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Veröffentlicht am 12.03.2018

Unterhaltsamer Unterhaltungsschmöker, jedoch mit etwas Luft nach oben…

Das Versteck am Ende der Klippen
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Dona MacLeod hatte sich, nachdem sie sich vor Jahren mit ihren Eltern überworfen hatte, ein neues Leben in London geschaffen. Zusammen mit ihrer Freundin Amy, betrieb sie ein gut gehendes Restaurant, doch ...

Dona MacLeod hatte sich, nachdem sie sich vor Jahren mit ihren Eltern überworfen hatte, ein neues Leben in London geschaffen. Zusammen mit ihrer Freundin Amy, betrieb sie ein gut gehendes Restaurant, doch leider wurde ihnen die Lokalität vom Vermieter wieder gekündigt. Nun, einen Tag nach dem Abschied, den Dona, Amy und ihre Kollegen mit reichlich Alkohol begossen haben, bekommt Dona einen Anruf von ihrem Ex-Verlobten Gordon, der, genau wie ihre Familie auch, in Schottland lebt. Gordon hat schlechte Nachrichten für sie.
Donas Eltern wurden ertrunken aufgefunden; wie sich das angebliche Bootsunglück zugetragen hat, ist ein einziges Rätsel für die Polizei, die in alle Richtungen ermittelt.

Dona ist am Boden zerstört, vor allem, weil ihr so die Chance verwehrt wurde, sich zu Lebzeiten jemals wieder mit ihren Eltern auszusöhnen. Nach dem Tod ihres Bruders, hatte Donas Vater versucht, sie in ein Leben zu drängen, das sie nicht wollte- als Ehefrau von Gordon sollte sie später die Whisky-Destillerie ihres Vaters übernehmen, die sich seit vielen Jahren schon im Familienbesitz befindet. Doch Dona wollte sich ihr zukünftiges Leben nicht vorschreiben lassen und so kam es zum Bruch innerhalb der Familie.
Dona reist zusammen mit Amy zurück in die Heimat um der Beerdigung beizuwohnen und an der Testamentseröffnung teilzunehmen, wo sie nicht nur Gordon wieder trifft, der immer noch an ihr interessiert zu sein scheint. Auch der Mann, dem laut Testament nun die Hälfte der Whisky-Destillerie gehört, ist unverschämt attraktiv. Doch Dona fürchtet, dass Alister ein übles Spiel mit ihr treiben könnte, da Gordon kein gutes Blatt an ihm lässt…

Portree in den 1920er Jahren:

Die junge und attraktive Waise Mairie hat das große Glück, dass sich nach dem Tod der Eltern, reiche Verwandte ihrer an nehmen, so dass sie nicht mehr bis zur Volljährigkeit in dem von Nonnen geführten Waisenhaus ausharren muss.
Hals über Kopf verliebt sie sich in ihren Cousin Glen, doch diese Liebe ist von Beginn an zum Scheitern verurteilt, da Glen bereits bald heiraten wird. Doch Glen versucht sie stattdessen mit seinem besten Freund Gavin zu verkuppeln, obwohl dieser doch eigentlich Glens missgünstige Schwester heiraten soll. Doch Gavin, der sofort von Mairie angetan ist, hat keinerlei Interesse an Glens Schwester, so dass diese eine gemeine Intrige spinnt. Schließlich bringt sie Mairies Tante dazu, dass diese ihre Nichte an einen anderen Ort bringt, wo Mairie zukünftig leben soll. Obwohl Mairie von der Freundlichkeit ihres neuen Vormundes sehr eingenommen ist, trauert sie noch ihrem alten Leben in Portree und Glen hinterher, der mittlerweile verheiratet ist.
Doch es ist Gavin, der Mairie schließlich in ihrem neuen Heim aufsucht und sie bittet, seine Frau zu werden. Mairie lässt sich darauf ein, nicht ahnend, was das Schicksal für sie und ihren Mann in Zukunft noch bereithalten wird…

Da ich leider kein Faible für Neuseelandromane habe, hatte ich bislang auch noch keinen Laura Walden Roman gelesen, obwohl mir viele Bekannte diese Romane bereits wärmstens ans Herz gelegt hatten.
Der aktuelle Roman der Autorin spielt jedoch zu großen Teilen in Schottland und so konnte ich diesmal nicht widerstehen, „Das Versteck am Ende der Klippen“ lesen zu wollen. Zumal ich Romane liebe, in denen dunkle Familiengeheimnisse gelüftet werden.
Der Roman wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen erfährt man, welches Schicksal der Großmutter der Heldin aus der Gegenwart, vor vielen Jahrzehnten widerfuhr und zum anderen wird man als Leser Zeuge, welchen Schwierigkeiten Mairies Enkelin in der Gegenwart ausgesetzt ist. Beide Geschichten sind angefüllt mit dramatischen Wendungen, so dass keinesfalls Langeweile beim Lesen aufkommt und auch, weil man unbedingt erfahren möchte, wer diverse Morde begangen hat (in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit), bleibt man bis zum Ende gebannt am Ball.

