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Veröffentlicht am 22.02.2018

Ungewöhnliches Para-Märchen, über eine unsterbliche Liebe

Eine Liebe ohne Winter
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Vorher:

Evie Snow ist eine Künstlerin auch reichen, behüteten Hause. Ihr Werdegang wurde von ihrer strengen, kaltherzigen Mutter bereits vorgegeben. So soll Evie eines Tages den Sohn einer Freundin ihrer ...

Vorher:

Evie Snow ist eine Künstlerin auch reichen, behüteten Hause. Ihr Werdegang wurde von ihrer strengen, kaltherzigen Mutter bereits vorgegeben. So soll Evie eines Tages den Sohn einer Freundin ihrer Mutter, Jim, heiraten und fortan nur für ihren Mann und zukünftige Kinder da sein. Evie gelingt es allerdings ihrer Mutter eine Gnadenfrist abzuringen. In dieser will sie ihre Chance nutzen, einem Job nachgehen und eine eigene Wohnung beziehen. Evies Mutter stimmt zu, allerdings nur unter der Bedingung, dass Evie innerhalb kürzester Zeit einen Job in der Tasche hat, was der jungen Frau auch gelingt.
Eines Tages begegnet Evie dem Straßenmusiker Vincent, von dem sie gleich fasziniert ist. Beide haben kurze Zeit später ein Date miteinander und sie verlieben sich schließlich. Evie will Vincent unbedingt unterstützen, da sie ihn musisch für sehr begabt hält. Doch als ein Freund von Vincent eines Tages ebenfalls Unterstützung von dem Paar benötigt, kommt es anschließend zu einem Fiasko. Evie verliert daraufhin ihren Job und auch ihre Mutter bekommt Wind von der Sache. Schneller als ihr lieb ist, soll sie zurückkehren in den Schoß der Familie und Jim heiraten. Doch Evie liebt doch Vincent!

Nachher:

Evie ist im hohen Alter verstorben und findet sich plötzlich in einer Art Zwischenstation zwischen Himmel und Hölle wieder. Da es scheinbar noch einige ungelöste Geheimnisse gibt, muss Evie zunächst einige Aufgaben erfüllen, die magischer nicht sein könnten, bis sie in ihren persönlichen Himmel gelangt. Das bedeutet aber zuvor auch ein Wiedersehen mit dem freundlichen Nachbarn, der bereits viele Jahre vor ihr gehen musste und der ihr nun eine Art Wegweiser ist im Vorjenseits, das aussieht, wie das Haus, in dem Evie eine kurze Zeit zur Miete wohnte und in dem sie und Vincent so glücklich waren. Wird es Evie gelingen, alle Aufgaben zu lösen?

„Eine Liebe ohne Winter“, von Carrie Hope Fletcher, sprach mich vor allem an, wegen des wunderschön gestalteten Buchcovers, das ein echter Blickfang ist. Auch der Klappentext ließ auf eine für mich eine interessante Geschichte hoffen, allerdings ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich es hier mit einem Para- Märchen zu tun bekommen würde.
Normalerweise bin ich solchen Geschichten nicht so wirklich gegenüber aufgeschlossen; Ausnahme Reinkarnationsromane, doch habe ich versucht, dennoch neutral bei meiner Bewertung zu sein, selbst wenn der Roman meinen persönlichen Lesernerv nicht zu treffen vermochte.

Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und an sich, war ihre Romanidee auch erfrischend anders geraten, doch es war die Umsetzung, die mir leider nicht gefallen hat.
Ich fand es zum Beispiel irritierend, dass sich die Romanheldin, während sie noch jung ist und auf Erden weilt, benimmt, wie eine Frau unserer Zeit, was auch für Vincent gilt. Was aber eigentlich nicht sein kann, wenn man bedenkt, dass Evie mit über achtzig Jahren verstorben ist. Auch die Umgangssprache, vermittelt eher den Anschein, als würde sich ein Paar aus unserer Zeitepoche miteinander unterhalten. Ebenfalls seltsam fand ich es, dass Evie einerseits von ihrer Mutter praktisch im Hause gefangen gehalten wurde, keinerlei Freiheiten genießen durfte, doch dann lässt sich die Mutter tatsächlich darauf ein, Evie eine Auszeit zu geben, in der sie einem Job nachgehen und eine eigene Wohnung beziehen darf?
Überhaupt passte das Verhalten von Evies Mutter nicht so wirklich zu einer Frau der damaligen Generation. Sicher, Frauen hatten da noch mit gewissen Einschränkungen zu kämpfen, doch nicht in dem Maße, wie Evie! Diese Punkte hätte die Autorin meiner Meinung nach etwas besser durchdenken sollen.

