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Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein Vorlesespaß für die ganze Familie

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
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Die Oma hat das Internet kaputt gemacht! Auf der ganzen Welt! Wirklich! Während Tiffany, die gerade Kindergartenferien hat, sich Vorwürfe macht, dass sie nicht gut genug auf die Oma aufgepasst hat, können ...

Die Oma hat das Internet kaputt gemacht! Auf der ganzen Welt! Wirklich! Während Tiffany, die gerade Kindergartenferien hat, sich Vorwürfe macht, dass sie nicht gut genug auf die Oma aufgepasst hat, können ihre älteren Geschwister Max und Luisa nicht glauben, dass das wirklich geht. Aber in Opas Kofferradio kommt in den Nachrichten, dass das Internet weltweit ausgefallen wäre. Und nun? Was macht man ohne Internet. Erstmal Pizza essen, denn die App des Pizzajungen geht auch nicht mehr und er hat keine Ahnung, wohin er die Pizzen liefern soll. Und dann machen sie lauter verrückte Sachen bis der Techniker vor der Tür steht und meint, dass die Ursache für den Internetausfall in ihrer Wohnung liegen würde. Stimmt ja auch, die Oma war's! Aber nur aus Versehen!

Als ich das Buch vorgelesen habe, wurde mir wieder mal so richtig bewusst, wie abhängig wir mittlerweile vom weltweiten Netz sind. Nicht nur Opa kann seine Lieblingssendung nicht mehr schauen, Max keine Nachrichten mit Freunden austauschen, sondern auch Mama und Papa kommen früher von Arbeit nach Hause. Denn ohne Netz geht nichts! Das Buch macht aufmerksam, allerdings ohne den erhobenen Zeigefinger. Das finde ich auch wichtig. Das Internet und seine Möglichkeiten ist einfach Teil unseres Alltags mit all seinen Vor- und Nachteilen. Aber auch ohne Internet kann man eine schöne, vor allem gemeinsame Zeit verbringen.

Ganz toll finde ich die Stelle, wo Max seiner kleinen Schwester Tiffany erklärt, was eigentlich das Internet ist. Er vergleicht das Internet mit seiner Pinnwand im Zimmer, wo alles Mögliche angeheftet wird. Im Internet machen das ganz viele Leute. Die Erklärung ist dann noch etwas länger, aber sehr bildhaft und kindgerecht.

Dieses Kinderbuch ab 6 Jahren ist ein (Vor-)Lesespaß für die ganze Familie. Durch das unterschiedliche Alter der Kinder, die Eltern und Großeltern findet hier jeder seine Identifikationsfiguren und Komiker Marc-Uwe Kling, der vor allem durch seine Känguru-Chroniken bekannt wurde, schreibt wie immer sehr lustig.

Das Buch ist von Astrid Henn sehr humorvoll illustriert. Jede Doppelseite ist mit farbigen Bildern ausgestattet. Durch die vielen Bilder, große Schrift und kurze Kapitel ist das Buch perfekt für fortgeschrittene Leseanfänger aber auch als Vorlesebuch geeignet.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Bilderbuchschatz voller Weisheit für Gross und Klein

Pardon Bonbons
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Herr Hoi eröffnet einen Süßigkeitenladen und nennt ihn Pardon Bonbons. Neben der Kasse hat er für seine Kunden einen Teller mit selbstkreierten Bonbons, die er nach seinen Laden Pardon Bonbons benannt ...

Herr Hoi eröffnet einen Süßigkeitenladen und nennt ihn Pardon Bonbons. Neben der Kasse hat er für seine Kunden einen Teller mit selbstkreierten Bonbons, die er nach seinen Laden Pardon Bonbons benannt hat. Obwohl einige Kunden meinen, dass Herr Hoi die Kinder zu sehr verwöhnen würde, gibt er gerne jedem Kind von den Bonbons. Eines Tages kommen drei Jungs und ein Mädchen in den Laden. Das Mädchen sucht seinen Vater, er sei groß und hatte eine Tigerfelljacke an. Leider konnte Herr Hoi nicht weiterhelfen, aber zum Trost gab es für die Kinder Pardon Bonbons. Am nächsten Tag kamen die Kinder wieder. Diesmal waren sie auf der Suche nach einem Elefanten aus Schokolade. Leider hatte er Herr Hoi einen solchen Elefanten nicht in seinem Sortiment und bot aber den Kindern von den Pardon Bonbons an. Und so ging es noch 2 Tage weiter.

