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Veröffentlicht am 08.11.2025

Inspektor Salamander ermittelt

Inspektor Salamander – Tatort Schrottplatz
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Inspektor Salamander hat vor seiner Zeit auf dem Schrottplatz in einem Supermarkt gelebt und gearbeitet und sich gewissenhaft um die Fruchtfliegen gekümmert. Allerdings fand eine Putzfrau, die ihn dort ...

Inspektor Salamander hat vor seiner Zeit auf dem Schrottplatz in einem Supermarkt gelebt und gearbeitet und sich gewissenhaft um die Fruchtfliegen gekümmert. Allerdings fand eine Putzfrau, die ihn dort entdeckt hat, dass er dort nichts zu suchen habe und er musste flüchten. Nun lebt er also mit seinem Assistenten Spider-Manni in einer Waschmaschinen-Trommel und hat dort seine Kommandozentrale eröffnet. Als aber eines Tages der, ihm vollkommen unbekannte, Sänger Luigi Crötelli auftaucht und ihm den Auftrag erteilt, seine Familie zu finden, nimmt Inspektor Salamander die Aufgabe sofort an. Allerdings gestaltet sich die Suche nach den verschwundenen Fröschen alles andere als einfach und die beiden Ermittler begeben sich in so manche Gefahr.

Markus Grolik hat dieses Kinderbuch für Kinder ab sieben Jahren selbst verfasst und illustriert. So ist deutlich spürbar, dass Beides perfekt harmoniert und sich ergänzt. Die Handlung selbst ist sehr unterhaltsam, aber auch spannend und lustig. Da die kurzen Erzähltexte auf jeder Seite mit Sprechblasen kombiniert sind, gibt es auf jeder Doppelseite so einiges zu entdecken.

Meine Tochter und ich haben das Buch gemeinsam gelesen. Während ich positiv überrascht von der Kurzweiligkeit und den Witzen, vorallem was die Namen der Charaktere betrifft, war, findet meine Tochter das Buch nur so mittelmäßig und konnte sich nicht so sehr dafür begeistern.

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Veröffentlicht am 08.11.2025

Zwei Familien, deren Schicksal und eine neue Liebe

Wir zwei in diesem Augenblick
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Anna lebt ein sehr durchgeplantes Leben, denn sie ist nicht nur eine BWL-Studentin, sondern auch wichtige Hilfe für ihren Vater in dessen Firma, aber auch im Privatleben. Da Annas Mutter sich bereits das ...

Anna lebt ein sehr durchgeplantes Leben, denn sie ist nicht nur eine BWL-Studentin, sondern auch wichtige Hilfe für ihren Vater in dessen Firma, aber auch im Privatleben. Da Annas Mutter sich bereits das Leben genommen hatte, als Anna erst zehn Jahre alt war, sind sie und ihr Vater eine eingeschworene Gemeinschaft, in der jeder für den anderen stark ist. Doch als Anna auf einer Party den etwa gleichaltrigen Max kennenlernt, steht ihr Leben plötzlich Kopf. Bringt er doch eine Leichtigkeit in ihren Alltag, die sie so noch nie erlebt hat. Dennoch ist sie immer am Zweifeln, ob durch diese Treffen und die Ablenkung ihr Leben wie geplant weitergehen kann. Aber auch wenn sie Max zuerst nichts von ihrem Schicksalsschlag erzählt, spüren beide, dass sie jeweils einen Verlust in der Vergangenheit erlitten haben, der seine Schatten noch immer in die Gegenwart wirft.

Charlotte und Thomas werden unerwartet Eltern und vorallem Charlotte musste diese Botschaft zuerst verarbeiten und sich mit den daraus resultierenden Veränderungen abfinden. Liebt sie doch ihr Leben als Galeristin mitten in München, wo immer etwas los ist. Für Thomas dagegen bedeutet das Kind einen Schritt in die Beständigkeit und ein Umzug aufs Land, wo Kinder behütet in einer Neubausiedlung gemeinsam aufwachsen können. Charlotte kämpft lange mit der Eintönigkeit und kommt nie so richtig dort an. Auch wenn die Nachbarn sich Mühe geben und sie in alle Kreise und Gespräche integrieren.

Isabell May erzählt in diesem Roman über Anna und Max, die sich kennenlernen und bald unzertrennlich sind. Aber auch Charlotte und Thomas und die Nachbarn Martin und Rieke, die bereits verheiratet sind, spielen eine wichtige Rolle in der Handlung. In häufigen Perspektivwechseln schildert die Autorin so die Gegenwart von Anna und Max in Bamberg und die Vergangenheit der anderen beiden Paare. Da sie so eine gewisse Spannung aufbaut und die Leser schnell neugierig sind auf die Geschehnisse in den Leben der Protagonisten, ist ein stetiger Lesefluss gegeben.