Jedoch mochte ich für den neuen Unterhaltungsroman von Laura Walden nicht mehr als 3 von 5 Punkten vergeben, weil es doch gewisse Kritikpunkte gibt, die mich beim Lesen etwas gestört haben.
Zwar sind die Geschichten der beiden Frauen an Dramatik nicht zu überbieten, doch konnte mich deren Schicksal leider nicht in dem Maße berühren, wie ich es mir erhofft hatte, da sowohl Dona, als auch Mairie sehr egoistisch, teils auch sehr überdreht und zickig agieren, so dass ich sie nicht wirklich sympathisch fand. Den übrigen Akteuren im Buch fehlte es dafür meiner Meinung nach an Substanz bzw. Ecken und Kanten. Sie sind entweder hoffnungslos gut oder abgrundtief böse gestrickt und wirken daher sehr stereotyp in ihren Handlungen.

Was ich auch etwas befremdlich fand, war, dass die Romanfiguren, also sämtliche Akteure, so sprunghaft reagieren. Von einem Moment auf den anderen, ändern sie ihre gefassten Meinungen und das fast grundlos, oder aber im Falle von Mairies Ehemann, entwickeln sie sich praktisch von jetzt auf hier von einem schüchternen, ruhigen Mann zu einem Psychopathen. Und gerade diese Entwicklung wird so abrupt vollzogen, dass man sie als Leser irgendwie nicht nachvollziehen kann.
Und das größte Manko an diesem Roman, waren Ausdruck und Schreibstil der Autorin. So leid es mir auch tut das erwähnen zu müssen, weil ich mir vorstellen kann, wie viel Herzblut ein Autor in sein „Baby“ steckt, aber ich fand einfach, dass sich sämtliche Romanakteure leider nicht so ausdrücken, wie man es anhand ihrer gesellschaftlichen Stellung erwarten könnte. Ihre Ausdrucksweise ist dafür viel zu einfach, zu umgangssprachlich und lässig geraten. Besonders im Romanteil, der in der Vergangenheit spielt, fällt das negativ auf.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Unterhaltungsschmöker, jedoch mit etwas Luft nach oben…

Veröffentlicht am 22.02.2018

Ungewöhnliches Para-Märchen, über eine unsterbliche Liebe

Eine Liebe ohne Winter
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Vorher:

Evie Snow ist eine Künstlerin auch reichen, behüteten Hause. Ihr Werdegang wurde von ihrer strengen, kaltherzigen Mutter bereits vorgegeben. So soll Evie eines Tages den Sohn einer Freundin ihrer ...

Vorher:

Evie Snow ist eine Künstlerin auch reichen, behüteten Hause. Ihr Werdegang wurde von ihrer strengen, kaltherzigen Mutter bereits vorgegeben. So soll Evie eines Tages den Sohn einer Freundin ihrer Mutter, Jim, heiraten und fortan nur für ihren Mann und zukünftige Kinder da sein. Evie gelingt es allerdings ihrer Mutter eine Gnadenfrist abzuringen. In dieser will sie ihre Chance nutzen, einem Job nachgehen und eine eigene Wohnung beziehen. Evies Mutter stimmt zu, allerdings nur unter der Bedingung, dass Evie innerhalb kürzester Zeit einen Job in der Tasche hat, was der jungen Frau auch gelingt.
Eines Tages begegnet Evie dem Straßenmusiker Vincent, von dem sie gleich fasziniert ist. Beide haben kurze Zeit später ein Date miteinander und sie verlieben sich schließlich. Evie will Vincent unbedingt unterstützen, da sie ihn musisch für sehr begabt hält. Doch als ein Freund von Vincent eines Tages ebenfalls Unterstützung von dem Paar benötigt, kommt es anschließend zu einem Fiasko. Evie verliert daraufhin ihren Job und auch ihre Mutter bekommt Wind von der Sache. Schneller als ihr lieb ist, soll sie zurückkehren in den Schoß der Familie und Jim heiraten. Doch Evie liebt doch Vincent!

