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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2024

Kombination aus humorvoller Geschichte und Sachbuch - Leseempfehlung!

Ben und die Energie
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„...Ich heiße Ben, bin 8 Jahre und zukünftiger Astronaut. Zumindest habe ich das in Leons Freundetagebuch geschrieben...“

Mit diesen wenigen Worten stellt sich der Ich – Erzähler des Buches vor.
Der ...

„...Ich heiße Ben, bin 8 Jahre und zukünftiger Astronaut. Zumindest habe ich das in Leons Freundetagebuch geschrieben...“

Mit diesen wenigen Worten stellt sich der Ich – Erzähler des Buches vor.
Der Autor hat eine inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Es ist ein gekonnter Mix aus Sachbuch und einer humorvollen Erzählung. Der Schriftstil ist kindgerecht.
Als es eines Tages an dem Haus von Ben klopft, geht er an die Tür. Seine Eltern sind nicht da und die beiden älteren Schwestern anderweitig beschäftigt. Vor der Tür steht der Roboter R-05 vom Planeten K24-Pi-Zulu. Sein Raumschiff braucht dringend Energie. Woher aber soll Ben die Energie nehmen?
Die Geschichte wechselt zwischen den Handlung und dem Sachbuchteil. Das heißt, dass wichtige Begriffe und Zusammenhänge geschickt gleich an passender Stelle eingefügt werden. Ben erfährt so, was Energie ist, welche Arten von Energie es gibt, welche Möglichkeiten zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen, wie man Energie speichern kann und vieles mehr. Die Erläuterungen werden kindgerecht heruntergebrochen, ohne dabei zu verflachen.

„...Wissenschaftler sagen Energie brauch man, um Arbeit zu verrichten. Das klingt erste einmal komisch. Es bedeutet aber nichts anderes, als das Energie eine Kraft ist, die zum Beispiel etwas bewegt...“

Zusammen mit der Nachbarstochter Jette machen sich Ben und der Roboter auf den Weg, um Wasserstoff zu gewinnen. Natürlich geht dabei nicht alles glatt. Es gilt, Schwierigkeiten zu überwinden. Amüsante Szenen gehören dazu.
Am Ende hat die Rakete ihren Treibstoff und Jette und Ben haben eine Menge gelernt.
Das Buch ist mit vielen farbigen Zeichnungen illustriert. Besonders die Sachbuchseiten sind außerdem abwechslungsreich gestaltet. Wichtige Begriffe werden fett hervorgehoben. Ab und an sind die Ausführungen farblich unterlegt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehört in jede Grundschulbibliothek und ist auch schon für ältere Kindergartenkinder geeignet.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2024

Vieles ist nicht so, wie es scheint

Mord unterm Reetdach
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„...Ich liebe Sylt, ich liebe meinen Beruf, und das seit mehr als 15 Jahren...“

Mit diesen Worten stellt sich Kristan Dennermann, der Ich – Erzähler, den Leser vor. Von Beruf ist er Immobilienmakler. ...

„...Ich liebe Sylt, ich liebe meinen Beruf, und das seit mehr als 15 Jahren...“

Mit diesen Worten stellt sich Kristan Dennermann, der Ich – Erzähler, den Leser vor. Von Beruf ist er Immobilienmakler.
Der Autor hat einen fesselnden und sehr komplexen Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen und gibt gleichzeitig einen Einblick auf die Insel und ihre Probleme.
Alles beginnt damit, dass Hinnerk Petersen den Makler beauftragt, sein Haus an den Mann zu bringen. Kristan hat in seinem Job feste Prinzipien.