Der Sohn von Herrn Hoi machte seinem Vater Vorhaltungen, ob er denn nicht bemerken würde, dass die Jungs Süßigkeiten klauen, während er mit dem Mädchen redete. Aber Herr Hoi blieb ruhig und freundlich. Am vierten Tag bat er die Kinder doch ein paar mehr Pardon Bonbons zu nehmen, denn wenige scheinen ja bei ihnen nicht zu helfen. Das Mädchen erkundigte sich erschrocken, was die Bonbons denn bewirken sollten. Als sie die Antwort von Herrn Hoi hörte, lies sie die Bonbons fallen und kehrte nie wieder zurück. Viele Jahre später, Herr Hoi war schon sehr alt, bekam er dann doch einen geheimnisvollen Brief, der ihn sehr erfreute.

Man muss diesen liebenswerten Herrn Hoi aber auch in sein Herz schließen. In dem Buch steckt auch sehr viel mehr als eine schöne Geschichte. Es ist so viel Weisheit darin enthalten. Dies ist nicht nur ein schönes Buch für Kinder, sondern für alle Altersstufen mit der Botschaft, immer an das Gute im Menschen zu glauben. Denn es ist nie zu spät sich zu entschuldigen und wenn es nur mit einem einzigen Wort ist: Pardon!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Buch für kleine und große Tierliebhaber

Alle in den Garten!
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Ernesto wohnte zusammen mit seinem Hund Bertram in einem kleinen Haus am Stadtrand. Er hatte einen riesigen Garten und dort wuchs auch jede Menge Obst und Gemüse. Er hegte und pflegte seinen Garten, aber ...

Ernesto wohnte zusammen mit seinem Hund Bertram in einem kleinen Haus am Stadtrand. Er hatte einen riesigen Garten und dort wuchs auch jede Menge Obst und Gemüse. Er hegte und pflegte seinen Garten, aber in der Nacht kam tierischer Besuch und tat sich an der Ernte gütlich. Eines nachts erwischte Ernesto die Tiere und verjagte sie. Er genoss die Ruhe und die reiche Ernte. Aber Bertram wurde traurig und selbst Ernesto war es zu ruhig ohne die Tiere im Garten. Die Ernte fiel so reichhaltig aus, dass er gar nicht alles verbrauchen konnte. Also fasste er einen Plan und legte los.

Was er machte und ob er die Tiere wieder in den Garten locken konnte, erzählt Emma Lidia Squillari in ihrem neuen Bilderbuch "Alle in den Garten!" für Kinder ab 3 Jahren.

Das Bilderbuch war für mich ein Überraschungshit in unserem Kinderzimmer. Mein kleiner Räuber liebt Tiere, aber ich war mir nicht ganz sicher, ob er auch diese Geschichte und den eher nostalgisch anmutenden Illustrationsstil lieben würde. Das Ende vom Lied war, dass ich das Buch gleich dreimal hintereinander vorlesen durfte und es in den letzten Monaten Dauergast in der abendlichen Vorleseauswahl ist. Und auch ich muss sagen, dass neben der schönen Geschichte auch die Bilder einfach wundervoll sind. Die vielen Details laden während des Lesens immer wieder zum Entdecken ein und haben teilweise schon Wimmelbuch-Charakter. Ernesto und die Tiere sind recht realistisch gezeichnet und ich finde es faszinierend wie die Autorin ihren Figuren soviel Ausdruck verliehen hat.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte für Garten- und Tierliebhaber mit ganz zauberhaften Illustrationen. Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Buch, an dem man lange Freude hat!