Die Dialoge zwischen Evie und Vincent mochte ich dagegen sehr; doch witzigerweise war es eigentlich Jim, Evies Verlobter, der alles für die Frau tut, die er liebt und den ich letztendlich mehr in mein Leserherz schließen konnte, als Vincent oder Evie. Sicher, das Heldenpaar ist sympathisch gestrickt, doch den gewissen Tiefgang hatte, wenn ich ehrlich bin, eher Jim.
Evies Vorjenseits fand ich interessant beschrieben und ich glaube ganz fest, dass Leser, die einen Hang zu märchenhaften Para-Storys haben, hier absolut auf ihre Kosten kommen werden. Mir jedoch war es einfach zuviel „Übersinnliches“. Dennoch, Evies Nachbar ist ein toller Charakter, der den übersinnlichen Romanpassagen, seine ganz besondere Fußnote verleiht. Über das Ende möchte ich nicht viel verraten. Die einen werden es lieben, die anderen werden sich verwundert die Augen reiben. Mehr dazu möchte ich nicht verraten, sonst müsste ich spoilern. Nur so viel. Ich hätte mir gewünscht, dass Jim auch einen Anteil daran gehabt hätte.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Eine Biografie über Jügen Klopp- leider nicht vom Trainer selbst verfasst, die zwar akribisch recherchiert wirkt, allerdings nur wenig Neues für Fußballbegeisterte bietet

"Ich mag, wenn's kracht."
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Jürgen Klopp ist ein facettenreicher Mensch, charismatischer Motivator und ein erfolgreicher Trainer. Seinen sportlichen Werdegang zeichnet der Autor dieser Biografie, Raphael Honigstein, akribisch recherchiert ...

Jürgen Klopp ist ein facettenreicher Mensch, charismatischer Motivator und ein erfolgreicher Trainer. Seinen sportlichen Werdegang zeichnet der Autor dieser Biografie, Raphael Honigstein, akribisch recherchiert nach. Zu seinen Quellen zählen Freunde, Kollegen, Mitspieler von einst und auch die Familie, die interessante Dinge, manchmal amüsant, manchmal auch anrührend, zu erzählen wissen.
Warum also nur 3 von 5 Punkten für diese Biografie?

Es ist halt „nur“ ein Buch „über“ Jürgen Klopp. Ich hätte mir nebenher ein paar persönliche Worte des Trainers gewünscht und mir lag der Schreibstil des Autors leider nicht so sehr. Beim Nacherzählen sportlicher Ereignisse, zeigte Raphael Honigstein dabei durchaus sein Können, doch mir tropfte zwischenzeitlich, einfach zu viel romantisch verklärter Pathos aus den Seiten heraus, viele Buchpassagen lasen sich meiner Meinung nach, als habe man einen Artikel aus einem Boulevardblatt vor sich. Dabei bin ich durchaus anfällig für gute Geschichten die unter die Haut gehen. Nicht nur als Fan von Borussia Dortmund. Doch weniger wäre hier mehr gewesen, denn die Storys über den Menschen und Sportler, Jürgen Klopp, hätten nüchterner erzählt, allein völlig ausgereicht, um die Leser zu begeistern.

Vieles, was in dem Buch behandelt wird, konnte man einfach auch schon, Jahre zuvor, in Zeitungen, in der Wikipedia, Sportsendungen etc. erfahren. Zugegeben, wer bislang noch nichts von Jürgen Klopp gehört haben sollte, wird viel Informatives und Wissenswertes vorfinden. Doch Fußballsportinteressierte, die sich mehr erhoffen, könnten enttäuscht sein von dieser Lektüre.

