Langsamer Anfang, packendes Ende
Die Stimme des VergessensInhalt:
Alles wirkt sonnenklar, Albert Schettler ist eines natürlichen Todes gestorben und die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo kann den Fall schnell abschliessen. Lediglich seine Paranoia weist darauf ...
Inhalt:
Alles wirkt sonnenklar, Albert Schettler ist eines natürlichen Todes gestorben und die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo kann den Fall schnell abschliessen. Lediglich seine Paranoia weist darauf hin, dass Schettler wohl ein sehr einsames Leben voller Angst geführt haben muss. Als aber Schettlers Prophezeiung eintritt und wichtige Unterlagen gestohlen werden, wird Mahlo skeptisch und geht der Sache auf den Grund. Ihre Recherchen führen sie nach Korsika, lassen sie selber an ihrem Verstand zweifeln und bringen ihre Beziehung in Gefahr.
Meine Meinung:
Vor bald sechs Jahren habe ich den ersten Band dieser Reihe gelesen und war komplett begeistert (HIER geht es zu meiner Rezension) und jetzt war es wirklich endlich Zeit, nun auch den zweiten Band zu lesen. Anfangs habe ich ein paar Seiten gebraucht, um mich wieder an alle Figuren aus dem ersten Band erinnern zu können, dann ist mir der Einstieg aber sehr leicht gefallen. Es hat lediglich ein wenig länger gedauert, bis wirklich Spannung aufgekommen ist, aber dafür waren die Dialoge und Szenen um so amüsanter. Wenn auch ich mir ein wenig mehr Tempo und dafür weniger privates Geplänkel gewünscht hätte, so hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und gegen Ende bin ich dann sogar noch einmal richtig schön in die Irre geführt und mit einem tollen Schluss belohnt worden.
Schreibstil:
Auch dieser zweite Band der Reihe kommt sehr unblutig daher und lässt in die Arbeit einer Nachlassverwalterin blicken. Durch ihren Beruf nutzt sie natürlich keine Forensik, muss ihre Befragungen stets als unverbindliches Gespräch tarnen (beispielsweise indem sie vorgibt, nach möglichen Erben zu suchen) und kann nicht irgendwelche Wohnungen durchsuchen oder Dinge konfiszieren. Sie ist also auf die Kooperation ihres Gegenübers und ihre Kombinationsgabe angewiesen. Diese Herangehensweise kann natürlich dazu führen, dass Mahlo nicht so schnell herausfindet, was vor sich geht, dafür finde ich die unterschiedlichen Überlegungen, welche sie anstellt, sehr nachvollziehbar und aufschlussreich geschildert.
Auch haben mir die Beschreibungen der Figuren und Orte wie auch schon im ersten Band der Reihe sehr gut gefallen und vor allem auch geholfen, mich in Kristina Mahlos Leben, privatem Umfeld und ihrer Wohnung schnell wieder orientieren zu können.
Meine Empfehlung:
Dieser zweite Band der Reihe braucht definitiv länger, bis er in Fahrt kommt, kann dann aber vor allem am Ende sehr gut mit dem Reihenauftakt mithalten. Dieser kleinen Kritik zum Trotz hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und ich hoffe, dass es nicht wieder fast sechs Jahre geht, bis ich den nächsten Band lesen werde Deshalb empfehle ich euch diesen unblutigen Krimi, der besonders viel Denkarbeit und Einblicke in die Arbeit einer Nachlassverwalterin zeigt, sehr gerne.