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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Eher Drama als Thriller

Dunkelschwester
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Zehn Jahre ist es her, dass Tessa ihren Heimatort Fayette verlassen hat, um zu ihrer Großmutter zu ziehen. Damals wurde die junge Lori getötet und Tessa, gerade einmal acht Jahre alt, war die Hauptbelastungszeugin ...

Zehn Jahre ist es her, dass Tessa ihren Heimatort Fayette verlassen hat, um zu ihrer Großmutter zu ziehen. Damals wurde die junge Lori getötet und Tessa, gerade einmal acht Jahre alt, war die Hauptbelastungszeugin im Mordprozess. Danach ließ Tessas Mutter sie im Stich, Tessas Vater war ein Drogen- und Alkoholabhängiger, der ins Gefängnis musste und ihre Schwester Josie haute einfach ab. Nun ist sie zurückgekehrt nach Fayette und die Vergangenheit holt sie immer mehr ein. Dann geschieht wieder ein Mord an einer Kindheitsfreundin Tessa und diese beginnt sich zu fragen, was sie damals wirklich gesehen hat. Auf eigene Faust begibt sich Tessa auf die Suche nach der Wahrheit.
Meine Meinung:
Das düstere Cover und der spannend klingende Klappentext zogen mich magisch an bei dieser Geschichte und ich finde, dass das Buch leider viel zu wenig Aufmerksamkeit bisher erhalten hat. Die Geschichte, die sich nämlich dahinter verbirgt ist sehr bewegend und absolut lesenswert.
Die Autorin beginnt gleich mitten im Geschehen, als Tessa zurück nach Fayette reist und somit geht es auch gleich los und der Leser begleitet Tessa bei ihren Begegnungen mit "alten" Bekannten und Orten, mit denen sie Erinnerungen verknüpft. Dabei erzählt Kara Thomas mit einem sehr angenehmen Schreibstil, der durchaus jugendlich klingt und somit sehr gut zur Protagonistin Tessa passt. Es lässt sich leicht und verständlich lesen und auch wenn ich gerade zu Beginn den ein oder andere Charakter noch einmal auf den vorangegangenen Seiten nachschlagen musste, konnte ich doch schnell dem Geschehen folgen.
Interessant ist der Aufbau der Geschichte, denn diese ist für mich kein reiner Thriller, auch wenn nach dem Mörder gesucht wird. Denn in die Story packt Kara Thomas noch sehr viel mehr, unter anderem das persönliche Familiendrama rund um Tessa, aber auch die deutlichen Klassenunterschiede der Einwohner des kleinen Ortes Fayette. Damit zeichnet die Autorin auch ein absolut glaubwürdiges Bild der Ereignisse und ich habe hier in keinerlei Hinsicht Zweifel gehabt, dass sich alles genau so abgespielt haben könnte. Immer wieder sorgten unvorhersehbare Wendungen für neue Überraschungen und letzten Endes kommt alles zu einer logischen Auflösung. Beginnt zwar die Geschichte mit einem eher ruhigen Tempo, wird es mit zunehmender Seitenzahl immer spannender und steigert sich bis zum Ende.
Dunkelschwester wird in der Ich-Form aus der Perspektive der Protagonistin Tessa erzählt. Man erlebt alles durch ihre Augen und kann dabei all ihren Gefühlen und Gedanken beiwohnen. Diese Erzählperspektive passt hier sehr gut zum Gesamtbild, denn dadurch wirkt das Geschehen noch ein wenig greifbarer.
Tessa ist eine sehr vielschichtige Protagonistin und sehr glaubwürdig in ihrer Darstellung. Ich konnte mit ihr mitfühlen und mich auch immer wieder gut in ihr Gefühlsleben hineinversetzen. Geboren wird sie in eher sozial schwache Verhältnisse, die Mutter ist für die Mädchen nie da und lässt sie letzten Endes auch im Stich, der Vater bestiehlt die eigene Tochter und nimmt ihr ihr Essensgeld für die Schule, um dieses in Alkohol und Drogen umzusetzen und die große Schwester verschwindet einfach spurlus. Auch bei ihrer Großmutter, wo sie seit ihrem achten Lebensjahr aufwächst, erfährt sie keinerlei Nähe und dadurch ist sie in zwischenmenschlichen Beziehungen alles andere als aufgeschlossen, stattdessen bleibt sie lieber auf Abstand. Aber in ihr ruht ein sehr gefühlsbetonter und nachdenklicher Mensch, womit sie mich durchaus packen konnte.
Tessa hat mir von der Ausarbeitung der Charaktere am besten gefallen, aber auch einige weitere Charaktere bekommen hier den passenden und nötigen Tiefgang, nebensächliches bleibt auch genau dies. Somit bekommt hier alles den richtigen Platz.
Mein Fazit:
Ein Jugendthriller, der für mich zwar deutlich mehr in Richtung Drama ging, mich aber letzten Endes mit seinem Inhalt überzeugen konnte. Auch wenn es als Jugendbuch betitelt ist, ist es auch für erwachsene Leser eine durchaus interessante Lektüre. Kara Thomas zeigt hier sehr gekonnt, dass es immer noch viel zu große Kluften zwischen den sozialen Ständen gibt. "Manchmal muss man nur die Wurzeln betrachten, um zu sehen, ob der Rest des Baumes vergiftet ist." (Zitat Dunkelschwester, Kara Thomas, Seite 154). Dieses Zitat, stammt aus Tessas Gedanken und hat mich eine Weile auch beschäftigt. Ein Buch das zum Nachdenken einlädt. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 28.02.2018

