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Veröffentlicht am 24.04.2024

Selbstfindung, High School, Drag

In all seinen Farben
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Auf den ersten Blick und nach lesen des Klappentext, denkt man eigentlich, man weiß schon, was man von dem Roman erwarten kann. Im Prinzip eine typische Queer-YA-Story: Selbstfindung, High School (wobei ...

Auf den ersten Blick und nach lesen des Klappentext, denkt man eigentlich, man weiß schon, was man von dem Roman erwarten kann. Im Prinzip eine typische Queer-YA-Story: Selbstfindung, High School (wobei in diesem Fall in den UK) und ein Freund, der noch nicht Out ist. Dazu ein bisschen was zum Thema Drag.

Tatsächlich hat der Roman auch das, und geht nur ein wenig tiefer, als es um Homophobie und homophobe Gewalterfahrungen geht, wobei ich sagen muss, dass ich davon in der queeren Literatur der letzten Jahre relativ viel gelesen habe - also nichts bahnbrechend neues. Wovon ich dagegen nicht so viele Äquivalente kenne, ist das Thema Drag (insbesondere im YA-Bereich). Dazu gab es tatsächlich auch einiges neues zu erfahren.

Was mir zeitweise ein bisschen gefehlt hat, ist das Rüberbringen von Gefühlen. Robin als Protagonist fand ich - um ehrlich zu sein - nicht besonders relatable, auch wenn man natürlich hin und wieder mit ihm mitfühlt; ansonsten blieb er für mich relativ stereotypisch und recht flach.
Das fehlen von wirklichen Gefühlen wird dadurch kompensiert, dass es einen starken Hang zum Drama gibt (insbesondere gegen Ende des Romans). Auch das ist im YA-Bereich natürlich nicht besonders selten, aber trotzdem fand ich ein bisschen übertrieben, dass plötzlich alle ein Problem mit unserem Protagonisten haben, sodass er als "letzte Zuflucht" nur noch Drag findet.

Der Roman wird sicherlich nicht zu meinen Queer Favorites kommen, aber als leichte Lektüre ist er dennoch zu empfehlen, zumal er eine Leerstelle bedient, die wir bei queeren YA-Büchern vorher hatten (Thema Drag).

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Schöne Story, verkommt in Teilen zu langweiligem Coming-of-Age

Jeden Tag ein Wort von dir
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Raquels beste Freundin Sasha ist an Krebs gestorben. Doch vor ihrem Tod hat sie über das Internet ihren leiblichen Bruder gefunden, den sie, weil sie adoptiert ist, vorher nicht kannte. Sasha hat Karten, ...

Raquels beste Freundin Sasha ist an Krebs gestorben. Doch vor ihrem Tod hat sie über das Internet ihren leiblichen Bruder gefunden, den sie, weil sie adoptiert ist, vorher nicht kannte. Sasha hat Karten, Emails und Aktionen vorbereitet, mit denen Raquel Sashas Bruder Elijah zeigen soll, wer sie war. In einem Strudel aus verschiedenen Gefühlen, die Raquel für Elijah übermannen, versucht sie Sashas Wunsch zu erfüllen.

„Jeden Tag ein Wort von dir“ stimmt als Titel eigentlich nicht. Raquel und Elijah bekommen von Sasha oft wochenlang nichts zu hören. Jetzt könnte man meinen, dass ich zu genau mit dem Titel bin, doch darum geht es mir gar nicht. Mit geht es um die Parts, in denen „Briefe aus dem Jenseits“ - wie es auf dem Buchrücken heißt – keine Rolle spielen. Während die Story oft wirklich gut ist, wenn es um die tote Sasha geht, verkommt sie in einigen unwichtigen Kapiteln zur typisch amerikanischen Coming-of-Age – Geschichte, in der die Protagonistin Raquel sich verliebt und daraus Konsequenzen folgen. Zum Glück kommen die Sequenzen erst gegen Ende vermehrt vor und man kann insgesamt einer Geschichte folgen, die wirklich schön ist, was vor allem an der Liebe zum Detail der Autorin und der ergreifenden Geschichte Sashas liegt.

Fazit:
Eine schöne Story, die leider zwischenzeitlich zu sehr Coming-of-Age wird.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Interessanter Grundgedanke, Umsetzung mäßig

Girl in a Strange Land
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Allein der Titel hat mich schon angesprochen. Normalerweise mag ich englische Titel für deutsche Bücher nicht so sehr, aber in dem Fall fand ich das gut. Auch das Titelbild ist sehr schön. Interessanterweise ...

Allein der Titel hat mich schon angesprochen. Normalerweise mag ich englische Titel für deutsche Bücher nicht so sehr, aber in dem Fall fand ich das gut. Auch das Titelbild ist sehr schön. Interessanterweise gibt es beim Cover von "Boy in a white Room" die andere Gesichtshälfte.

In dem Buch gibt es zwei große Themen : Glaube und künstliche Intelligenz. Die Protagonistin wächst in einer Welt auf, in der es kaum Technik gibt und alle an Gott glauben und ihm ihr Leben widmen. Teilweise hat mich das an mittelalterliche Verhältnisse erinnert, da es auch hier einen Inquisitor gibt, der Leute als Ketzer bezeichnen darf und Strafen für sie entscheiden darf. Dann gibt es die andere Welt, über diese will ich aber noch nicht zu viel verraten, aber es geht hier darum, dass die künstliche Intelligenz vieles steuert.

Die Welt, wie sie der Autor in nicht allzu ferner Zukunft beschreibt, macht mir Angst. Ich denke nicht, dass es so realistisch ist, dass es Supercomputer gibt, die schlauer sind als Menschen (in fernerer Zukunft vielleicht, aber noch nicht jetzt bzw. in naher Zukunft). Allerdings merkt man hier, dass der Autor Fachwissen besitzt, denn er hat diese Stadt sehr genau beschrieben.

