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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2022

Schönes Adachtsbuch

40 Tage mit C. S. Lewis
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„...Dieses Buch ist in der Überzeugung entstanden, dass es fast 60 Jahre nach seinem Tod noch äußerst lohnenswert ist, sich mit den Gedanken von C. S. Lewis zu beschäftigen. Seine scharfen Analysen und ...

„...Dieses Buch ist in der Überzeugung entstanden, dass es fast 60 Jahre nach seinem Tod noch äußerst lohnenswert ist, sich mit den Gedanken von C. S. Lewis zu beschäftigen. Seine scharfen Analysen und brillanten Argumentationen haben im Laufe der Zeit nichts von ihrer Kraft eingebüßt...“

Diese Worte stammen aus dem Vorwort des Buches, in dem auch eine kurze Biografie von Lewis steht. Der Autor hat Texte von Lewis genutzt, um damit ein Andachtsbuch für 40 Tage zu gestalten.
Jeder Tag ist nach dem gleichen Schema aufgebaut.
Er beginnt mit einer Überschrift und den in kursive Schrift gesetzten Zitat aus einem Buch von Lewis. Die verwendeten Werke sind ganz unterschiedlich. Es sind nicht nur seine geistlichen Schriften, sondern auch seine Fantasy – Romane, die dabei genutzt werden. Bei manchen der Texte empfiehlt es sich, sie zwei Mal in Ruhe zu lesen, um tief genug in die Gedanken eindringen zu können.
Anschließend folgt ein Bibelwort, das zum Text passt.
Danach finden unter dem Zeichen einer Bank drei leere Zeile, auf denen ich eigene Gedanken hinterlassen darf.
Dann kommt eine mal länger, mal kürzere begleitende Erläuterung. Nicht immer sind die Texte von Lewis so griffig, dass sich ihre Bedeutung in geistlicher Sicht sofort erschließt. Gleichzeitig werden im Rahmen der Erläuterung weitere Verweise aufgezeigt und Parallelen zu Lewis` Leben angegeben.
Einige Fragen, die nun gestellt werden regen zum eigenen Nachdenken und Reflektieren an.
Den Abschluss jedes Tages bilden Impulse zum Gebet.
Die gewählten Themen sind vielfältig. Zur Sprache kommt nicht nur Lewis` Einstellung zum Glauben, auch Erwählung, Glaube und Naturwissenschaft, Pazifismus werden in Lewis` Büchern verarbeitet und wurden nun vom Autor für das Andachtsbuch aufgearbeitet.
Die jeweils gleiche Struktur für jeden Tag finde ich gelungen, weil sie eine Art von Beständigkeit vermittelt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 22.02.2022

Klasse Kinderbuch

Rotkäppchen rettet den Wolf
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„...Ein Nicht – Märchen? Warum nicht. Beginnen wir die Geschichte also nicht mit ES WAR EINMAL, sondern mit: ES IST...“

Mit diesen Worten weiß ich in etwa, was mich erwartet. Ein altes Märchen wird ins ...

„...Ein Nicht – Märchen? Warum nicht. Beginnen wir die Geschichte also nicht mit ES WAR EINMAL, sondern mit: ES IST...“

Mit diesen Worten weiß ich in etwa, was mich erwartet. Ein altes Märchen wird ins Heute übertragen. Und das ist richtig klasse gemacht.
Das Buch beginnt mit dem Steckbrief von Rotkäppchen und lässt daneben Platz für den Steckbrief des Lesers oder der Leserin.
Unser modernes Rotkäppchen heißt eigentlich Anna. Ihre rote Kappe hat sie von der Oma bekommen. Sie ist ihr Markenzeichen.
Als Rotkäppchen zur Großmutter geht, trifft sie auf den Bürgermeister. Der plant, anstatt des Waldes einen Supermarkt bauen zu lassen. Was soll dann aus den Tieren werden?
Gekonnt wird die historische Märchenstruktur genutzt, um Themen wie Umweltschutz und gemeinsames Handeln zu vermitteln. Gleichzeitig wird der Wolf als notwendiger Bestandteil des Waldes vorgestellt. Familie Wolf erhält einen eigenen Steckbrief.
Der Schriftstil ist kindgerecht und humorvoll. Rotkäppchen äußert deutlich, was sie denkt. Selbst dem Bürgermeister sagt sie die Meinung.
Das Gespräch mit der Oma macht ihr deutlich, wie viel sie erreichen kann, wenn siesich im Kampf für die Erhaltung des Waldes Verbündete sucht.
Am Ende gibt es ein Wolfsquiz und das Rezept für den Kirschkuchen, mit dem Rotkäppchen zur Oma geht.
Die Illustrationen sind hochwertig. Sie veranschaulichen sehr gut wesentliche Elemente der Handlung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich werde es gern weiter empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2022

Die Intrigen des Hospitalmeisters

Die Begine und der Turm des Himmels
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„...Er hatte gerade eine Nische entdeckt und seine Sackpfeife von der Schulter genommen, da ertönte über ihm ein gellender Schrei. Ehe er begriff, was geschah, hörte er ein knackendes Bersten und keine ...

