Im Norden Europas zwischen Eis und Schnee spielt dieser 7. Teil der Krimireihe um Harry Hole.
Ein Serienmörder tötet junge Frauen und hinterlässt als Ankündigung für seine Morde einen Schneemann. Ermittler ...
Im Norden Europas zwischen Eis und Schnee spielt dieser 7. Teil der Krimireihe um Harry Hole.
Ein Serienmörder tötet junge Frauen und hinterlässt als Ankündigung für seine Morde einen Schneemann. Ermittler ist der alkoholkranke Harry Hole, der mal wieder in lässiger Weise ein kompliziertes und recht verschachteltes Rätsel zu lösen hat. Der Plot ist mitreißend spannend und der Täter sehr geschickt versteckt.
Als Leser wird man gnadenlos hineingezogen in einen Strudel von Spannung, Verzweiflung, Angst und auch Hoffnung. Letzendlich ist auch das spannende Rätsel um den Schneemann aufgelöst.
Ein fesselnder Krimi, der für Harry Hole Fans ein unbedingtes Muss darstellt. Sehr zu empfehlen.
Nun habe ich dieses Buch schon zum zweiten Mal gelesen und bin wieder absolut begeistert. Nicht nur der gewaltige Erzählstil von Irving Stone als auch die mitreißende Geschichte eines Künstlers der italienischen ...
Nun habe ich dieses Buch schon zum zweiten Mal gelesen und bin wieder absolut begeistert. Nicht nur der gewaltige Erzählstil von Irving Stone als auch die mitreißende Geschichte eines Künstlers der italienischen Renaissence hat mich gepackt.
Man wächst mit Michelangelo zusammen auf und erfährt alle Stationen seines bewegten Lebens. Außerdem erlebt man die unheimliche Vielfalt dieses Genies, indem Kunstwerke und ihre Erstellung gut beschrieben sind.
Besonders die Ausflüge in die Steinbrüche von Carrara und die Auswahl der Marmorblöcke sind mir in bleibender Erinnerung geblieben. Die extrem anstrengende Arbeit als Bildhauer wird dem Leser bewußt, wie auch die in schwindelnder Höhe ausgeführten Wand- und Deckenmalereien am Petersdom werden gut beschrieben.
Die körperlichen sowie geistigen Durchhaltekräfte dieses Künstlers kann man nur immer wieder bewundern.
Dieser Roman ist ein eindringlicher Beweis für die große Schaffenskraft Michelangelos. Für Kunstfans ein ausgesprochenes Muss!
"Plötzlich war sie wieder da, die alte Feindschaft, die unterschiedlichen Welten, die sie weiter voneinander trennten als der Rhein das eine Ufer vom anderen." Zitat
Dieser Roman hat mich gut unterhalten ...
"Plötzlich war sie wieder da, die alte Feindschaft, die unterschiedlichen Welten, die sie weiter voneinander trennten als der Rhein das eine Ufer vom anderen." Zitat
Dieser Roman hat mich gut unterhalten und mitgenommen auf eine spannende Suche nach einem Verräter. Dabei wurde ich auch geschichtlich gut informiert und anschaulich in eine Zeit zurückversetzt, als Verbindungen zwischen Preußen und Franzosen nicht geduldet wurden.
Ich konnte wunderbar in die Handlung eintauchen und wurde einfach mitgerissen von den spannenden Wendungen und der zarten, aber unsäglichen Liebesgeschichte zwischen Franziska und Rudolph.
Diese Verbindung zwischen einem Protestanten und einer Katholikin wurde damals nicht geduldet.
Der Autorin ist es dank ausführlicher Recherche wieder bestens gelungen, die historischen Grundlagen verständlich und authentisch in den Roman einzubinden.
Die traumatischen Erlebnisse der napoleonischen Kriege zeigen sich durch die Person Rudolphs beängstigend nah. Auch die wenigen ärztlichen Möglichkeiten werden aufgezeigt.
Man kann sich ein deutliches Bild davon machen, wie die religiösen und standesmäßigen Unterschiede damals das Leben eines Menschen bestimmten. Aber auch die Lebensumstände der Bewohner am Rhein und ihre finanzielle Situation werden sehr deutlich geschildert. Das Rheinland war tief im Katholizismus verwurzelt und durch die französische Herrschaft eher dem Geist der Revolution verpflichtet, sie standen den konservativen protestantischen Preußen eher feindlich gesonnen gegenüber. Doch die Preußen brachten einige positive Änderungen in diesen Landstrich, die dank Schulreform, neu eingeführte Verwaltung und technische und medizinische Fortschritte der Bevölkerung zugute kam.
