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Veröffentlicht am 11.08.2017

Konnte ich kaum noch aus der Hand legen...

Insomnia
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Im Norden Floridas treibt seit 3 Jahren ein Serientäter sein Unwesen. Der "Hammermann" hat es immer auf junge Mädchen abgesehen, die sich im Aussehen ähneln . Schon neun Opfer gehen auf sein Konto, als ...

Im Norden Floridas treibt seit 3 Jahren ein Serientäter sein Unwesen. Der "Hammermann" hat es immer auf junge Mädchen abgesehen, die sich im Aussehen ähneln . Schon neun Opfer gehen auf sein Konto, als ebenfalls die 17 Jahre alte Mallory Knight verschwindet. Nach einigen Tagen taucht sie an einem Biker Treff wieder auf und behauptet sie sei vom "Hammermann" gefangen gehalten worden . Special Agent Bobby Dee befragt Mallory und kitzelt eine unglaubliche Geschichte aus ihr heraus. Jahre später studiert Mallory Jura und wird erneut vom "Hammermann" entführt und kann fliehen. Doch niemand glaubt ihr….

Der Prolog startet aus Sicht des Täters und löst schon Gänsehaut aus. Denn der Hammermann entpuppt sich schon früh als Bestie, dem etliche Täter in anderen Thrillern nicht das Wasser reichen können. Absolut krank seine Beweggründe und Taten. Zudem hat die Autorin für diese Einblicke aus Sicht des Täters die dritte Person als Erzählstil gewählt. Hervorragend gewählt , denn es verstärkt das Grauen noch .

Die Ermittler sind zahlreich und mir hat etwas der Kopf geschwirrt ob der grossen Anzahl Namen, Grade und Dienststellen. Bis ich alle unwichtigen Nebenpersonen gedanklich aussortiert und mich auf die 2, 3 Hauptermittler konzentriert habe. Ab und zu wird aus der Perspektive von Bobby Dee Bezug auf frühere Fälle genommen, diese Passagen waren mir etwas zu ausschweifend und nicht unbedingt nötig für das Verständnis des jetzigen Falles.

Überhaupt ist der Schreibstil von Jilliane Hofmann etwas ausschweifend und sehr detailliert. Man muss als Leser darauf gefasst sein, dass man Unwichtiges und Relevantes für die Story, die man liest, in Gedanken sortieren muss. Doch einmal daran gewöhnt, liest sich die Geschichte gut und fliessend.Sehr beeindruckt haben mich die sehr guten Recherchen zum Jurastudium, die auch hier, sehr detailliert beschrieben wurden.So erhält man als Leser Einblick in einige Vorlesungen, die zudem erheiternd , erzählt sind. Oder kann nachvollziehen wie hart Jurastudenten arbeiten müssen.

Im Fokus stehen zu grossen Teilen des Buches nicht unbedingt die Ermittlungen, sondern das Leben eines Opfers . Erst zum Schluss werden die Ermittlungen in den Mittelpunkt gerückt. Wer nun denkt, dass dies nicht spannend sein kann, muss ich enttäuschen. Nach etwas zähem Start konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 29.06.2017

Die Verwandlung!

Feel Again
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Sawyer Dixon ist eine begabte Fotografin und Studentin im Woodshill College. Für ihre Abschlussarbeit hat sie die Idee, denn sehr schüchternen Isaac Grant zu fotografieren. Es sollen nicht einfach nur ...

Sawyer Dixon ist eine begabte Fotografin und Studentin im Woodshill College. Für ihre Abschlussarbeit hat sie die Idee, denn sehr schüchternen Isaac Grant zu fotografieren. Es sollen nicht einfach nur Fotos entstehen, sondern die perfekte Verwandlung vom schüchternen Jungen in einen Bad Boy soll dokumentiert werden. Nach einigem Zögern macht Isaac mit, denn er erhofft sich durch die Verwandlung endlich ein richtiges Date.

Nach "Begin Again " und "Trust Again " ist dieses Buch der dritte Teil der Reihe. Doch die Geschichte ist in sich abgeschlossen und die Protagonisten von den ersten beiden Teilen tauchen nur als Rand oder aber Nebenfiguren auf. So kann man eigentlich alle drei Bände durcheinander und nicht unbedingt der Reihe nach lesen.

Was mich in diesem Buch wieder begeistert hat ist der tolle Schreibstil von der Autorin. Sie kann zum Beispiel eine Sexszene über mehrere Seiten beschreiben ,ohne dass es langatmig wird. Und treffsicher schafft sie es, dass der grosse Teil an Liebesgeschichte romantisch und nicht kitschig daher kommt. Zwar wird es vor allem Punkto Liebe sehr vorhersehbar, denn eigentlich weiss man schon zu Beginn wer denn wen "kriegt"…doch gut unterhalten habe ich mich trotzdem. Ohne grössere Überraschungen ist auch die Handlung. Da sucht zum Beispiel Sawyer mit ihrer Schwester ein Hochzeitskleid…und man weiss eigentlich schon zu Beginn der Szene , dass sie in einem Secondhand Laden ein Hochzeitskleid, das (!) Kleid finden werden.

