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Veröffentlicht am 28.12.2019

Guter Reihenauftakt, aber mit Abzügen

Die Stimme des Zorns
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Cover

Wer die Bücher von Ethan Cross kennt, weiß direkt wo dieses Buch hingehört. Das Cover ist schlicht, trotzdem auffällig und ähnlich wie die Cover der "Shepherd-Reihe". Mir gefallen die Cover sehr ...

Cover

Wer die Bücher von Ethan Cross kennt, weiß direkt wo dieses Buch hingehört. Das Cover ist schlicht, trotzdem auffällig und ähnlich wie die Cover der "Shepherd-Reihe". Mir gefallen die Cover sehr gut.
Inhalt

Der ehemalige Serienmörder Francis Ackerman jr. unterstützt inzwischen als freiberuflicher Berater das FBI um seinesgleichen hinter Gitter zu bringen. Das FBI möchte sich Ackermans überdurchschnittliche Intelligenz zu nutzen machen. Ackerman hat dabei seine ganz eigene herangehensweise, was das FBI toleriert. Bei einem Fall, bei dem er einen Mörder überführt, der seinen Opfern bei lebendigen Leib die Augen raus geschnitten hat, verliert er seinen jungen Kollegen. Für ihn wird ein Nachfolger gesucht, den man in Agentin Nadia Shirazi findet.

Agentin Shirazi hat ihre Masterarbeit in Psychologie über Ackerman geschrieben. Sie hält ihn für tot, umso überraschter ist sie, als er ihr als ihr neuer Partner vorgestellt wird. Ackerman arbeitet unter dem Namen Franklin Stine. Nadia möchte nicht mit ihm zusammenarbeiten, da sie ihn nach wie vor für gefährlich hält, lässt sich dann aber doch davon überzeugen. Gemeinsam jagen sie "das Alien", einen Mörder, der seine Opfer in Kornkreisen drapiert und sie vorher noch untersucht und dabei aufschneidet, während sie bei Bewusstsein sind. Und so nutzt Ackerman seine hohe Intelligenz, seine mentalen Fähigkeiten und seine Kraft um dem Alien auf die Schliche zu kommen.

Meine Meinung
Das Buch beginnt spannend mit kurzen und kurzweiligen Kapiteln. Dabei wird auch langsam Spannung aufgebaut. Die Kapitel werden meist aus Sicht von Ackerman erzählt, aber auch aus Sicht von Ermittlerin Shirazi, dem Mörder oder dem Opfer.

Die Idee zu dem Mörder, der "das Alien" genannt wird, finde ich sehr gut und auch sehr interessant. Bei der Vorgehensweise des Mörders und dessen psychotischen Charakters bekommt man selbst als erfahrener Thriller-Leser eine Gänsehaut, aber genau das ist es ja, was man möchte, wenn man zu einem solchen Buch greift.

Leider werden aber sehr viele gute Szenen und Gänsehautmomente mit viel Gerede um den heißen Brei zerstört. Ständig wird gerechtfertigt, warum Ackerman so ist, wie er ist oder zu dem geworden ist, was er zuvor war, bevor er Sonderermittler des FBI wurde. Viele dieser Sachen hätte man einmal und nicht immer wieder erwähnen können, denn das macht die gute Geschichte leider ein bisschen kaputt und nimmt viel Tempo aus dem Buch.

Aufgebaut ist das Buch in drei Teile, ich kann jetzt aber nicht mal genau sagen, warum die Kapitel ausgerechnet dann und dann von Teil eins in Teil zwei übergehen und von Teil zwei in Teil drei, ein bestimmtes Schema kann ich dahinter nicht erkennen. Die Kapitel sind dann wiederum fortlaufend und wie schon gesagt, meist relativ kurz. Am Schreibstil gibt es nichts zu meckern, Ethan Cross ist ein erfahrener und guter Autor, was man am leicht verständlichen Schreibstil und dem guten Aufbau der Geschichte merkt.