Mir hat es gefallen wie sich die Charaktere Franziska und Rudolph im Handlungsverlauf gedanklich mit den religiösen Schwierigkeiten ihrer Verbindung auseinandergesetzt haben. Auch die Unterschiede ihrer Herkunft machten einen großen Teil des Interesses für die Gegend und die Menschen dort aus. Wie sich hier am Rhein alle möglichen Landsleute aus Berlin, Oberschlesien und anderswo verdingen mussten, zeigt Maria W. Peter durch die vielen eingebauten Dialekte. Das bringt eine anschauliche Szenerie mit sich, die sehr lebensnah wirkt.
Meine Vermutung nach dem eigentlichen Verräter hat sich im Roman bestätigt, es war nicht schwer, ihm auf die Schliche zu kommen. Jedoch hat sein spezielles Motiv mich dann doch überrascht.
Dieser Roman hat mit seinem facettenreichen Bild der vielfältig geprägten Bevölkerung und der Darstellung von entgegengesetzten politischen und gesellschaftlichen Strömungen ein eindrucksvolles Sichtfenster dieser Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezeichnet.
In einem ausführlichen Nachwort gibt die Autorin noch einen historisch erklärenden Überblick über das Rheinland. Hier kann man versäumtes Geschichtswissen schnell nachholen.
Die Geschichte um Franziska und Rudolph ist spannend zu verfolgen. Wie die Menschen damals am Rhein gelebt haben, kann man im Roman verstehen lernen. Große Leseempfehlung von mir!
Im Dumont Verlag erscheint Sharon Goslings Roman Der alte Apfelgarten.
Bette und Nina Crowdie sind auf einer Farm an der Steilküste Schottlands aufgewachsen. Sie standen sich nie sehr nahe, denn ihr ...
Im Dumont Verlag erscheint Sharon Goslings Roman Der alte Apfelgarten.
Bette und Nina Crowdie sind auf einer Farm an der Steilküste Schottlands aufgewachsen. Sie standen sich nie sehr nahe, denn ihr Altersunterschied beträgt zehn Jahre. Bette arbeitet inzwischen in London als Rechtsanwältin und Nina führt die Farm, wo sie mit ihrem Sohn Barnaby lebt. Als ihr Vater stirbt, treffen beide wieder zusammen, sie erben die Farm, die sie gemeinsam verwalten müssen. Es sind noch hohe Schulden abzutragen, von denen beide nichts wussten. Um die Crowdie Farm zu retten, verspricht Bette, ihrer Schwester zu helfen. Aber dazu muss sich Bette der Person stellen, wegen der sie vor Jahren weggezogen ist.
Am Rand der Farm finden sie einen vergessenen Apfelhain mit uralten Cidersorten. Die Produktion von Cider könnte die ersehnte Rettung für die Farm sein und vielleicht bietet der Erhalt der Farm auch die Chance auf Heilung der zerbrochenen Beziehung der Schwestern.
In diesen Wohlfühlroman bin ich wunderbar eingetaucht, die warmherzig erzählte Geschichte und die liebenswerten und authentischen Figuren mit ihren privaten Problemen haben mich gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, ob sich beide Schwestern wieder zusammen raufen und welche Geschichte sich hinter dem alten Apfelgarten verbirgt.
Zunächst spürt man deutlich Ninas Abneigung gegen Bette, als sie nicht wie erhofft die Farm alleine erbt, sondern gemeinsam mit Bette zusammen überlegen müssen, wie man die Farm überhaupt retten kann. Dabei entdecken sie den alten Apfelgarten, der im 16. Jahrhundert angelegt wurde. Im Laufe der Story ziehen beide Schwestern an einem Strang und kommen sich wieder näher. Daran hat auch Ninas Sohn Barnaby einen großen Anteil, der er ist ein liebenswürdiger Junge mit dem Herzen eines Superhelden. Gleichzeitig muss sich Bette aber ihrer Vergangenheit stellen und findet mit Hilfe einer alten Freundin einiges über die Spuren des Gartens heraus. Es hat mir viele Lesefreude bereitet, die Familie auf ihrem Weg zwischen Hoffnung und Pleite, Singledasein und neuer Liebe auf dem Weg zum Erhalt der Farm zu begleiten.