Als ich nach dem Lesen des Klappentextes direkt angefangen habe, das Buch zu lesen, hatte ich andere Erwartungen an das Geschehen. Denn ich würde diesen Roman nicht als typischen Liebesroman bezeichnen, ist die Handlung doch zu sehr in der tragischen Vergangenheit der Charaktere gefangen und nur Anna und Max erleben in den ersten zwei Dritteln des Buches eine Liebesgeschichte, die dann aber ebenfalls eine dramatische Wendung erfährt. Leider fand ich die erste Hälfte sehr langatmig und ich wusste lange nicht, worauf alles hinausläuft und wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhängen, denn es gibt lange keinerlei Berührungspunkte zwischen ihnen. Insgesamt konnte mich das Buch nicht vollkommen überzeugen und ich habe letztlich immer nur weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie sich alles entwickelt.

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Veröffentlicht am 05.11.2025

Jess & Joan - eine ganz besondere WG

Neuanfang in Notting Hill
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Die zweiunddreißigjährige Jess lebt seit einem Jahr bei ihrer besten Freundin Debs in der Abstellkammer. Denn damals hat sie nicht nur ihren Freund sondern auch ihre gesamten Ersparnisse verloren. Hat ...

Die zweiunddreißigjährige Jess lebt seit einem Jahr bei ihrer besten Freundin Debs in der Abstellkammer. Denn damals hat sie nicht nur ihren Freund sondern auch ihre gesamten Ersparnisse verloren. Hat ihr Ex-Freund doch die Anzahlung auf die gemeinsame Eigentumswohnung nie auf das Konto des Verkäufers der Wohnung überwiesen, sondern selbst eingesackt und ist dann verschwunden. Seither hat Jess Probleme mit Männern und kann niemandem mehr vertrauen, den sie nicht länger kennt. Doch die Situation in der engen Wohnung von Debs ist kaum mehr tragbar, erwartet die doch gerade ihr viertes Kind und will in Jess Zimmer das neue Kinderzimmer einrichten. So lässt Jess sich dazu überreden, sich bei einer Zeitungsannonce zu melden, die ein günstiges Zimmer verspricht. Joan, die zukünftige Vermieterin, ist mit ihren achtzig Jahren nicht mehr so fit und eigentlich auch einsam, was sie natürlich nur ungern zugibt. Doch das erste Treffen der beiden unterschiedlichen Frauen verläuft überraschend gut und sie werden sich schnell einig, dass Jess bereits am nächsten Wochenende einziehen kann. Jess freut sich sehr und bringt wieder Leben in das stille Haus in der Portobello Road. Bereits nach wenigen Tagen ist das Zusammenleben aufeinander abgestimmt und Jess geht mit Joans Hund Gassi, kocht für beide oder sie spielen Scrabble zusammen. Bei einem Match Scrabble und Wein gehen Beide dann auf einen Tausch ein, der ihnen bereits am nächsten Morgen schon abenteuerlich und wild erscheint: Joan kauft sich ein Handy und setzt sich mit dem Internet und seinen Vorzügen auseinander, während Jess ihr Handy abgibt und ab jetzt offline lebt. Da dieser Deal über vier Monate gehen soll, sind beide gespannt, wie es sich entwickeln wird. Und sie werden überrascht sein, wie gut es sich sich ab jetzt lebt.

Norie Clarke legt diesem Roman zwei Themen zugrunde, denn einerseits zeigt sie das besondere Zusammenleben von einer Seniorin und einer jungen Frau und dessen Vorzüge, aber auch das Leben online und offline. Das allein verspricht schon ein einzigartiges Lesevergnügen, das durch Joans Reise in die Vergangenheit und ihre Liebesgeschichte mit Joe ergänzt wird, während Jess die Besonderheiten von Briefkontakt mit einem Fremden erfährt. Da sich der Erzählstil der Autorin sehr flüssig und kurzweilig liest, fliegen die Seiten nur so dahin.

Da ich an diesem Roman bereits das Cover total gerne mochte, war ich sehr auf den Inhalt gespannt und ob er das hält, was er verspricht. Und ich hatte tatsächlich sehr unterhaltsame, aber auch emotionale und berührende Lesestunden, die nur so dahinflogen. Eben eine ganz besondere Freundschaft, an deren Beginn ich hautnah dabei sein durfte.

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Veröffentlicht am 31.10.2025

Eine unerwartete Liebe in Schottland

Wie ein Stern in dunkler Nacht
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Christina ist Ärztin und gerade in einem Krankenhaus tätig, was für stressige und anstrengende Dienste sorgt. Doch neben ihrer Arbeit ist auch ihr Leben alles andere als einfach im Moment. Denn sie und ...

