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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2023

Hat mich auf keiner Ebene erreicht

Eine Nacht mit dir
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Ruby will aus London wegziehen und löst ihren Hausstand auf. Bei der Gelegenheit begegnet sie Nic, der ihr Sofa kaufen möchte. Die beiden sind schnell voneinander angetan – doch sie wissen, dass ihre Lebensplanung ...

Ruby will aus London wegziehen und löst ihren Hausstand auf. Bei der Gelegenheit begegnet sie Nic, der ihr Sofa kaufen möchte. Die beiden sind schnell voneinander angetan – doch sie wissen, dass ihre Lebensplanung nicht miteinander harmoniert. Ob sie sich trotzdem wiedersehen?

Hätte ich es lieber bleiben lassen! Ja, ich rede von diesem Roman, der mir durch verschiedene Teaser als romantisch und mitfühlend angepriesen wurde. Doch Fakt ist, dass ich schon lange nicht mehr so gelangweilt, genervt und verwirrt war, wie von dieser Geschichte.

Schon der Beginn der Story schien mir recht unglücklich gewählt. Statt romantischem, charmantem Kennenlernen mit netter Kommunikation, legten die Protagonisten einen One-Night-Stand aufs Parkett. Die Kennenlernphase war eigentlich gar nicht richtig gegeben, stattdessen musste ich mich mit vielen Oberflächlichkeiten, anzüglichen Gesprächen und viel uninteressantem Blabla auseinandersetzen. So richtig spannend oder prickelnd wirkte das alles jedenfalls nicht auf mich; auch nicht, was den Erzählstil betraf. Irritiert haben mich zudem die theatralischen (Gedanken-) Momente, die irgendwie nicht so recht zu dem One-Night-Stand-Entwurf passen wollten.

Nach einer gewissen Zeit hatte ich den Eindruck, hier werden alle möglichen Themen, die Beziehung, Sex und sexuelle Orientierung betrafen, auf Biegen und Brechen mit voller Dramatik, teilweise mit erhobenem Zeigefinger, untergebracht. Von vulgären Ausdrücken, über zwanglose Beziehungen oder Geschlechtskrankheiten – alles dabei. So wirkte die Dynamik dieser Geschichte auf mich etwas orientierungslos, bzw. verzettelt. Manchmal fragte ich mich, worauf die Geschichte eigentlich hinauslaufen sollte. Spannend waren eigentlich vor allem die Nebenschauplätze, wie beispielsweise die Suche nach der verschollenen Liebe eines Pensionärs, oder die Entzweiung einer langjährigen Freundschaft, was jedoch stets nicht ausreichend verfolgt wurde. 

Zudem fand ich die Beziehung zwischen den Protagonisten weder romantisch, noch aufregend; sie warf bei mir eher Unverständnis und Fragen auf. Ich hatte demnach nicht nur zur Handlung, sondern auch zu den Charakteren keinerlei Zugang. Ich fühlte ihre Verbindung nicht und fand ihre Gespräche oder Gedanken in den meisten Fällen eher etwas theatralisch.

Gesamt gesehen blieb mir die Story viel zu sachlich, nüchtern und emotionslos. Das Schlimme war, es hätte genug Aspekte gegeben, die einer näheren Betrachtung wert gewesen wären, doch dieser Roman wurde mit einer derart großen Dichte von Problemen überschwemmt, dass für Tiefgründigkeit überhaupt kein Platz mehr war. Seltsamerweise hatte ich den ambivalenten Eindruck, es passiere nicht viel im Lauf der Geschichte, und tatsächlich stellte sich bei mir immer wieder Langeweile ein. Im Grunde war mir diese ganze Erzählung fremd, zu unverbindlich, kitschig und gefühlt konstruiert. Eine herbe Enttäuschung!