Der Autor widmet sich allerdings nicht nur Jürgen Klopp allein, auch dessen Vater und sein größter Mentor finden Erwähnung in dieser Biografie.
Und natürlich fehlen auch nicht die sportlichen Stationen auf Jürgen Klopps Reise vom Spieler bis zum Trainer. Dabei liegen die Schwerpunkte hier bei den Vereinen, Mainz 05, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool.

Besonders wenn es menschelt, wird die Biografie unterhaltsam, doch leider sind diese Momente sehr dünn gesät und da mir viele beschriebenen Begebenheiten bereits aus den Medien bekannt waren, habe ich mich zwischenzeitlich dann doch sehr durchs Buch kämpfen müssen.

Fazit: Eine Biografie über Jügen Klopp- leider nicht vom Trainer selbst verfasst, die zwar akribisch recherchiert wirkt, allerdings nur wenig Neues für Fußballbegeisterte bietet.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Netter, gefälliger dritter Teil der Redgrave Reihe, allerdings mit einigen Schwächen…

Was ein Gentleman begehrt
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Valentine Redgrave, hat sich von einem Mitglied des Hellfire –Clubs, Lord Mailer, auf dessen Landsitz einladen lassen. Vordergründig, weil er gelangweilt ist von den politisch korrekten Bällen der oberen ...

Valentine Redgrave, hat sich von einem Mitglied des Hellfire –Clubs, Lord Mailer, auf dessen Landsitz einladen lassen. Vordergründig, weil er gelangweilt ist von den politisch korrekten Bällen der oberen Gesellschaft und sich auf Lord Mailers Landsitz Zerstreuung in Form von zügellosen Orgien erhofft, in deren Genuss er kommen würde, wenn er als neues Mitglied des Clubs akzeptiert wird.
Tatsächlich möchte Valentine dem Club nicht nur schaden, er will verhindern, dass sich dessen Anhänger, gefährliche Landesverräter, gar mit Napoleon einlassen. Einst waren auch, mittlerweile verstorbene Familienmitglieder der Redgraves, wie Valentines Großvater und Vater, Anführer des berüchtigten Clubs, doch die neue Generation von Redgraves verachtet den Club, was für ihn steht und hat beschlossen, ihn auszumerzen, um den angeknacksten Ruf, den die Familie seitdem besitzt, zu retten.

Valentine, der auch inkognito für die Regierung arbeitet, trifft auf dem Anwesen seines Gastgebers, die junge, eigentlich auf den ersten Blick unscheinbare Gouvernante der Kinder Lord Mailers und erkennt sofort, dass sich die junge Dame einer Maskerade bedient hat, die sie lediglich hässlich machen soll.

Als er Daisy darauf anspricht, reagiert sie zunächst recht aufbrausend, doch im Zuge seines Aufenthaltes, als Daisy begreift, dass Valentine zu den Guten gehört, vertraut sie ihm ihre traurige Geschichte an. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die anscheinend ein Verhältnis mit Lord Mailer hatte und seitdem verschwunden ist und sucht nach Hinweisen, die sie zu ihrer Schwester führen könnten. Valentine befürchtet jedoch das Schlimmste, in Bezug auf Daisys Schwester und bietet ihr ritterlich seine Hilfe an. Dabei kommen sich die beiden näher…

Nach dem, wie ich fand, grandiosen ersten Teil der Reihe „Die fünfte Mätresse des Earls“ und den leider viel schwächeren zweiten Band „Der Verführer von Redgrave Manor“ erhoffte ich mir diesmal wieder eine etwas interessantere Story und zugegeben, es sind in der Tat diesmal mehr Spannungselemente vorhanden. Dennoch kann ich nicht mehr als 3 von 5 Punkten für „Was ein Gentleman begehrt“ vergeben, da es dem Roman ansonsten an so vielem fehlte. Ich mag Kasey Michaels humorigen, leichten Schreibstil sehr, versteht mich nicht falsch; doch wie die Protagonisten im Vorgängerband, verliert sich nun Valentine, der Held dieses Romans zu sehr in seiner gewollt witzig wirkenden Schwafelei, dass ich zeitweilig das Gefühl hatte, als schaue ich eine synchronisierte Folge der TV Serie „Die Zwei, mit Roger Moore und Tony Curtis.

