Profilbild von Wolly

Wolly

Lesejury Star
online

Wolly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wolly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Ein Muss für Freunde von Selection und Co.

Wenn die Sterne Schleier tragen
0

Mit dem Auftakt der Cecilia Reihe ist der Autorin Anna Nigra ein tolles Debüt gelungen. Mich hat ihr Werk gleich positiv an Bücher wie die Selectionreihe erinnert, die ich sehr mochte.

Gekonnt mischt ...

Mit dem Auftakt der Cecilia Reihe ist der Autorin Anna Nigra ein tolles Debüt gelungen. Mich hat ihr Werk gleich positiv an Bücher wie die Selectionreihe erinnert, die ich sehr mochte.

Gekonnt mischt Nigra dabei die Prinzessinnenträume von kleinen (und großen Mädchen) mit höfischer Intrige und Weltpolitik.
Hier gefällt mir besonders die drei Reiche Idee, sowie die Monarchie als Form der Macht. Sie gestaltet den Rahmen der Geschichte für mich persönlicher, als wenn es sich um ein großes Abgeordnetenhaus handeln würde.

Aber nun weg von der Politik und hin zur Liebesgeschichte, dem Grund, warum die Meisten wohl zu diesem Buch greifen. Hier muss ich ganz klar sagen, dass der Leser Altbewährtes erwarten darf. Eine junge Frau zwischen zwei Männern, die klassische Dreiecksgeschichte eben. Positiv finde ich, das diese auch gleich im Klappentext angekündigt wird, sodass man sich darauf einstellen kann. Es gibt schließlich genug Leser, die damit gar nichts anfangen können. Ansonsten gibt es wirklich romantische und auch etwas ausgefallenere Szenen, beispielsweise das Turmzimmer, die mir sehr gefielen. Weniger mochte ich die Schnelligkeit der vermeintlichen Liebe. Verliebtheit hätte mir hier besser gefallen.

Der zweite, größere Kritikpunkt weswegen ich einen Stern abziehen musste ist die Protagonistin Cecilia. Sie ist mir eigentlich ganz sympathisch, handelt für mich aber nicht nachvollziehbar. Mal ist sie wahnsinnig mutig, dann wieder absolut feige, mal bedacht, mal völlig gedankenlos, mal aufmerksamkeitsheischend, mal übertrieben schüchtern. Hier hätte ich mir eine etwas festere Persönlichkeit gewünscht.
Der Rest der Figuren sagt mir zu und ich bin gespannt, wie sie sich im nächsten Band noch entwickeln werden.

Fazit:
Eine schöne Prinzessinnengeschichte mit spannendem Hintergrund. Nach einem riesigen Cliffhanger, der relativ abrupt kommt, bin ich sehr gespannt, was Band 2 zu bieten hat.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein moderens Märchen über die Kraft der Worte

Tintenwelt 1. Tintenherz
0

Die Meisten haben dieses Buch wohl schonmal gelesen, sodass viele Worte zum Inhalt eher verschwendet wären. Für die, die es noch nicht kennen könnte man sagen, es handelt sich um eine Geschichte, die ...

Die Meisten haben dieses Buch wohl schonmal gelesen, sodass viele Worte zum Inhalt eher verschwendet wären. Für die, die es noch nicht kennen könnte man sagen, es handelt sich um eine Geschichte, die Bücher lebendig werden lässt. Man merkt an ihr schnell, das der Wunsch vieler Leser ihren Lieblingsfiguren mal persönlich zu begegnen, wohl überlegt sein will.

Einen besonderen Reiz übt dieses Buch auf mich aus, weil kaum eine Geschichte so deutlich macht, wie hoch der Stellenwert der Sprache sein kann. Im positiven wie negativen Sinne. Mancher in der Geschichte wünscht sich er wäre stumm, mancher wünscht sich er könne reden, denn Worte können viel kaputt machen und ebenso
viel heilen.