„Eine Nacht mit Dir“ konnte mich am Ende auf keiner Ebene erreichen. Die Teaser beschreiben den Inhalt des Romans meiner Meinung nach nicht einmal annähernd. Ich fand hier keine Romantik, keinen Witz oder große Emotionen. Daher spreche ich dieses Mal ganz klar und ungeschönt keine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Kann man sich sparen

Ein Duke wider Willen
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Der adlige Geoffrey Brookhouse hat vom „guten Ton“ keine Ahnung, denn seinen Titel hat er nur zufällig geerbt. Damit seine Schwester eine gute Partie machen kann, engagiert er die attraktive Lady Diana ...

Der adlige Geoffrey Brookhouse hat vom „guten Ton“ keine Ahnung, denn seinen Titel hat er nur zufällig geerbt. Damit seine Schwester eine gute Partie machen kann, engagiert er die attraktive Lady Diana Harper, die das junge Mädchen unter ihre Fittiche nehmen soll. Als er selbst in den adligen Kreisen zum Gesprächsthema wird, will Diana aus ihm einen vorzeigbaren Herzog machen. Doch eigentlich will Geoffrey Diana näher kommen – denn auf sie hat er sein Auge geworfen.

Von dieser Geschichte habe ich mehr erwartet. Ich freute mich schon auf eine romantische und witzige Erzählung, die vom Brauchtum der Regency-Zeit erzählt, doch nach wenigen Seiten musste ich schon wieder, für mich unpassende, anzügliche Bemerkungen lesen - wie gegenwärtig in so vielen Romanen. Schon hier machte sich in mir Enttäuschung breit, denn da wusste ich schon, worauf es letztlich hinaus laufen würde.

Ehrlich gesagt habe ich das Buch dann auch nur halbherzig zu Ende gelesen, denn ich habe die in so vielen Büchern unterlegte Erotik-Schablone dermaßen satt! Und in diesem Fall ist das doch auch ganz gewiss nicht realistisch. Die Menschen agierten damals bestimmt nicht so offensiv, sondern sprachen und handelten mit einer gewissen Zurückhaltung. Für mich hat sich das Gesamtbild daher einfach nicht harmonisch angefühlt. Dementsprechend konnte ich die Story auch nicht genießen.

Rückblickend war ich von dieser Geschichte schnell gelangweilt und genervt. Mehr bleibt mir hier auch nicht zu sagen. Ein Buch, das überhaupt nicht erst im Gedächtnis bleibt, mit anstrengenden, austauschbaren Charakteren. Folglich gibt es von mir keine Leseempfehlung. Nein.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

What the Fuck???

Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High
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Connor Quinn ist zurück an der Westside University – nachdem er Kit vier Jahre zuvor das Herz brach. Als Kit Conners Hilfe benötigt, stellt er eine Bedingung: Sie soll seine Freundin spielen. Denn er kann ...

Connor Quinn ist zurück an der Westside University – nachdem er Kit vier Jahre zuvor das Herz brach. Als Kit Conners Hilfe benötigt, stellt er eine Bedingung: Sie soll seine Freundin spielen. Denn er kann das millionenschwere Erbe seines Familienunternehmens nur antreten, wenn er Reife zeigt. Für beide ist dieser Deal nicht gerade einfach, und Grenzen einhalten ebenso wenig.

Ich dachte eigentlich das Buch wär` echt heißer Scheiß, aber das verfickte Verhalten der verdammten Protas, die sich wegen ihrer Scheißwut terrorisieren, war mir echt zu penetrant. Da geht nix ohne Anschrammeln oder Anfucken, nettes Gelaber kannste vergessen. Aber Fuck, die Schreibe muss ja gut aussehen, unterirdisch oder nicht, nur ein ultrakrasser fucking Bad Boy mit ordentlich Zaster geht voll ab. Da sollte sich ein abgefuckter Verklemmi wie ich besser verpissen, bevor´s assig wird.

Wär` vielleicht `ne Hammer Story geworden, hab aber gedacht, ich mach` mal lieber `nen verfrühten Abpfiff, weil mich das verfickte Vokabular scheiße nervte.


Puh, war das anstrengend! Aber ihr wisst Bescheid: zu wütend, zu intensiv, zu viel Anzügliches und die Sprache war für mich eine Katastrophe. Nicht mein Fall!