Es war einfach zuviel, zum Teil gewollt wirkender Humor. Ein wenig mehr Ernsthaftigkeit hätte die Autorin Valentine schon auf den Leib schreiben können, fand ich. Daisy ist eine liebeswerte Heldin und hat ihren ganz eigenen Kopf, so dass sie Valentine ordentlich Paroli bietet wenn es nötig ist, doch obwohl die Schlagabtausche der beiden durchaus amüsant geraten sind, fehlt einfach mehr Substanz und Romantik. Wieso verlieben sich die beiden ineinander, wo sie sich doch praktisch gar nicht kennen und nur wenige Male aufeinander treffen auf dem Landsitz Lord Mailers?

Dazu wirken die Bösewichter des Hellfire-Clubs eine Spur zu trottelig konzipiert, dafür, dass sie angeblich bereits einige Morde, Verrat und Vergewaltigungen verübt haben. Ein wenig so, wie Stephanie Laurens energielose Bösewichte in ihrer „Black Cobra“ Reihe. Hätte Kasey Michaels die Mitglieder des Hellfire-Clubs ein wenig ernsthafter charakterisiert, hätte sie noch mehr an der Spannungsschraube gedreht und aus Valentine nicht eine ständig plappernde Ulknudel gemacht, wäre meine Bewertung besser ausgefallen. So ist „Was ein Gentleman begehrt“ zwar ein netter, gefälliger Historical, der durchaus amüsant geschrieben ist, doch leider nicht mehr als das. Die Romantik und der Tiefgang bleiben diesmal leider auf der Strecke…

Kurz gefasst: Netter, gefälliger dritter Teil der Redgrave Reihe, allerdings mit einigen Schwächen…

Redgraves Reihe:

1. Teil: Die fünfte Mätresse des Earls
2. Teil: Der Verführer von Redgrave Manor
3. Teil: Was ein Gentleman begehrt
4. Teil: What A Hero Dares (noch nicht übersetzt)

Veröffentlicht am 18.01.2018

Nette, leichte Unterhaltung, aber leider auch nicht mehr

Was sich liebt, das rächt sich
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Nach einem mysteriösen Todesfall, der vor knapp 25 Jahren stattfand, sind die beiden Familien Harrington und Maguire Todfeinde. Auf der einen Seite steht Lochlin Maguire, der einst die Freundin von Judd ...

Nach einem mysteriösen Todesfall, der vor knapp 25 Jahren stattfand, sind die beiden Familien Harrington und Maguire Todfeinde. Auf der einen Seite steht Lochlin Maguire, der einst die Freundin von Judd Harrington, Tavvy, zur Frau nahm, was den rachsüchtigen und grausamen Despoten Judd Harrington in die Raserei trieb. Auf der anderen Seite Judd, der nach Amerika ging, dort zielsicher eine junge, reiche Frau heiratete, Karriere machte und seitdem seine Frau und seine Kinder mit eiserner Hand und Faust beherrscht.

Währenddessen wurden Lochlin und Tavvy reich und sehr glücklich, denn ihr Plattenlabel „Shamrock“ entwickelte sich zur einflussreichen Plattenfirma in England.
Das schöne Leben endet jedoch abrupt, als Lochiel erfährt, dass Judd mit seiner Familie zurück nach England gekehrt ist. Lochiel befürchtet, dass Judd immer noch seinen Groll auf alle Maguires hegt und pflegt und fürchtet sich bereits vor Vergeltungsschlägen, die auch nicht lange auf sich warten lassen. Judd, der sämtliche Familienmitglieder und Firmenmitarbeiter auf die Maguires angesetzt hat, um ihnen zu schaden, ahnt jedoch nicht, dass sich sein jüngster Sohn Elliot bereits in eine der Töchter von Lochlin verliebt hat. Und auch sein ältester Sohn Ace, ein berühmter Rennfahrer in den Staaten, der die Sängerin Iris Maguire, eine weitere Tochter Lochlins im Auftrage seines Vaters umgarnen und später eiskalt abblitzen lassen soll, bekommt arge Bedenken, weiter bei diesem bösartigen Spiel mitzumischen, denn auch er hat sich in Iris verliebt…

