Selbstfindung, High School, Drag
In all seinen FarbenAuf den ersten Blick und nach lesen des Klappentext, denkt man eigentlich, man weiß schon, was man von dem Roman erwarten kann. Im Prinzip eine typische Queer-YA-Story: Selbstfindung, High School (wobei ...
Auf den ersten Blick und nach lesen des Klappentext, denkt man eigentlich, man weiß schon, was man von dem Roman erwarten kann. Im Prinzip eine typische Queer-YA-Story: Selbstfindung, High School (wobei in diesem Fall in den UK) und ein Freund, der noch nicht Out ist. Dazu ein bisschen was zum Thema Drag.
Tatsächlich hat der Roman auch das, und geht nur ein wenig tiefer, als es um Homophobie und homophobe Gewalterfahrungen geht, wobei ich sagen muss, dass ich davon in der queeren Literatur der letzten Jahre relativ viel gelesen habe - also nichts bahnbrechend neues. Wovon ich dagegen nicht so viele Äquivalente kenne, ist das Thema Drag (insbesondere im YA-Bereich). Dazu gab es tatsächlich auch einiges neues zu erfahren.
Was mir zeitweise ein bisschen gefehlt hat, ist das Rüberbringen von Gefühlen. Robin als Protagonist fand ich - um ehrlich zu sein - nicht besonders relatable, auch wenn man natürlich hin und wieder mit ihm mitfühlt; ansonsten blieb er für mich relativ stereotypisch und recht flach.
Das fehlen von wirklichen Gefühlen wird dadurch kompensiert, dass es einen starken Hang zum Drama gibt (insbesondere gegen Ende des Romans). Auch das ist im YA-Bereich natürlich nicht besonders selten, aber trotzdem fand ich ein bisschen übertrieben, dass plötzlich alle ein Problem mit unserem Protagonisten haben, sodass er als "letzte Zuflucht" nur noch Drag findet.
Der Roman wird sicherlich nicht zu meinen Queer Favorites kommen, aber als leichte Lektüre ist er dennoch zu empfehlen, zumal er eine Leerstelle bedient, die wir bei queeren YA-Büchern vorher hatten (Thema Drag).