Fazit

Ich finde, das Buch beginnt stark, lässt dann aber leider auch stark nach. Von einem solchen Thriller erwarte ich kein entschleunigendes Gerede, sondern Spannung und Action von Anfang bis zum Ende, leider gelingt dies hier nicht immer. Allerdings wird hier ein guter Grundstein gelegt für weitere Bücher der Ackerman jr. Reihe. Da man in zukünftigen Büchern hoffentlich auf viele Erklärungen verzichten kann hoffe ich, dass diese sich steigern werden. Band 1 der Francis Ackerman jr. Reihe konnte mich somit nicht ganz überzeugen, da ich die Grundidee dieser Thriller-Reihe aber sehr gut finde, werde ich der Reihe auf jeden Fall noch eine Chance geben und die Bücher weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Eine Geschichte von wahrer Freundschaft, Liebe, Neid und Verrat

House of Companions
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Cover

Das Cover finde ich sehr schön. So stelle ich mir Hauptprotagonistin Katinka vor. Sehr passend finde ich auch den abgebildeten Wald und im Kontrast oben die Stadt, da Katinka im Frostwald aufgewachsen ...

Cover

Das Cover finde ich sehr schön. So stelle ich mir Hauptprotagonistin Katinka vor. Sehr passend finde ich auch den abgebildeten Wald und im Kontrast oben die Stadt, da Katinka im Frostwald aufgewachsen ist und nun in die große Stadt Vaillant ziehen muss.

Inhalt

In Vaillant leben sehr viele Menschen, aber nur wenige leben außerhalb des Ortes. So wie Katinka, die mit ihrer Familie im Frostwald wohnt und dort aufgewachsen ist. Schon bei Katinkas Geburt stand fest, dass Katinka den Frostwald mit ihrem 15. Geburtstag verlassen wird. Denn der Name jedes Einzelnen Menschen wird vor der Geburt in den Körper gebrannt. Und sein Schicksal richtet sich nach dem Bereich, wo der Name eingebrannt ist. Wer keinen Namen trägt, ist ein Namenloser, was den Tod bedeutet.
Katinkas Name befindet sich oberhalb des Schambereichs, was bedeutet, dass sie eine Geliebte sein wird. Somit wird sie in das Haus der Geliebten in Vaillant ziehen und sich dort einer dreijährigen Ausbildung unterziehen. Sie darf nie mehr nach Hause zurückkehren und auch keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie haben.

Katinka lernt auf dem Weg dorthin Evangelista und Raphael kennen, mit denen sie sich auf Anhieb gut versteht. Und auch als Katinka etwas erfährt, das ihr Leben für immer verändern könnte, halten die beiden zu ihr. Aber Katinka lebt mit einem gefährlichen Wissen und muss dabei auf die Verschlossenenheit ihrer neuen besten Freunde hoffen, um nicht alles zu verlieren.

Meine Meinung

Also zunächst einmal finde ich die Idee der Geschichte super. Das Ganze wird dann noch dazu in einem sehr lebhaften und leicht lesbaren Schreibstil erzählt, so dass man wirklich durch die schöne Geschichte durchfliegen kann. Es gibt aber hier und da ein paar Stellen, die mir zu sehr ausgeschmückt wurden.

Auch die Charaktere werden sehr lebendig und authentisch dargestellt. Ich mag Katinka, sie ist ein Wildfang, was sie oft in Schwierigkeiten bringt. Raphael finde ich in Ordnung, er kommt aber manchmal etwas zu erwachsen für einen Jungen rüber.

Das Buch besteht aus drei Bänden: Schicksal, Schuld und Schande. Die Kapitel tragen alle eine passende Überschrift, die mir aber manchmal schon etwas zu viel davon verraten haben, was dann in diesem Abschnitt passiert. Erzählt wird alles aus Sicht von Katinka in der 1. Person.

Im Laufe der Geschichte ist mir dann auch ein kleiner Fehler aufgefallen: So heißt es in einem Abschnitt: "Bisher hatte ich gedacht, dass das Haus der Geliebten die einzige Ausbildungsstätte ohne Besuchsrecht war. Damit hatte ich offenbar falsch gelegen." und wiederum ein paar Seiten später "Besucher waren doch auch im Haus der Geliebten erlaubt, warum nicht im Haus der Wissenschaft?". Das hat mich beim Lesen etwas stocken lassen.

Zuerst war mir nicht klar, worauf die Geschichte genau hinausläuft, als man es dann aber erfährt, wird die Geschichte recht spannend. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, aber es war dann auch sehr plötzlich vorbei. Da hätte ich mich noch über ein, zwei zusätzliche Kapitel gefreut.