Wenn man Sasha Wagstaffs Roman „Was sich liebt, das rächt sich“ in die Hand nimmt, suggeriert das fröhlich bunte und poppige Cover dem Leser, dass er einen amüsanten und leichten Contemporary in Händen hält, doch obwohl mich das Cover sehr angesprochen hat, fand ich die optische Aufmachung, nachdem ich den Roman nun bereits gelesen habe, leider nicht so gelungen, da der Roman weder fröhlich noch witzig ist. Es ist in erster Linie eine Familiensaga auf 601 Seiten erzählt, in der es keine eigentlichen Hauptfiguren gibt und die eher wie eine erzählte Aneinanderreihung von Handlungssträngen über einzelne Familienmitglieder der Familien Harrington und Maguire wirkt. (Episodenroman)

Die Art und Weise wie Judd Harrington, der Bösewicht dieses Romans auf seinem persönlichen Rachefeldzug zur Tat schreitet, erinnert frappierend an J.R. Ewing auf der Serie „Dallas“, wobei selbst J.R. gegenüber Judd Harrington noch zum wahren Sympathieträger mutieren würde. Judd ist ein egoistischer, gefühlloser Frauenhasser, dessen Lebensziel es ist, alle Menschen in seinem Umfeld zu dominieren und zu unterwerfen, sei es mit Schlägen oder auch mit skrupellosen Intrigenspielchen. Und dabei macht er auch nicht vor seiner Familie halt. Er schlägt selbst seine Frau Kitty, lässt seine Söhne unerbittlich nach seiner Pfeife tanzen und präsentiert seiner Familie einfach aus Spaß an der Freud unvermittelt seine Tochter Savannah, das Produkt einer jahrelang zurückliegenden Liaison mit seiner Geliebten, während er bereits verheiratet war.

Sicherlich, ich fand die Idee einer modernen „Romeo & Julia“ Geschichte in der Welt der Reichen und Schönen an sich sehr gut, doch die Umsetzung hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Vielleicht hat die Autorin einfach zu viel gewollt. Nahezu jedes Familienmitglied der Harringtons und Maguires bekommt seinen eigenen Handlungsstrang und so muss man sich als Leser mit unzähligen Akteuren auseinander setzen, die zum Teil noch nicht einmal sympathisch oder besonders facettenreich sind und ich fand dazu auch, dass der Roman zu viele Längen aufwies.

So quälte ich mich, trotz des leichten Schreibstils regelrecht durch die ersten 300 Seiten, bis der Roman dann in der zweiten Hälfte plötzlich mehr an Fahrt aufnahm und endlich besser wurde. Als Grund dafür möchte ich die beiden Pärchen Ace und Iris und Eliott und Catie aufführen, die wirklich sehr süße, sympathische Romanfiguren sind und deren Love Stories romantisch und nett von der Autorin inszeniert wurden. Dennoch konnten sie mich auch nur bedingt über die erwähnten Schwächen des Romans hinweg trösten, vergebe aber wegen der Liebesgeschichten die mich überzeugen konnten, dennoch 3 Punkte.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine nette Story wenn man nichts Tiefschürfendes erwartet, doch leider auch nicht mehr.

Das Meer der Zeit
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Kate, die an der Wall Street arbeitet, traut ihren Augen nicht, als ausgerechnet der attraktive Milliardär Julian, der geschäftlich mit ihrer Firma zu tun hat, sich mit ihr verabreden möchte. Doch Julian ...

