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Veröffentlicht am 01.10.2022

Ein sehr brisanter Fall

Solothurn blickt in den Abgrund
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Ein Anschlag auf eine Frauenorganisation in Solothurn treibt Kommissar Dornacher und sein Team um. Es scheint dieser Anschlag wurde von einer rechten Initiative ausgeführt wurde. Doch war es das wirklich. ...

Ein Anschlag auf eine Frauenorganisation in Solothurn treibt Kommissar Dornacher und sein Team um. Es scheint dieser Anschlag wurde von einer rechten Initiative ausgeführt wurde. Doch war es das wirklich. Es wird immer deutlicher, dass der Fall viel tiefer in das Wirtschaftsleben von Solothurn und das Schweiz eingreifen könnte. Eine wichtige Pharmafirma Jeger Industries und ihr Partner, die Regierung von Al Kershah, sind darin verwickelt. Außerdem ist die eine Mitarbeiterin dieser Firma verschwunden. Dornach und sein Team machen sich auf die Suche, doch sie sehen sich vielen Hürden der Politik ausgesetzt und außerdem gibt es noch einen geheimen Mitspieler.
„Solothurn blickt in den Abgrund“ von Christof Gasser ist ein sehr spannender und vielschichtiger Kriminalroman mit einem interessanten Einblick in die Solothurner Szene. Ein Skandal in dem Politik und pharmazeutische Firmen verwickelt sind ist in meinen Augen möglich und nachvollziehbar und auch die beschauliche Schweiz schaut bei Geld nicht in eine andere Richtung. Das Problem der Frauenrechte in einem arabischen Land ist auch nicht ungewöhnlich. Das sich eine Spezialeinheit einschaltet ist auch eher logisch, manchmal erscheint es uns weit hergeholt, doch möglich ist für mich alles und gerade in diesem Kontext. Manchmal ist das Unglaubliche nicht auch gleichzeitig unmöglich. Auf jeden Fall ist die Story eine sehr interessante und spannende Mischung aus vielen guten Bausteinen. Interessant ist ebenfalls die Zusammensetzungen der Figuren. Schon alleine die Situation zwischen Dornach, seiner Tochter Pia und der Staatsanwältin Casagrande ist spannend zu lesen und auch in dem Fall von Interesse, da sie sowohl miteinander arbeiten, aber auch manchmal Alleingänge initiieren. Das ist das Interessante, das man nie weiß, was gerade wieder abläuft, aber sich dann doch zum Guten ausgeht. Die Bösen dieses Krimis sind natürlich einem Lager zuzuordnen, aber natürlich ihrem eigenen Profit alles skrupellos unterordnen. Thats life. Auch der Spannungsbogen ist genau darauf ausgelegt und wird auch sehr stringent verfolgt.
Alles in allem gefällt mir dieser Krimi sehr gut, auf der einen Seite wegen des Themas und auf der anderen Seite auch wegen des regionalen Touch. Auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Die Street Surfer

Der Rückkehrer
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Anna und Diego werden wieder einmal getrennt, bevor sie zusammen nach Mexiko fliegen können, Dann die tauchen die Street Surfer wieder in Annas Leben auf, in Person von Benno. Auch Rafael spielt wieder ...