Das Grundthema "Mädchen verwandelt Jungen in einem Monat in Traumprinzen " ist an und für sich gut ausgearbeitet. Sawyer besticht durch ihre unerschrockene, selbstbewusste Art. Diese Figur ist ausgezeichnet gelungen. Mehr Probleme Punkto Glaubwürdigkeit hat mir Isaac gemacht. Ihm habe ich seine unbeholfene, schüchterne Nerd Rolle zu Beginn einfach nicht abgenommen. Dafür ging die Verwandlung zu glatt, war er gegen Schluss zu selbstbewusst . Wäre ja schön, wenn man mit einigen telefonischen Übungen und Ubeungsstunden Schüchternheit einfach so ablegen kann. Und in Sachen Aussehen hatte er zum Glück schon alle Grundvoraussetzungen. Einen Superbody und ein blendendes Aeusseres, Sawyer musste ihm nur einen neuen Haarschnitt verpassen und die fürchterlichen Kleider los werden. Das war mir dann doch zu einfach und schnell gelöst, und somit schon sehr unrealistisch und rosarot.

Meiner Meinung nach ist diese Geschichte schwächer als ihre Vorgänger.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Amore in Italien!

Love & Gelato
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Lina zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Italien um bei Howard, einem alten Freund ihrer Mutter, zu leben. Doch Lina findet Howard seltsam, denn er wohnt auf einem Friedhof. Sonia, die stellvertretende ...

Lina zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Italien um bei Howard, einem alten Freund ihrer Mutter, zu leben. Doch Lina findet Howard seltsam, denn er wohnt auf einem Friedhof. Sonia, die stellvertretende Leiterin des Friedhofs ,gibt Lina ein altes Tagebuch ihrer Mutter, die dieses während des Studiums in Florenz geschrieben hat. Lina lernt darin ihre Mutter ganz neu kennen und macht sich auf die Spuren der Vergangenheit!

Die Geschichte spielt hauptsächlich in Italien und mich haben die Beschreibungen von Florenz, der Sehenswürdigkeiten , aber auch der italienischen Lebensweise sehr begeistert. Man fühlt sich sofort wie im Urlaub! Dazu kommen immer wieder italienische Ausrufe und Sätze, die das Ganze glaubwürdig machen. Die Hauptgeschichte um Lina und ihrem neuen Leben in Italien wird immer wieder durch die kursiv geschriebenen, und dadurch leicht erkennbaren Tagebucheinträge ihrer Mutter unterbrochen. So erhält meiner Meinung nach die Story Tiefe und wird auch spannend. Denn in den Tagebucheinträgen ist ein Geheimnis verborgen, das Linas Leben völlig durcheinander wirbelt.

Mich hat der Schreibstil begeistert. Schon nach dem Prolog, in dem Lina die Leser direkt anspricht, hatte mich die Autorin für sich gewonnen. Sehr leicht, locker und doch mit ernsten Zwischentönen erzählt sie die Geschichte der 16- jährigen Waise Lina. Einer Figur, die für mich völlig authentisch und echt daher kommt. Lina ist ein Teenager , wie es sie zu Tausenden gibt. Sie entdeckt ein neues Land und mit Schmetterlingen im Bauch die erste Liebe. Eine Figur, die mich überzeugt hat. Das Buch ist ein Jugendbuch, doch kann es problemlos und ohne zu langweilen von erwachsenen Lesern gelesen werden. Über den Titel bin ich gestolpert...wenn schon in Italien dann bitte "Amore "und nicht "Love "!

Die Handlung holpert an einigen Stellen. So habe ich nicht verstanden, wie ein 16- jähriges Mädchen einfach zu einem wildfremden Mann, auch wenn er vor langer Zeit mit der Mutter befreundet war, verfrachtet wird. Zudem waren mir die Menschen in Italien ,auf die Lina trifft , sehr „schwarz-weiss“ gezeichnet. Die meisten nahmen Lina mit offenen Armen auf, ihre Ankunft löste regelrecht Begeisterungsstürme aus. Und die anderen....erkennt man sofort ! Hier hätten weniger offensichtliche Charakterzüge vielleicht noch mehr gefesselt.

Veröffentlicht am 20.04.2024

Wenn der Falsche stirbt!

Keiner stirbt allein
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Seit dem Tod seiner Frau Margeret und seinem Sohn Jamie leistet Felix Pink passive Sterbehilfe. Als Mitglied einer Organisation, die ihre Helfer Exiteers nennt, begleitet er sterbenskranke Menschen in ...

Seit dem Tod seiner Frau Margeret und seinem Sohn Jamie leistet Felix Pink passive Sterbehilfe. Als Mitglied einer Organisation, die ihre Helfer Exiteers nennt, begleitet er sterbenskranke Menschen in den Tod.

Als er und seine Begleiterin Amanda zu Charles Cann geschickt werden, scheint es eine Aufgabe wie schon viele zuvor. Die Begleitung entwickelt sich in eine Richtung, die Felix nicht mehr steuern kann. Danach wird er beschuldigt, den falschen Mann in den Tod geführt zu haben. Doch wie kann das sein, dass er die Anzeichen nicht gesehen hat? Wer hat ihn hereingelegt und weshalb?


