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Philomena

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2018

Das Beste kommt zum Schluss

Wynne Shane Trilogie
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Emily fühlt sich von Gabriel verraten und macht sich allein auf den Weg nach Irland, um Emilias Vergangenheit auf die Spur zu gehen. Sie hat jedoch die Rechnung ohne die Ursprünglichen gemacht, die immer ...

Emily fühlt sich von Gabriel verraten und macht sich allein auf den Weg nach Irland, um Emilias Vergangenheit auf die Spur zu gehen. Sie hat jedoch die Rechnung ohne die Ursprünglichen gemacht, die immer noch die Weltherrschaft an sich reißen und den Gestaltenwandler an die Macht verhelfen möchten.

Dieser Teil hat mir von dieser Reihe am besten gefallen. Auch wenn es in den vorherigen Bänden schon immer um viel ging, war die Stimmung in diesem noch etwas düsterer. Irland als Schauplatz hat diese Atmosphäre unterstützt und verstärkt. Zudem habe ich bei Emily eine Entwicklung gesehen. Sie begibt sich zwar hin und wieder noch in Situationen, denen sie mit einem überlegterem Verhalten aus dem Weg gehen könnte, aber sie trotzdem misstrauischer und etwas vorsichtiger geworden.

Neben bekannten Personen werden auch neue Nebencharaktere eingeführt, die in diesem Buch besonders Spaß machen und die Geschichte bereichern, sodass trotz aller Düsternis ein paar humorvolle Szenen nicht fehlen. Emilias Geschichte hat auch ihr Ende gefunden und alle Lücken, die noch offen waren, wurden geschlossen.

Die Spannung wurde kontinuierlich gut gehalten und es gab einige interessante und überraschende Wendungen. Am Schluss merkt man, dass die gesamte Trilogie sehr gut durchdacht war und dadurch die offenen Fragen auch zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Trotzdem haben sich die Autorinnen mit dem Ausgang der Geschichte die Möglichkeit offen gehalten, eine weitere Fortsetzung anzufügen.

Ein würdiger (vorläufiger) Abschluss der Reihe, der die anderen Bände übertrifft.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Magisches Abenteuer

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
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Zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester zieht Arlo Finch in das kleine Städtchen Pine Mountain. Irgendwas scheint jedoch mit dem Bergdorf und den Wäldern herum nicht zu stimmen. Arlo begegnet merkwürdigen ...

Zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester zieht Arlo Finch in das kleine Städtchen Pine Mountain. Irgendwas scheint jedoch mit dem Bergdorf und den Wäldern herum nicht zu stimmen. Arlo begegnet merkwürdigen Tieren und einem Mädchen, das nur er sehen kann. Als er den Rangern beitritt, findet er in Indra und Henry Wu schnell gute Freunde, die ihm bei der Aufklärung der Vorgänge helfen.

Ich gehe bei Bewertungen nicht oft auf die Gestaltung der Bücher ein, aber vor allem Kinderbücher bilden da eine Ausnahme – und dieses besonders. Nicht nur das Cover ist toll gemacht, mit kleineren Elementen, die erst auf den zweiten Blick auffallen. Auch im Inneren tauchen immer wieder die schönen Zeichnungen auf und ergänzen die Geschichte hervorragend. Der Zeichenstil passt einfach gut zur Atmosphäre des Buches.

Der Autor schreibt mit viel Detail ohne, dass es zu überladen wirkt und man kann sich die Umgebung und Landschaften immer gut vorstellen. Auch wenn die Geschichte eher gemächlich anfängt, werden immer wieder magische Elemente mit eingebaut und wecken so die Neugier und Spannung.

Ein großer Aspekt im Buch sind die Ranger. Es werden viele Informationen dazu gegeben und obwohl ich mich für dieses Thema nicht sonderlich interessiere, fand ich es dennoch interessant zu lesen und bietet eine gute Grundlage für Arlos Abenteuer.