Anna und Diego werden wieder einmal getrennt, bevor sie zusammen nach Mexiko fliegen können, Dann die tauchen die Street Surfer wieder in Annas Leben auf, in Person von Benno. Auch Rafael spielt wieder mit, dessen Rolle nicht eindeutig geklärt ist und Anna von einer Verlegenheit in die andere gestürzt wird. Auch Diego taucht wieder auf und Anna sucht ebenfalls die Hilfe von Sebastian, dem Polizisten. Es ist alles ein bisschen viel für Anna und das nicht nur in ihrer Gefühlswelt auch die Gefahr im Bezug zu den Street Surfern ist sehr realistisch. Doch ein Ausweg ist nahe.
Dieser dritte Band der Story um Anna und Diego und deren Verwicklungen in die Geschäfte der Street Surfer, wird hier noch mal auf die Spitze getrieben. Anna ist in diesem Band eine der Hauptpersonen und das Leid, das ihr zustößt ist plastisch greifbar. Manchmal möchte man rufen, Anna nicht. Aber auf der Suche nach ihrem geliebten Diego ist ihr keine Gefahr zu groß. Wirklich authentisch ist das Verhalten der anderen Protagonisten. wie Benno, Rafael und der Rest der Street Surfer und Tim und sein Vater. Wirklich unsympathisch ist hier an erster Stelle Benno zu nennen, der nun jede Sauerei vorbereitet und durchführt aus reinem Machtstreben und er trotzdem nicht von der Stelle kommt. Dann ist da Rafael zu nennen, der alles für seinen Bruder zu tun scheint, aber ist das nicht nur seine Sichtweise, die hier zum Tragen kommt? Diese Frage muss sich jeder Leser selbst beantworten, da es alles unterschiedliche Sichtweisen sind. Überrascht hat mich, dass der nette Nachbar Tim gar nicht so nett ist, sondern zusammen mit seinem Vater für den Gedächtnisverlust bei Diego gesorgt und damit diesen zu einer Waffe gemacht haben. Die Hauptfrage, die ich mir bei Diego und Anna natürlich gestellt habe, ist, ob ihre Liebe überlebensfähig ist. Doch diese sehr umfangreiche Darstellung in diesem Band, hat mich dann doch sehr positiv gestimmt, auch durch den explosiven Spannungshöhepunkt.
Ich finde hier wäre ein guter Schluss für diese Erzählung von Anna und Diego und deren Abenteuer, da alles nach einem Happy End aussieht. Das war für mich ein schönes Ende. Und nun steht doch noch ein Vierter Band an und es macht mich wieder neugierig, wie es weitergeht. Alles in allem finde ich diesen Band wieder einmal sehr lesenswert, auch wenn ich manchmal finde, dass weniger mehr sein kann.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Familienbande

Den Tod geerbt
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Ein Porsche rollt fahrerlos durch die Fußgängerzone und die Fahrerin kann das gar nicht verstehen, da er abgeschlossen war. Eines von mehreren mysteriösen Dingen, die Michaela nach ihrer Scheidung passieren. ...

Ein Porsche rollt fahrerlos durch die Fußgängerzone und die Fahrerin kann das gar nicht verstehen, da er abgeschlossen war. Eines von mehreren mysteriösen Dingen, die Michaela nach ihrer Scheidung passieren. Zusammen mit ihrer Tochter Julia führt sie ein Restaurant und einen Catering Service, doch Mutter Michaela hat andere Pläne in Italien und fliegt auch dorthin, wo die Familie ein Haus hat. Auf dem Weg dorthin wird sie entführt. Julia ist in großer Sorge und engagiert den Journalisten und Detektiv Carl Sopran sich um die mysteriösen Zwischenfälle und die Entführung der Mutter auf Empfehlung. Sopran entscheidet sich dazu nach Italien zu reisen und lädt dazu seine gute Freundin Francesca zur Mitreise ein, da sie die Sprache spricht. In Italien machen sie sich auf die Suche nach Spuren und finden sie auch, aber nicht nur, dass, sondern auch eine Verbindung in die Vergangenheit der Familie. Doch was diese Spuren zu bedeuten, wird nicht ganz klar und so müssen sie die Verbindungen der Familienbande in Deutschland klären.
Den Tod geerbt von Helmut Jäger ist ein Krimi mit einem sehr interessanten Thema. Es geht in dieser Story um die Verwicklungen von Familien in die Handlungen des zweiten Weltkriegs und die Nazi Herrschaft in Italien. Diese Verwicklungen färben auch auf die Handlungen einer Familie in Deutschland ab. Die spezielle Thematik klingt ungewöhnlich, aber nicht ganz abwegig. Namensverwechslungen in den Wirren des Krieges sind nachvollziehbar. Die beiden „Ermittler“ Sopran und Francesca sind ein sehr sympathisches Team, das auch nicht vor ungewöhnlichen Handlungen zurückschreckt. Schön, dass in vielen Fällen Francesca, Sopran aus der Klemme hilft. Ein sympathisches Paar, das natürlich auch diesen Fall mit den Wirren dieses Falles fertig wird. Ich finde die Geschichte sehr systematisch aufgebaut und auch die handelnden Personen spielen ihre Rollen, wie der Exmann von Michaela, der zwar sehr unsympathisch daherkommt, aber am Ende für mich eine überraschende Figur abgibt. Es ist auch logisch das manche der Figuren sich langsam, aber sicher erst entwickeln. Interessant sind auch die beiden Spielorte, Toskana und Bodensee Region, an denen diese Story spielt, so bekommt man auch einen Eindruck über diese Regionen und natürlich auch über die Geschichte. Der Schreibstil dieses Krimis ist flüssig und es ist einfach dieser Story zu folgen und die Spannung steigt von Seite zu Seite bis zum Ende. Der Spannungsbogen entwickelt sich sehr logisch und doch sind immer wieder Überraschungen angesagt.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann es mit gute Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Morde in der High Society