„...Friede den Toten, Respekt vor den Lebenden. Wobei Letzteres nicht immer so leicht ist in meinem Beruf. Ein stilechtes Friesenhaus im Südheidetal weckt Begehrlichkeiten...“

Es gehört zur Routine, dass Kristan vor dem Besichtigungstermin nochmals einen Rundgang durchs Haus macht. Der Makler ist sehr sensibel, das heißt, er ist empfänglich für gewisse Schwingungen. Und die sind in dem Haus negativ. Liegt das nur an der Vergangenheit?
Am Abend des gleichen Tages wird Kristan von Simon gebeten, nach Hennerk zu sehen. Kristians Hund ist es, der den Toten im Garten findet.
Plötzlich geben sich die Interessenten an dem Haus die Klinke in die Hand. Aber Kristan fallen einige Dinge auf, die nicht zusammenpassen. Er beginnt, Fragen zu stellen und sich genauer umzusehen.

„...Doch statt ins Büro zu fahren, umrunde ich jetzt schon zum zweiten Mal das Haus auf der Scuhe nach verdächtigen Spuren...“

Dann bekommt er die ersten Warnungen, sich heraus zu halten. Ein Stein mit einer Notiz fliegt dazu durch die Glastür seines Büros.
Bei Kristans Recherchen auf der Insel lerne ich eine Menge über Land und Leute. Der Ermittler ist mir sympathisch. Schon bald wird deutlich, dass er auch sein Päckchen zu tragen hat.
Natürlich bekomme ich ebenfalls mit, wie genau das Immobiliengeschäft funktioniert. Da wird von Seiten der Bieter mit harten Bandagen gekämpft.

„...Wo`s nach Geld riecht, sind die Geier nicht weit. Wenn du mich fragst, hatten es so einige auf das Anwesen abgesehen Gibt ja immer weniger schöne Friesenhäuser, die zum Verkauf stehen...“

Der Krimi ist sehr raffiniert gestrickt. Nach und nach kommt Kristan hinter die Geheimnisse von Hinnerk. Jeder Schritt vergrößert allerdings auch seine Angst, denn irgendjemand ist sein Tun ein Dorn im Auge.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er ist für manche Überraschung gut. Nicht alles ist so, wie es im ersten Moment scheint.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Inhaltsreiches Kinderbuch

Wie wir eine versunkene Stadt suchten und dabei beinahe das Klima gerettet hätten
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„...Das Meer war wirklich wunderschön blau, aber der Rest der Gegend sah trostlos aus. Eine richtige Felsenwüste...“

Emmi könnte sich was Schöneres vorstellen, als die Osterferien auf eine kroatischen ...

„...Das Meer war wirklich wunderschön blau, aber der Rest der Gegend sah trostlos aus. Eine richtige Felsenwüste...“

Emmi könnte sich was Schöneres vorstellen, als die Osterferien auf eine kroatischen Insel zu verbringen. Dass sie dort ein richtiges Abenteuer erwartet, kann sie nicht wissen.
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil passt zur Zielgruppe.
Gleich zu Beginn wird Familie Himmelweit mit kleinen Bild und wenigen Zeilen vorgestellt.
Die Geschichte wird von der 13jährigen Emmi erzählt.
Für die bringt die Ankunft in Kroatien den ersten Schock. Ihre Reisetasche steht noch daheim am Bett. Sie werden von Dora, einer Bekannten der Mutter, empfangen. Die ist der Meinung, dass Neva, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, Emmi Kleidung leihen könnte. Neva aber ist von den Besuchern alles andere als begeistert. Emmi und sie spüren sofort, dass sie nicht miteinander können. Dafür kann Jo, Emmis 11jähriger Bruder, die Augen nicht von Neva lassen.
Neva zeigt Emmi und ihren Geschwister sowie den beiden Jungen von nebenan, die auch aus Deutschland stammen, die Insel. Bei einem alten Leuchtturm machen sie Halt. Neva erzählt eine alte Sage und kommt dabei auch auf heutige Probleme zu sprechen.

