ausgebildet für so eine wichtige Aufgabe. Schon wenige Tage später ist die Täterin überführt, denn sie gesteht die Tat. Sanela Beara hat jedoch grosse Zweifel an der Richtigkeit der Angaben. Auch der Psychologe der Täterin glaubt nicht, dass seine Patientin die Tat begangen hat. Getrennt ermitteln die beiden und diese Ermittlungen führen sie das kleine Dorf Wendisch Bruch im Landkreis Teltow-Fläming.


"Das Dorf der Mörder" ist der erste Band der Reihe mit Sanela Beara. Die Polizeimeisterin mit kroatischen Wurzeln will höher hinaus, Karriere machen und möglichst was Wichtiges werden bei der Polizei. Sonderlich sympathisch war sie mir nicht, denn immerzu fährt sie eine eigene Linie, setzt sich über Verbote ihres Vorgesetzten hinweg und weiss prinzipiell alles besser. Ich empfand sie ganz schön anstrengend. Parallel zu ihr hat Psychologe Jeremy Saaler eine weitere Hauptrolle inne. Er mischt Privates und Berufliches bunt durcheinander und kennt weder Grenzen in dieser Beziehung, noch Zurückhaltung. Sehr oft wirkt er hormongesteuert.

Es dauerte ungefähr 100 Seiten bis ich mit dem Schreibstil von Elisabeth Herrmann warm wurde. Da sie immer wieder andere Figuren in den Mittelpunkt stellt, wirkte die Geschichte auf mich manchmal konfus. Dadurch dauerte es auch etliche Zeit, bis mir die Figuren vertraut waren und ich wusste, was Sache ist. Die Entwicklung, die die Handlung nach dem Fund der Leiche im Tierpark nimmt, ist unvorhersehbar. Sehr gut gemacht, wie man schlussendlich in einem Dorf mit nur noch acht Einwohnern landet. Einzelne Passagen, wie zum Beispiel die Tatsache, woher das Futter für fleischfressende Zootiere herkommt, fand ich fast noch grausiger als der Leichenfund im Tierpark. Gegen Schluss und mit der Auflösung wird es jedoch echt abstossend und damit hätte dieses Buch eigentlich die Genreeinteilung Thriller verdient.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Dran bleiben!

Lebenslang beweglich und kraftvoll mit Tigerfeeling
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Schwungvoll, aufrecht, beweglich, schmerzfrei und mit viel Kraft älter werden. Wer möchte das nicht? Die Methode Cantienica zeigt einfache Uebungen, damit man gelenkiger wird/ bleibt und fit älter wird. ...

Schwungvoll, aufrecht, beweglich, schmerzfrei und mit viel Kraft älter werden. Wer möchte das nicht? Die Methode Cantienica zeigt einfache Uebungen, damit man gelenkiger wird/ bleibt und fit älter wird. Durch die Dehnung und das Aufrichten werden Bänder, Sehnen, Faszien, Knorpel und auch die Knochen formbar und dadurch elastischer.

Benita Cantieni zeigt, wie das funktioniert und man den Körper auch noch im hohen Alter trainieren kann.




Cantienica ist eine Methode, die von Benita Cantieni entwickelt wurde. Durch gezielte Uebeungen wird der Körper gedehnt und Verspannungen lösen sich. Dieses Buch hat mich genau in einem Moment erwischt, in dem ich mit Rückenschmerzen in Behandlung bin und mich morgens mit steifem Rücken, schweren Beinen und Schultermuskeln, die verspannt sind, aus dem Bett quäle. Joggen, Walken und Wandern waren seit einiger Zeit nicht möglich.

Die Einführung mit der Erklärung, dass ein gesunder Körper Wartung braucht, hat mir sofort eingeleuchtet. Vorsichtig habe ich einige Tage lang die Grundübung, das Aufrichten des Körpers im Stand gemacht. Dabei habe ich sofort gemerkt, dass mir das guttat und mein Körper entspannter war. Auch bei mir hat es Peng und nicht nur Klick gemacht, auch wenn ich vom Zielalter noch etwas entfernt bin.

Die Autorin, die über 70 ist, führt selbst durch das Buch. Ich finde es ansprechend, dass hier kein Modell in den 20er Jahren abgebildet ist. So wirken die Uebeungen authentischer. Auch wenn sie gesteht, dass sie 4 Wochen vor dem Termin die Waage konsultiert und ihre Ernährung angepasst hat, um auf den Fotos nicht voluminöser aussieht, als sie ist.

Ab und zu wurden Gespräche zwischen Benita Cantieni und der Journalistin Nina Poelchau eingewoben. Gespräche, die mich irritiert haben, denn sie waren irgendwie ständig aus dem Zusammenhang gerissen und leider dadurch oft nichtssagend.