Ab Mitte des Buches kommt auch richtig Spannung auf und die Magie ist jetzt wirklich greifbar zu spüren. Schön finde ich auch, dass Freundschaft, Zusammenhalt und Teamwork ein wichtiger Bestandteil der Geschichte sind. Der große Showdown – wenn man es so nennen möchte – war vielleicht etwas zu einfach gelöst, aber da es sich um ein Kinderbuch handelt, fand ich es dennoch gut gelöst.

Ein magisches Abenteuer für Groß und Klein mit einer tollen Gestaltung.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Realitätsnah

Alles so leicht
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Stevie hat einen Plan. Sie möchte aus ihrem Leben und ihrem Körper ausbrechen und daher in genau 27 Tagen von dieser Welt verschwinden. Doch ihr Vater steckt sie kurzerhand in ein Therapiezentrum, in dem ...

Stevie hat einen Plan. Sie möchte aus ihrem Leben und ihrem Körper ausbrechen und daher in genau 27 Tagen von dieser Welt verschwinden. Doch ihr Vater steckt sie kurzerhand in ein Therapiezentrum, in dem sie mit einer Seelenklempnerin an ihren Problemen arbeiten soll. Doch Stevie will sich von nichts und niemanden helfen lassen. Nichts ist ihr wichtiger als zu sterben. Wird sie von ihrem Vorhaben ablassen können?

Ein schwieriges Thema, bei dem man so viel falsch machen kann. Doch Meg Haston hat es geschafft, ein einfühlsames und berührendes Buch darüber zu schreiben, dass einem die Thematik auf eine angemessene Weise näher bringt.

Stevie ist mit ihrer eigenwilligen Art nicht unbedingt ein typischer Hauptcharakter, den man sofort gern hat. Aber auf dadurch wirkt die Geschichte und ihre Person erst richtig real und authentisch. Ihr Verhalten und ihre Handlungen werden plausibel und nachvollziehbar beschrieben. Auch ihre Charakterentwicklung und ihre Gedanken verändern sich auf eine sehr realistische Weise.

Allein mit dem Schreibstil hatte ich manchmal meine Probleme. Er konnte mich nicht so ganz gefangen nehmen und in Stevies Welt ziehen, aber ihre Geschichte war trotzdem sehr einnehmend. Die Erzählperspektive dagegen war perfekt gewählt. In der Ich-Form konnte man direkt an Stevies Gedanken und Gefühlen teilhaben.

Man merkt in diesem Buch sehr gut, dass die Autorin selber einmal mit einer Essstörung zu kämpfen hatte. Nur wer schon persönlich mit diesem Thema konfrontiert war, kann die Handlungen von diesen Personen nachvollziehen und verstehen.

Ich bin wirklich begeistert von dem Buch und wie realitätsnah Stevies Geschichte erzählt wird.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Fantasy vom Feinstem

Das eherne Buch
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Jaarn lebt in einer Welt, die vom Krieg und dem Leid der Menschen beherrscht wird. Von seinem gerade verstorbenen Vater bekommt er eine schier unmögliche Aufgabe auferlegt. Mit Hilfe eines Schwertes, das ...

Jaarn lebt in einer Welt, die vom Krieg und dem Leid der Menschen beherrscht wird. Von seinem gerade verstorbenen Vater bekommt er eine schier unmögliche Aufgabe auferlegt. Mit Hilfe eines Schwertes, das den Namen 'Das Eherne Buch' trägt, soll er dem zerrissenen Reich Frieden bringen. Doch allein wird er diese Reise kaum antreten können.

Ein wunderbarer Schreibstil, der etwas anspruchsvoller ist. Manchmal sind die Sätze vielleicht ein bisschen zu verschachtelt und verstrickt, so dass man manche ein zweites Mal lesen muss, um den ganzen Sinn darin erfassen zu können. Ansonsten ist es wunderbar zu lesen.

Der Autor schafft eine kleine, neue (Fantasy-)Welt, in der Jaarn zusammen mit seinen Begleitern den Frieden über das Reich bringen möchte. Sehr anschaulich werden die Szenerien, Landschaften und Personen beschrieben. Alles scheint geradezu greifbar zu sein und ich hatte immer die passenden Bilder vor Augen.

