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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2022

Terminator 2.0

Dämmerung für Beck
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„Dämmerung für Beck“ ist der dritte Fall für den unkaputtbaren Hamburger LKA-Ermittler Nick Beck. Worum geht es?
Zwei Amokläufer auf Speed richten in der Hamburger Innenstadt fast gleichzeitig ein Massaker ...

„Dämmerung für Beck“ ist der dritte Fall für den unkaputtbaren Hamburger LKA-Ermittler Nick Beck. Worum geht es?
Zwei Amokläufer auf Speed richten in der Hamburger Innenstadt fast gleichzeitig ein Massaker an. Einer wird von Scharfschützen erschossen, den anderen kann Nick schließlich stoppen.
Tom Voss ist ein Pseudonym von Sven Koch. Dem starken Knall zu Beginn folgt längere Zeit über nichts Vergleichbares. Doch dann wandelt sich der Krimi zu einem rasanten Thriller.
Immer wieder gibt es Bezüge zu den Vorgängern, besonders zu Band 1, als Nick, der sich im Gestern suhlt, zu viel trinkt und dann auch noch Auto fährt, schließlich eine Leiche verschwinden lässt.
Zweimal sind Rückblenden eingestreut mit dem Titel „Drei Monate zuvor“, verortetet in Afghanistan. Es geht um hochgefährliche Drogen, die Konsumenten zu Superman machen.
Nick ist ein harter Hund, hat aber auch eine dunkle Seite. Und so wundert es einen nicht, dass Nick am Ende selbst die Droge zu sich nimmt. Nach dem Motto „Manchmal muss man etwas Schlimmes tun, um Gutes zu bewirken.
Und wieder hat das Lektorat geschlampt. Kapitel 32: Nick benutzt das gleiche Fernglas wie sein BKA-Kollege Nordberg. Er hält also NICHT dasselbe in den Händen.

Fazit: Fesselnder Krimi mit krachendem Ende.

Veröffentlicht am 19.11.2022

Waldeskälte 2.0

Wintersterben
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„Wintersterben“ von Martin Krüger ist nach „Waldeskälte“ der zweite Fall für die Interpol-Agentin Valeria Ravelli, der wieder in den Schweizer Bergen verortet ist, diesmal in Steinberg, einem Dorf in ...


„Wintersterben“ von Martin Krüger ist nach „Waldeskälte“ der zweite Fall für die Interpol-Agentin Valeria Ravelli, der wieder in den Schweizer Bergen verortet ist, diesmal in Steinberg, einem Dorf in den Walliser Alpen. Und wieder geht es um verschwundene Mädchen bzw. junge Frauen.
In einer Höhle wird die Leiche eines ehemaligen Fremdenlegionärs gefunden. Thomas Gress wurde zu Tode gefoltert. Da er auch ein deutscher Ex-BKA-Beamter war, schaltet sich Interpol ein. Unterstützt wird Valeria diesmal von ihrem neuen Kollegen Colin Bain. Bald ist klar, dass Gress auf der Suche nach den Vermissten war.
Martin Krüger hat seinen Thriller düster inszeniert. Ein Bergdorf hoch oben in den Schweizer Alpen, im Schatten bedrohlicher Berge. Aber nur mäßig spannend. Die Geschichte plätschert vor sich hin und nimmt erst am Ende Fahrt auf - und eine überraschende Wendung.
Die Bewohner von Steinberg, eine verschworene Gemeinschaft. Dazu Richard Rochat, ein geheimnisvoller Comte, ein Graf. Und eine mysteriöse Gestalt, kaum größer als ein Kind, mit einem roten Kapuzenmantel. Sie hat mich an einen Horror-Film aus den 70er Jahren erinnert: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ mit Donald Sutherland.

Fazit: Fortsetzung einer Thriller-Reihe mit Mystery-Touch voller Abgründe und unerwarteter Wendungen.

Veröffentlicht am 12.11.2022

Neues aus Pori

Was wir verbergen
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„Was wir verbergen“ ist nach „Was wir verschweigen“ der zweite Band einer finnischen Krimi-Reihe von Arttu Tuominen - und hat erneut überzeugt. Worum geht es?
Auf einen Nachtclub, der bei Schwulen und ...


