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Veröffentlicht am 13.09.2020

Spannend bis zum Schluss

Helle und der falsche Prophet
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Helle Jespers verbringt gemeinsam mit ihrem Mann Bengt und dem Hund Emil ihren Urlaub in Südfrankreich. Hier kommt sie zum Nachdenken und überlegt, ob es ein Fehler gewesen war, nicht die Leitung der Polizeibehörde ...

Helle Jespers verbringt gemeinsam mit ihrem Mann Bengt und dem Hund Emil ihren Urlaub in Südfrankreich. Hier kommt sie zum Nachdenken und überlegt, ob es ein Fehler gewesen war, nicht die Leitung der Polizeibehörde in Frederikshavn zu übernehmen, sondern die kleine Polizeistation in Skagen. Sie hat sich einen Mord gewünscht, damit ihr Job in Skagen nicht so eintönig wäre. Als sie ein Anruf ihres Kollegen Ole erreicht, dass eine junge Frau am Strand tot aufgefunden ist, macht sie sich sofort auf den Weg nach Hause. Bei der Toten handelt es sich um Merle, eine enge Freundin ihres Sohnes Leif. Die Todesursache hört sich nach einem Unfall an, aber die Umstände des Ertrinkens sind sehr seltsam. Helle hört auf ihr Bauchgefühl und beginnt zu ermitteln.

Dieses ist bereits der dritte Band um die Kommissarin Helle Jespers. Obwohl ich die ersten beiden Bände dieser Reihe nicht kannte, hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen und war direkt in der Geschichte drin. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich ausgezeichnet lesen. Die Ermittlerin Helle ist sympathisch. Trotz Ecken und Kanten wirkt sie normal und bodenständig. Auch alle weiteren handelnden Personen sowie die Handlungsorte konnte ich mir, dank der detaillierten Beschreibungen, gut vorstellen. Perspektivwechsel bringen Dynamik in die Handlung, so dass die Spannung durch das gesamte Buch hoch gehalten wurde. Am Ende werden alle losen Fäden zusammengeführt und überraschten mich noch mit einer ungeahnten Wendung.

Mich konnte dieses Buch von Beginn an begeistern und hat mir spannende Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Auf zur Wiesn nach München

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis
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Colina arbeitet als einfaches Schankmädchen in Lochners Bierstube. Als Kellnerin kann man sich nur mit Trinkgeldern und den Gelüsten der Gäste den Lebensunterhalt verdienen. Feste Löhne werden nicht gezahlt. ...

Colina arbeitet als einfaches Schankmädchen in Lochners Bierstube. Als Kellnerin kann man sich nur mit Trinkgeldern und den Gelüsten der Gäste den Lebensunterhalt verdienen. Feste Löhne werden nicht gezahlt. Doch Colina will mehr, denn sie hat festgestellt, dass die feine Gesellschaft von München auch nur mit Wasser kocht und bewirbt sich als Anstandsdame für die junge Clara. Durch einen Trick bekommt sie die Stelle bei dem Brauereibesitzer Curt Prank. Dieser versucht Macht und Einfluss zu erlangen, in dem er seine Tochter Clara mit Anatol Stifter, den Vorstandsvorsitzenden der größter Münchner Brauerei, zu verheiraten. Doch die eigenwillige Clara hat andere Vorstellungen und verschwindet spurlos. Danach zerschlagen sich die Träume von Colina als Anstandsdame und sie findet sich als Schankmädchen auf dem Oktoberfest wieder, wo die Bierbrauer ihre geschäftlichen sowie privaten Konflikte austragen.

