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Veröffentlicht am 04.01.2024

Die Toten vom Kliff

Der Sturm: Vergraben
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„Der Sturm: Vergraben“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Trilogie von Karen Sander, die an der Ostsee verortet ist und zugleich der vierte Fall für Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin ...

„Der Sturm: Vergraben“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Trilogie von Karen Sander, die an der Ostsee verortet ist und zugleich der vierte Fall für Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger. Worum geht es?
Bei einer Sturmflut auf dem Darß bricht ein Stück der Steilküste weg und die Gebeine einer Frau und eines Mannes werden entdeckt.
Tom und sein Team vermuten, dass es sich bei den beiden Toten um Opfer des sogenannten Darß-Rippers handeln könnte, der im Sommer 1989 auf der Halbinsel mehrere Liebespaare ermordete.
Über das Wiedersehen mit Tom habe ich mich gefreut. Auch Mascha und Kira sind wieder mit von der Partie. Doch dann verschwindet eine Ermittlerin…
Die Autorin erzählt eine spannende Geschichte, die auch mit historischen Details aus DDR-Zeiten glänzt. „Vergraben“ ist ein ruhiger Krimi, kein Thriller. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf.
Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Genau wie in „Der Strand“ sind ab und zu Kapitel eingestreut, überschrieben mit „Unbekannter Ort“. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Und dann ist das Buch einfach zu Ende, der Cold Case aber nicht gelöst: Wer sind die Toten vom Kliff?

Fazit: Viele Cliffhanger und ein offenes Ende. Enttäuschend.

Veröffentlicht am 08.12.2023

Viel Regen, wenig Wald

Der flüsternde Abgrund
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„Der flüsternde Abgrund“ ist das Thriller-Debüt von Veronica Lando, welches mit dem Banjo Prize for Fiction 2021 ausgezeichnet wurde.
Der Thriller beginnt mit einem heftigen Prolog. Danach lernen wir ...

„Der flüsternde Abgrund“ ist das Thriller-Debüt von Veronica Lando, welches mit dem Banjo Prize for Fiction 2021 ausgezeichnet wurde.
Der Thriller beginnt mit einem heftigen Prolog. Danach lernen wir Callum Haffenden kennen, der nach 30 Jahren in seine Heimatstadt Granite Creek zurückkehrt, um sich an der Suche nach dem vermissten Lachlan „Lachie“ Wyatt zu beteiligen.
Von Zeit zu Zeit verschwinden Menschen im Regenwald, Gibt es wirklich ein geheimnisvolles Flüstern, das die Menschen in den Wald und zum Abgrund führt?
Im Mittelpunkt steht Callum, der sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss. Nicht alle sind über seine Rückkehr erfreut. Callum sieht sich Anfeindungen gegenüber, versucht jedoch mit allen Mitteln, den Tod von Lachie aufzuklären, dessen Leiche inzwischen gefunden wurde.
Die Atmosphäre im Regenwald ist perfekt eingefangen, die ursprüngliche Natur, wo man sich nach wenigen Schritten verirren kann, weil man den Weg nicht mehr sieht. Die Stimmung ist düster mit einem mystischen Touch. Doch ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung.
Ich fand die Charaktere authentisch, Callums Vergangenheit kommt nach und nach ans Licht, so dass er als Figur plastisch erscheint. Auch die Auflösung fand ich gut gelungen.

Fazit: Atmosphärischer Thriller, der für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können.

Veröffentlicht am 20.11.2023

Tatort Los Angeles

Stunde um Stunde
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Band 1 und 2 der Hades-Trilogie von Candice Fox hatte ich gelesen und mir eigentlich geschworen, nie wieder. Aber ich wollte „Stunde um Stunde“, Start einer neuen Reihe, die diesmal in den USA verortet ...

