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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2024

Ein Albtraum

Mörderfinder – Stimme der Angst
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„Mörderfinder - Stimme der Angst“ von Arno Strobel ist der vierte Band einer Thriller-Reihe um den Ex-Polizisten und Fallanalytiker Max Bischoff. Eigentlich bin ich ein Fan des Autors. Aber der neue Thriller ...


„Mörderfinder - Stimme der Angst“ von Arno Strobel ist der vierte Band einer Thriller-Reihe um den Ex-Polizisten und Fallanalytiker Max Bischoff. Eigentlich bin ich ein Fan des Autors. Aber der neue Thriller enttäuscht. Worum geht es?
Max‘ Mentor Professor Bormann ist tot. Auf der Beerdigung begegnet Max einer geheimnisvollen Fremden: Dominique Klauber. Sie sieht seiner verstorbenen Freundin Jenny zum Verwechseln ähnlich. Ein Zufall?
Über das Wiedersehen mit Max, seiner Schwester Kirsten, Ex-Kollege und Freund Horst Böhmer, Jana Brosius sowie Dr. Marvin Wagner habe ich mich sehr gefreut.
Der Plot an sich ist recht einfach gestrickt und daher schnell erzählt: Nacheinander verschwinden diverse Personen. Andere werden lebensgefährlich verletzt. Tote gibt es natürlich auch. Dem geübten Krimileser ist genauso schnell klar, wer dahintersteckt. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Dazu gehören auch Passagen in Kursivschrift.
Mit zwei Thrillern pro Jahr, dazu Jugendbücher, kann man Arno Strobel wohl als Vielschreiber bezeichnen. Doch Hyperaktivität produziert auch mal ein faules Ei. Denn Masse bedeutet nicht unbedingt Klasse. Deep Fake? KI? Ein Albtraum im doppelten Wortsinn.

Fazit: Fall Nr. 4 für Fallanalytiker Max Bischoff. Sorry, aber dieses Buch ist absolute Zeitverschwendung.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Ich weiß, was du getan hast

Schneesturm
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Eine irische Insel. Sechs Freunde.
Einer ist tot. Einer ist der Mörder.
So steht es auf dem Cover. Und wir Lesende wissen auch bald, um wen es sich bei dem Täter handeln muss. Das geht zu Lasten der Spannung. ...

Eine irische Insel. Sechs Freunde.
Einer ist tot. Einer ist der Mörder.
So steht es auf dem Cover. Und wir Lesende wissen auch bald, um wen es sich bei dem Täter handeln muss. Das geht zu Lasten der Spannung. Ein Thriller ist „Schneesturm“ von Tríona Walsh für mich jedenfalls nicht.
Cara ist Polizistin. Sie und ihre Freunde, drei Frauen, drei Männer, treffen sich auf der irischen Insel Inishmore. Zehn Jahre sind vergangen, seit Caras Mann Cillian bei einem Bootsunfall ums Leben kam.
Die tote Person im Prolog überliest man - fast. Danach viel Atmosphäre. Ein Schneesturm bahnt sich an. Menschen, von der Außenwelt abgeschnitten. Hat man so oder so ähnlich schon mal gelesen.
Als die Leiche gefunden wird, muss Cara ermitteln, obwohl sie wenig Erfahrung mit schweren Verbrechen hat.
Tríona Walsh erzählt die alte Geschichte „Zehn kleine Negerlein“ auf einer einsamen Insel neu. Wer wird sterben? Wer wird überleben und zu welchem Preis?
„Schneesturm“ ist ein ebenso faszinierender wie beklemmender Krimi mit atemberaubendem Locked-Room-Setting und einer starken Protagonistin.
Es geht um sogenannte „halbe Geschichten“, viele Halbwahrheiten. Ausflüchte. Lügen. Mord.

Fazit: Hätte für meinen Geschmack etwas spannender sein können. Dazu vorhersehbar.

Veröffentlicht am 04.01.2024

Die Toten vom Kliff

Der Sturm: Vergraben
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„Der Sturm: Vergraben“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Trilogie von Karen Sander, die an der Ostsee verortet ist und zugleich der vierte Fall für Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin ...