Sehr einfühlsam

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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In einem kleinen, fast zerstörtem Ruderboot wurde Crow als Baby an die kleine Nachbarinsel von Cuttyhunk angespült. Der alleinlebende und ein wenig kauzige Osh nimmt sich dem Baby an und zieht das kleine ...

In einem kleinen, fast zerstörtem Ruderboot wurde Crow als Baby an die kleine Nachbarinsel von Cuttyhunk angespült. Der alleinlebende und ein wenig kauzige Osh nimmt sich dem Baby an und zieht das kleine Mädchen wie seine eigene Tochter groß, unterstützt wird er dabei von Miss Maggie. Nun ist Crow zwölf Jahre alt und auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie will wissen, warum ihre Eltern sie damals in das Boot legten und vor allem, wer diese überhaupt waren. Dabei verfolgt sie eine Spur, die ihren Ursprung in einem Gerücht rund um Crow auf Cuttyhunk hat. Zunächst ist Osh nicht ganz glücklich mit Crows Suche, doch letzten Endes unterstützen er und auch Miss Maggie das Mädchen. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf der Spur, mit dem keiner von ihnen gerechnet hätte.
Meine Meinung:
Dieses Cover ist einfach nur wunderschön und sieht fast schon so poetisch aus, wie sich die Geschichte las. Man verspürt auf jeden Fall gleich ein wenig Sehnsucht nach dem Meer, wenn man es länger betrachtet.
Die Geschichte selber machte mir den Einstieg aber nicht so ganz einfach, denn der Schreibstil der Autorin Lauren Wolk ist durchaus sehr besonders. Ich habe die Worte als sehr poetisch empfunden und auch wenn es vom reinen Inhalt her gut verständlich war, war es gerade am Anfang nicht ganz leicht, aufmerksam zu bleiben. Doch je mehr ich las, desto mehr fühlte ich mich mit dem Stil auch wohl, allerdings bin ich mir hier nicht ganz sicher, ob die Zielgruppe ab zehn Jahren hier wirklich gut aufgehoben wäre. Meine Tochter ist zehn Jahre alt und gut, sie ist kein Bücherwurm, aber ich glaube, die Geschichte mit dem klingenden Schreibstil wäre ihr einfach zu anstrengend. Ansonsten würde ich das Buch aber vor allem lesebegeisterten Teenagern empfehlen und auch für Erwachsene ist die Geschichte absolut lesenswert.
Die Geschichte wird auf jeden Fall immer einnehmender, je mehr man von den Ereignissen erfährt und auch wenn man das ein oder andere Ereignis vorausahnen kann, wird es nicht langweilig, weil man einfach ganz tief mit Crow mitempfindet und mitfiebert. Hinzu kommt noch, dass die Autorin bei Suche nach Vergangenem auch in der Gegenwart der Erzählung spannende Momente einbaut. Eine Vielschichtigkeit, die man auf der doch recht überschaubaren Seitenzahl zunächst gar nicht vermutet, doch auch hier wurde ich überrascht.
Was ich richtig interessant fand, war die Zeit, in der dieses Buch für jüngere Leser spielt. Ich habe beim Lesen regelrecht gespürt, dass es nicht in unserer Zeit spielt und doch dauert es ein wenig, bis man wirklich herausfindet, wann es ist. Von der Sprache und dem Verhalten der Charaktere hätte ich es sogar noch ein wenig früher eingeordnet, aber beim zweiten Hinsehen kann ich nur sagen, dass Lauren Wolk auch dieses mit viel Einfühlungsvermögen umgesetzt hat.
Genau das macht auch dieses Buch zu etwas besonderem, das Einfühlungsvermögen der Autorin und dieses mit Worten lebendig werden zu lassen. Dabei lässt sie Crow ihre Geschichte aus ihrer Sicht und in der Ich-Form erzählen.
Crow ist durchweg ein ganz besonderer Mensch und auch wenn sie nicht weiß, wer ihre Eltern sind und warum sie sie fortgegeben haben, hat dieses Mädchen etwas nie missen müssen, nämlich Liebe. Ihre Umgebung ist mehr als einfach und Osh ist schon sehr kauzig, aber genau dieser Umstand macht es noch einmal mehr anders, denn hinter der Kauzigkeit steckt ein Mann voller Herz, den man einfach mögen muss. Neben Osh ist Miss Maggie nicht aus Crows Leben fortzudenken und auch diese hält ohne Wenn und Aber zu Crow. Das erklärt ganz schnell, wie aus Crow ein sehr selbstloses, aber auch eigenständiges Mädchen wurde. Die Kleine ist mir auf jeden Fall sehr ans Herz gewachsen, genauso wie ihre etwas ungewöhnlichen Begleiter.
Mein Fazit:
Ein besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte, deren Charaktere mir sehr ans Herz gewachsen sind. Eine sehr poetisch klingende Sprache und eine sehr gefühlvolle Geschichte, die ans Herz geht, runden das Bild ab. Letzten Endes steckt auch hier eine tiefere Botschaft dahinter, denn Familie ist doch der, den du selbst dazu machst. Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Noch explosiver