Kate, die an der Wall Street arbeitet, traut ihren Augen nicht, als ausgerechnet der attraktive Milliardär Julian, der geschäftlich mit ihrer Firma zu tun hat, sich mit ihr verabreden möchte. Doch Julian ist ihr seltsam vertraut und so verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn, selbst wenn seine kontrollierende Art ihr ab und an auf die Nerven fällt. Doch nach einem Treffen herrscht zunächst Funkstille zwischen den beiden, die so lange dauern soll, bis die Geschäfte zwischen Julians und Kates Firma abgewickelt sind.

Aber auch danach meldet sich Julian nicht mehr bei Kate, die über sein Verhalten mehr als enttäuscht ist. Erst einige Zeit später, während einer denkwürdigen Joggingrunde kreuzen sich ihre Wege erneut: Als Kate von einem gewalttätigen Jogger angegriffen wird, ist es Julian der ihren Verfolger schlagkräftig in die Flucht schlägt. Von diesem Tag an brodelt die Gerüchteküche, die Zeitungen überschlagen sich mit News über Kate und Julian; doch selbst jetzt will der Milliardär nicht mehr von Kates Seite weichen. Als Kate wenig später ihren Job verliert, weil sie angeblich Insiderinformationen weitergegeben hat, beschwört Julian seine neue Freundin inständig darin, zusammen mit ihm eine Zeit lang in sein Häuschen außerhalb der Stadt zu ziehen, denn er fürchtet dass ihm und Kate Gefahr droht.

Kate ärgert die Tatsache, dass Julian so viele Geheimnisse vor ihr hat und sie versucht ihn zu überreden, dass er sich ihr endlich anvertraut, doch er schweigt sich hartnäckig darüber aus. Erst als ihr anonym ein historische Biografie zugestellt wird, in der sich ein Historiker mit dem Kriegshelden und Dichter Captain Julian Laurence Spencer Ashford beschäftigt hat, kommt der Stein ins Rollen, denn auf einer Fotografie die kurz vor dem ersten Weltkrieg aufgenommen wurde, ist Kates Julian zu sehen. Ist der Mann auf dem Bild lediglich ein Vorfahr ihres Julians oder kann es sein, dass der Mann, der so viele Geheimnisse vor ihr verbirgt, gar ein Zeitreisender ist?

Seit Diana Gabaldons legendärer Highlandsaga gehören Zeitreiseromane zu meiner Lieblingslektüre und so geriet selbstverständlich auch „Das Meer der Zeit“ gleich in mein Visier. Vorab möchte ich deutlich machen, wie sehr ich gewillt war, diesen Roman zu mögen, da gerade Zeitreise-Romances momentan auf dem deutschen Buchmarkt so dünn gesät sind.

Die Autorin lässt in ihrem Roman sehr unterschiedlich gestrickte Hauptfiguren aufeinander los. Da wäre zum einen die freundliche, einsame und harmoniesüchtige Kate, die an der Börse arbeitet, sehr ehrgeizig und gut in ihrem Job ist; die insgeheim aber auch spürt, dass ihr Job sie nicht auf Dauer glücklich machen wird und zum anderen der geheimnisvolle, attraktive Julian, ein kultivierter Engländer, der sich so manches Mal recht altmodisch und steif ausdrückt, alte Werte wie Ehre und Mut wertschätzt und der Meinung ist, dass er lediglich mit der Frau, die er auch zu heiraten gedenkt, Sex haben möchte.
Zwischen Kate die recht burschikos und geradeheraus ist und mit ihren Meinungen nicht lange hinterm Berg hält und die keinesfalls ein Society- Weibchen werden möchte, die sich von ihrem reichen Mann aushalten lässt und dem Geheimniskrämer Julian liegen also wahre Welten; dennoch fühlen sich beide wie magisch voneinander angezogen, was zunächst für einigen Zündstoff sorgt.