„...Aber jeder weiß, dass die Meeresspiegel auf der ganzen Welt langsam, aber sicher ansteigen. Das bedroht alle Länder, die an irgendeinem Meer liegen. Und die anderen werden die Auswirkungen auch noch zu sehen bekommen...“

Auf der Insel ist das schon spürbar. Deshalb macht es auch keinen Sinn, nach den Ruinen der Stadt aus der Sage zu suchen. Doch Neva verspricht ihnen für den nächsten Tag einen besonderen Ausflug. Wird das gut gehen?
Die Geschichte verfügt über einen hohen inneren Spannungsbogen. Der ergibt sich aus den komplexen Beziehungen und den unterschiedlichen Charakteren der Kinder.
Jedes Kapitel beginnt mit dem Bild einer Schlange. Die spielt im Roman eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig ergeben sich hierbei Anknüpfungspunkte zum Sündenfall. Den folgenden Gedanken von Emmi finde ich bemerkenswert

„...Sie kannten ja nur Gott, und der war gut zu ihnen. So wie ganz kleine Kinder, die nur ihre Eltern kennen und denen einfach vertrauen. Die müssen noch nicht wissen, dass es auch was Böses gibt...“

Den Glauben zu leben, gehört in Emmis Familie dazu. Deshalb wird nicht nur in heiklen Situationen gebetet.
Bis zum Ende der Ferien gibt es noch manch Überraschung. Das betrifft auch die Beziehung von Emmi und Neva.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist kindgerecht und geht gekonnt auf aktuelle Probleme ein.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Es ist nie zu spät für einen Neuanfang

Was geht, Annegret?
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„...Sein heimliches Herzleiden war nur ein kleiner Teil einer großen Lüge, zu der auch ihr Wohlstand gehörte. Weshalb das wunderschöne friesische Landhaus, in dem Annegret immer so glücklich gewesen war, ...

„...Sein heimliches Herzleiden war nur ein kleiner Teil einer großen Lüge, zu der auch ihr Wohlstand gehörte. Weshalb das wunderschöne friesische Landhaus, in dem Annegret immer so glücklich gewesen war, schon seit Jahren quasi der Bank gehörte...“

Der Tod ihres Mannes ist für die 69jährige Annegret ein Schock. Sie war Hausfrau und plauderte gern mit den Nachbarn. Sie war in ihrer kleinen Welt zufrieden. Um die finanziellen Belange hatte sich ihr Mann gekümmert. Nun muss das Haus verkauft werden.
Die Autorin hat einen humorvollen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist leicht und locker Er lässt sich flott lesen.
Julia, Annegrets Tochter, hat für ihre Mutter schon den Platz in einem Seniorenheim eingeplant. Doch Isi, die Enkelin, bietet der Oma an, in das freie Zimmer in ihre WG in Berlin zu ziehen. Kurz entschlossen sagt Annegret zu. Die Tochter ist alles andere als begeistert.
Der Taxifahrer, der sie zum Fernbus bringt, gibt ihr nach einer kurzen Unterhaltung mit auf die Reise:

„...Ich lebe im Hier und Jetzt. Sollten Sie auch einmal versuchen, Das Leben kann so schnell vorbei sein...“

Die Ankunft in Berlin in Kreuzberg ist erst einmal ein Schock. So hatte Annegret sich das nicht vorgestellt. Das Haus sieht nicht gerade einladend aus, zur WG in den vierten Stock führt kein Fahrstuhl.
Natürlich tritt Annegret am Anfang in manch Fettnäpfchen. Woher soll sie wissen, dass sich die Mitbewohner vegan ernähren? Sie wollte ihnen mit dem ersten Essen eine Freude machen. Doch die Nachbarin ist Fleisch. Dadurch lernt Annegret Siggi kennen, die etwa in ihrem Alter ist und das Leben von der leichten Seite nimmt.
Und dann gibt es noch den Putzplan. Das wusste sie auch nicht, bevor sie gründlich Ordnung gemacht hat.