BURN - Der Anfang vom Ende
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Achtung: Band 2 der Dilogie - inhaltliche Spoiler können vorhanden sein!

Tate und Christina ist die Flucht gelungen und befinden sich nun an einer weiteren, bisher für Tate unbekannten Wohnung seines ...

Achtung: Band 2 der Dilogie - inhaltliche Spoiler können vorhanden sein!

Tate und Christina ist die Flucht gelungen und befinden sich nun an einer weiteren, bisher für Tate unbekannten Wohnung seines Vaters. Allerdings haben sie dabei den Scanner verloren, der doch so wichtig für die Menschheit zu sein scheint und hinter dem alle, Aliens und Menschen, her sind. Was sie dringend brauchen, ist ein Plan, doch für Tate ist zur Zeit das Wichtigste, Christina in Sicherheit zu wissen. Mit viel Geschick gelingt es Tate, in das Labor seines Vaters im Safe House zu gelangen und dort macht er eine Entdeckung, an die er niemals gedacht hat. Denn die wirkliche Bedrohung scheint noch ganz andere Ausmaße anzunehmen, als Tate und auch alle anderen bisher dachten.
Meine Meinung:
Schon vom ersten Band der Dilogie war ich sehr begeistert, denn den beiden Autoren ist hier wirklich ein spannendes und hoch explosives Jugendbuch gelungen, mit vielen Wendungen und Überraschungen und auch der Abschluss der Dilogie steht diesem in Nichts nach.
Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Band der Reihe an und auch hier ist der Schreibstil wieder flüssig und einnehmend. Dabei bleiben sie sprachlich jung, modern und leicht verständlich und auch hier gilt: es ist für den jugendlichen Leser perfekt, birgt aber auch für erwachsenen Leser spannende Lesestunden.
Wer schon den ersten Teil spannend und explosiv empfand, wird in diesem zweiten Band noch einmal mehr mit Tempo und Action überladen. Ruhige Momente gibt es selten und meist bleibt der Adrenalinspiegel hoch. Auch hier gibt es wieder einige Überraschungen und Wendungen, die ich kaum bis gar nicht vorhergesehen habe und das Mitfiebern wird noch einmal gesteigert, denn hier geht es einmal mehr ums Überleben und dieses Mal für den gesamten Planeten. Man bleibt hier weiterhin misstrauisch und das hält sich auch eine ganze Weile so.
Die Erzählperspektive bleibt hier die gleiche und wir erfahren das Geschehen wieder aus der Sicht von Tate. Damit befindet sich der Leser mitten im Geschehen und erlebt die Action regelrecht aus erster Hand.
Tate ist und bleibt mir sympathisch, aber man spürt hier ganz deutlich die Veränderung, die er mit- und durchgemacht hat. Sein Erfindungsreichtum und sein Können stellt er auch hier immer wieder unter Beweis und ich bin immer wieder überrascht, mit welchen Mitteln er zurecht kommt, um etwas daraus zu basteln. Natürlich gelingt ihm nicht immer alles und genau das macht es auch spannender und interessanter. Christina ist mir auch genau so sympathisch, wie in Band eins, auch wenn man hier deutlich spüren kann, wie sehr ihre Kraft innerhalb des Kampfes nachgelassen hat, bleibt sie kämpferisch und gibt nicht auf.
Neben diesen beiden bekannten Charakteren aus dem ersten Band sind auch hier einige bekannte Charaktere zu finden, von denen ich doch bei einigen überrascht war. Aber es kommen auch ein paar neue Charaktere hinzu, die hier für Überraschungen sorgen, wie z. B. der vierzehnjährige Leo, der bei Black Box aufwuchs, nachdem seine Eltern ums Leben kamen. Leo scheint Tates Vater, erschreckenderweise, um einiges besser zu kennen, als Tate selbst und durch seine Erzählungen bemerkt Tate nur zu gut, dass ein Vater ihn geliebt hat und mehr als stolz auf ihn war. Genau das braucht Tate aber auch dringend, um an sich selbst glauben zu können.
Mein Fazit:
Genau wie Band 1 strotzt dieses Buch nur so vor Action und Spannung und weil man immer weiter auf der Suche nach Antworten bleibt, wird man hier nur so durch die Handlung getrieben. Ein bisschen haben mir hier die Emotionen und Gedanken gefehlt, die mir die Charaktere noch näher gebracht hätten, aber für spannende Lesestunden ist diese Geschichte absolut zu empfehlen. Wer Sci-Fi-/Actionbücher mag, wird hier seine Freude an der Geschichte haben. Tate und Christina sind tolle Protagonistin und man fühlt sich sehr mit ihnen bei ihrem Kampf verbunden und leidet mit. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Temporeich und spannend