Fazit


Für mich war "House of Companions" das erste Buch von Ann-Kathrin Karschnick. Ihre Art, die Geschichte aufzubauen und zu erzählen gefällt mir sehr gut, aber zwischendurch gibt es immer wieder einige Längen. Und mir hat auch so ein bisschen der Pep gefehlt, so dass es teilweise etwas dahinplätscherte. Trotzdem ist das Buch ist eine tolle Geschichte, die man leicht auch mal zwischendurch lesen kann. Wer Fantasy-Bücher mag, dem wird das Buch sicher gefallen. Ich fand es gut und empfehle es daher auch gerne für Freunde des Genres weiter.

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Veröffentlicht am 02.10.2019

Gute Geschichte, aber mit ein paar Schwächen

Der Leichenkiller
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Traditionell fahren Paul, seine Mutter und viele andere Freunde mit ihren Müttern und Geschwistern einmal im Jahr zum Zelten. In diesem Jahr geht es für 3 Tage auf einen Zeltplatz nach Holland. Paul hat ...

Traditionell fahren Paul, seine Mutter und viele andere Freunde mit ihren Müttern und Geschwistern einmal im Jahr zum Zelten. In diesem Jahr geht es für 3 Tage auf einen Zeltplatz nach Holland. Paul hat schon bei der Ankunft dort ein mulmiges Gefühl. Der Zeltplatz ist sehr abgelegen und umgeben von hohen Bäumen, außerdem hat Paul den Eindruck, dass außer ihnen niemand dort ist. Die kleine Truppe umgibt direkt eine düstere Atmosphäre und schon bald überschlagen sich die Ereignisse.

Es ist eine wirklich simple Geschichte, die sehr schnelllebig erzählt wird. Es geht direkt los ohne das viel drum herum geschrieben wird. Aber in manchen Passagen hätte ich mir ein bisschen mehr "drum herum" gewünscht, denn manchmal ging es wirklich viel zu schnell, das fand ich oft verwirrend.

Die Geschichte besteht hauptsächlich aus zwei Handlungssträngen. Zum einen Hauptprotagonist Paul, der das Erlebte auf dem Zeltplatz in der 1. Person erzählt, zum anderen geht es um den ermittelnden Beamten, der sich während einer Mordermittlung in große Gefahr begibt. Der Aufbau ist somit ebenfalls gut und simpel gewählt. Dabei gibt es sehr viele Unterhaltungen zwischen den Jugendlichen, die mir oft aber auch zu unübersichtlich, und wie ich finde, nicht immer notwendig waren. Außerdem gibt es wirklich sehr viele Protagonisten, die konnte ich mir unmöglich alle merken. Um die Gefühlswelt von Paul oder von den ermittelnden Beamten besser zu verstehen werden diese in Kursiv-Schrift dargestellt, was ich immer sehr mag.

Ich hätte mir gewünscht, eine etwas bessere Beziehung zu einem der Opfer aufbauen zu können. Es geht unter anderem um die Entführung eines Mädchens, aber bei den vielen Protagonisten und der Schnelllebigkeit des Buches hatte man gar keinen richtigen Einblick, wer die Entführte denn nun ist. Letztendlich war es mir fast egal, was mit dem Mädchen passiert (hört sich jetzt sehr böse an, aber mir hat einfach die Beziehung zu ihr gefehlt).

Es gab aber auch schöne und nachdenkliche Passagen im Buch, wie zum Beispiel:

"Jedes Wort, das man liest, ist ein Schritt in die Zukunft. Jedes gesprochene Wort ist ein Wort der Vergangenheit."

Das ist auf jeden Fall mein Lieblingszitat im Buch und es zeigt, wieviel Potential in dem Autor steckt.

Fazit

Also zunächst einmal muss man festhalten, dass der Autor erst 13 Jahre alt war, als er das Buch geschrieben hat und das merkt man eben auch. Es fehlt ein bisschen die Übersicht, der Schreibstil ist "jugendlich" und für meinen Geschmack viel zu schnell. Aber man muss auch sagen, da gibt es einige ältere seiner Kollegen, die weniger Fantasie zeigen und einen weniger guten Schreibstil vorzuweisen haben. Ich fand die Ansätze der Geschichte wirklich gut, die Umsetzung ist aber noch ausbaufähig. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass wir von Paul Menzel noch sehr viel hören werden und seine Bücher mit zunehmenden Alter und der damit zunehmenden Erfahrung sehr viel übersichtlicher werden. Wer gerne Thriller oder Krimis liest, macht mit diesem Buch nichts falsch. Ich freue mich darauf in Zukunft hoffentlich noch mehr von Paul Menzel lesen zu dürfen.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Leider viel zu langatmig

Someone New
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Das Cover ist auf jeden Fall mal auffällig und einfach nur schön, vielleicht sagen die verschwommenen Farben des Covers sogar was über das Thema des Buches aus.