„Was wir verbergen“ ist nach „Was wir verschweigen“ der zweite Band einer finnischen Krimi-Reihe von Arttu Tuominen - und hat erneut überzeugt. Worum geht es?
Auf einen Nachtclub, der bei Schwulen und Lesben beliebt ist, wird ein Anschlag verübt. Ein Fanatiker, der sich in einem Bekennervideo "Der Gesandte“ nennt, hat Handgranaten in den Nachtclub geworfen. Fünf Menschen werden getötet und viele schwer verletzt. Kommissar Henrik Oksman ermittelt. Doch er hat etwas zu verbergen. Denn er war kurz vor dem Anschlag selbst im Club.
„Was wir verbergen“ ist nicht nur Krimi, sondern spannendes Drama. Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil, in dem es um viel Gesellschaftskritik geht. Rechtsradikale Gruppierungen, Hass gegen Homosexuelle, die Flüchtlingswelle. Die Spannung wird langsam aufgebaut bis zum fulminanten Ende.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Jari Paloviita aus Band 1 ist wieder mit von der Partie. Aber diesmal steht Henrik Oksman im Mittelpunkt. Ein Mann, der gerne Frauenkleider trägt. Seine Gedanken und Gefühle. Der zweite Band ist in sich abgeschlossen. Gerne werde ich die Fortsetzung lesen.

Fazit: Aktuell und brisant. Aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 14.10.2022

Whodunit?

The Dark
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„The Dark“ von Emma Haughton, habe ich gern gelesen. Das Buch hat viele Stärken, doch auch größere Schwächen. Worum geht es?
Notärztin Kate North zögert nicht, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation ...


„The Dark“ von Emma Haughton, habe ich gern gelesen. Das Buch hat viele Stärken, doch auch größere Schwächen. Worum geht es?
Notärztin Kate North zögert nicht, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis Stationsarzt Jean-Luc zu ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist: Sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens und will nur noch weg.
Doch als der gnadenlose Winter die 13-köpfige Crew in der Forschungsstation einschließt und die monatelange Dunkelheit nach und nach alle an ihre Grenzen bringt, beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Je mehr Fragen sie stellt, desto mehr wächst die Gefahr. Seltsame Dinge geschehen, weitere „Unfälle“ passieren...
Ich liebe Locked Room Mysterys. Wer hat Jean-Luc ermordet? Und warum?
„The Dark“ ist das Thriller-Debüt von Emma Haughton. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Kate. Bei einem Ich-Erzähler bin ich immer etwas skeptisch. Denn man weiß nie, ob er die Wahrheit sagt oder etwas verschweigt.
Ein tolles, klaustrophobisches Setting. Aber Kate kommt mega unsympathisch rüber, schluckt zu viele Tabletten, kämpft mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Man fragt sich, wie sie überhaupt funktionieren kann. Auch die anderen machen durchgehend Party.

Fazit: Sehr atmosphärisch, aber mit einer mega unsympathischen Protagonistin.

Veröffentlicht am 27.09.2022

Regen, Regen, Regen.

Dark Clouds
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In München, Hamburg, Frankfurt und Seesen im Harz. „Dark Clouds“ ist weit mehr als ein Klimathriller, weil man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch noch etwas lernen kann.
Die Wolkenkundlerin ...


In München, Hamburg, Frankfurt und Seesen im Harz. „Dark Clouds“ ist weit mehr als ein Klimathriller, weil man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch noch etwas lernen kann.
Die Wolkenkundlerin Fjella Lange, der Versicherungsgutachter Philip Graf und der Datenanalytiker Arian Fischer entdecken, dass der Starkregen nicht nur am Klimawandel liegt, sondern, dass jemand das Wetter beeinflusst. Wer hat es auf die kritische Infrastruktur abgesehen - und warum?
Thilo Falk hat seinen Thriller packend inszeniert. Eine Geschichte, die längst von der Wirklichkeit eingeholt wurde. Die Horrorszenarien sind bestens recherchiert und gut erklärt. Viel Gamer-Sprech, manchmal zu technisch.
Die Protagonisten kommen sympathisch rüber. Nur die unterschwelligen Love Stories hätte ich nicht gebraucht. Auch das Finale ist ein wenig kitschig, dass ausgerechnet ein Nobody, ein Loser, die Welt rettet, das finde ich unglaubwürdig.
Nichtsdestotrotz wurde ich gut unterhalten. Das Thema an sich stimmt auf jeden Fall nachdenklich. Gefallen haben mir die kleinen Wettersymbole, die an die Kapitelüberschriften angehängt sind.

Fazit: Spannender Mix aus Fakten und Fiktion. Eine Geschichte, die aber auch Verschwörungstheorien enthält. Realitätsnah, bis auf das Ende.