„...Wird sie hier tatsächlich zurechtgewiesen, weil sie nicht putzen und aufräumen darf, wann sie will? Verkehrte Welt, denkt Annegret, der die Wohnung natürlich viel zu dreckig und unordentlich ist...“

Isi will ihre Oma bei allen Aktivitäten mit einbeziehen. Zu Beginn wirkt sie dadurch manchmal etwas übergriffig. Doch nach und nach schwimmt sich Annegret frei. Sie findet Freiräume und geht eigene Wege. Eines Tages kommt dann der Moment, wo sie es ist, die den jungen Leuten klar macht, dass diese um ihre Rechte kämpfen müssen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass das Leben eine Menge zu bieten hat, wenn man seine Komfortzone verlässt. Für Annegret war es ein Neuanfang, der ihr viel Selbstbewusstsein gegeben hat. Sie traut sich Dinge, die sie sich früher nicht einmal zu träumen wagte.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Sehr spannend

Letzte Lese
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„...Er spürte keinen Schmerz. All seine Gedanken flogen wie scheue Vögel davon. Er vermochte es nicht, sie zu halten...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein fesselnder und komplexer Krimi. Der Schriftstil lässt ...

„...Er spürte keinen Schmerz. All seine Gedanken flogen wie scheue Vögel davon. Er vermochte es nicht, sie zu halten...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein fesselnder und komplexer Krimi. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er sorgt unter anderem auch durch die kurzen Kapitel für einen hohen Spannungsbogen.
Derjenige, dessen Gedanken das Zitat wiedergibt, ist wenige Minuten später tot. Die Polizei geht von einem Unfall mit dem Traubenvollernter aus. Dann aber fällt dem Bestatter Böhm ein Einstich in der Brust des Toten auf. Die Kriminalisten winken ab. Er wendet sich an Andrè Satorius.

„...Ich bin nicht zufällig hier. Ich weiß, dass Sie hier meistens frühstücken, und habe Sie, sagen wir mal abgepasst...“

Andrè will der Geschichte nachgehen. Natürlich kommt Irena dahinter. Sie liebt es nicht, in Watte gepackt zu werden. Andrès Vorsicht aber ist nicht von der Hand zu weisen.

„...Du bist Russin und bei dem, was da gerade politisch abläuft, solltest du so wenig wie möglich auffallen. Nicht auszudenken, wenn man dich abschieben würde...“

Wer den Autor und seine Bücher noch nicht kennt, sollte wissen, dass Irena Studentin ist, bei Andrè wohnt und beide schon einige Fälle gelöst haben.
Genau eine Woche später wird im gleichen Dorf ein Polizist in der Nacht von einem Auto angefahren. Er verstirbt noch an der Unfallstelle. Dieses Mal sind Kriminalhauptkommissar Frank Achill und seine Partnerin Verena Bertling die Ermittler. Doch sie werden vom neuen Oberstaatsanwalt ausgebremst. Der geht von Unachtsamkeit und Selbstverschulden aus.

„...Wie Sie wissen sollten, ist die Staatsanwaltschaft die Herrin des Ermittlungsverfahren. Das heißt, ganz allein mir obliegt die Entscheidung, wann, gegen wen, in welcher Sache wir ermitteln und wie wir das tun...“

Damit ist eine offizielle Zusammenarbeit mit Andrè und Irena vom Tisch. Doch das Verhalten des Oberstaatsanwalts veranlasst Frank, hinter dessen Rücken die Zusammenarbeit zu suchen.
Eine der schönsten Szenen ist für mich der Besuch des Staatsanwalts bei einem alten Bauern. Hier spielt Ironie vom Feinsten herein. Der arrogante Staatsanwalt macht alles falsch, was man falsch machen kann. Außerdem ist er dem Pfälzer Dialekt hilflos ausgesetzt.
Das aber ist nicht der einzige Fauxpas, den er sich leistet. Er birgt das Gesetz gern mal nach seinem Verständnis. Plötzlich stehen nicht mehr die Toten im Mittelpunkt, sondern Umweltschützer und ihre Aktionen. Die Fälle zerfasern.
Es bedarf einer konzentrierten Aktion von Andrè, Frank und Verena, Dass nicht die falschen im Netz der Justiz hängenbleiben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine sehr komplexes Geschehen. Gleichzeitig sorgen Vorurteile des Herrn Oberstaatsanwalts dafür, dass die wahren Täter sich lange in Sicherheit wiegen und ihr Spielchen treiben können.

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