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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2021

Enttäuscht

Trauma – Kein Entkommen
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Es fiel mir wirklich schwer, diesen Thriller zu beurteilen. Das Buch hat mich ein wenig enttäuscht, weil ich nach der Hälfte des Buches schon gewusst habe, wie es ausgeht und nur noch weiter gelesen habe, ...

Es fiel mir wirklich schwer, diesen Thriller zu beurteilen. Das Buch hat mich ein wenig enttäuscht, weil ich nach der Hälfte des Buches schon gewusst habe, wie es ausgeht und nur noch weiter gelesen habe, um Selbstbestätigung zu bekommen. Dieses "Aha-Erlebnis" war mal wieder nicht da. Das Geschehen war für mich zu offensichtlich. Der Schreibstil des Autors ist jedoch sehr zu loben und auch seine Recherchen zum Thema Trauma, Kripo und Erdkunde (bezüglich der Orte in Bayern). Ein Ort fünfzehn Kilometer hier um die Ecke, wurde auch erwähnt, was für mich ein Highlight war: Der Chiemsee. Die Handlung selber spielt aber in München. Die Hauptcharakterin Katja Sand ist sehr gut ausgearbeitet, weil sie so mysteriös ist. Man erfährt immer nur so kleine Fetzen ihrer Vergangenheit. Trotz alledem würde ich den zweiten Band auch lesen wollen, da am Ende schon was angedeutet wurde. Alles in einem ein guter Thriller für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 22.07.2025

Klischeehaft und wenig überzeugend

Immerland – Die Stadt der Ewigkeit
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„Immerland“ richtet sich an Leserinnen und Leser ab 12 Jahren und präsentiert mit Mika einen nachdenklichen, verschlossenen Protagonisten, dessen Unsicherheit und innerer Dialog authentisch die Perspektive ...

„Immerland“ richtet sich an Leserinnen und Leser ab 12 Jahren und präsentiert mit Mika einen nachdenklichen, verschlossenen Protagonisten, dessen Unsicherheit und innerer Dialog authentisch die Perspektive Jugendlicher einfängt. Die Idee, einen jugendlichen Helden in eine von futuristischen Elementen durchsetzte Welt zu stellen, verspricht Potenzial. Leider bleibt die Handlung über weite Strecken jedoch durchwachsen.
Erst in der letzten Phase gewinnt die Geschichte an Spannung und Dynamik, was den Gesamteindruck etwas hebt, jedoch nicht vollständig trägt. Klischeehafte Erzählmuster wie etwa das klassische Motiv „der nette Junge kriegt das Mädchen“, lassen die erzählerische Tiefe vermissen, die man sich von einem modernen Jugendroman wünschen würde.
Positiv hervorzuheben sind die kurzen Kapitel, die eine gute Lesbarkeit bieten, sowie die atmosphärischen Illustrationen des Autors, der zugleich als Zeichner überzeugt. Der Schreibstil hingegen wirkt in Teilen wenig flüssig und erschwert den Lesefluss, was sich besonders in der ersten Hälfte des Romans bemerkbar macht.
Auch wenn das Finale neugierig auf die Fortsetzung macht, hinterlässt der Band insgesamt ein gemischtes Gefühl. Für mich persönlich überwiegen die stilistischen und inhaltlichen Schwächen, sodass ich die Reihe nicht weiterverfolgen werde.

Fazit: Ein Jugendroman mit vielversprechender Anlage, schönen Illustrationen und gelungenem Spannungsaufbau zum Ende hin. Jedoch mit erzählerischen Schwächen und einem Stil, der nicht vollständig überzeugt.

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Veröffentlicht am 12.07.2025

Dicker, zäher Brocken

Unten am Fluss - 'Watership Down'
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Ein literarischer Klassiker, der weit mehr ist als eine Tierfabel. Richard Adams erschafft in "Watership Down" eine faszinierende Welt, in der Kaninchen über El-ahrairah, ihren trickreichen Kulturhelden, ...

Ein literarischer Klassiker, der weit mehr ist als eine Tierfabel. Richard Adams erschafft in "Watership Down" eine faszinierende Welt, in der Kaninchen über El-ahrairah, ihren trickreichen Kulturhelden, Geschichten erzählen und mit Frith als Gott eine eigene Mythologie pflegen. Diese komplexe Erzählstruktur, ergänzt durch eine eigens entwickelte Kaninchensprache, verleiht dem Buch beinahe religiöse Züge und enorme Tiefgründigkeit.
Besonders bemerkenswert: Schon in den 1970er Jahren thematisiert Adams eindringlich die Umweltzerstörung durch den Menschen. Die Tiere erscheinen als Leidtragende menschlicher Rücksichtslosigkeit. Ein ökologisches Statement, das heute aktueller ist denn je.
Was jedoch kritisiert werden muss, ist die Entscheidung des Verlags, in der 2008 erschienenen Ausgabe auf eine sprachliche Überarbeitung zu verzichten. Veraltete Rechtschreibung und die Verwendung eines rassistischen Begriffs (ein sehr verletzendes Wort mit "N") stören den Lesefluss und hätten längst angepasst werden sollen.
Die Erzählung ist stellenweise brutal, komplex und keinesfalls für junge Leser gedacht. Territorialkämpfe, Flucht, Gewalt und der tägliche Überlebenskampf der Kaninchen machen deutlich: "Watership Down" ist kein niedliches Tiermärchen. Die ausufernde Erzählweise verlangt zudem Geduld und Konzentration.