Freitodbegleitung ist in diesem Krimi Plot - gebend. Ich finde diesen Plot aussergewöhnlich und gut umgesetzt in der Geschichte. Die Organisation Exit, die in der Schweiz bekannt für passive Sterbehilfe ist, hat mich schon lange Zeit neugierig gemacht und ich habe einiges darüber gelesen. Vieles erinnert in der Geschichte an Exit. Die Atmosphäre bei den Einsätzen kommt in der Handlung sehr eindrücklich herüber und hat mich berührt. Schwerkranke Menschen, die als einzige Lösung für ihr schweres Leiden den Tod sehen. Schrecklich! Mir hat gefallen, wie die Autorin eine ganz andere Seite der unterstützten Selbsttötung beleuchtet. Aus der Sicht eines Exiteers. Auch wenn diese Sicht mit einer Prise Galgenhumor bestückt ist.

Felix Pink, alleinstehend nach dem Tod von Frau und Sohn und Rentner, hat nicht mehr viel im Leben, das ihn hält. Einzig Hund Mabel und seine Aufgabe als Exiteer geben im noch einen Sinn. Felix ist ein Charakter, der mich emotional berührt hat. Vor allem, als er merkt, dass sein neuster "Auftrag" aus dem Ruder läuft. Er hat mir ganz schön leid getan und gleichzeitig wirkt er auf mich unbedarft und etwas naiv. Er war oft gut für einen Schmunzler mit seiner trockenen Art.

Langatmig empfand ich die private Seite einer der Ermittler. Calvin Bridge vom Polizeirevier Biedefort vertreibt sich nämlich mit Vorliebe die Zeit im Wettbüro für Pferderennen. Diese Passagen habe ich oft nur grob überlesen.

Es gibt einige überraschende Wendungen und die trösten über ein paar in die Länge gezogene Stellen hinweg. "Keiner stirbt allein" ist ein Krimi mit einem Grundthema, das ich so noch nie gelesen habe.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Grausig!

Das Dorf der Mörder
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Das Entsetzen ist gross, als an einem schönen und sonnigen Tag im Berliner Tierpark Leichenteile gefunden werden. Im Gehege der Prokaris entdeckt eine Schulklasse Reste eines Toten. Polizeimeisterin Sanela ...

Das Entsetzen ist gross, als an einem schönen und sonnigen Tag im Berliner Tierpark Leichenteile gefunden werden. Im Gehege der Prokaris entdeckt eine Schulklasse Reste eines Toten. Polizeimeisterin Sanela Beara, die sofort vor Ort ist, nimmt die erste Tatortsbegehung und die Befragung vor. Sehr zum Missfallen ihres Vorgesetzten, denn Beara ist noch nicht ausgebildet für so eine wichtige Aufgabe. Schon wenige Tage später ist die Täterin überführt, denn sie gesteht die Tat. Sanela Beara hat jedoch grosse Zweifel an der Richtigkeit der Angaben. Auch der Psychologe der Täterin glaubt nicht, dass seine Patientin die Tat begangen hat. Getrennt ermitteln die beiden und diese Ermittlungen führen sie das kleine Dorf Wendisch Bruch im Landkreis Teltow-Fläming.


"Das Dorf der Mörder" ist der erste Band der Reihe mit Sanela Beara. Die Polizeimeisterin mit kroatischen Wurzeln will höher hinaus, Karriere machen und möglichst was Wichtiges werden bei der Polizei. Sonderlich sympathisch war sie mir nicht, denn immerzu fährt sie eine eigene Linie, setzt sich über Verbote ihres Vorgesetzten hinweg und weiss prinzipiell alles besser. Ich empfand sie ganz schön anstrengend. Parallel zu ihr hat Psychologe Jeremy Saaler eine weitere Hauptrolle inne. Er mischt Privates und Berufliches bunt durcheinander und kennt weder Grenzen in dieser Beziehung, noch Zurückhaltung. Sehr oft wirkt er hormongesteuert.

Es dauerte ungefähr 100 Seiten bis ich mit dem Schreibstil von Elisabeth Herrmann warm wurde. Da sie immer wieder andere Figuren in den Mittelpunkt stellt, wirkte die Geschichte auf mich manchmal konfus. Dadurch dauerte es auch etliche Zeit, bis mir die Figuren vertraut waren und ich wusste, was Sache ist. Die Entwicklung, die die Handlung nach dem Fund der Leiche im Tierpark nimmt, ist unvorhersehbar. Sehr gut gemacht, wie man schlussendlich in einem Dorf mit nur noch acht Einwohnern landet. Einzelne Passagen, wie zum Beispiel die Tatsache, woher das Futter für fleischfressende Zootiere herkommt, fand ich fast noch grausiger als der Leichenfund im Tierpark. Gegen Schluss und mit der Auflösung wird es jedoch echt abstossend und damit hätte dieses Buch eigentlich die Genreeinteilung Thriller verdient.

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