Band 1 und 2 der Hades-Trilogie von Candice Fox hatte ich gelesen und mir eigentlich geschworen, nie wieder. Aber ich wollte „Stunde um Stunde“, Start einer neuen Reihe, die diesmal in den USA verortet ist, eine zweite Chance gegeben.
Ein spannender Einstieg: Undercover-Detective Charlie Hoskins wird von einer Frau aus dem Wasser gezogen und gerettet. Danach lernen wir Lynette Lamb kennen. Bevor sie ihren Traumjob bei der Polizei antreten kann, wird sie gefeuert.
In einem weiteren Handlungsstrang sind Ryan und Elsie Delaney in das Labor für Forensische Forschung eingedrungen und haben Geiseln genommen. Denn sie sind verzweifelt. Vor zwei Jahren ist ihre kleine Tochter Tilly am Santa Monica Beach verschwunden. Angeblich ist sie ertrunken. Doch ihre Leiche wurde nie gefunden.
Die Eltern stellen der Polizei ein Ultimatum: Findet endlich unsere Tochter, oder wir werden Stunde um Stunde alle Beweise für andere ungeklärte Fälle vernichten.
Charlie sieht die Früchte seiner Arbeit schwinden und Lynette will ihren Job zurück. Beide tun sich zusammen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Wechselnde Perspektiven, aber ermüdende Dialoge, zu viele Nebenhandlungen. Nichtsdestotrotz am Ende ist der Cold Case gelöst.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich mir eine Fortsetzung antun werde.

Fazit: Solider Thriller mit einem originellen Plot.

Veröffentlicht am 24.10.2023

Atmosphärisch, aber mit viel Luft nach oben

Beuteherz
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„Beuteherz“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe, in der eine Sozialarbeiterin ermittelt und das Debüt der Autorin Ulrika Rolfsdotter. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. ...

„Beuteherz“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe, in der eine Sozialarbeiterin ermittelt und das Debüt der Autorin Ulrika Rolfsdotter. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Worum geht es?
Sozialarbeiterin Annie Ljung aus Lockne in Nordschweden, die inzwischen in Stockholm lebt, ermittelt in ihrem ersten Fall, in dem sie auf eigene Faust nach der verschwunden 17-jährigen Tochter ihres Cousins sucht.
Ermittler*innen, die an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren, gibt es viele. Eine Sozialarbeiterin ermittelt. Das klingt erst mal toll. Aber Annie, was für eine impertinente, übergriffige Person, wird von der Vergangenheit eingeholt.
„Beuteherz“ ist gut geschrieben und mühelos zu lesen. Die Autorin ließ sich von realen Fällen inspirieren. Glaubwürdig ist das Buch, wenn es um misshandelte Frauen und Suchtkranke geht. Eine Geschichte, die für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können, da der Plot erst im letzten Drittel richtig Fahrt aufnimmt.
„Beuteherz“ ist auch ein Buch, das Hexen thematisiert. Das Frauenbild und die Schande. Damit konnte ich überhaupt nichts anfangen. Der Titel erschließt sich dem Lesenden bis zum Ende nicht. Ob ich mir eine Fortsetzung antun werde, weiß ich daher noch nicht.

Fazit: Der erste Fall für Sozialarbeiterin Annie Ljung, die in Nordschweden ermittelt. It was okay.

Veröffentlicht am 05.10.2023

Cui bono?

Einer muss den Job ja machen
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„Einer muss den Job ja machen“ von Lars Haider ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die im Hamburg des Jahres 2017 verortet ist. Der Titel ist angelehnt an den Songtitel von Udo Lindenberg. Worum geht ...

„Einer muss den Job ja machen“ von Lars Haider ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die im Hamburg des Jahres 2017 verortet ist. Der Titel ist angelehnt an den Songtitel von Udo Lindenberg. Worum geht es?
Lukas Hammerstein arbeitet als Reporter bei den „Hamburg News“ und freut sich auf drei freie Monate. Doch dann wird sein Pressekollege Meier-Wiegand ermordet. Und schon bald gibt es ein weiteres Opfer.
Geht ein Killer in Hamburg um? Jedenfalls wird eine »Todesliste« veröffentlicht. Wem nützt es, wenn Journalisten verschwinden?
Also macht Hammerstein eine Pause vom Sabbatical und recherchiert. Wenn nur Dackeldame Finchen nicht wäre…
Journalist Lars Haider hat sein Krimidebüt mit viel Lokalkolorit inszeniert. Atmosphärisch leicht, entspannend, humorvoll und eher mühelos zu lesen.
Hammerstein und die gendernde Polizeireporterin Kaja kommen sympathisch rüber. Leider gehen die Eskapaden des Dackels zu Lasten der Spannung. Auch nimmt Hammersteins Privatleben (zu) viel Raum ein. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich daher noch nicht.

Fazit: Hammersteins erster Fall. Netter Krimi für zwischendurch.