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Veröffentlicht am 30.05.2022

War mir viel zu anspruchslos

Zwei Herzen unter acht Millionen
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Nachdem ihr Arbeitsplatz gekündigt wurde, stolpert Fran in eine verfängliche Situation in der New Yorker U-Bahn und wird dort von dem überaus hilfsbereiten Hayes Montgomery III gerettet. Plötzlich verbreitet ...

Nachdem ihr Arbeitsplatz gekündigt wurde, stolpert Fran in eine verfängliche Situation in der New Yorker U-Bahn und wird dort von dem überaus hilfsbereiten Hayes Montgomery III gerettet. Plötzlich verbreitet sich ihre verrückte Begegnung über die sozialen Medien und man dichtet ihnen die Romanze des Jahres an. Natürlich will Fran die peinliche Situation in der U-Bahn schnell vergessen, den faszinierenden Hayes jedoch nicht unbedingt. Doch in dieser großen Stadt wird man sich sowieso nie wiedersehen. Doch was sagt das Schicksal dazu?

Dieser Roman, mit seinem schönen Cover und dem vielversprechenden Klappentext, zog sofort seine Aufmerksamkeit auf mich. Als leidenschaftliche Liebesromanleserin war für mich klar, dass ich diese besondere Geschichte unbedingt entdecken musste.

Allerdings machte sich in mir auch recht schnell Ernüchterung breit. Die Story um Fran und Hayes konnte meine Erwartungen bei weitem nicht erfüllen! Es lag nicht an der Idee, die ich wirklich charmant fand. Mir war aber die Handlung viel zu oberflächlich und dabei unfassbar konstruiert, wobei um Offensichtliches ewig herumgeschlichen wurde. Dazu kam, dass ich ständig das Gefühl hatte, es wären Werbepausen zugeschaltet worden – für Marken, Produkte oder einen gewissen Lebensstil. Mich hat das unheimlich gestört, weil ich das Gefühl hatte, jemand möchte mir hier etwas schmackhaft machen. Dieses Mainstream-Paket lenkte mich sehr von der Liebesgeschichte ab, die meiner Meinung nach nicht ausreichend ausgearbeitet wurde. Gefühlt reihten sich Belanglosigkeiten aneinander, wo man besser die Hintergründe der Figuren beleuchtet hätte.

Schreiben kann die Autorin, denn ihre Erzählung las sich flüssig und es gab einige sehr schöne Abschnitte und auch Szenen, die ausgezeichnet dargestellt wurden. Leider war dies nicht die Regel, und die Kapitel versanken schnell wieder in die ziemlich unspannende Version einer interessanten Romanidee. Auffällig fand ich auch die über die Maßen verwendete Umgangssprache, zusätzlich zu einigen Business-Begriffen und Amerikanismen. Ich finde die deutsche Sprache sollte doch in deutscher Lektüre weitestgehend erhalten bleiben, im „Land der Dichter und Denker“ - Globalisierung hin oder her.

Die Figuren an sich waren mir nicht unsympathisch. Aber vor allem bei den Protagonisten hätte ich mir mehr Informationen über deren Hintergründe gewünscht. Mehrfach wurden Situationen geschaffen, die bald darauf einfach wieder fallengelassen wurden und mir mehr Fragen als Antworten lieferten.
Vor allem mit Fran bin ich schlecht zurechtgekommen. Bei ihr wirkte vieles aufgesetzt und teilweise überdreht. Hayes dagegen war meines Erachtens ein recht authentischer Part, der lediglich nicht genug ausgearbeitet wurde. Ganz allgemein konnte ich allerdings mit den Charakteren leider überhaupt nicht mitfühlen, da sie mir bis zum Ende hin vollkommen fremd blieben.

Dieses Buch zählt zu meinen Flops des Jahres, was nicht an der Idee, sondern an der anspruchslosen Umsetzung lag. Wenn das die neue Generation von Liebesromanen ist, wende ich mich lieber wieder den Klassikern zu. Von mir erhält „Zwei Herzen unter acht Millionen“ keine Empfehlung. Es gibt wesentlich bessere Geschichte dieses Genres!