Das Buch handelt von einem großen Abenteuer, dem aber nur ein paar Fantasy-Elemente beigefügt wurden. High-Fantasy-Liebhaber werden daher vielleicht eher enttäuscht sein, da es keine magischen oder mythischen Wesen gibt, sondern nur das sagenumwobene 'Eherne Buch'. Die Geschichte um dieses Schwert ist dafür aber umso spannender und mitreißender, dass es alles andere wieder wett macht.

Anfangs ist es schwierig die einzelnen Charaktere auseinander zu halten. Es treten im Laufe des Buches immer mehr auf und ihre eigentümlichen Namen erleichtern es nicht unbedingt. Dafür hat jede Person ihre eigene Geschichte und ihre ganz eigene besondere Vergangenheit, die sich manchmal auch kreuzt.

Es gibt nicht wirklich einen Hauptprotagonisten. Neben Jaarn gibt es noch so viele andere liebevoll gestaltete Personen, die einen faszinieren und berühren können. Jaarn wird auch nicht als der große Held dargestellt und nimmt auch nicht eine ganz so große Rolle ein, wie man vielleicht zu Beginn vermuten möchte. In dieser Geschichte sind irgendwie alle Helden - auf ihre ganz eigene und persönliche Weise.

Der Autor schließt das Buch mit einem gut abgerundeten und glaubwürdigen Ende, das ein wenig zu schnell kommt. Es vermittelt eine wunderbare Nachricht an den Leser und erzählt eine traurige, aber nicht minder wichtige Wahrheit.

Lange hat mich kein Buch mehr so begeistert und bin daher umso froher, dass ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Ein wahrer Lesegenuss, nicht nur für Fantasy-Leser.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Manchmal passieren Dinge einfach

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Suzy will nicht akzeptieren, dass ihre Freundin Franny einfach ertrunken ist, obwohl sie eine gute Schwimmerin ist. Sie macht sich auf die Suche nach einer Antwort. Dabei sie aber erkennen, dass es nicht ...

Suzy will nicht akzeptieren, dass ihre Freundin Franny einfach ertrunken ist, obwohl sie eine gute Schwimmerin ist. Sie macht sich auf die Suche nach einer Antwort. Dabei sie aber erkennen, dass es nicht für jedes Problem eine Lösung gibt und nicht für jede Frage eine Antwort.

Suzy ist ein ungewöhnliches 12-jähriges Mädchen. Sie macht sich über Dinge Gedanken und interessiert sich für ganz andere Sachen als Gleichaltrige. Sie sieht die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Man begleitet sie in diesem Buch auf dem ersten Stück Weg zum Erwachsenwerden und der Erkenntnis, dass es nicht auf alles eine Antwort gibt.

Der Schreibstil ist schon etwas anspruchsvoller mit einigen Fachbegriffen und auch inhaltlich hat die Geschichte viel zu bieten. Es ist eher für ältere Jugendliche und Erwachsene geschrieben. Für jüngere Leser wir das Thema vielleicht nicht so verständlich verpackt, da vieles auch zwischen den Zeilen steht.

Die Geschichte wird vollständig aus Suzys Sicht erzählt, dabei gibt es aber immer wieder Rückblenden zu der Zeit bevor Franny starb. Dadurch erfährt gut, warum Suzy ihren Tod nicht so einfach hinnehmen möchte und dafür sogar ans andere Ende der Welt reisen würde.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben. Das Tempo ist eher gediegen, aber trotzdem macht es Spaß zu lesen. Es ist trotz des Themas nicht bedrückend, sondern wird durch Suzys Charakter aufgelockert. Auch die Nebencharaktere sind mir ans Herz gewachsen und ich hätte gerne mehr von allen gelesen. Immer wieder bekommt man auch zusätzliche Informationen über Quallen, die wirklich faszinierende Wesen sind.

Ein tolles Buch, das den Umgang mit einem Verlust einfühlsam behandelt und mit einer sympathischen Protagonistin besticht.