Fazit: Ein forderndes, aber lohnendes Werk, nicht für zarte Gemüter, jedoch unbedingt empfehlenswert für alle, die literarische Tiefe schätzen. Für weniger Lesefreudige bietet die Verfilmung eine gelungene Alternative.

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Veröffentlicht am 29.06.2025

"Slice Of Life" Genre nicht für jedermann

Kleine Katze Chi 1
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Der Manga "Kleine Katze Chi" hebt sich deutlich von anderen Titeln ab: Er ist vollständig farbig gestaltet und folgt einer westlichen Leserichtung von links nach rechts. Ein bewusster Schritt, der insbesondere ...

Der Manga "Kleine Katze Chi" hebt sich deutlich von anderen Titeln ab: Er ist vollständig farbig gestaltet und folgt einer westlichen Leserichtung von links nach rechts. Ein bewusster Schritt, der insbesondere Leseeinsteigern entgegenkommt. Auch zeichnerisch ist er liebevoll umgesetzt. Während die tierische Hauptfigur Chi im typischen Manga-Stil gehalten ist, wirken die menschlichen Charaktere eher schlicht und zurückgenommen. Ein Kontrast, der den Fokus geschickt auf die kleine Katze lenkt.
Was die Handlung betrifft, so überzeugt "Kleine Katze Chi" durch seine niedliche, zusammenhängende Kapitelstruktur. Eine erfreuliche Ausnahme im "Slice of Life"-Genre, das sonst oft auf lose Episoden setzt. Dennoch habe ich erneut feststellen müssen, dass diese Art der ruhigen, alltäglichen Erzählweise nicht ganz meinem persönlichen Geschmack entspricht.
Obwohl ich mit dem ersten Band einen stimmigen Eindruck gewinnen konnte, verspüre ich nicht den Wunsch, die Reihe weiterzuverfolgen. Trotzdem möchte ich Leserinnen und Lesern, die sich auf etwas Ruhigeres einlassen möchten, empfehlen, dem Genre eine Chance zu geben. Vielleicht entdeckt ihr darin genau das, was für mich eher nicht funktioniert hat.

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Veröffentlicht am 02.05.2025

Wenn das Lektorat seine Arbeit nicht macht

Der Panfluch
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Das ansprechende Cover hat mich sofort neugierig gemacht, weshalb ich mich entschied, das Buch im Rahmen eines Buddyreads zu lesen. Leider stellte sich die Lektüre jedoch als enttäuschend heraus. Trotz ...

Das ansprechende Cover hat mich sofort neugierig gemacht, weshalb ich mich entschied, das Buch im Rahmen eines Buddyreads zu lesen. Leider stellte sich die Lektüre jedoch als enttäuschend heraus. Trotz der Angabe professioneller Lektoren fanden sich in jedem Kapitel zahlreiche sprachliche Fehler – darunter fehlende oder überflüssige Buchstaben, Grammatik- und Rechtschreibfehler, fehlerhafte Zeitformen und inkorrekte Zeichensetzung. In einem Kapitel entdeckte ich allein acht Fehler, und dieses Muster zog sich durch das gesamte Buch. Dies beeinträchtigte meinen Lesefluss erheblich, da ich bei jedem Fehler ins Stocken geriet. Es bleibt fraglich, wie ein professionelles Korrektorat und Lektorat solche Unstimmigkeiten übersehen konnte.

Auch inhaltlich hätte die Geschichte mehr Potenzial ausschöpfen können. Eine eigenständige Welt hätte mir persönlich besser gefallen als die gewählte Peter-Pan-Thematik. Diese Adaption wirkt wenig innovativ, da bereits zahlreiche Bücher dieses Motiv aufgreifen. Dabei war durchaus kreatives Potenzial vorhanden, insbesondere für eine originelle und eigenständige Erzählung. Nichtsdestotrotz empfand ich das Buch als kurzweilige Unterhaltung.

Eine Leseempfehlung kann ich für all jene aussprechen, die über sprachliche Fehler hinwegsehen können und eine ruhige, märchenhafte Adaption bevorzugen.

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