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Veröffentlicht am 18.07.2018

Manchmal muss es eben High Fantasy sein

Die Prophezeiung des magischen Steins
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Die Prophezeiung des magischen Steins von Stephan M. Rother, erschienen im Thienemann Verlag am 17. Juli 2018

Dafydd, ein Waisenjunge von Dienern am Hofe wächst mit der Kronprinzessin Livia auf. Leider ...

Die Prophezeiung des magischen Steins von Stephan M. Rother, erschienen im Thienemann Verlag am 17. Juli 2018

Dafydd, ein Waisenjunge von Dienern am Hofe wächst mit der Kronprinzessin Livia auf. Leider ist es bis dahin üblich den Thron in der männlichen Linie weiter zu geben. So plant Livias Vater sie mit einem Cousin zu verheiraten um zu verhindern, dass es um die Thronfolge gekämpft wird. So schickt er Dafydd mit seinem Lehrmeister dem Barden Palatin los um Gerüchten von Unruhen nach zu gehen. Das Dafydd dann auf dieser Reise von der Magie des singenden Steins erreicht wird und Träger dieses Meisterwerks wird lässt ihn doch noch hoffen in der Gunst um Prinzessin Livia zu steigen. Der Stein wurde über Jahrhunderte von der ziemlich durchgeknallten Zauberin Morgat bewacht und die klebt sich nun auch noch an die Reisetruppe um Dafydd zu helfen sich mit dem Stein zu verbinden. Um dann richtig Schwung in den Laden zu bringen wird die Anstandsdame von Livia entführt da jemand sie für die Prinzessin hält. Eine gefährliche Reise beginnt die Dafydd und seine Gefährten unglaubliche Geschichten und große Gefahren durchleben lässt.

Diesmal ist es High Fantasy was uns Autor Stephan M. Rother schenkt. Seine Geschichte um die Prinzessin und ihren Spielgefährten, um mächtige Trolle, tote Elben und vergessene Versprechen ist für alle die im Herzen jung geblieben sind und gerne auch bei High Fantasy lachen. Mit der ganz bestimmt nicht langweiligen Morgat, und einem verfressenem Gnom geht immer was ab. Flüssig geschrieben mit einem durchdachten Plot zieht uns die Geschichte in eine fremde, magische Welt voller sympathischer Kämpfer und fiesen Bösewichten. Ein guter Einstieg auch für Leute, die bisher vor fremden Welten, die mit hässlichen Monstern und schönen Prinzessinnen gefüllt sind zurückgeschreckt sind. Klare Lesempfehlung.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Unterhaltsame Geschichten die zum Nachdenken auffordern

Die letzte Fahrt der Enora Time
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Die letzte Fahrt der Enora Time von Andreas Gruber, erschienen im Luzifer Verlag am 15.06.2018
Es handelt sich um elf utopische Geschichten von gruselig, über Dystopie, Space Opera bis hin zum klassischen ...

Die letzte Fahrt der Enora Time von Andreas Gruber, erschienen im Luzifer Verlag am 15.06.2018
Es handelt sich um elf utopische Geschichten von gruselig, über Dystopie, Space Opera bis hin zum klassischen Science Fiction. Es ist der 6. Erzählband des Autors.

In mehreren knackig kurzen Geschichten erleben wir die Protagonisten wo die die Zukünftigen Problemzonen der heutigen Entwicklung in Gentechnik, Computertechnologie und Künstlicher Intelligenz weitergesponnen werden. Eine Lösung will uns der Autor nicht dazu geben, aber einen Anstoß zum Nachdenken. Es wäre kein echter Gruber Band, wenn nicht sich nicht etwas Wiener Schmäh durch die Geschichten hindurchziehen würde. In launigen Vorworten erzählt uns der Autor etwas über die Geschichten, über sich und über ganz viel Musik. Seinen Musikgeschmack teile ich nicht, aber seine Kurzgeschichten unterhalten mich immer wieder gut. Einigen Geschichten merkt man an, dass sie schon vor längerer Zeit geschrieben wurden, was aber nichts an der Aktualität der Geschichten ändert.

Andere Geschichten wirken zeitlos und ich bin ganz überrascht gewesen, wie gut sich eine Liebesgeschichte in diesen bunten Strauß der Kurzgeschichten einfügt. Die Titelgeschichte, die dann auch etwas länger ist, ist für jeden SF Fan etwas besonders Feines. Ich hoffe, dass der Autor mal ein ganzes Buch mit so einer Geschichte füllen wird. Klare Leseempfehlung für Leute mit Kurzgeschichtenerfahrung.

Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein ruhiges Buch zum nachdenken und einhalten im Tagesfluss

Das Feld
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Das Feld von Robert Seethaler, erschienen im Hanser Berlin Verlag am 4. Juni 2018.

Das Feld ist ein Gräberfeld in einem erfundenen Ort und wir erfahren von den Toten aus ihrem Leben, manchmal auch wie ...

Das Feld von Robert Seethaler, erschienen im Hanser Berlin Verlag am 4. Juni 2018.

