Eine wundervolle Märchenadaption
Der Fluch der sechs Prinzessinnen (Band 2): BlütenzauberInhalt:
"Kennt ihr das Schloss über den Wolken? Das Schloss, in welchem ein verwunschenes Biest wohnt? Und die Geschichte der Schönen, die sein Herz zu erweichen vermag?
Gefangen in einem Raum, der zu ...
Inhalt:
"Kennt ihr das Schloss über den Wolken? Das Schloss, in welchem ein verwunschenes Biest wohnt? Und die Geschichte der Schönen, die sein Herz zu erweichen vermag?
Gefangen in einem Raum, der zu ebendiesem Schloss gehört, erwacht Prinzessin Tatjana. Der einzige Hinweis darauf, wie sie ihren Fluch brechen und wieder auf die Erde zurückkehren kann, ist ein Wort. Doch dieses ist eng mit dem Schicksal des Biests verwoben und lautet: Blütenzauber."
(Quelle: http://www.sternensand-verlag.ch/bluetenzauber-regina-meissner.html)
Nachdem ihre Stiefmutter Tatjana verflucht hat, wacht diese in einem Zimmer im Schloss über den Wolken auf. Dort gefangen muss sie bald erkennen, dass sie nicht die einzige ist, deren Leben durch einen Fluch verändert wurde.
Auch der König und die Dienstboten kämpfen mit einem schweren Schicksal. Doch als Tatjana im Schloss auftaucht, bleibt nichts, wie es war. Fest entschlossen, ihren Fluch zu brechen, lässt sie sich auch von dem unnahbaren Biest nicht abschrecken, vor allem nicht, als sie erfährt, dass ihre Erlösung durch den Blütenzauber eng mit der des Schlossherrn verbunden ist.
Meine Meinung:
Nach „Schwanenfeuer“ wollte ich unbedingt auch den zweiten Teil dieser Märchenreihe lesen, um zu erfahren, wie es mit den Schwestern weitergeht und ob auch Tatjana ihren Fluch brechen kann. Außerdem gehört „Die Schöne und das Biest“ zu meinen Lieblingsmärchen und ich war gespannt, was Regina Meißner daraus gemacht hat.
Das Buch beginnt damit, dass Tatjana wieder einmal in ihrem Zimmer aufwacht, das abgeschlossen ist. Durch den Blick aus dem Fenster hat sie gesehen, dass sie sich in einem Schloss in den Wolken befindet. Etwas seltsam fand ich es anfangs, dass sie schon länger in diesem Zimmer eingesperrt ist, dass sie nie raus kann, aber auch keinen Hunger und Durst oder andere Bedürfnisse verspürt. Ich denke, so hat die Autorin versucht an Band 1 anzuknüpfen und die Zeit, die dadurch vergangen ist zu erklären. Zum Glück bleibt das nicht lange so und Tatjanas Tür öffnet sich, so dass sie das Schloss erkunden und die Dienerschaft kennenlernen kann.
Anfangs scheint Tatjana etwas oberflächlich und arrogant zu sein, aber ich hatte sofort das Gefühl, dass mehr hinter dieser Fassade steckt und fand sie zwar nicht sofort sympathisch, habe sie jedoch gerne begleitet. Je tiefer man schließlich in die Geschichte eintaucht, desto besser gefiel mir die Protagonistin. Sie ist taff und geht ihren Weg. Im Grunde lässt sie sich nicht einsperren (Wortspiel! :D) und auch nicht unterkriegen. Tatjana ist in meinen Augen eine starke junge Frau, die sehr gut in unsere Zeit passt, als Prinzessin aber manchmal etwas zu „modern“ denkt. Mich hat das jedoch gar nicht so sehr gestört. Wieso nicht mal eine moderne Prinzessin?
Auch Lucien, oder das Biest, ist zu Beginn nicht der große Sympathieträger. Mir erschien er teilweise als zu grausam. Im Original wird er ja vor allem wegen seiner Oberflächlichkeit verflucht und ist im Grunde gar nicht so böse. Doch dieses Biest hier, puh, das war mir manchmal schon etwas too much und ich dachte, den kann man nicht lieb gewinnen. Dafür hat er zu schreckliche Dinge getan und die Erklärung, die man nach und nach für sein Handeln bekommt, waren mir auch etwas zu oberflächlich. Trotz allem hat es die Autorin Regina Meißner geschafft, mich für ihr Biest zu begeistern. Ja, diese Protagonisten sind alles andere als perfekt, aber sie entwickeln sich toll und man kann sie trotzdem gern haben und mit ihnen mitfiebern.
Besonders gut gefiel mir der Verlauf der Geschichte. Auch, wenn es meiner Meinung nach etwas zu lange dauert, bis Tatjana auf das Biest trifft, konnte ich ab der Mitte des Buches richtig in der Geschichte abtauchen. Anders als in „Schwanenfeuer“ hat diese nämlich einen deutlichen roten Faden, der sich hindurchzieht. Die beiden Protagonisten arbeiten gemeinsam an der Lösung ihres Fluches und es passiert nicht ständig irgendetwas anderes, sondern alles passt perfekt zu dieser Geschichte. Die Idee mit dem „Blütenzauber“ selbst fand ich auch richtig schön gelöst.
Am Ende hat mich Regina Meißner dann wirklich überrascht. Ich bin ja ein richtiger Fan von außergewöhnlichen Enden und dieses gehört sicher in diese Kategorie. Trotzdem denke ich, dass die Autorin damit nicht alle ihre Leser glücklich macht, aber da es nicht der letzte Band dieser Märchenreihe ist, wird es vielleicht auch noch nicht das Ende von Tatjanas Geschichte sein.
Fazit:
Obwohl Regina Meißner mit „Blütenzauber“ die Story von der Schönen und dem Biest nicht neu erfindet, war ich doch richtig begeistert. Die Protagonisten sind zwar alles andere als perfekt, doch gerade das lässt ihnen Raum zur Entwicklung und man kann sie trotzdem durchaus liebgewinnen. Auch der Verlauf der Geschichte gefiel mir viel besser, als bei „Schwanenfeuer“, da er einen deutlichen roten Faden aufweist und ein paar schöne Ideen umgesetzt werden. Das Ende ist richtig außergewöhnlich, wird aber sicher nicht jeden zufriedenstellen. Doch wer weiß, ob das wirklich schon das absolute Ende ist ;)
Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.