Nachher:

Evie ist im hohen Alter verstorben und findet sich plötzlich in einer Art Zwischenstation zwischen Himmel und Hölle wieder. Da es scheinbar noch einige ungelöste Geheimnisse gibt, muss Evie zunächst einige Aufgaben erfüllen, die magischer nicht sein könnten, bis sie in ihren persönlichen Himmel gelangt. Das bedeutet aber zuvor auch ein Wiedersehen mit dem freundlichen Nachbarn, der bereits viele Jahre vor ihr gehen musste und der ihr nun eine Art Wegweiser ist im Vorjenseits, das aussieht, wie das Haus, in dem Evie eine kurze Zeit zur Miete wohnte und in dem sie und Vincent so glücklich waren. Wird es Evie gelingen, alle Aufgaben zu lösen?

„Eine Liebe ohne Winter“, von Carrie Hope Fletcher, sprach mich vor allem an, wegen des wunderschön gestalteten Buchcovers, das ein echter Blickfang ist. Auch der Klappentext ließ auf eine für mich eine interessante Geschichte hoffen, allerdings ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich es hier mit einem Para- Märchen zu tun bekommen würde.
Normalerweise bin ich solchen Geschichten nicht so wirklich gegenüber aufgeschlossen; Ausnahme Reinkarnationsromane, doch habe ich versucht, dennoch neutral bei meiner Bewertung zu sein, selbst wenn der Roman meinen persönlichen Lesernerv nicht zu treffen vermochte.

Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und an sich, war ihre Romanidee auch erfrischend anders geraten, doch es war die Umsetzung, die mir leider nicht gefallen hat.
Ich fand es zum Beispiel irritierend, dass sich die Romanheldin, während sie noch jung ist und auf Erden weilt, benimmt, wie eine Frau unserer Zeit, was auch für Vincent gilt. Was aber eigentlich nicht sein kann, wenn man bedenkt, dass Evie mit über achtzig Jahren verstorben ist. Auch die Umgangssprache, vermittelt eher den Anschein, als würde sich ein Paar aus unserer Zeitepoche miteinander unterhalten. Ebenfalls seltsam fand ich es, dass Evie einerseits von ihrer Mutter praktisch im Hause gefangen gehalten wurde, keinerlei Freiheiten genießen durfte, doch dann lässt sich die Mutter tatsächlich darauf ein, Evie eine Auszeit zu geben, in der sie einem Job nachgehen und eine eigene Wohnung beziehen darf?
Überhaupt passte das Verhalten von Evies Mutter nicht so wirklich zu einer Frau der damaligen Generation. Sicher, Frauen hatten da noch mit gewissen Einschränkungen zu kämpfen, doch nicht in dem Maße, wie Evie! Diese Punkte hätte die Autorin meiner Meinung nach etwas besser durchdenken sollen.

Die Dialoge zwischen Evie und Vincent mochte ich dagegen sehr; doch witzigerweise war es eigentlich Jim, Evies Verlobter, der alles für die Frau tut, die er liebt und den ich letztendlich mehr in mein Leserherz schließen konnte, als Vincent oder Evie. Sicher, das Heldenpaar ist sympathisch gestrickt, doch den gewissen Tiefgang hatte, wenn ich ehrlich bin, eher Jim.
Evies Vorjenseits fand ich interessant beschrieben und ich glaube ganz fest, dass Leser, die einen Hang zu märchenhaften Para-Storys haben, hier absolut auf ihre Kosten kommen werden. Mir jedoch war es einfach zuviel „Übersinnliches“. Dennoch, Evies Nachbar ist ein toller Charakter, der den übersinnlichen Romanpassagen, seine ganz besondere Fußnote verleiht. Über das Ende möchte ich nicht viel verraten. Die einen werden es lieben, die anderen werden sich verwundert die Augen reiben. Mehr dazu möchte ich nicht verraten, sonst müsste ich spoilern. Nur so viel. Ich hätte mir gewünscht, dass Jim auch einen Anteil daran gehabt hätte.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Eine Biografie über Jügen Klopp- leider nicht vom Trainer selbst verfasst, die zwar akribisch recherchiert wirkt, allerdings nur wenig Neues für Fußballbegeisterte bietet

"Ich mag, wenn's kracht."
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Jürgen Klopp ist ein facettenreicher Mensch, charismatischer Motivator und ein erfolgreicher Trainer. Seinen sportlichen Werdegang zeichnet der Autor dieser Biografie, Raphael Honigstein, akribisch recherchiert ...