Das Feld ist ein Gräberfeld in einem erfundenen Ort und wir erfahren von den Toten aus ihrem Leben, manchmal auch wie sie gestorben sind. Es sind miteinander verwobene Geschichten da die Toten sich im Leben zum Teil gekannt haben da sie in einer Kleinstadt gelebt haben. Es entsteht sozusagen ein Portrait der Stadt wie die einzelnen Personen sie erlebt haben.

Der Autor schickt uns in vielen kurzen Kapiteln auf die Suche danach was das Leben ist, was es ausmacht und was für Ereignisse wichtig sein können. Wie schon in „ein ganzes Leben“ ist es die Ruhe und die Gelassenheit, die dieses Buch ausmachen und auszeichnen. Die Geschichte entblättert sich langsam und Leben entsteht durch die Schnittpunkte, die die Stimmen miteinander haben. So erfahren wir manche Geschichte erst wirklich in der Summe der einzelnen Gedanken. Seethaler wertet nicht. Fast alle scheinen aus dem Grab zufrieden mit dem gewesen zu sein was sie gelebt haben, wenn nicht wird es einfach in der Erinnerung aufgehübscht. Viele der Personen wirken in den Gedanken über ihr gelebtes Leben weiser als sie zu Lebzeiten gewesen sind.

Es ist ein ruhiges Buch, ohne erkennbaren Höhepunkt in sanften Worten, manchmal schon poetisch erzählt. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Spannender kann Geschichte gar nicht werden

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus
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Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus von Andreas Suchanek, erschienen im Greenlight Press Verlag am 13. Juni 2018.

Beim Aufräumen wird in Iria Kon ein Mentiglobus ...

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus von Andreas Suchanek, erschienen im Greenlight Press Verlag am 13. Juni 2018.

Beim Aufräumen wird in Iria Kon ein Mentiglobus mit Erinnerungen von Johanna und Leonardo gefunden. Schnell steht fest, dass es Erinnerungen sind, die von den Beiden sind, die sie aber selbst nicht mehr haben. Ein Abenteuer in einer früheren Zeit beginnt und wir dürfen dabei sein.

Das erste Spin-Off zur Serie als Verbindungsglied zwischen der ersten und zweiten Staffel ist sehr gut gelungen. Im Laufe des Buchs tauchen wir ein in fremde aber auch bekannte Schauplätze und erleben private Momente zwischen Leonardo und Johanna und die Geburtsstunde ihrer Unsterblichkeit.

Man sollte diesen Band wirklich erst dann lesen, wenn man die erste Staffel gelesen hat. Vorher fehlt einem teilweise der Hintergrund und außerdem würde man fürchterlich gespoilert was die erste Staffel betrifft.
Dem Autor ist wieder ein unglaublich spannendes Buch gelungen, und natürlich der dazu gehörende Cliffhanger, obwohl wir ja wissen, dass die Hauptprotagonisten überlebt haben müssen. Aber wir lernen so viel über die Zeit vor dem Wall, dass ich jetzt ganz zerrissen bin, ob ich lieber sofort mit einer zweiten Staffel, oder doch lieber mit einem weiteren Werk aus der Feder der Archivarin weiterlesen würde. Jammern auf ganz hohem Niveau. Klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Gute Unterhaltung die mich gefesselt hat

Zu nah
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Zu nah: Thriller von Olivia Kiernan, erschienen im HarperCollins Verlag am 3. April 2018.

Frankie Sheehan wird zu einem Selbstmord gerufen. Eleanor Costello hängt tot in ihrem Schlafzimmer. Kein Abschiedsbrief. ...

Zu nah: Thriller von Olivia Kiernan, erschienen im HarperCollins Verlag am 3. April 2018.

Frankie Sheehan wird zu einem Selbstmord gerufen. Eleanor Costello hängt tot in ihrem Schlafzimmer. Kein Abschiedsbrief. Frankie, gerade zurück von längerer Abwesenheit durch eine Verletzung die sie sich bei ihrem letzten Fall zugezogen hat, findet schnell raus, dass der Fall ein Upgrade braucht. Von Selbstmord zu Mord.

Olivia Kiernan hat einen Thriller geschrieben, der kein lockerer Spaziergang ist. Klar, die Einzelheiten wie beschädigte Ermittlerin, Zeitdruck, verschwundener Ehemann des Mordopfers klingen etwas banal und oft gehört. Sexspielchen und Dark Net sind zurzeit auch gerne bemühte. Trotzdem hat mich dieser flüssig geschriebene Thriller nach Anfangsschwierigkeiten ganz und gar gepackt. Die Protagonistin Frankie bekommt erst nach vielen Seiten einen Namen und nach und nach auch eine Geschichte und wird einem sympathisch ohne sich auf zu drängen oder Mitleid ein zu fordern was bei vielen „beschädigten“ Ermittlern ja der Fall ist.

Der Leser ist mit der Ermittlung auf Augenhöhe. Wenn man genau hinsieht ist man als Leser sogar einen Schritt im Voraus, aber dafür lesen wir ja doch alle zu flüchtig. Es gibt auf jeden Fall viele neue Wendungen und das Beiwerk gibt der Ermittlerin das notwendige Fleisch am Charakter um mehr von ihr lesen zu wollen. Klare Kaufempfehlung.