„Der Sturm: Vergraben“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Trilogie von Karen Sander, die an der Ostsee verortet ist und zugleich der vierte Fall für Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger. Worum geht es?
Bei einer Sturmflut auf dem Darß bricht ein Stück der Steilküste weg und die Gebeine einer Frau und eines Mannes werden entdeckt.
Tom und sein Team vermuten, dass es sich bei den beiden Toten um Opfer des sogenannten Darß-Rippers handeln könnte, der im Sommer 1989 auf der Halbinsel mehrere Liebespaare ermordete.
Über das Wiedersehen mit Tom habe ich mich gefreut. Auch Mascha und Kira sind wieder mit von der Partie. Doch dann verschwindet eine Ermittlerin…
Die Autorin erzählt eine spannende Geschichte, die auch mit historischen Details aus DDR-Zeiten glänzt. „Vergraben“ ist ein ruhiger Krimi, kein Thriller. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf.
Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Genau wie in „Der Strand“ sind ab und zu Kapitel eingestreut, überschrieben mit „Unbekannter Ort“. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Und dann ist das Buch einfach zu Ende, der Cold Case aber nicht gelöst: Wer sind die Toten vom Kliff?

Fazit: Viele Cliffhanger und ein offenes Ende. Enttäuschend.

Veröffentlicht am 08.12.2023

Viel Regen, wenig Wald

Der flüsternde Abgrund
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„Der flüsternde Abgrund“ ist das Thriller-Debüt von Veronica Lando, welches mit dem Banjo Prize for Fiction 2021 ausgezeichnet wurde.
Der Thriller beginnt mit einem heftigen Prolog. Danach lernen wir ...

„Der flüsternde Abgrund“ ist das Thriller-Debüt von Veronica Lando, welches mit dem Banjo Prize for Fiction 2021 ausgezeichnet wurde.
Der Thriller beginnt mit einem heftigen Prolog. Danach lernen wir Callum Haffenden kennen, der nach 30 Jahren in seine Heimatstadt Granite Creek zurückkehrt, um sich an der Suche nach dem vermissten Lachlan „Lachie“ Wyatt zu beteiligen.
Von Zeit zu Zeit verschwinden Menschen im Regenwald, Gibt es wirklich ein geheimnisvolles Flüstern, das die Menschen in den Wald und zum Abgrund führt?
Im Mittelpunkt steht Callum, der sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss. Nicht alle sind über seine Rückkehr erfreut. Callum sieht sich Anfeindungen gegenüber, versucht jedoch mit allen Mitteln, den Tod von Lachie aufzuklären, dessen Leiche inzwischen gefunden wurde.
Die Atmosphäre im Regenwald ist perfekt eingefangen, die ursprüngliche Natur, wo man sich nach wenigen Schritten verirren kann, weil man den Weg nicht mehr sieht. Die Stimmung ist düster mit einem mystischen Touch. Doch ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung.
Ich fand die Charaktere authentisch, Callums Vergangenheit kommt nach und nach ans Licht, so dass er als Figur plastisch erscheint. Auch die Auflösung fand ich gut gelungen.

Fazit: Atmosphärischer Thriller, der für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können.

Veröffentlicht am 20.11.2023

Tatort Los Angeles

Stunde um Stunde
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Band 1 und 2 der Hades-Trilogie von Candice Fox hatte ich gelesen und mir eigentlich geschworen, nie wieder. Aber ich wollte „Stunde um Stunde“, Start einer neuen Reihe, die diesmal in den USA verortet ...

Band 1 und 2 der Hades-Trilogie von Candice Fox hatte ich gelesen und mir eigentlich geschworen, nie wieder. Aber ich wollte „Stunde um Stunde“, Start einer neuen Reihe, die diesmal in den USA verortet ist, eine zweite Chance gegeben.
Ein spannender Einstieg: Undercover-Detective Charlie Hoskins wird von einer Frau aus dem Wasser gezogen und gerettet. Danach lernen wir Lynette Lamb kennen. Bevor sie ihren Traumjob bei der Polizei antreten kann, wird sie gefeuert.
In einem weiteren Handlungsstrang sind Ryan und Elsie Delaney in das Labor für Forensische Forschung eingedrungen und haben Geiseln genommen. Denn sie sind verzweifelt. Vor zwei Jahren ist ihre kleine Tochter Tilly am Santa Monica Beach verschwunden. Angeblich ist sie ertrunken. Doch ihre Leiche wurde nie gefunden.
Die Eltern stellen der Polizei ein Ultimatum: Findet endlich unsere Tochter, oder wir werden Stunde um Stunde alle Beweise für andere ungeklärte Fälle vernichten.
Charlie sieht die Früchte seiner Arbeit schwinden und Lynette will ihren Job zurück. Beide tun sich zusammen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Wechselnde Perspektiven, aber ermüdende Dialoge, zu viele Nebenhandlungen. Nichtsdestotrotz am Ende ist der Cold Case gelöst.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich mir eine Fortsetzung antun werde.

Fazit: Solider Thriller mit einem originellen Plot.