Neben der Sprache ist die Fantasie ein zentrales Thema in dieser Banditengeschichte. Eine Eigenschaft über die Cornelia Funke zweifelsohne verfügt. Sie lässt in vielen Geschichten ganz eigene Welten entstehen und zeichnet wunderbare Charaktere. Auch in Tintenherz finde ich besonders die Figuren sehr gelungen. Obwohl sie optisch gut beschrieben wurden, bleiben bei mir vor allem die Wesenszüge eindrücklich im Kopf.

Das gelingt der Autorin, durch ihre sehr gezielte Schreibe. Allgemein muss man die Lesbarkeit positiv hervorheben. Eine Geschichte die für viele Alterklassen funktioniert, auf Grund der angedeuteten Brutalität aber nicht für die ganz jungen Leser gemacht ist.

Fazit:
Da die Geschichte eigentlich in sich abgeschlossen ist, bin ich nun gespannt was in den anderen beiden Teilen noch auf mich wartet. Dieser hier hat mir gut gefallen, hätte für die volle Punktzahl aber nicht zeitweise langatmig sein dürfen.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Warum wir nur sehen, was wir sehen wollen

Der Sommer der Pinguine
0

Der Sommer der Pinguine ist ein kleines Schmuckstück mit Ecken und Kanten.

Autor Thomas Montasser hat sich bei seinem Werk von einem Bild inspirieren lassen, was beim Lesen schnell augenfällig wird. Denn ...

Der Sommer der Pinguine ist ein kleines Schmuckstück mit Ecken und Kanten.

Autor Thomas Montasser hat sich bei seinem Werk von einem Bild inspirieren lassen, was beim Lesen schnell augenfällig wird. Denn neben dem Inhalt stechen besonders die Illustrationen hervor.
Schon das Cover zeigt wohin die Reise geht und die Zeichnungen im Inneren unterstreichen den charmanten Charakter der Geschichte. Einer Geschichte die sich liest wie ein modernes Märchen im schicken Gewand. Sprachlich raffiniert und nicht ganz einfach zu lesen, inhaltlich in verschiedene Bereiche gegliedert. Teilweise sachlich aus Sicht der niedlichen Pinguine, teilweise verschroben aus Sicht der Protagonistin Mrs. Robington. Leider manchmal auch überheblich auf beiden Seiten, was den Lesegenuss etwas trübt.
Der Haupterzählstrang ist wirklich unterhaltsam, doch durch eine überflüssige Liebesgeschichte am Ende wird er sogar eher lahm.

Trotzdem kann man sich in dieses kleine Büchlein verlieben.
Es entführt den Leser aus dem Alltag und zeigt ihm die kleinen magischen Momente im Leben, für die man meist kein Auge hat. Es regt dazu an, seine Umwelt wieder bewusster wahrzunehmen und darüber nachzudenken wie ich mit ihr im Einklang leben kann.

Fazit:
Ein charmantes und nachdenkliches Büchlein, was den Leser verzaubern kann, wenn man ihm die Chance dazu gibt. Buchsüchtige die es gerne besonders realistisch mögen, sollten Abstand halten.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Schokolade überwinder Grenzen oder Integration leicht gemacht

Sprichst du Schokolade?
0

In Sprichst du Schokolade von Cas Lester geht es um die 12 jährige Josie und ihre neue Mitschülerin Nadima aus Syrien. Beide sprechen die Sprache der Anderen nicht, schaffen es aber trotzdem schnell auf ...

In Sprichst du Schokolade von Cas Lester geht es um die 12 jährige Josie und ihre neue Mitschülerin Nadima aus Syrien. Beide sprechen die Sprache der Anderen nicht, schaffen es aber trotzdem schnell auf kreativen Wegen Freundschaft zu schließen.

Und genau das ist eins der zentralen Themen des Buches. Es dreht sich alles um Freundschaft, Toleranz, Offenheit, gegenseitige Hilfe und natürlich Schokolade. Eingebunden in den Alltag von 12 jährigen Kids rund um Schule, Cliquen und Familie.