Die Abbildungen veranschaulichen, auf was es ankommt bei dieser Art der Körperarbeit. Schade finde ich, dass zum Beispiel bei der ersten Uebung Seite 73 die Erklärungen zu den einzelnen Positionen nicht direkt unter dem entsprechenden Foto steht, sondern eine Seite geblättert werden muss. Das ist dann doch etwas umständlich. Foto anschauen, blättern, Beschreibung lesen, zurückblättern, damit man die Uebung nachmachen kann. ab und zu konnte ich nichts anfangen mit den Instruktionen, wie zum Beispiel 2 auf Wölkchen gehen".

Ich denke nicht, dass ich ein 60 Minuten Programm absolvieren werde. Ich bin jedoch sicher, dass ich einzelne Sequenzen fest in meinem Alltag verankern werde. So zum Beispiel Dehnungen um morgens gelenkiger aus dem Bett zu kommen oder mich ab und zu durch den Tag " lang" zu strecken. Durch das Buch bin ich auf eine Methode aufmerksam geworden, die ich nicht kannte, mich aber interessiert. Per You Tube und in Kombination mit dem vorliegenden Buch werde ich dran bleiben!

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Erschütternd, trotz sachlichem Schreibstil*

Porzellankind
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Eine schöne Kindheit hat Ellis nicht. Wahrhaftig nicht! Sie lebt mit ihren Eltern zwar in einer Villa, muss sich aber jedoch möglichst unsichtbar machen. Denn ihre Mutter leidet unter der Glasknochenkrankheit ...

Eine schöne Kindheit hat Ellis nicht. Wahrhaftig nicht! Sie lebt mit ihren Eltern zwar in einer Villa, muss sich aber jedoch möglichst unsichtbar machen. Denn ihre Mutter leidet unter der Glasknochenkrankheit und erträgt keinen Lärm. Ihr Vater gibt Ellis an allem, das in der Familie nicht rund läuft, die Schuld.

Als ihr kleiner Bruder zur Welt kommt, wird es noch schlimmer für Ellis. Denn der Kleine ist ein Schreikind und schreit tage- und nächtelang. Eine weitere Belastung für die Familie.

Als mit dem Kleinen ein Unglück geschieht, soll wieder Ellis schuld daran sein.


Erschüttert, schockiert und zutiefst betroffen gemacht hat mich die Geschichte rund um die Familie von Ellis. Die toxische Beziehung zwischen Ellis und ihrer Mutter begleitet den Leser durch das Buch.

Man liest in Kapiteln, die in "Davor" und "Danach" gegliedert sind, die Pein, die einerseits Ellis mit neun Jahren und andererseits die erwachsene Ellis erfahren muss. Im "Davor", erster Teil, lernt man die 9-jährige Ellis kennen, die versucht mit einer Menge Fantasie ihre lieblose Kindheit, in der auch Gewalt ein Thema ist, ihr Leben irgendwie lebenswert zu machen. So hilft sie sich mit ihrer imaginären Freundin Dorothy über die Runden und stopft sich mit Essen voll.

Die wichtigsten Bezugspersonen des kleinen Mädchens sind die Haushälterin Teresa und der Nachbar Karlfried. Letzterer stachelt ordentlich die Fantasie seiner kleinen Nachbarin an und hilft ihr dadurch in diese Fantasiewelt zu entfliehen. Dann geschieht mit ihrem kleinen Bruder Schreckliches. Wer die Schuld daran trägt, bleibt über weite Teile offen und wird erst zum Schluss aufgelöst. Ich empfand diese Schuldfrage sehr spannend und ich war neugierig auf die Auflösung, wenn sie auch nicht ganz so überraschend kam.

Schockiert hat mich, dass die erwachsene Ellis immer noch mit ihrer Mutter zusammenlebt und sich weder aus dieser jahrelang anhaltenden toxischen Beziehung lösen kann, noch imstande ist, eine eigene Meinung zu bilden oder ihr Leben alleine zu gestalten.

Die Frage, wie weit die Erziehung, die Nähe und das Gefühl, geliebt zu werden, ein Kind formt und als Erwachsene begleitet, ist zentral in dieser Geschichte.

Den Schreibstil von Myriane Angelowski empfand ich als sehr speziell. Kurze Sätze, die manchmal abgehakt wirken und sachlich sind. Es geht nicht gefühlsbetont zu und her, was ich sehr passend für diese Geschichte fand. Denn in all dem Grauen, der Vernachlässigung und der Lieblosigkeit noch über Gefühle zu lesen, hätte ich schlecht ertragen.

Die Geschichte hätte etwas mehr an Struktur vertragen. Denn es geht oft sprunghaft hin und her und mir war nicht immer klar, wer gerade im Mittelpunkt der Handlung steht. Ich fand nämlich die Perspektivwechsel schwierig einzureihen. Auch jetzt nach Beendigung des Buches bin ich nicht sicher, immer richtig erfasst zu haben, wer wann zu Wort gekommen ist.

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