Alsternacht
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Ein Toter wird aufgefunden, sehr präsent platziert und nackt mit fehlendem Geschlechtsteil. Ein ungewöhnlicher Mord. Das ruft nicht nur das LKA auf den Plan, sondern auch Journalisten und Privatermittler ...

Ein Toter wird aufgefunden, sehr präsent platziert und nackt mit fehlendem Geschlechtsteil. Ein ungewöhnlicher Mord. Das ruft nicht nur das LKA auf den Plan, sondern auch Journalisten und Privatermittler Elias Hopp. Die Polizei tappt im Dunkeln und die Medien überschlagen sich, da der Tote ein angesehener Kaufmann Hamburgs war. Er war auch Mitglied der Gesellschaft für freien Handel einer Ansammlung von wichtigen Menschen der Hansestadt. Da Elias für seine Arbeit noch Unterstützung suchte, hat er die ehemalige norwegische Elitesoldatin Janne eingestellt, die sich auch gleich in die Ermittlungen einschaltet. Zusammen mit Zille, einem Kriminalkommissar machen sie sich auf die Such nach dem Mörder. Es dauert auch gar nicht lange und ein weiteres Mitglied der Gesellschaft wird tot in der Öffentlichkeit ausgestellt. Die Methode weist auf denselben Mörder hin. Doch die Ermittler müssen vielen verschiedenen Spuren nachgehen, um die Identität des Mörders zu entschlüsseln.
Alsternacht von Leo Hansen ist ein sehr spannender Krimi, der überzeugend und sehr gut lesbar geschrieben wurde. Morde die Menschen aus der obersten Schicht betreffen sind immer auch sehr stark in der Öffentlichkeit verhaftet, so dass eine der Hauptfiguren, Elias Hopp, auch einen Auftrag einer Zeitung erhält. Dieser Elias ist sehr gut befreundet mit Kriminalkommissar und Analytiker Zielinski, genannt Zille, mit dem er auch in diesem Fall eng zusammenarbeitet. Diese beiden sind schon ein sehr eingespieltes Team, das sehr positiv beschrieben wird. Als Dritte im Bunde wird die Elitesoldatin Janne eingestellt, die dieses Team sehr effektiv unterstützt. Eine sehr toughe Frau, doch mit vielen Geheimnissen behaftet und auch einen Feind, der ihr Leben beeinflusst. All das ist sehr einfühlsam beschrieben. Auf der anderen Seite ist die Gesellschaft für freien Handel und ihre Mitglieder, die einer nach dem anderen ermordet werden. Und auch die Mörderin wird immer wieder eingeblendet, in Therapiesitzungen wird die Person durchleuchtet und ihr Problem dargestellt. Hier ist der Leser sehr nahe dran an den Taten und kann so gespannt die Bemühungen der Polizei verfolgen. Sehr spannend wird auch die Elitesoldatin Janne beschrieben, die einen sehr gefährlichen Fein hat, der auch in dem aktuellen Fall mit involviert ist und Janne sehr in Atem hält. Der Spannungsbogen in dieser Story ist sehr gut auf das Ende angelegt und wird auch durch die zweite Handlungsschiene, Janne und die Elitesoldaten, nochmal unterstützt Auch durch die Therapiesitzungen ist der Leser sehr nah dran, was mir sehr gut gefällt.
Ich finde diesen Krimi sehr spannend und da er auch noch durch die anderen Handlungsstränge unterstützt wird, gibt es nur interessante Handlungen, so dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen möchte. Absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Im Untergrund

