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Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Bilderbuchschatz voller Weisheit für Gross und Klein

Pardon Bonbons
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Herr Hoi eröffnet einen Süßigkeitenladen und nennt ihn Pardon Bonbons. Neben der Kasse hat er für seine Kunden einen Teller mit selbstkreierten Bonbons, die er nach seinen Laden Pardon Bonbons benannt ...

Herr Hoi eröffnet einen Süßigkeitenladen und nennt ihn Pardon Bonbons. Neben der Kasse hat er für seine Kunden einen Teller mit selbstkreierten Bonbons, die er nach seinen Laden Pardon Bonbons benannt hat. Obwohl einige Kunden meinen, dass Herr Hoi die Kinder zu sehr verwöhnen würde, gibt er gerne jedem Kind von den Bonbons. Eines Tages kommen drei Jungs und ein Mädchen in den Laden. Das Mädchen sucht seinen Vater, er sei groß und hatte eine Tigerfelljacke an. Leider konnte Herr Hoi nicht weiterhelfen, aber zum Trost gab es für die Kinder Pardon Bonbons. Am nächsten Tag kamen die Kinder wieder. Diesmal waren sie auf der Suche nach einem Elefanten aus Schokolade. Leider hatte er Herr Hoi einen solchen Elefanten nicht in seinem Sortiment und bot aber den Kindern von den Pardon Bonbons an. Und so ging es noch 2 Tage weiter.

Der Sohn von Herrn Hoi machte seinem Vater Vorhaltungen, ob er denn nicht bemerken würde, dass die Jungs Süßigkeiten klauen, während er mit dem Mädchen redete. Aber Herr Hoi blieb ruhig und freundlich. Am vierten Tag bat er die Kinder doch ein paar mehr Pardon Bonbons zu nehmen, denn wenige scheinen ja bei ihnen nicht zu helfen. Das Mädchen erkundigte sich erschrocken, was die Bonbons denn bewirken sollten. Als sie die Antwort von Herrn Hoi hörte, lies sie die Bonbons fallen und kehrte nie wieder zurück. Viele Jahre später, Herr Hoi war schon sehr alt, bekam er dann doch einen geheimnisvollen Brief, der ihn sehr erfreute.

Man muss diesen liebenswerten Herrn Hoi aber auch in sein Herz schließen. In dem Buch steckt auch sehr viel mehr als eine schöne Geschichte. Es ist so viel Weisheit darin enthalten. Dies ist nicht nur ein schönes Buch für Kinder, sondern für alle Altersstufen mit der Botschaft, immer an das Gute im Menschen zu glauben. Denn es ist nie zu spät sich zu entschuldigen und wenn es nur mit einem einzigen Wort ist: Pardon!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Buch für kleine und große Tierliebhaber

Alle in den Garten!
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Ernesto wohnte zusammen mit seinem Hund Bertram in einem kleinen Haus am Stadtrand. Er hatte einen riesigen Garten und dort wuchs auch jede Menge Obst und Gemüse. Er hegte und pflegte seinen Garten, aber ...

Ernesto wohnte zusammen mit seinem Hund Bertram in einem kleinen Haus am Stadtrand. Er hatte einen riesigen Garten und dort wuchs auch jede Menge Obst und Gemüse. Er hegte und pflegte seinen Garten, aber in der Nacht kam tierischer Besuch und tat sich an der Ernte gütlich. Eines nachts erwischte Ernesto die Tiere und verjagte sie. Er genoss die Ruhe und die reiche Ernte. Aber Bertram wurde traurig und selbst Ernesto war es zu ruhig ohne die Tiere im Garten. Die Ernte fiel so reichhaltig aus, dass er gar nicht alles verbrauchen konnte. Also fasste er einen Plan und legte los.

Was er machte und ob er die Tiere wieder in den Garten locken konnte, erzählt Emma Lidia Squillari in ihrem neuen Bilderbuch "Alle in den Garten!" für Kinder ab 3 Jahren.