„...Er hatte gerade eine Nische entdeckt und seine Sackpfeife von der Schulter genommen, da ertönte über ihm ein gellender Schrei. Ehe er begriff, was geschah, hörte er ein knackendes Bersten und keine vier Schritte von ihm entfernt schlug ein Körper auf den Boden auf...“

Sehr schnell ist Gallus, der Musiker, daraufhin verschwunden. Auffallen durfte er nicht schon wieder. Dass am Turm des Ulmer Münsters ein Gerüst zusammengebrochen war, konnte vieles bedeuten.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung íhrer historischen Krimis um die Begine Anna geschrieben.
Der Schriftstil ist wie gewohnt ausgefeilt. Er passt sich der historischen Situation an.
Anna wurde in die Backstube abkommandiert. Sie soll den Siechenmeister Lazarus so wenig wie möglich treffen. Ihr Verhältnis wäre Wasser auf die Mühle des Hospitalmeisters. Der hat sie sowieso schon auf den Kieker. Hinzu kommt, dass die Verwaltung des Hospitals in städtische Hände übergehen soll. Das passt ihm gar nicht. Rom war schön weit weg.

„...Macht, dachte er wütend. Davon würde nicht mehr viel übrig bleiben, wenn der Orden das Spital und somit ihn selbst tatsächlich fallen lassen würde….“

Der Unfall am Turm heizt die Gemüter an. Viele vergleichen das Bauwerk mit den Turm von Babel und fürchten Gottes Zorn. Außerdem waren die Kosten explodiert.
Jakob, Annas Bruder, wartet auf den Tag, wo seine Schwester den Siechenmeister heiraten darf. Die Zustimmung von Rom hat er sich teuer erkauft. Annas Leben als Begine ist ihm schon lange ein Dorn im Auge. Es ist seinem Streben nach dem Bürgermeisteramt nicht gerade förderlich. Trotzdem mag er seine Schwester. Das zeigt sich vor allem darin, wie er auf ihre Wünsche für die Zukunft eingeht.
Sehr gut werden die Zeitverhältnisse wiedergegeben. Aberglaube ist die Regel, nicht die Ausnahme. Damit kann man sich unliebsame Zeitgenossen vom Halse halten und eventuell deren Vermögen kassieren. Wieder einmal werden die Beginen beschuldigt. Unabhängige Frauen mit reichlich Vermögen sind nicht gern gesehen. Natürlich mischt Anna fleißig bei der Aufklärung der Unfälle mit und bringt sich mehr als einmal in Gefahr.
Ausführlich werde ich ebenfalls mit der Medizin der Zeit vertraut gemacht.

„...Das Schlehenaschenelixier half bei Gicht und Rheuma, der Meisterwürzwein senkte Fieber und konnte bei Lungenentzündung Leben retten...“

Erstaunlich fand ich die Operation am Kopf. Damit hatte der Verletzte zumindest eine geringe Überlebenschance.
Die Geschichte wird logisch zu Ende geführt. Das Nachwort trennt Fiktion von Realität.
Das Buch hat mir erneut ausgezeichnet gefallen. Es verknüpft historisches Wissen geschickt mit Spannungselementen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Wie weit gehen Ehrgeiz und Rache?

Mord als Schauspiel
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„...Wie bist du eigentlich auf die Idee zu gekommen, uns einzuladen?...“

Gute Frage, die an Olivier gestellt wird. Der hat ehemalige Kommilitonen zu sich gerufen, um mit ihnen einen Film zu drehen. Angeblich ...

„...Wie bist du eigentlich auf die Idee zu gekommen, uns einzuladen?...“

Gute Frage, die an Olivier gestellt wird. Der hat ehemalige Kommilitonen zu sich gerufen, um mit ihnen einen Film zu drehen. Angeblich soll sich jeder überraschen lassen.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Titel ist Programm.
Die Personen werden gut vorgestellt. Schon zu Beginn gibt es die ersten Auseinandersetzungen. Mancher sieht das im Rückblick sehr gelassen.