Beide müssen sich erst zusammenraufen. Während Julian sein Herz in Sachen Verliebtheit aber auf der Zunge trägt und seiner Kate immer wieder sagt wie sehr er sie vergöttert, hat Kate einige Probleme damit, ihre Gefühle nach außen zu transportieren. Zudem machen ihr auch Julians Verschlossenheit und Heimlichkeiten sehr zu schaffen. Und nicht zu vergessen, die Art und Weise wie er sie kontrollieren möchte. (Auch wenn er nur Kates Sicherheit im Sinne hat)
Zwar hat sich die Autorin sehr viel Mühe damit gegeben, die Gefühle ihres Heldenpaares auch für den Leser transparent zu machen und so manche ihrer Beschreibungen muten dabei sogar durchaus poetisch an, doch leider konnte mich dann die Umsetzung des Ganzen leider nicht so sehr begeistern. Sowohl Kate als auch Julian konnten mich einfach nicht berühren und wer dazu prickelnde Liebeszenen erwartet, wird ebenfalls enttäuscht werden.
Sicherlich am Ende des Romans begreift man dann endlich, wieso Julian gleich mit zahlreichen Koseworten um sich wirft, als er Kate begegnet und versteht seinen Kontrollzwang Kate gegenüber, doch ehrlich gesagt würde eine Frau, die im wahren Leben einem solchen Exemplar von Mann begegnet, gleich flüchten, weil sie vermuten würde, sie wäre einem seltsamen Stalker aufgesessen.

Die Autorin hat die Angewohnheit viele wichtige Dinge praktisch aus dem „Off“ nachzuerzählen, die, wären sie vielleicht im Buch live erzählt worden, für ein wenig mehr Spannung gesorgt hätten. Etwa Julians Besuch bei dem Schriftsteller der seine Biografie schrieb oder seine klärenden Gespräche mit seinem besten Freund Geoff. Einzig zwischen Julian und Kate, oder zwischen Kate und ihrem Arbeitskollegen findet man reichliche Dialoge im Roman vor; ansonsten wirkt die Geschichte stellenweise fast schon wie eine Nacherzählung.
Die Autorin erzählt ihren Roman dabei abwechselnd auf zwei Zeitebenen. Da sie mit dem Handlungsstrang beginnt, der sich nach dem Kennenlernen der beiden in der Gegenwart, abspielt, weiß man recht früh, was Julian ist; nämlich ein Zeitreisender- lediglich über das Wie und Warum schweigt sich die Autorin fast bis zum Schluss des Romans aus und schürt damit die Neugierde des Lesers. Ich für meinen Teil blieb dann am Ende der Geschichte, trotz des spannenden Showdowns, enttäuscht zurück, denn ich fand ehrlich, dass es sich die Autorin mit ihrer Erklärung für die Zeitreise diverser Personen in dieser Story leider ein wenig zu leicht gemacht hat.

Besonders interessant fand ich es im Vorfeld, als ich erfuhr, dass Julian ein Zeitreisender ist, der direkt vom Schlachtfeld, während des ersten Weltkrieges in die Gegenwart katapultiert wird. Ich hatte mir daher zumindest einen Ansatz historischen Kolorits versprochen, doch leider wird man als Leser abermals nur aus dem „Off“ darüber informiert und wird keinesfalls Zeuge seiner Zeitreise. Nur wenige Romanpassagen spielen in Julians eigentlicher Zeit, die ebenfalls für kein historisches Kolorit sorgen konnten. All diese aufgezählten Punkte fand ich sehr schade, da ich den Schreibstil der Autorin ansonsten sehr gut, gefällig und das Buch auch keinesfalls als langweilig empfand.

Kurz gefasst: Die wichtigsten Zutaten für einen herausragenden Zeitreiseliebesroman fehlen hier meiner Meinung nach: eine einigermaßen plausible Erklärung/Auflösung für die Zeitreise und eine überzeugende Love Story zwischen Kate und Julian. Trotz der guten Ausdrucksweise der Autorin und ihrem ansprechenden Schreibstil nimmt man dem Heldenpaar ihre tiefen Gefühle füreinander leider nicht richtig ab; mir fehlte einfach mehr Tiefgang. Eine nette Story wenn man nichts Tiefschürfendes erwartet, doch leider auch nicht mehr.