Jürgen Klopp ist ein facettenreicher Mensch, charismatischer Motivator und ein erfolgreicher Trainer. Seinen sportlichen Werdegang zeichnet der Autor dieser Biografie, Raphael Honigstein, akribisch recherchiert nach. Zu seinen Quellen zählen Freunde, Kollegen, Mitspieler von einst und auch die Familie, die interessante Dinge, manchmal amüsant, manchmal auch anrührend, zu erzählen wissen.
Warum also nur 3 von 5 Punkten für diese Biografie?

Es ist halt „nur“ ein Buch „über“ Jürgen Klopp. Ich hätte mir nebenher ein paar persönliche Worte des Trainers gewünscht und mir lag der Schreibstil des Autors leider nicht so sehr. Beim Nacherzählen sportlicher Ereignisse, zeigte Raphael Honigstein dabei durchaus sein Können, doch mir tropfte zwischenzeitlich, einfach zu viel romantisch verklärter Pathos aus den Seiten heraus, viele Buchpassagen lasen sich meiner Meinung nach, als habe man einen Artikel aus einem Boulevardblatt vor sich. Dabei bin ich durchaus anfällig für gute Geschichten die unter die Haut gehen. Nicht nur als Fan von Borussia Dortmund. Doch weniger wäre hier mehr gewesen, denn die Storys über den Menschen und Sportler, Jürgen Klopp, hätten nüchterner erzählt, allein völlig ausgereicht, um die Leser zu begeistern.

Vieles, was in dem Buch behandelt wird, konnte man einfach auch schon, Jahre zuvor, in Zeitungen, in der Wikipedia, Sportsendungen etc. erfahren. Zugegeben, wer bislang noch nichts von Jürgen Klopp gehört haben sollte, wird viel Informatives und Wissenswertes vorfinden. Doch Fußballsportinteressierte, die sich mehr erhoffen, könnten enttäuscht sein von dieser Lektüre.

Der Autor widmet sich allerdings nicht nur Jürgen Klopp allein, auch dessen Vater und sein größter Mentor finden Erwähnung in dieser Biografie.
Und natürlich fehlen auch nicht die sportlichen Stationen auf Jürgen Klopps Reise vom Spieler bis zum Trainer. Dabei liegen die Schwerpunkte hier bei den Vereinen, Mainz 05, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool.

Besonders wenn es menschelt, wird die Biografie unterhaltsam, doch leider sind diese Momente sehr dünn gesät und da mir viele beschriebenen Begebenheiten bereits aus den Medien bekannt waren, habe ich mich zwischenzeitlich dann doch sehr durchs Buch kämpfen müssen.

Fazit: Eine Biografie über Jügen Klopp- leider nicht vom Trainer selbst verfasst, die zwar akribisch recherchiert wirkt, allerdings nur wenig Neues für Fußballbegeisterte bietet.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Netter, gefälliger dritter Teil der Redgrave Reihe, allerdings mit einigen Schwächen…

Was ein Gentleman begehrt
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Valentine Redgrave, hat sich von einem Mitglied des Hellfire –Clubs, Lord Mailer, auf dessen Landsitz einladen lassen. Vordergründig, weil er gelangweilt ist von den politisch korrekten Bällen der oberen ...

Valentine Redgrave, hat sich von einem Mitglied des Hellfire –Clubs, Lord Mailer, auf dessen Landsitz einladen lassen. Vordergründig, weil er gelangweilt ist von den politisch korrekten Bällen der oberen Gesellschaft und sich auf Lord Mailers Landsitz Zerstreuung in Form von zügellosen Orgien erhofft, in deren Genuss er kommen würde, wenn er als neues Mitglied des Clubs akzeptiert wird.
Tatsächlich möchte Valentine dem Club nicht nur schaden, er will verhindern, dass sich dessen Anhänger, gefährliche Landesverräter, gar mit Napoleon einlassen. Einst waren auch, mittlerweile verstorbene Familienmitglieder der Redgraves, wie Valentines Großvater und Vater, Anführer des berüchtigten Clubs, doch die neue Generation von Redgraves verachtet den Club, was für ihn steht und hat beschlossen, ihn auszumerzen, um den angeknacksten Ruf, den die Familie seitdem besitzt, zu retten.

Valentine, der auch inkognito für die Regierung arbeitet, trifft auf dem Anwesen seines Gastgebers, die junge, eigentlich auf den ersten Blick unscheinbare Gouvernante der Kinder Lord Mailers und erkennt sofort, dass sich die junge Dame einer Maskerade bedient hat, die sie lediglich hässlich machen soll.