Das Stahlwerk
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Im Stahlwerk in Duisburg geschehen viele Morde, die nicht aufgeklärt werden können. Das aber ist für den Chef des Stahlwerks von Kessel überlebenswichtig. Wenn die Machthaber, die Nazis, davon Wind bekommen ...

Im Stahlwerk in Duisburg geschehen viele Morde, die nicht aufgeklärt werden können. Das aber ist für den Chef des Stahlwerks von Kessel überlebenswichtig. Wenn die Machthaber, die Nazis, davon Wind bekommen wird er nicht nur abgesetzt, sondern er muss auch um sein Leben fürchten. Da kommt es von Kessel sehr gelegen, dass sich unter den Kriegsgefangenen der Warschauer Kommissar Jarek Kruppa, befindet. Mit dem Leiter des Werkschutzes Schöppke soll Kruppa den Mörder schnell finden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Da der Fall auch noch schnell gelöst werden, hilft den beiden auch nicht weiter. Für Kruppa ist es eine Chance zu überleben und er macht sich ans Werk. Doch wo soll er anfangen. Also macht er sich auf den Weg, um die Tatorte zu untersuchen und ein Motiv zu finden. Doch das ist alles aussichtslos, bis Kruppa durch Zufall den Weg in den Untergrund findet. Außerdem hilft ihm eine Nachricht weiter und nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen.
Der Thriller „das Stahlwerk“ von Christian Piskulla ist ein Thriller, der in den 40er Kriegsjahren in Deutschland spielt und einen sehr interessanten Einblick in die Kriegsmaschinerie des Dritten Reiches gibt. Eine unglaublich brutale Mordserie erschüttert das Stahlwerk und macht den Arbeitern Angst. Interessant ist es natürlich auch, dass dieser Kriegsgefangene da ist. Aber für die Freiheit hilft dieser Kruppa auch seinem größten Feind. Die Story finde ich großartig und sehr spannend. Die Beschreibung der Situation des Stahlwerkes ist sehr plastisch und nachvollziehbar. Manchmal ist die Spannung greifbar, gerade wenn es in den Untergrund geht. Aber auch die Darstellung der wirtschaftlichen Situation der Menschen und die Geschäfte, die sich daraus entwickeln, sind authentisch und gut nachzuvollziehen. Die ganze Situation wird noch unterstützt durch die Dunkelheit, die im ganzen Roman vorherrscht. Das kennt jeder, das die Dunkelheit ein Trigger für Angstmomente ist. Die Hauptfiguren Kruppa und Schöppke raufen sich über den ganzen Thriller immer wieder zusammen, da sie natürlich ein Ziel haben. Doch auch die Verzweiflung, die Kruppa mit sich herumträgt, da er nicht weiterkommt, spiegelt sich in den Ermittlungen wider. Es ist ein Puzzle das Kruppa zusammenlegen muss und jeder der gerne puzzelt weiß das es manchmal dauert, bis es zum Durchbruch kommt, und das geschieht hier genauso.
Ich finde diesen Thriller außerordentlich spannen und historisch interessant. Es ist ein Buch, das ich nur schwer aus den Händen legen konnte, da es mich sehr gefesselt hat. Deshalb kann ich diesen Thriller allen, die sich auch historisch interessieren, nur wärmstens empfehlen.

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