Am Biberteich
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Eine Bekassine fliegt über Wiesen und Felder. Sie ist hungrig und hält Ausschau nach einem passenden Platz zum Landen. Da entdeckt sie einen Teich. Ein Biber hat das Wasser angestaut. Sie landet und beginnt ...

Eine Bekassine fliegt über Wiesen und Felder. Sie ist hungrig und hält Ausschau nach einem passenden Platz zum Landen. Da entdeckt sie einen Teich. Ein Biber hat das Wasser angestaut. Sie landet und beginnt nach Essen zu suchen und wir können uns in Ruhe umsehen und den Biber kennenlernen.

Bereits auf dem Vorsatzpapier erfahren wir einiges über die Anatomie des Bibers. Im Laufe des Buchs begleiten wir den Biber und seine Familien durch das ganze Jahr und erfahren, wie er ein Biotop verändert und so neuen Lebensraum für andere Tiere schafft. So lernen wir nicht nur den Biber kennen, sondern erfahren auch einiges über die Mitbewohner und Pflanzen in seiner Umgebung. Durch die realitätsnahen Illustrationen können wir die Pflanzen und Tiere dann auch in der Natur wiedererkennen.

Das Buch verschweigt auch nicht, dass es nicht nur Biberfreunde gibt. So wird auch erzählt, wie der Biber z.B. Bauern schadet und daher nicht so gern gesehen wird. Auf einer Doppelseite stellen sich jede Menge Leute vor und berichten von ihrem Verhältnis zum Biber. Das lädt zum Diskutieren und Nachdenken ein.

Wusstet ihr, dass der Biber einmal fast ausgerottet wurde? Er wurde für sein Fell, aber auch zum Herstellen von Medizin getötet. Zum Glück gab es Biberfreunde, die sich für den Erhalt der Tierart eingesetzt hat.

Mein kleiner Räuber (gerade 5 geworden) war fasziniert von den Buch. Es beinhaltet sehr viele Informationen, aber hat insgesamt die richtige Länge zum Vorlesen. So verliert man den kleinen Zuhörer nicht und kann jedes Mal neue Details entdecken. Ein Buch, an dem man lange Freude hat!

Veröffentlicht am 16.06.2018

Rocio Bonilla ist ein Name, den man sich merken sollte

Welche Farbe hat ein Kuss?
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Es ist mir ja ein Spaß, meine Zuhörer vor dem Lesen zu fragen, in welcher Farbe sie einen Kuss malen würden. In den meisten Fällen bekomme ich die Antwort "rot". Ist auch irgendwie naheliegend. Lippen, ...

Es ist mir ja ein Spaß, meine Zuhörer vor dem Lesen zu fragen, in welcher Farbe sie einen Kuss malen würden. In den meisten Fällen bekomme ich die Antwort "rot". Ist auch irgendwie naheliegend. Lippen, die küssen, sind rot. Küsse drücken Liebe aus und Liebe wird oft mit roten Herzen dargestellt. Daher ist „rot“ auch Mias erste Eingebung. Aber dann fällt ihr ein, dass Menschen auch vor Wut rot werden und wütende Küsse gehen gar nicht. Also überlegt Mia weiter. Für jede Farbe findet sie ein Für und ein Wider. Verzweifelt fragt sie ihre Mama und findet eine Antwort.

Die Idee für dieses Bilderbuch gefällt mir ausnehmend gut. Und auch die Umsetzung ist ein echter Hingucker. In weichen, aber bunten Aquarellen kommt das Bilderbuch von Rocio Bonilla daher. Beim Text hat sie sich zurückgehalten, was sehr gut zum Charakter der Geschichte, wo es um malen und Bilder geht, passt. So wird die Geschichte vor allem durch die Bilder erzählt, was die Kinder zum Erzählen und Mitüberlegen anregt. Es ist auch lustig und erzählt stets mit einem Augenzwinkern.

Fazit

Ein ganz zauberhaftes Buch, dass zum Nachdenken, Erzählen, Diskutieren und auch Malen anregt, gespickt mit viel Humor. Wir sind schon gespannt, was Rocio Bonilla noch für schöne Bücher schreiben und malen wird.