Zu Beginn des Buches lebt Hauptprotagonistin ...

Das Cover ist auf jeden Fall mal auffällig und einfach nur schön, vielleicht sagen die verschwommenen Farben des Covers sogar was über das Thema des Buches aus.

Zu Beginn des Buches lebt Hauptprotagonistin Micah noch bei ihren stocksteifen und konventionellen Eltern. Ihren homosexuellen Zwillingsbruder Adrian haben sie vertrieben, nachdem sie ihn mit einem Mann erwischt haben. Homosexualität passt nicht in das Bild von Micahs Familie. Adrian ist seitdem verschwunden, Micah gibt die Hoffnung ihn zu finden jedoch nicht auf, denn sie vermisst ihn sehr. 

Auf einer langweiligen Dinnerparty ihrer Eltern trifft Micah zum ersten Mal auf Julian, der bei der dort angestellten Catering Firma als Kellner arbeitet. Beide verstehen sich auf Anhieb, aber wegen einer gut gemeinten Dummheit und einem Missverständnis verliert Julian auf dieser Party seinen Job.

Einige Zeit später: Micah wohnt endlich in ihrer eigenen Wohnung, die natürlich von ihren Eltern finanziert wird, genauso wie ihr Jura Studium. Zufällig erfährt sie, dass Julian nebenan in einer WG wohnt. Aber das erste Zusammentreffen ist völlig anders als erwartet, Julian ist gar nicht mehr der aufgeschlossene Typ von der Party, er ist völlig kühl und abweisend zu Micah. Aber Micah will nicht aufgeben, sie mag Julian und möchte unbedingt, dass ihr Verhältnis zueinander wieder so wird, wie es auf der Party war.

Nachdem man an diesem Buch eine Zeit lang ja gar nicht vorbeikam war klar, dass ich es irgendwann lesen musste. Denn die Story hört sich ja auch recht vielversprechend an. Es werden hier drei, vier wichtige Themen angesprochen, verpackt in einer schönen Geschichte, aber für mich war das ein bisschen zu viel des Guten und ich muss sagen, Julians großes Geheimnis fand ich letztendlich auch nicht überraschend, es kristallisierte sich im Laufe der Geschichte immer mehr heraus. Das es aber einfach noch so viele Nebenhandlungen gab, war das Ganze für mich ein bisschen überlagert.

Den Schreibstil der Autorin kann man wohl als liebevoll und unkompliziert beschreiben. Man kann hier wirklich locker und schnell lesen. Aber was mich hier am meisten gestört hat war, dass das Buch doch sehr viele Längen hat. Also die ersten gut 400 Seiten haben sich für mich auf jeden Fall sehr gezogen. Erst als es dem Ende zuging wurde es fesselnder und aufregender.

Mit der Hauptprotagonistin Micah wurde ich auch nicht so ganz warm. Sie kuscht erst mal vor ihren Eltern, anstatt ihre Träume zu verwirklichen. Einerseits hasst sie dieses konventionelle Leben ihrer Familie, andererseits ist sie sich aber nicht zu schade auf ihre Kosten zu Leben. Das fand ich einfach nur schrecklich bequem und machte sie nicht unbedingt sympathisch, auch wenn für sie das alles irgendeinen Sinn ergab, für mich nicht.

Zwischen den langatmigen Momenten gab es aber auch immer mal ein paar schöne Momente. Aber es war dann einfach nur das Übliche. Kommen sie jetzt zusammen oder nicht? Die Frage, die man sich dann einfach immer stellt.

Fazit

Die Rezension hört sich für viele vermutlich schlimmer an, wie ich es tatsächlich meine, dabei fand ich das Buch gar nicht mal so schlecht. Aber vielleicht habe ich auf Grund des großen Hypes, der darum gemacht wurde, einfach mehr erwartet. Es lässt sich gut lesen und kurz zusammengefasst ist es einfach eine süße Geschichte. Ein Buch, in dass sich vor allem Teenager mit Sicherheit sehr vertiefen können. Ich fand es ok und ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Und ja, es wird auch ein wichtiges Thema darin behandelt, aber es hat mir einfach alles viel zu lange gedauert. Letztendlich gab es für mich zu viele Seiten, auf denen zu wenig geschah. Ich denke, aus einem solch interessanten Charakter wie Julian hätte man eine bessere Geschichte machen können, denn alles was mit Julian zu tun hatte fand ich richtig gut.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Leider hat mir etwas die Spannung gefehlt

Die Bedrohung
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Das Buch hat ein tolles Cover, wodurch ich überhaupt erst darauf aufmerksam geworden bin. Durch das grüne Auge besteht auch ein Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

Die Geschichte beginnt mit einem ...