„...Wir alle haben in unserer Studienzeit so manches einstecken müssen. Man nennt das einen Reifeprozess...“

Als der Pizzabote in der Villa ankommt, findet er ein Schlachtfeld vor. Doch selbst das war nur inszeniert. Er wird Teil des Filmes. Commissaire Lucie Girard ist allerdings nicht amüsiert, sondern sauer. Dann aber findet man auf der Terrasse einen Toten.
Die Geschichte lebt nicht nur durch die Ermittlungen, sondern auch durch die vielen Rückblenden. Die zeigen, wo früher schon die Probleme lagen. Und genau lässt Olivier wieder aufleben. Er setzt gekonnt Spannungspunkte, um Handlungen seiner ehemaligen Kommilitonen zu provozieren. Dabei hat er alle zum Schweigen verurteilt. Über den Film darf vorher nichts bekannt werden. Olivier träumt von einem Oscar. Lucie prallt also gegen eine Wand.

„...Die Commissaire kam sich vor wie eine Zuschauerin im Kino. Sie war gebannt von dem, was auf der Leinwand geschah. Hatte aber keine Ahnung, wie der Film ausgehen würde...“

Glücklicherweise hat die Köchin in der Villa nichts mit dem Film zu tun. Sie redet viel und gern. Das ermöglicht Lucie, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Hinzu kommt, dass ihr die neue Chefin ziemlich freie Hand lässt.
Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Er ermöglicht mir als Leser, mit zu denken, führt mich aber auch geschickt in die Irre.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, dass auch nach vielen Jahren die Vergangenheit nicht vergessen ist. Was nie aufgearbeitet wurde, führt zur Katastrophe.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Leben im Ausnahmezustand

Verdeckte Gerechtigkeit
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„...In seinem Rückspiegel leuchteten Scheinwerfer auf, die viel zu schnell näher kamen. War der Typ nicht gescheit genug, um langsamer zu fahren?...“

Blake Harrison ist auf dem Heimweg, als ihn ein fremdes ...

„...In seinem Rückspiegel leuchteten Scheinwerfer auf, die viel zu schnell näher kamen. War der Typ nicht gescheit genug, um langsamer zu fahren?...“

Blake Harrison ist auf dem Heimweg, als ihn ein fremdes Autor rammt. Eine Frau holt ihn aus dem Auto und bringt ihn in Sicherheit. Wenig später stellt sie sich als Heidi Zimmermann, eine FBI-Agentin, vor.
Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgewogen. Er unterstützt einerseits die rasanten Szenen, lässt aber andererseits viel Platz für Romantik.
Die Personen werden gut charakterisiert. Blake Harrison ist ein Familienmensch. Er nimmt sich Zeit für seine kleine Tochter. Die Fabrik rangiert dann an zweiter Stelle. Was mit seiner Frau passiert ist, erfahre ich nach und nach während des Geschehens.
Heidi ist eine speziellen Syndikat auf der Spur. Sie hat mit seinen Vertretern noch eine persönliche Rechnung offen. Trotzdem agiert sie sehr professionell. Lange bleibt unklar, warum es das Syndikat auf Blake abgesehen hat. Er hatte mit dessen Vertretern bisher nichts zu tun.

„...Ich habe keine Ahnung, warum jemand versucht hat, ihn zu töten […]. Vielleicht hat er mehr Feinde, als uns bewusst war….“

Heidi soll Blake rund um die Uhr bewachen. Da sie eine Studium der Ingenieurwissenschaften absolviert hat, gibt ihr Blake offiziell einen Posten in seiner Fabrik. Dort kann sie den möglichen Täter im Auge behalten und vielleicht hinter seine Ziele kommen.
Auch für seine Familie wird Wachschutz bereit gestellt. Dazu gehört Max, der Partner von Heidi.
Intensive Gespräche bringen das Geschehen auf den Punkt und helfen mir, die Protagonisten besser kennenzulernen. Gleiches gilt für Heidi und Blake. Auch sie öffnen sich einander. Dabei muss vor allem Heidi vorsichtig sein, was sie sagen darf und was nicht.

„...Ich kann mir nicht den Luxus leisten, jedem die Wahrheit über mich zu sagen, aber wenn wir unter uns sind, dann hast du es mit meinem wahren Ich zu tun...“

Diese Nähe hat allerdings zur Folge, dass es zwischen ihnen zu kribbeln beginnt. Hinzu kommt, dass Maggie, Blakes kleiner Tochter, Heidi mag. Maggie hat eine sehr erfrischende Art, auf Menschen zuzugehen.
Im Buch spielt auch der christliche Glaube eine Rolle. Er wirkt aber nie aufgesetzt, sondern integriert sich gekonnt in die Handlung. Sehr berührend fand ich das Gebet, dass Blakes Vater mit ihm gesprochen hat. Es war Ausdruck seiner Glaubenszuversicht und seines Vertrauens.
Nach einer Zeit der Ruhe folgt der nächste Anschlag. Wieder überlebt Blake. Es sollte noch einiges Auf und Ab passieren, bis der Fall gelöst ist.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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