Als er Daisy darauf anspricht, reagiert sie zunächst recht aufbrausend, doch im Zuge seines Aufenthaltes, als Daisy begreift, dass Valentine zu den Guten gehört, vertraut sie ihm ihre traurige Geschichte an. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die anscheinend ein Verhältnis mit Lord Mailer hatte und seitdem verschwunden ist und sucht nach Hinweisen, die sie zu ihrer Schwester führen könnten. Valentine befürchtet jedoch das Schlimmste, in Bezug auf Daisys Schwester und bietet ihr ritterlich seine Hilfe an. Dabei kommen sich die beiden näher…

Nach dem, wie ich fand, grandiosen ersten Teil der Reihe „Die fünfte Mätresse des Earls“ und den leider viel schwächeren zweiten Band „Der Verführer von Redgrave Manor“ erhoffte ich mir diesmal wieder eine etwas interessantere Story und zugegeben, es sind in der Tat diesmal mehr Spannungselemente vorhanden. Dennoch kann ich nicht mehr als 3 von 5 Punkten für „Was ein Gentleman begehrt“ vergeben, da es dem Roman ansonsten an so vielem fehlte. Ich mag Kasey Michaels humorigen, leichten Schreibstil sehr, versteht mich nicht falsch; doch wie die Protagonisten im Vorgängerband, verliert sich nun Valentine, der Held dieses Romans zu sehr in seiner gewollt witzig wirkenden Schwafelei, dass ich zeitweilig das Gefühl hatte, als schaue ich eine synchronisierte Folge der TV Serie „Die Zwei, mit Roger Moore und Tony Curtis.

Es war einfach zuviel, zum Teil gewollt wirkender Humor. Ein wenig mehr Ernsthaftigkeit hätte die Autorin Valentine schon auf den Leib schreiben können, fand ich. Daisy ist eine liebeswerte Heldin und hat ihren ganz eigenen Kopf, so dass sie Valentine ordentlich Paroli bietet wenn es nötig ist, doch obwohl die Schlagabtausche der beiden durchaus amüsant geraten sind, fehlt einfach mehr Substanz und Romantik. Wieso verlieben sich die beiden ineinander, wo sie sich doch praktisch gar nicht kennen und nur wenige Male aufeinander treffen auf dem Landsitz Lord Mailers?

Dazu wirken die Bösewichter des Hellfire-Clubs eine Spur zu trottelig konzipiert, dafür, dass sie angeblich bereits einige Morde, Verrat und Vergewaltigungen verübt haben. Ein wenig so, wie Stephanie Laurens energielose Bösewichte in ihrer „Black Cobra“ Reihe. Hätte Kasey Michaels die Mitglieder des Hellfire-Clubs ein wenig ernsthafter charakterisiert, hätte sie noch mehr an der Spannungsschraube gedreht und aus Valentine nicht eine ständig plappernde Ulknudel gemacht, wäre meine Bewertung besser ausgefallen. So ist „Was ein Gentleman begehrt“ zwar ein netter, gefälliger Historical, der durchaus amüsant geschrieben ist, doch leider nicht mehr als das. Die Romantik und der Tiefgang bleiben diesmal leider auf der Strecke…

Kurz gefasst: Netter, gefälliger dritter Teil der Redgrave Reihe, allerdings mit einigen Schwächen…

Redgraves Reihe:

1. Teil: Die fünfte Mätresse des Earls
2. Teil: Der Verführer von Redgrave Manor
3. Teil: Was ein Gentleman begehrt
4. Teil: What A Hero Dares (noch nicht übersetzt)

Veröffentlicht am 18.01.2018

Nette, leichte Unterhaltung, aber leider auch nicht mehr

Was sich liebt, das rächt sich
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Nach einem mysteriösen Todesfall, der vor knapp 25 Jahren stattfand, sind die beiden Familien Harrington und Maguire Todfeinde. Auf der einen Seite steht Lochlin Maguire, der einst die Freundin von Judd ...

Nach einem mysteriösen Todesfall, der vor knapp 25 Jahren stattfand, sind die beiden Familien Harrington und Maguire Todfeinde. Auf der einen Seite steht Lochlin Maguire, der einst die Freundin von Judd Harrington, Tavvy, zur Frau nahm, was den rachsüchtigen und grausamen Despoten Judd Harrington in die Raserei trieb. Auf der anderen Seite Judd, der nach Amerika ging, dort zielsicher eine junge, reiche Frau heiratete, Karriere machte und seitdem seine Frau und seine Kinder mit eiserner Hand und Faust beherrscht.