SCAN - Im Visier des Feindes
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Eigentlich nervt es den sechzehnjährigen Tate gewaltig, dass sein Vater immer von ihm verlangt in allem der beste zu sein, er spricht fließend zwölf Sprachen, läuft schneller als der Blitz, kann JiuJitsu ...

Eigentlich nervt es den sechzehnjährigen Tate gewaltig, dass sein Vater immer von ihm verlangt in allem der beste zu sein, er spricht fließend zwölf Sprachen, läuft schneller als der Blitz, kann JiuJitsu und steht nur fürs trainieren jede Nacht um vier Uhr auf. Trotzdem scheint er nie den Anforderungen seines Vaters genüge zu tun. Was Tates Vater nicht weiß: sein Sohn hackt wie ein Profi und so schafft es Tate, ins Labor seines Vaters einzubrechen. Dort findet er einen geheimnisvollen Scanner, mit dem er auf den ersten Blick nicht viel anfangen kann. Kurzentschlossen nimmt Tate das Gerät mit in die Schule, doch als sein Lehrer Mr Lamb ein Blick darauf wirft, spürt Tate, dass da noch viel mehr hintersteckt. Kurz darauf dringen dunkel gekleidetet Männer in Begleitung von Polizisten in der Schule auf und nicht nur diese, auch Tates Vater, der ihn drängt, so schnell wie möglich zu fliehen. Die Flucht gelingt, doch die Konsequenzen sind mehr als fatal.
Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte zog mich tatsächlich mal mehr der doch sehr spannend klingende Klappentext an und auch das Cover finde ich, gerade wenn man den Inhalt kennt, gelungen.
Das diese Geschichte von zwei Autoren, bzw. einem Autor und einer Autorin, geschrieben wurde, fällt beim Lesen keineswegs auf, denn ich könnte hier nicht sagen, dass sich der Stil innerhalb der Geschichte unterscheidet. Stattdessen ist es sprachlich leicht und modern und lässt sich flüssig lesen. Das alles ist perfekt für die Zielgruppe, aber vom Grad der Action hier, ist es auch ein sehr gut für den erwachsenen Leser geeignet.
Der Beginn ist leicht gehalten und eher noch im ruhigen Ton, man lernt Tate und ein bisschen etwas von seinen Lebensumständen kennen. Doch nach einer kurzen Zeit nimmt die Geschichte schon einiges an Tempo auf und man hat als Leser nur selten einmal Momente, in denen man zur Ruhe kommt. Was ich ein bisschen schade finde, ist der kleine Spoiler am Ende des Klappentextes, denn so gab es gerade zu Beginn der Flucht keine große Überraschung. In diesem Moment wusste ich ja zumindest schon, vor wem Tate und Christina, Tates Freundin, fliehen. Die Flucht ist auf jeden Fall ein wahrer Pageturner und man bekommt hier Adrenalin pur geliefert, die Geschichte ist so lebendig wiedergegeben, dass es wie ein Actionfilm im TV zu lesen war. Was hier permanent greifbar ist, sind die Zweifel, wem man trauen kann und wem nicht und dabei stösst man auf so manch eine Überraschung.
Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den sechzehnjährigen Tate, der hier auch aus seiner Perspektive in der Ich-Form die Story wiedergibt. Dabei steht natürlich die Flucht und das Geheimnis rund um den mysteriösen Scanner im Mittelpunkt. Man lernt die Charaktere hier zwar kennen, wer aber Geschichten mit viel Tiefgang und Emotionen, auch wenn es davon doch hier und da etwas gibt, mag, der sollte durchaus wissen, dass hier die Action im Vordergrund steht.
Tate als Protagonist hat mir sehr gut gefallen und auch wenn er gerade einmal sechzehn Jahre alt ist, machte er durchaus einen guten und nur selten naiven Eindruck auf mich. Ich konnte, auch dank der Ich-Erzählung, mich hier gut in ihn hineinfühlen, spürte die Adrenalinstöße, aber auch zwischendurch die Hilflosigkeit. Aus dem Teenager, der mehr oder weniger genervt von seinem Vater ist, der die Messlatte an Erwartungen hochlegt, muss in sekundenschnelle jemand werden, der selbstständig Entscheidungen fällt und auch mal härter durchgreifen muss. Sein Einfallsreichtum wenn es ums Waffen basteln geht, ist grenzenlos und ich musste hier immer wieder an einen Teenie-McGyver denken. Christina mochte ich ebenfalls sehr gerne und sie ist Tate gegenüber durch und durch loyal. Auch sonst ist sie eine ehrliche Haut, aber sie bleibt deutlich blasser gezeichnet als Tate.
Genauso ist es auch mit den Nebencharakteren, von denen es einige gibt, wobei Tates Mutter wohl ebenfalls noch eine sehr wichtige Rolle übernimmt und bei der ich eine Weile überlegt habe, inwieweit ich ihr Vertrauen schenken soll.
Mein Fazit:
Temporeich und actiongeladen ließ sich die Geschichte lesen, auch dank der leichten und verständlichen Sprache wurde es zu einem regelrechten Pageturner. Ein gut gezeichneter Protagonist, hinter dem allerdings die weiteren Charaktere blass blieben, sorgte hier für manch einen Adrenalinstoß. Wer Geschichten mit viel Spannung und Action mag, der sollte hier einmal einen Blick auf Scan werfen, denn es bietet absolut spannende Lesestunden. Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Magische Urban Fantasy

Eonvár – Zwischen den Welten
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Seitdem Elisa in ihrer Kindheit einen Unfall hatte, sitzt sie in einem Rollstuhl und doch ist es ihr gelungen, sich niemals aufzugeben und Eigenständigkeit zu erreichen. Sie studiert Psychologie, arbeitet, ...