Die Protagonistin hier, Sophia, ist mir nicht ganz so sympathisch. Ich finde sie irgendwie zu überdreht, zu viel des Guten. Übrigens spielt in diesem Buch auch der Junge aus Boy in a white Room, Manuel eine Rolle.

Der Schreibstil in diesem Buch ist ziemlich gut und interessant. Das Buch hat nach und nach auch immer Spannung und ist dadurch natürlich auch interessant.

Fazit :
Relativ interessantes Buch. Ein interessanter Grundgedanke, aber irgendwie nicht ganz so toll umgesetzt, wie ich gedacht habe. Schön ist es, dass es einen Bezug zu Boy in a white Room gibt!

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Veröffentlicht am 05.09.2019

Jugendthriller mit wichtigen Themen

Bienenkönigin
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Das Cover hat mich als erstes auf das Buch aufmerksam gemacht, ich finde es passt zum Buch. Irgendwie ist das Cover sehr einfach gestaltet, aber das ist für dieses Cover auch passend.

Im Buch gibt es ...

Das Cover hat mich als erstes auf das Buch aufmerksam gemacht, ich finde es passt zum Buch. Irgendwie ist das Cover sehr einfach gestaltet, aber das ist für dieses Cover auch passend.

Im Buch gibt es viele wichtige Themen : Es geht um Klimawandel und das dadurch bedingte Bienensterben. Dazu geht es darum, wie die Wirtschaft und die Technologie vom Bienenserben profitieren kann. Zwar denke ich nicht, dass es realistisch ist, dass Umwelttechniker das Bienensterben verschnellern wollen, aber durch diesen Umstand im Buch konnten die Themen verknüpft werden und die ernste Thematik kann sich dadurch gut in die Köpfe der Leser einbrennen.

Zwischendurch gibt es auch Fakten über Bienen- und Bienenstöcke, die informativ in die Geschichte eingearbeitet wurden. Außerdem gibt es einen speziellen "Bienenstock" : den sogenannten Beehive, die Wohncommunity in San Francisco. Ich finde die Idee diesbezogen sehr interessant, da es offenbar nicht das gleiche wie eine bekannte Wohngemeinschaft ist. Durch die Wohncommunity gibt es im Buch auch immer wieder zu lösende Konflikte, die das Buch noch ein wenig spannender machen.

Zudem hat das Buch auch eine wirklich außergewöhnliche Protagonistin. Mel heißt sie und sie kann mit den Bienen auf irgendeine Art kommunizieren. Sie hatte schon immer eine besondere Beziehung zu Bienen und ist wirklich mal eine ganz andere Protagonistin als wir sie kennen!

Jetzt muss ich leider einen ganz großen Kritikpunkt hinzufügen : Für mich ist das Buch kein Jugendthriller, den Thriller-Elemente kamen erst gegen Ende wirklich dazu. Es gibt am Anfang leider nahezu keine Spannung oder irgendetwas, was mit Thriller zu tun hat. Für mich ist das Buch ein Jugendroman, der vielleicht ein paar Thriller-Elemente enthält. Mehr nicht.

Fazit :
Das Buch hat ein wirklich ernstes Thema, eine außergewöhnliche Protagonistin und interessante Ideen. Leider fehlen mir die Thriller-Elemente wirklich. Denn ohne diese Elemente kann das Buch kein Jugendthriller sein!

Diese Rezension kommt von meinem Blog : https://martinsbuchbox.blogspot.com/2019/01/bienenkoenigin.html

Veröffentlicht am 05.09.2019

Gutes klassisches Jugendbuch...

Das Hexenkind
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Das Cover zeigt schon, dass es sich hierbei um ein klassisches Jugendbuch handelt. Auch die Illustrationen im Innenteil des Buches sind sehr schön, aber weisen eben auch darauf hin. Umso erstaunlicher ...

Das Cover zeigt schon, dass es sich hierbei um ein klassisches Jugendbuch handelt. Auch die Illustrationen im Innenteil des Buches sind sehr schön, aber weisen eben auch darauf hin. Umso erstaunlicher ist, dass das Buch von 1970 ist. Ich hätte gedacht, es ist älter.

Auch an der Story merkt man, dass das Buch eher klassisch ist. Das Buch spielt offenbar im Mittelalter. Ein Junge im Kloster lernt besondere Fähigkeiten und bekommt plötzlich ein Angebot vom König (bzw. nicht direkt von ihm). Mit einer typischen Story ist das natürlich nicht langweilig, sticht aber auch nicht großartig heraus.

Der Protagonist ist nachfühlbar und sympathisch. Insgesamt gut. Eigentlich möchte ich den Fokus dieser Rezension nicht weiter auf die Story legen, da sie typisch klassisch ist. Viel wichtiger ist : Die Neugestaltung des Buches. Darauf möchte ich nochmal zurückkommen, oben habe ich schon etwas dazu geschrieben.

Das Buch wirkt komplett sehr künstlerisch. Egal ob durch die Illustrationen, die Covergestaltung oder die Gestaltung vom Buchrücken. Und ganz ehrlich : Ich finde, das passt zum Buch. Die Gestaltung passt einfach. Vielleicht ist sie nicht ganz modern, aber das Buch auch.

Fazit :
Ein klassisches Jugendbuch mit einer schlüssigen Gestaltung und guten Story.

Diese Rezension kommt von meinem Blog : https://martinsbuchbox.blogspot.com/2019/03/das-hexenkind.html