Die facettenreich ausgearbeiteten Figuren wirken sehr lebendig, man spürt ihren Konflikt, ihre Gefühle, ihre Trauer und ihre Hoffnung auf die Rettung der Farm. Dadurch gewinnt die Geschichte an Tiefe und der alte Apfelgarten und seine Historie verleihen dem Ganzen ein schönes Lesegefühl, das noch nach dem Lesen nachhallt. Nur Ryans Handeln erscheint mir unnormal, zu konstruiert und auf die Geschichte zugeschnitten. Doch darüber will ich gerne hinwegsehen.
Es wird zu keiner Zeit langweilig, immer sorgen bestimmte Erlebnisse und Entdeckungen für neue Spannung und am Ende vereint Sharon Gosling Verlust und Zukunftsträume auf wunderbare Weise.
Der alte Apfelgarten ist eine wunderschön erzählte Geschichte über eine Familie und ihren Zusammenhalt! Empfehle ich sehr gerne weiter!
Im Rowohlt Verlag erscheint der Roman Zypressensommer von Teresa Simon (Brigitte Riebe).
Nach dem Tod ihres Großvaters Gianni möchte die Goldschmiedin Julia Matthiesen seine Heimat erkunden und reist ...
Im Rowohlt Verlag erscheint der Roman Zypressensommer von Teresa Simon (Brigitte Riebe).
Nach dem Tod ihres Großvaters Gianni möchte die Goldschmiedin Julia Matthiesen seine Heimat erkunden und reist zum ersten Mal ins toskanische Dorf Lucignano, aus dem Gianni stammte. Sie stösst auf ein altes Familiengeheimnis, das in die Zeit der Resistenza führt und ihr den Kampf der Partisanen näher bringt. Von ihren Großvater hat sie darüber nie etwas erfahren.
Die zauberhaft schöne Landschaft der Toscana begeistert Julia und gemeinsam mit dem attraktiven Matteo Conti forscht sie in Giannis Vergangenheit und seiner Familiengeschichte. Dabei stösst sie auf die beiden Olivenbauern Vito und Gianni und auf eine tragische Liebesgeschichte.
Zypressensommer enthält Erlebnisse aus zwei Zeitsträngen, die Gegenwart und die 1940er Jahren. Dabei wird von Julias Reise erzählt und aus den Kriegsjahren in Italien, in denen sich der italienische Widerstandskampf der Partisanen entwickelte, wo sich auch Frauen (Giulia) beteiligten.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Julia, Gianni und Giulia und es entspinnt sich eine authentische, emotionale und spannend erzählte Geschichte, die mich bis zum Ende gefesselt hat.
Teresa Simon schreibt einfach wunderbar flüssig, geschickt lässt sie den zeitgeschichtlichen Hintergrund, der mit der schlimmen Vergangenheit der Besatzer einhergeht, in ihre Geschichte einfließen und bringt mit dem wunderschön geschilderten landschaftlichen Setting und der italienischen Lebensweise unterhaltsame Elemente ein, die mich beim Lesen gefühlt in die Toscana reisen ließen. Julias Spurensuche habe ich gerne begleitet, sie wuchs mir als sympathische Protagonistin ans Herz, die nicht von persönlichen Vorteilen geleitet wird, sondern ihre Wurzeln und die italienische Familie kennen lernen möchte.
Die geschichtlichen Hintergründe erläutert Teresa Simon noch einmal im Anhang, diese Einblicke schätze ich besonders, weil sie als Historikerin die Zusammenhänge ganz wunderbar erklären kann. In diesem Zusammenhang habe ich Giannis Schicksal besonders interessant empfunden, als sich Italien 1943 den Allierten anschloss und den Pakt mit Hitler aufkündigte, wurde Hundertausenden Italiener nach Deutschland verschleppt, um dort als Zwangsarbeiter tätig zu sein. Gianni hat in der Fischräucherei hart gearbeitet, Hass ertragen und in Deutschland die Liebe und seinen eigenen Weg gefunden. Die Schicksale der Zwangsarbeiter waren von Hunger und Leid geprägt, einige starben und einge kehrten in ihre Heimat zurück. Dieses Kapitel des Krieges wird selten in Romanen beschrieben, Teresa Simon würdigt mit ihrer authentischen Sichtweise die Zwangsarbeiter auf ihre Weise.
Dieser Roman hat mich mit seiner Familiengeschichte mitgerissen, die historischen Einblicke in das Wirken der Resistenza und die bewegenden Schicksale der italienischen Militärinternierten in Deutschland haben mich nachaltig beschäftigt und sehr berührt.