Als Nordlicht war ich bisher noch nie in München auf dem Oktoberfest, so dass mich der historische Roman von der ersten Seite in seinen Bann gezogen hat. Petra Grill hat mich auf eine spannende Zeitreise mitgenommen, so dass ich an dem Oktoberfest 1900 teilnehmen konnte. Mich hat fasziniert mit welchen detaillierten Beschreibungen die Autorin die damalige Zeit sehr authentisch aufleben lässt. Neben den bildhaften Schreibstil werden viele interessante historische Fakten mit der Geschichte verwoben. Bekannte Persönlichkeiten wie König Otto von Bayern und Franziska zu Reventlow treten auf und auch die Völkerschauen, die es damals in Deutschland und auf dem Oktoberfest gab, finden Erwähnung. Aber auch die wirtschaftliche sowie politische Situation fließen neben dem Frauenrecht und den Arbeitsbedingungen mit ein. Gleichzeitig spielt die neue Technologie, der Kinematograph, eine wichtige Rolle.

Für mich war der Ausflug zur Wiesn nach München allerbeste Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Die Suche nach den Wurzeln

Die Sündenbraut
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In dem neuen Buch von Manuela Schörghofer begeben wir uns auf eine Zeitreise ins 13. Jahrhundert. Nach dem Mord an ihren Eltern wächst Fenja bei Runhild auf. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer Ziehmutter ...

In dem neuen Buch von Manuela Schörghofer begeben wir uns auf eine Zeitreise ins 13. Jahrhundert. Nach dem Mord an ihren Eltern wächst Fenja bei Runhild auf. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer Ziehmutter und trägt die Sünden der Verstorbenen gleichzeitig bietet sie ihre Heilkünste an. Runhild hat Fenja nie etwas über ihre Herkunft verraten. Als Runhild durch einen Messerstich getötet wird, kann sie Fenja nur noch ein mit einem Wappen besticktes Tuch geben. Fenja begibt sich auf die Suche, um mehr über das Wappen und ihrer Familie herauszufinden.

Auf ihrer Reise trifft Fenja auf Gerald, der im geheimen Auftrag von Kaiser Friedrich unterwegs ist. Er soll eine neuartige Waffe besorgen und erhofft sich nach Erledigung Reichtum, um zu heiraten. Beide sehen einen Vorteil darin, gemeinsam unterwegs zu sein. Doch kann Fenja Gerald trauen, denn er scheint nicht der zu sein, für den er sich ausgibt?

Nach „Die Klosterbraut“ konnte mich auch der zweite historische Roman von Manuela Schörghofer von Anfang an fesseln. Die Protagonisten wirken lebendig und authentisch. Sehr gut konnte ich mir die Handlungsorte vorstellen. Die Handlung selbst ist sehr abwechslungsreich und ausführlich beschrieben. Neben Spannung kommt auch die Liebe nicht zu kurz, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Verzeichnis der handelnden Personen sowie historische Figuren, damalige sowie heutige Orts- und Flussbezeichnung und ein Glossar, das bestimmte Begriffe erläutert, runden die Geschichte ab.

Mir hat es viel Spaß bereitet, Fenja bei der Suche nach ihren Wurzeln zu begleiten. Wer gerne historische Romane liest und spannende Geschichten mit einer starken Protagonistin liebt, dem empfehle ich gern dieses Buch.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Fesselnde Nachkriegsgeschichte zur Zeit des Kalten Krieges

Kinder ihrer Zeit
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1945 macht sich Rosa gemeinsam mit ihren Zwillingen Emma und Alice auf den Weg von Ostpreußen nach Westen. Unterwegs erkrankt Alice und sie suchen Hilfe in einem Bauerhaus. Rosa und ihre Tochter Emma versuchen ...

1945 macht sich Rosa gemeinsam mit ihren Zwillingen Emma und Alice auf den Weg von Ostpreußen nach Westen. Unterwegs erkrankt Alice und sie suchen Hilfe in einem Bauerhaus. Rosa und ihre Tochter Emma versuchen auf einem Nachbarhof an Lebensmitteln zu gelangen. Auf dem Rückweg sehen sie den Bauernhof in Flammen und es gibt keine Spur von Alice. Zwölf Jahre später treffen Emma und Alice sich wieder. Emma lebt in Westberlin und Alice im Ostteil der Stadt. Bei den beiden Schwestern macht sich die unterschiedliche Erziehung bemerkbar. Emma würde Alice doch gern nach Westberlin holen, aber diese glaubt an den Sozialismus. Durch Alice lernt Emma den Ostberliner Physiker Julius Laackmann kennen und lieben. Als Julius Zeuge der Entführung seines Freundes auf offener Straße in Westberlin wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste.