Das Buch hat ein tolles Cover, wodurch ich überhaupt erst darauf aufmerksam geworden bin. Durch das grüne Auge besteht auch ein Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

Die Geschichte beginnt mit einem Telefonat zwischen der Hauptprotagonistin Lucie und ihrem Ex-Freund David. Lucie lebt in der westlichen Welt, während David in Green Valley wohnt. Gemeinsam haben sie eine 9-Jährige Tochter namens Kira, was Lucie aber jedem verheimlicht hat, denn sie haben sich bei ihrer Trennung darauf geeinigt, dass er alleine für Kira sorgt. Nun ist Kira verschwunden und David bittet Lucie um Hilfe um ihre gemeinsame Tochter zu finden.

Lucie arbeitet als Analytikerin bei der Polizei und hat somit Verbindungen, die ihr bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen zu Gute kommen. Sie geht für einen Tag als Besucherin nach Green Valley um Informationen zu sammeln. Dort muss sie feststellen, wie sehr David sich verändert hat. Er ist völlig abhängig von der virtuellen Welt in Green Valley.

Green Valley ist eine Stadt, die komplett für digitale Überwachung steht, sie ist durch eine Mauer vom Rest der Welt abgeschottet. Hier gibt es Missbrauch von Persönlichkeitsrechten, kriminelle Machenschaften und Verschwörung. Dieser Ort ist der totale Überwachungsstaat in dem die Menschen all ihre virtuellen Fantasien ausleben können, ihnen aber trotzdem jede Art von Persönlichkeit und Freiheit genommen wird, was die meisten nicht einmal zu merken scheinen, da sie vollkommen kontrolliert werden. Selbst ihre Gefühle und Hormone werden durch einen transplantierten Chip, "das I", kontrolliert.

Der Klappentext des Buches hat mich direkt sehr angesprochen, weswegen ich mich entschieden habe es zu lesen. Das es erst mal nur hauptsächlich darum geht, den Fall des verschwundenen Mädchens aufzuklären, war daraus nicht ersichtlich, was ich aber in Ordnung fand. Am Anfang des Buches muss man erst mal sehr viele Informationen verarbeiten, was einerseits den Lesefluss etwas beeinträchtigt, andererseits aber auch sehr interessant und wichtig für den restlichen Verlauf des Buches ist. Die Idee des absoluten Kontrollstaates, der seinen Einwohnern durch moderne Technik die heile Welt vorspielt und sie bis aufs Letzte kontrolliert finde ich sehr interessant und wurde hier auch gut umgesetzt. Die Einwohner können kaum noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden, denn sie geben sich ganz der virtuellen Welt hin während sie immer mehr verblöden. 

Den Schreibstil des Autors fand ich gut, er hat es geschafft, eine virtuelle Fantasiewelt in einfachen Worten und mir vielen Details so zu erklären, dass man sich alles gut vorstellen konnte. Das Buch ist in übersichtliche Kapitel gegliedert, wobei das meiste in der ersten Person aus Sicht von Lucie erzählt wird, wenige andere Kapitel werden von jemandem erzählt, der alles über die Kinder aus Green Valley weiß. 

Fazit

Für mich hat sich das Buch in drei Teile aufgeteilt. Am Anfang gab es sehr viele Informationen aus der virtuellen, neuen Wirklichkeit, die man erst mal abspeichern und verstehen musste. Dann kam eine Zeit, in der es ein bisschen langweilig wurde und es sich etwas zog, aber danach wurde es dann noch mal richtig gut. Ich fand es nicht wirklich spannend, aber sehr gut geschrieben und vor allem sehr fantasievoll. Wer weiß, irgendwann ist so etwas ähnliches wie Green Valley (vielleicht nicht ganz so extrem) tatsächlich mal vorstellbar. Von mir gibt's eine Leseempfehlung für alle, die gerne futuristische Thriller und Krimis lesen und die bei einem Buch Geduld haben können, denn die braucht man zwischendurch leider.