Christina ist Ärztin und gerade in einem Krankenhaus tätig, was für stressige und anstrengende Dienste sorgt. Doch neben ihrer Arbeit ist auch ihr Leben alles andere als einfach im Moment. Denn sie und ihr Freund Steffen möchten unbedingt ein Kind. Nachdem aber bereits die erste Schwangerschaft in einem Abgang endete, ist auch die zweite nun in einem Teilabort geendet und Christina fühlt sich mittlerweile immer unzulänglicher und droht in ihrer Trauer unterzugehen. Leider kann sie auch mit Steffen nicht die Gespräche führen, die nötig wären, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Als überraschend ein Anruf ihrer Studienfreundin Melina eingeht, indem diese sie darum bittet, ihre Hausarztpraxis in Tobermory auf der Isle of Mull für neun Monate zu übernehmen, da sie für Ärzte ohne Grenzen ins Ausland gehen möchte, zögert Christina nicht lange und stimmt dieser Auszeit zu. Das bedeutet allerdings das Aus für ihre Beziehung mit Steffen und Christina nimmt auch das in Kauf, denn sie fühlt sich einfach nur einsam und verloren. Dass die Schotten aber erst einmal sehr misstrauisch allem Neuen gegenüberstehen, wird Christina schnell klar, als sie in ihrer neuen Heimat ankommt. Auch der Farmer Aidan bildet da keine Ausnahme. Er ändert aber seine Meinung, als sie ihm mit der Versorgung seines Fohlens hilft und tatkräftig anpackt, als der Tierarzt nicht verfügbar ist. So ist der Beginn einer Freundschaft gegeben und Christina und Aidan beginnen sich anzunähern.

Violet Thomas erzählt in diesem romantischen Roman mit viel Tiefgang über das Schicksal von Christina, die nach ihren zwei Aborten Abstand zu ihrem Alltag braucht und deshalb nach Schottland geht. Dass sie dort heilen kann, ist sehr schön und steht im Mittelpunkt des Romans. Auch Aidan kämpft mit inneren Dämonen und kommt nicht über ein schmerzhaftes Erlebnis in der Vergangenheit hinweg. So verbindet die Beiden sofort etwas.

Dieser Roman lag nun leider viel zu lange ungelesen in meinem Bücherregal, weshalb ich nun wirklich neugierig darauf war. Doch obwohl ich schöne Lesestunden mit dem Buch hatte und den Schreibstil der Autorin flüssig finde, konnte mich die Handlung nicht vollkommen fesseln und für sich einnehmen. Denn das Schicksal der beiden Protagonisten ist hart und hat mich immer wieder berührt, doch es konnte mich nicht so sehr fesseln, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.10.2025

Stürmische Zeiten brechen an

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Berlin, 1920: Robert, Johannes, Ilse und Luise waren allerbeste Freunde und kaum ohne einander anzutreffen, als sie in ihrer Kindheit viel Zeit zusammen vor und in ihrem Wohnhaus an der Friedrichstraße ...

Berlin, 1920: Robert, Johannes, Ilse und Luise waren allerbeste Freunde und kaum ohne einander anzutreffen, als sie in ihrer Kindheit viel Zeit zusammen vor und in ihrem Wohnhaus an der Friedrichstraße verbracht haben. Auch Ella aus dem Hinterhaus war immer zugegen und hatte vorallem Augen für den feschen Johannes. Doch nun, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ist alles anders, denn Johannes gilt immer noch als verschollen und niemand rechnet mehr damit, dass er jemals nach Berlin zurückkehren würde. So versucht auch Luise weiterzumachen und nimmt schließlich den Heiratsantrag von Robert an. Denn schon früher bestand zwischen ihm und Johannes ein Konkurrenzkampf um Luises Gunst. Dass Johannes aber gerade an dem Tag aus dem fernen Frankreich zurückkehrt, als die Beiden sich das Ja-Wort geben, bringt alles durcheinander. Für die Freunde beginnt eine wilde Zeit voller Unsicherheit, Vergebung und geprägt von den dunklen Schatten, die der vergangene Krieg immer noch auf ihre Leben wirft.

Ulrike Schweikert widmet diesen ersten Band ihrer Familiensaga rund um diese fünf Charaktere aus der Friedrichstraße in Berlin den Goldenen Zwanzigern mit seinen zahlreichen politischen Umbrüchen, der Inflation, dem damit einhergehenden Hunger, dem neuerwachten kulturellen Leben in der Hauptstadt und dem Erwachsenwerden der Protagonisten. Aufgrund der gründlichen Recherchen der Autorin wirken die Begebenheiten sehr realistisch und ziehen die Leser mitten hinein in diese stürmische Zeit.

Voller Freude habe ich diesen Roman begonnen zu lesen und fand das Leben der fünf jungen Menschen faszinierend und sehr interessant. Allerdings hat das Buch mit dem Fortschreiten der Handlung an Spannung verloren und ich habe die berührenden, emotionalen Momente vermisst. Denn die Autorin erwähnt jeden politischen Umbruch, jedes Attentat, jeden Putsch und alle anderen historischen Fakten und sorgt so dafür, dass es irgendwann sehr sachlich wird. Ebenso ergeht es mir mit der Nennung der vielen Kulturschaffenden, die zwar sehr prägend für dieses Jahrzehnt sind, aber auch so viel Platz im Geschehen einnehmen, dass das Leben der wahren Protagonisten immer weiter in den Hintergrund rückt, was ich sehr schade finde. Naütrlich möchte ich trotzdem noch den zweiten Teil der Familiensaga lesen und bin gespannt, wie es in der Friedrichstraße mit seinen Bewohnern weitergeht.

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