Das Buch beginnt in Ostpreußen im Jahr 1945 und wechselt dann ab 1950 nach Berlin und endet im August 1961. Es ist die Zeit des Kalten Krieges zwischen Ost und West. Unterschiedliche Geheimdienste versuchen Spitzel zu rekrutieren, um an Informationen zu gelangen. Interessant fand ich die Arbeit der Kampftruppe gegen Unmenschlichkeit, einer Gruppierung deren Tätigkeit mir bisher nicht bekannt war. Am Leben von Emma und Alice erfährt man nicht nur viel über den damaligen Grenzverkehr zwischen Westberlin und der DDR, sondern auch etwas über die ungleiche Entwicklung der beiden Schwestern, die jeweils durch ein anderes System geprägt wurden. Die Autorin lässt Geschichte lebendig werden.

Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr facettenreich gezeichnet. Durch den flüssigen und informativen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Sehr gekonnt sind Wahrheit und Fiktion verwoben, so dass mich das Geschehen von Beginn an gefesselt hat.

Für mich ist Claire Winter ein Garant für spannende und gut recherchierte Geschichten und sie konnte mich wieder mit ihrem neuen Buch „Kinder der Zeit“ überzeugen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Ein Weingut zwischen Saale und Unstrut

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 1)
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Schon nach wenigen Seiten fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Die Geschichte führt den Leser ins Jahr 1880 nach Freyburg zwischen Saale und Unstrut. Aenne Strauß weiß alles über die Reben, da ...

Schon nach wenigen Seiten fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Die Geschichte führt den Leser ins Jahr 1880 nach Freyburg zwischen Saale und Unstrut. Aenne Strauß weiß alles über die Reben, da ihr Vater sie immer mit in die Weinberge genommen hat, aber als Frau kann sie kein Weingut führen. Aenne sollte möglichst einen Mann mit Weinverstand heiraten, aber bisher ist ihr der Richtige noch nicht über den Weg gelaufen. Als Oskar Nimmrod um ihre Hand anhält, gibt sie ihm zum Leidwesen ihrer Eltern einen Korb, denn sie möchte nur einen Mann heiraten, den sie liebt. Dann lernt sie Clemens Volk kennen und lieben. Ihr Vater verweigert die Zustimmung zur Heirat, da Clemens verwandtschaftlich mit der Sektkellerei Kloss & Foerster verbunden ist. Zwischen den Winzerfamilien gibt es Rivalitäten. Wie wird sich die Beziehung zwischen Aenne und Clemens allen Widerständen zum Trotz weiter entwickeln?

Die Geschichte ist flüssig und leicht geschrieben, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Schnell fühlte ich mich in den Bann dieser Reise in die Vergangenheit gezogen. Das Buch ist in vier Teile gegliedert, die sich über einen Zeitraum von 1880 bis 1898 erstrecken. Vor jedem Abschnitt gibt es ein Rezept, das sich mit der Thematik Wein und Sekt befasst, so dass die Leserschaft passend eingestimmt wird.

Nebenbei lernt man viel über den Weinanbau und die Entstehung von Sekt. Gleichzeitig hat die Autorin Paula Seifert die Anfänge der Sektkellerei Rotkäppchen mit der Handlung um Aenne Strauß verwoben.

Aenne ist eine starke Frau, die ihr Leben selbst bestimmen möchte, was zu der damaligen Zeit natürlich nicht einfach war. Sie wollte nicht nur das ganz normale Leben einer Hausfrau und Mutter führen, sondern auch Wein herstellen. Trotz verschiedener Rückschläge schafft Aenne es immer wieder gestärkt hervorzutreten und neu zu beginnen.

Ein angenehmer Reihenauftakt, der Lust auf die nächsten Bände macht.

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