Das aktuelle Thema der Flüchtlingskrise ist auf sanfte, aber doch deutliche Weise eingebunden und kindgerecht verarbeitet worden.
Die Autorin schafft es dabei wunderbar, die kindliche Unvoreingenommenheit darzustellen. Eine Lebensspanne, in der es noch nicht so wichtig ist, welche Hautfarbe jemand hat oder welche Sprache er spricht. Natürlich gibt es auch unter Kindern schon Mobbing, allerdings ist die Kennenlernbereitschaft doch deutlich höher. Gewünscht hätte ich mir, dass die Kinder noch ein bisschen jünger wären, da sie manchmal nicht wie 12 wirken.
Nichtsdestotrotz gefallen mir die freche Josie und die intelligente Nadima. Sie geben ein herziges Gespann ab. Auch die Nebencharaktere sind glaubhaft und gut entwickelt, sodass man Cas Lester hierfür nur loben kann.

Der Schreibstil hat mir größtenteils auch gut gefallen, war mir nur manchmal zu möchtegern hip. Ansonsten liest sich das Buch wirklich nett, sowohl für junge, als auch für ältere Leser.

Fazit:
Ein schönes Kinderbuch über ein aktuelles und wichtiges Thema, von dem vor allem Erwachsene noch was lernen können.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Schwarz und Weiß

Dark Canopy
1

Mit Dark Canopy nimmt Jennifer Benkau uns mit in eine Welt, bei der alles nur Schwarz oder Weiß zu sein scheint, obwohl vieles grau ist.

Eine klassische Geschichte Gut gegen Böse und die Frage wer überhaupt ...

Mit Dark Canopy nimmt Jennifer Benkau uns mit in eine Welt, bei der alles nur Schwarz oder Weiß zu sein scheint, obwohl vieles grau ist.

Eine klassische Geschichte Gut gegen Böse und die Frage wer überhaupt der Böse ist. Der Mensch der die Percents, extra für den dritten Weltkrieg gezüchtet hat und nun von ihnen unterjocht wird? Oder jene Elitesoladen, die nach dem Krieg nun ihrerseits über ihre Schöpfer herrschen?
Denn beide Seiten fühlen sich im Recht und haben gute Argumente.

Stellvertretend für die beiden Geschlechter lernen wir Joy, ein Rebellenmädchen und Neel, einen Percent kennen. Als Joy bei einem Streifzug durch die Stadt in die Hände des Feindes gerät, kommt ihr Weltbild ins Wanken.

Meinung:
Diese Geschichte wird vor einem dystopischen Hintergrund erzählt und erinnerte mich ein wenig an die Tribute von Panem und Co. Die ein oder andere Paralle ist halt gegeben, trotzdem haben wir auch viel eigenständiges, das diese Geschichte ausmacht. Die Percents zum Beispiel sind interessante Geschöpfe. Sie wirken fast menschlich haben aber sehr spannende Eigenheiten.
Auch das namensgebende Dark Canopy ist eine interessante Erfindung, die zusätzlich noch einen Umweltfaktor ins Spiel bringt, was mir gut gefallen hat. Um hier nicht zu spoilern, würde ich aber sagen lest selbst, denn es lohnt sich. Die Geschichte ist spannend, der Hintergrund gut durchdacht und die Schreibe gefällig.
Die Charaktere haben mir im großen und ganzen alle zugesagt, wobei ich hin und wieder Probleme mit der Protagonistin hatte, die für mich nicht immer logisch gehandelt hat. Neben ein paar Längen im Buch ist das für mich aber auch die einzige Schwäche, sodass ich darüber gut hinwegsehen konnte.
Mein absolutes Highlight am Buch ist der sehr spannende Cliffhanger am Ende, sodass ich mich auf den zweiten und abschließenden Teil schon sehr freue. Sowieso etwas was mir gut gefällt, das es keine klassische Trilolige ist.

Fazit:
Gute Geschichte, mit nur kleinen Mängeln. Von mir gibts für Fans von Panem und Co. auf jeden Fall eine Leseempfehlung.