Seitdem Elisa in ihrer Kindheit einen Unfall hatte, sitzt sie in einem Rollstuhl und doch ist es ihr gelungen, sich niemals aufzugeben und Eigenständigkeit zu erreichen. Sie studiert Psychologie, arbeitet, um sich die eigenen Wohnung leisten zu können und fühlt sich mit ihrer besten Freundin Lucy rundum wohl. Doch dann trifft sie ihren Freund aus Kindheitstagen wieder, Gabriel, der damals spurlos verschwand. Gabriel und sie verstehen sich gleich wieder blind, allerdings verrät er Elisa nicht viel über sich. Neugierig folgt sie ihm eines Abends und sieht ihn durch eine Art Portal mitten auf der Straße verschwinden. Aber Elisa wäre nicht sie selbst, wenn sie es dabei belassen würde und folgt ihm in eine Parallelwelt. Hier ist alles anders, Technik gibt es kaum, dafür fantastische Wesen und Magie und auch in Elisa ruht Magie.
Meine Meinung:
Dieses Cover, ich kann nicht anders, als davon zu schwärmen, des ist einfach rundum wunderschön und da bedauere ich es jedes Mal, dass ein ebook-Reader nicht die wahre Schönheit in Farbe wiedergegeben kann. Es ist auf jeden Fall magishc und passt perfekt zum Inhalt der Geschichte.
Bei dieser fiel mir der Einstieg auch sehr leicht, denn Kat Rupin schreibt mir leichter und dadurch auch gut verständlicher Sprache. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto intensiver wurden auch die Beschreibungen von Welten und magischen Geschöpfen und somit gefiel mir das Buch auch immer besser.
Zu Beginn geschieht noch nicht allzu viel, allerdings gibt das auch wieder die Gelegenheit, die Protagonistin Elisa kennenzulernen. Nach und nach wird die Geschichte dann auch spannender und viele Szenen ließen sich nicht vorausahnen.
Das Worldbuilding war gut und greifbar und mit vielen eigenen und neuen Ideen, was die magische Tierwelt betrifft. Genau dieser Bereich hätte für mich auch noch einmal mehr intensiviert werden können, denn da steckten so einige großartige Ideen hinter. So wurde für mich die Liebesgeschichte zwischen Elisa und Gabriel doch immer wieder zu intensiv und nahmen Raum ein, den ich gerne für mehr Wissen über die Welt und ihre magischen Wesen gehabt hätte. Aber gut, das ist natürlich immer reine Geschmackssache und persönliche Leseempfindung.
Ein Erzähler führt den Leser durch diese Urban Fantasygeschichte, dabei lässt er den Leser eine gute Beobachtung auf das Geschehen zu teil werden, aber auch Einblicke auf die Gefühlswelt der Charaktere ist mit inbegriffen. Man kann sich hier auf jeden Fall einen sehr guten Überblick verschaffen und sieht das Geschehen vor sich. Etwas schwieriger waren für mich die Zeitsprünge, die erst so im Laufe des Geschehens immer wieder klarer waren und nicht direkt ersichtlich. So verging eigentlich innerhalb der Handlung mehr Zeit, als ich beim Lesen empfand.
Die Charaktere sind detailreich dargestellt und Elisa ist eines mit Sicherheit, eine ungewöhnliche Protagonistin. Sie sitzt in einem Rollstuhl und hat sich ihre Eigenständigkeit hart erkämpft. Sie gibt nicht gerne klein bei und ist mehr als eigensinnig. Ich muss zugeben, dass ich mich sehr schwer tat mir ihr und sie zu mögen fiel mir nicht immer leicht. Ich mag es durchaus, wenn die Protagonistinnen einer Geschichte keine naiven Mauerblümchen sind und sich vor ihrem eigenen Handeln erschrecken, doch Elisa ist schon sehr speziell und war für mich ein bisschen zu überzogen. Die ein oder andere Reaktion konnte ich ihr auch nicht ganz abkaufen, als Beispiel das Laufen können in Eonvar und ihre fast schon gleichgültige Art dem gegenüber. Aber auch hier wurden meine Sympathien für Elisa im Laufe der Geschichte ein wenig anders und sie verändert sich durchaus, für mch vor allem zum Potisitiven.
Gabriel ist nett, aber auch recht unspektakulär, aber für mich durchaus ein wenig Abwechslung zu den sonst gerne genommenen Bad Boys. Er war mir auf jeden Fall sehr sympathisch, auch wenn er gerne ab und an Elisa energischer die Stirn hätte bieten können.
Interssant sind hier die Nebencharaktere, die ich gerne noch intensiver hätte kennenlernen wollen, allen voran Elisas beste Freundin Lucy, die von den Einblicken, die man von ihr bekommt, sehr herzlich wirkte.
Mein Fazit:
Eine leicht zu lesende und magische Urban Fantasy Geschichte, die mit ihrem Worldbuilding und der Magie bei mir absolut punkten konnte. Der Schreibstil ist leicht und gut lesebar und dadurch auch für die jüngere Zielgruppe gut geeignet. Die Charaktere, allen voran Protagonistin Elisa, machten es mir nicht immer leicht und sie hat das ein oder andere Augenrollen durchaus von mir bekommen. Letzten Endes hat mir aber die Geschichte ganz gut gefallen und ich empfehle sie gerne an Urban Fantasy Leser weiter.