Das Bilderbuch war für mich ein Überraschungshit in unserem Kinderzimmer. Mein kleiner Räuber liebt Tiere, aber ich war mir nicht ganz sicher, ob er auch diese Geschichte und den eher nostalgisch anmutenden Illustrationsstil lieben würde. Das Ende vom Lied war, dass ich das Buch gleich dreimal hintereinander vorlesen durfte und es in den letzten Monaten Dauergast in der abendlichen Vorleseauswahl ist. Und auch ich muss sagen, dass neben der schönen Geschichte auch die Bilder einfach wundervoll sind. Die vielen Details laden während des Lesens immer wieder zum Entdecken ein und haben teilweise schon Wimmelbuch-Charakter. Ernesto und die Tiere sind recht realistisch gezeichnet und ich finde es faszinierend wie die Autorin ihren Figuren soviel Ausdruck verliehen hat.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte für Garten- und Tierliebhaber mit ganz zauberhaften Illustrationen. Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Buch, an dem man lange Freude hat!

Am Biberteich
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Eine Bekassine fliegt über Wiesen und Felder. Sie ist hungrig und hält Ausschau nach einem passenden Platz zum Landen. Da entdeckt sie einen Teich. Ein Biber hat das Wasser angestaut. Sie landet und beginnt ...

Eine Bekassine fliegt über Wiesen und Felder. Sie ist hungrig und hält Ausschau nach einem passenden Platz zum Landen. Da entdeckt sie einen Teich. Ein Biber hat das Wasser angestaut. Sie landet und beginnt nach Essen zu suchen und wir können uns in Ruhe umsehen und den Biber kennenlernen.

Bereits auf dem Vorsatzpapier erfahren wir einiges über die Anatomie des Bibers. Im Laufe des Buchs begleiten wir den Biber und seine Familien durch das ganze Jahr und erfahren, wie er ein Biotop verändert und so neuen Lebensraum für andere Tiere schafft. So lernen wir nicht nur den Biber kennen, sondern erfahren auch einiges über die Mitbewohner und Pflanzen in seiner Umgebung. Durch die realitätsnahen Illustrationen können wir die Pflanzen und Tiere dann auch in der Natur wiedererkennen.

Das Buch verschweigt auch nicht, dass es nicht nur Biberfreunde gibt. So wird auch erzählt, wie der Biber z.B. Bauern schadet und daher nicht so gern gesehen wird. Auf einer Doppelseite stellen sich jede Menge Leute vor und berichten von ihrem Verhältnis zum Biber. Das lädt zum Diskutieren und Nachdenken ein.

Wusstet ihr, dass der Biber einmal fast ausgerottet wurde? Er wurde für sein Fell, aber auch zum Herstellen von Medizin getötet. Zum Glück gab es Biberfreunde, die sich für den Erhalt der Tierart eingesetzt hat.

Mein kleiner Räuber (gerade 5 geworden) war fasziniert von den Buch. Es beinhaltet sehr viele Informationen, aber hat insgesamt die richtige Länge zum Vorlesen. So verliert man den kleinen Zuhörer nicht und kann jedes Mal neue Details entdecken. Ein Buch, an dem man lange Freude hat!

Veröffentlicht am 16.06.2018

Rocio Bonilla ist ein Name, den man sich merken sollte

Welche Farbe hat ein Kuss?
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Es ist mir ja ein Spaß, meine Zuhörer vor dem Lesen zu fragen, in welcher Farbe sie einen Kuss malen würden. In den meisten Fällen bekomme ich die Antwort "rot". Ist auch irgendwie naheliegend. Lippen, ...