Währenddessen wurden Lochlin und Tavvy reich und sehr glücklich, denn ihr Plattenlabel „Shamrock“ entwickelte sich zur einflussreichen Plattenfirma in England.
Das schöne Leben endet jedoch abrupt, als Lochiel erfährt, dass Judd mit seiner Familie zurück nach England gekehrt ist. Lochiel befürchtet, dass Judd immer noch seinen Groll auf alle Maguires hegt und pflegt und fürchtet sich bereits vor Vergeltungsschlägen, die auch nicht lange auf sich warten lassen. Judd, der sämtliche Familienmitglieder und Firmenmitarbeiter auf die Maguires angesetzt hat, um ihnen zu schaden, ahnt jedoch nicht, dass sich sein jüngster Sohn Elliot bereits in eine der Töchter von Lochlin verliebt hat. Und auch sein ältester Sohn Ace, ein berühmter Rennfahrer in den Staaten, der die Sängerin Iris Maguire, eine weitere Tochter Lochlins im Auftrage seines Vaters umgarnen und später eiskalt abblitzen lassen soll, bekommt arge Bedenken, weiter bei diesem bösartigen Spiel mitzumischen, denn auch er hat sich in Iris verliebt…

Wenn man Sasha Wagstaffs Roman „Was sich liebt, das rächt sich“ in die Hand nimmt, suggeriert das fröhlich bunte und poppige Cover dem Leser, dass er einen amüsanten und leichten Contemporary in Händen hält, doch obwohl mich das Cover sehr angesprochen hat, fand ich die optische Aufmachung, nachdem ich den Roman nun bereits gelesen habe, leider nicht so gelungen, da der Roman weder fröhlich noch witzig ist. Es ist in erster Linie eine Familiensaga auf 601 Seiten erzählt, in der es keine eigentlichen Hauptfiguren gibt und die eher wie eine erzählte Aneinanderreihung von Handlungssträngen über einzelne Familienmitglieder der Familien Harrington und Maguire wirkt. (Episodenroman)

Die Art und Weise wie Judd Harrington, der Bösewicht dieses Romans auf seinem persönlichen Rachefeldzug zur Tat schreitet, erinnert frappierend an J.R. Ewing auf der Serie „Dallas“, wobei selbst J.R. gegenüber Judd Harrington noch zum wahren Sympathieträger mutieren würde. Judd ist ein egoistischer, gefühlloser Frauenhasser, dessen Lebensziel es ist, alle Menschen in seinem Umfeld zu dominieren und zu unterwerfen, sei es mit Schlägen oder auch mit skrupellosen Intrigenspielchen. Und dabei macht er auch nicht vor seiner Familie halt. Er schlägt selbst seine Frau Kitty, lässt seine Söhne unerbittlich nach seiner Pfeife tanzen und präsentiert seiner Familie einfach aus Spaß an der Freud unvermittelt seine Tochter Savannah, das Produkt einer jahrelang zurückliegenden Liaison mit seiner Geliebten, während er bereits verheiratet war.

Sicherlich, ich fand die Idee einer modernen „Romeo & Julia“ Geschichte in der Welt der Reichen und Schönen an sich sehr gut, doch die Umsetzung hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Vielleicht hat die Autorin einfach zu viel gewollt. Nahezu jedes Familienmitglied der Harringtons und Maguires bekommt seinen eigenen Handlungsstrang und so muss man sich als Leser mit unzähligen Akteuren auseinander setzen, die zum Teil noch nicht einmal sympathisch oder besonders facettenreich sind und ich fand dazu auch, dass der Roman zu viele Längen aufwies.

So quälte ich mich, trotz des leichten Schreibstils regelrecht durch die ersten 300 Seiten, bis der Roman dann in der zweiten Hälfte plötzlich mehr an Fahrt aufnahm und endlich besser wurde. Als Grund dafür möchte ich die beiden Pärchen Ace und Iris und Eliott und Catie aufführen, die wirklich sehr süße, sympathische Romanfiguren sind und deren Love Stories romantisch und nett von der Autorin inszeniert wurden. Dennoch konnten sie mich auch nur bedingt über die erwähnten Schwächen des Romans hinweg trösten, vergebe aber wegen der Liebesgeschichten die mich überzeugen konnten, dennoch 3 Punkte.