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Außen TOP, Innen FLOP

My Wish - Breite deine Flügel aus
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Suda Kaye verlässt ihren Freund Camden Hals über Kopf, um nach dem Tod ihrer Mutter durch die Welt zu reisen. Zehn Jahre später kehrt sie zurück. Sie möchte nun vorerst in ihrer Heimat bleiben und sich ...

Suda Kaye verlässt ihren Freund Camden Hals über Kopf, um nach dem Tod ihrer Mutter durch die Welt zu reisen. Zehn Jahre später kehrt sie zurück. Sie möchte nun vorerst in ihrer Heimat bleiben und sich vor Ort ein Geschäft aufbauen. Für die Finanzierung stellt sich eine Gemeinschaft von Förderern zur Verfügung, wobei sich zeigt, dass Camden einer von ihnen ist. Nun muss sich Suda Kaye ihrer Vergangenheit stellen und die Verantwortung für ihre Taten übernehmen.

Mal wieder wurde ich vom schönen Cover und dem vielversprechenden Klappentext gelockt. Daher war ich wirklich überrascht, wie sehr mir diese Geschichte missfiel.

„My Wish – Breite deine Flügel aus“ konnte mich weder inhaltlich noch emotional abholen. Mir fehlte Tiefe in jeglicher Beziehung und Entwicklung in allen Bereichen. Situationen wurden oft nur angekratzt, dafür überdramatisiert und viel zu schnell abgehandelt. Mir erschien die Geschichte unvollständig und abgehackt, viele Informationen fehlten. Dafür fand ich auffällig viele Oberflächlichkeiten in den Kapiteln, denn Aussehen, Klamotten, Sexlust und heiße Männer waren mehr als nur einmal das Thema.

Der Protagonistin konnte ich wenig Sympathie entgegen bringen. Ihre Fixierung auf Sex und ihre Freiheitsliebe gingen mir mit der Zeit auf die Nerven. Ihr Verhalten würde ich eher als derb bezeichnen, und die Autorin legte ihr dann auch noch Worte in den Mund, die wirklich niveaulos waren. Von Suda Kayes angeblich künstlerischen Talenten durfte ich hingegen so gut wie überhaupt nichts erfahren.

Camden zeigte ebenfalls seltsame Anwandlungen. Platte, teils schwülstige Sprüche passten meiner Meinung nach ebenso wenig zu ihm wie sein übertrieben testosterongesteuertes Verhalten.
Ich hatte auch erwartet etwas mehr über den Spirit der Native Americans zu lesen oder über die Entwicklung und Konzipierung von Suda Kayes Laden, den Ursprung ihrer Ideen dazu. Doch diese Geschichte ergießt sich lediglich in völlig überzogenen Trivialitäten und detaillierten Sexszenen. Es gab allerdings Ansätze über Aussprachen zwischen der Hauptfigur und ihrer Schwester, die ich gerne als authentisch wahrgenommen hätte. Es wurde auch klar, dass das Verhalten der Protagonistin sehr viel mit der Abwesenheit der Mutter zu tun hatte. Leider wurde dieses wichtige Thema aber so gut wie gar nicht bearbeitet, sondern nur in oberflächlichen Wiederholungen angekratzt. Auch wurden so manche Gespräche zwischen den Geschwistern oder zwischen Suda Kaye und Cam mit schwülstigen Aussagen gespickt, welche die jeweilige Situation dann letztlich unglaubwürdig erscheinen ließ. Die Briefe der verstorbenen Mutter gingen für mich in dieser Atmosphäre leider mehr oder weniger unter.

Diese Geschichte war so vollbeladen mit Klischees, Kitsch und Theatralik, dass es einem den Spaß beim Lesen verdarb. Mir war, als hätte ich einen Film mit schlechten Schauspielern gesehen. Um Band 2 werde ich daher einen großen Bogen machen. Von mir gibt es in diesem Fall keine Leseempfehlung. Dieser Titel zählt zu meinen Flops des Jahres, hier hat für mich leider überhaupt nichts gepasst.

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