Es ist mir ja ein Spaß, meine Zuhörer vor dem Lesen zu fragen, in welcher Farbe sie einen Kuss malen würden. In den meisten Fällen bekomme ich die Antwort "rot". Ist auch irgendwie naheliegend. Lippen, die küssen, sind rot. Küsse drücken Liebe aus und Liebe wird oft mit roten Herzen dargestellt. Daher ist „rot“ auch Mias erste Eingebung. Aber dann fällt ihr ein, dass Menschen auch vor Wut rot werden und wütende Küsse gehen gar nicht. Also überlegt Mia weiter. Für jede Farbe findet sie ein Für und ein Wider. Verzweifelt fragt sie ihre Mama und findet eine Antwort.

Die Idee für dieses Bilderbuch gefällt mir ausnehmend gut. Und auch die Umsetzung ist ein echter Hingucker. In weichen, aber bunten Aquarellen kommt das Bilderbuch von Rocio Bonilla daher. Beim Text hat sie sich zurückgehalten, was sehr gut zum Charakter der Geschichte, wo es um malen und Bilder geht, passt. So wird die Geschichte vor allem durch die Bilder erzählt, was die Kinder zum Erzählen und Mitüberlegen anregt. Es ist auch lustig und erzählt stets mit einem Augenzwinkern.

Fazit

Ein ganz zauberhaftes Buch, dass zum Nachdenken, Erzählen, Diskutieren und auch Malen anregt, gespickt mit viel Humor. Wir sind schon gespannt, was Rocio Bonilla noch für schöne Bücher schreiben und malen wird.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Eine Fabel über Mut und List, die wunderschön illustriert wurde

Die Krähen von Pearblossom und die Geschichte, wie dieses und jenes und überhaupt etwas sehr Komisches geschah
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Es war einmal ein alte Ulme bei Pearblossom, in der hatten zwei Krähen ihr Nest und unter den Baumwurzeln lebte eine alte große Klapperschlange. Die meiste Zeit des Tages verschlief die Schlange, aber ...

Es war einmal ein alte Ulme bei Pearblossom, in der hatten zwei Krähen ihr Nest und unter den Baumwurzeln lebte eine alte große Klapperschlange. Die meiste Zeit des Tages verschlief die Schlange, aber punkt halb 4 am Nachmittag kroch sie den Baum hoch und plünderte das Krähennest. Mit einem Happs verschlang sie das Ei und kroch wieder zurück in ihre Höhle. Herr Krähe war zu dieser Zeit arbeiten und Frau Krähe machte in der Stadt ihre Einkäufe. Wenn Frau Krähe dann zurückkam, war sie immer sehr bestürzt, wohin ihr Ei verschwunden ist. Sie trank dann eine Tasse Tee und legt ein neues Ei.

Eines Tages kam sie jedoch früher aus der Stadt und erwischte die Schlange. Als Herr Krähe von der Arbeit zurückkehrte, fand er seine verstörte Frau vor, die ihm alles berichtete. Herr Krähe stimmte ihr zu, dass man etwas unternehmen müsse. Seine Frau schlug vor, dass er am besten gleich runter in die Höhle ginge und die Schlange töten solle. Aber ihr Mann war zum Glück bedacht und flog zu seinem alten Freund Uhu, um sich mit ihm zu beraten. Und der hatte auch eine geniale Idee!

Die Geschichte der beiden Krähen wurde nun von Sabine Wilharm neu illustriert und das ist ihr ganz wunderbar gelungen. Mit ausdrucksvollen Figuren, witzigen Details und warmen freundlichen Farben sind die Illustrationen der Hingucker schlechthin und man entdeckt immer noch etwas Neues.

Die Fabel über Mut und List bringt so einige wichtige Botschaften mit sich. Zum Beispiel ist es selten gut, in seiner Entrüstung unüberlegt zu handeln. Nachdenken und ein guter Plan führt oft besser zum Ziel. Also einfach dreimal tief durchatmen und sich erstmal beruhigen, bevor man zurückschlägt. Und auch die Schlange hat gelernt das Gier und Diebstahl langfristig nicht ungestraft bleiben.