Der Titel „Hummersommer“ und das wunderschöne Cover machen unheimlich Lust auf’s Lesen!
Mir gefiel auch das setting unglaublich gut.
Worum geht’s in „Hummersommer“?
- Eliza Barnes führt ein Upper – Class – Leben in der Ostküstenmetropole Boston. Als Mutter zweier Töchter ist sie eigentlich perfekt abgesichert, und ihr Mann ist recht attraktiv. Eigentlich ein Leben wie aus dem Bilderbuch.
- Aus familiären Gründen muss Eliza jedoch unversehens in ihre alte Heimat zurück, in den Bundesstaat Maine. Es wird enthüllt, dass die Protagonistin als Fischertochter aus kleinen bzw. einfachen Verhältnissen stammt und einst die Kleinstadt und ihre Jugendliebe mit dem Wunsch nach sozialem Aufstieg verliess, um Medizin zu studieren.
- Eliza wird länger daheim gebraucht, als sie vor ihrer Heimreise glaubte, ihre Rückkehr ist auch eine Reise in die Vergangenheit, mit der sie als soziale Aufsteigerin eigentlich abgeschlossen hatte – oder doch nicht? Den inneren Konflikt Ellas, die Diskrepanz zwischen Herkunft und Statur beschreibt die Autorin meines Erachtens recht gut und plausibel.
Ich finde aber, dass die Autorin aus dem Stoff viel mehr hätte machen können, denn das Grundgerüst der Erzählung gefiel mir gut, und so hatte ich hohe Erwartungen. Meg Mitchell Moore fiel es meines Erachtens schwer, einen richtigen Schwerpunkt zu setzen, denn sie präsentierte sehr viele Figuren, deren Entwicklung aber leider zu wünschen übrig liess; wünschenswert wäre eine stärkere Fokussierung auf die eigentliche Protagonistin gewesen. Es gab in der Erzählung durchaus anrührende Szenen und ein hoffnungsvolles happy ending, das die Geschichte schön abrundete, aber in der Gesamtschau gab es einfach zu wenig Spannung und Dynamik in der Geschichte. Stellenweise plätscherte der plot so vor sich hin, was ich schade fand, da das Potential der Grundidee nicht voll ausgeschöpft wurde.
Teils wirkte das ganze etwas seifenopernhaft, was nicht hätte sein müssen, ein stärkeres Herausarbeiten der Konflikte und Interaktionen hätte der story einen Tick mehr Tiefgang verleihen können. Ich fand den Ansatz nämlich interessant und vielversprechend, vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen, so blieb es bei einem locker – leichten Unterhaltungsroman.
Fazit:
Ich mochte das setting unheimlich gerne. Der Anfang war vielversprechend, dann hat sich die Autorin schlicht verzettelt, finde ich. Im Verlauf fehlte es etwas an Spannung, das happy ending gefiel mir jedoch gut. Daher vergebe ich für „Hummersommer“ drei von insgesamt fünf möglichen Sternen!