Nach „Save Me“ und „Save You” legt Mona Kasten mit „Save Us“ den von Vielen heiß ersehnten Abschluss der Maxton-Hall Trilogie nach und lässt Herzen schmerzen über die Tatsache, dass damit die gemeinsame Reise des Lesers und der Figuren zu Ende geht. Geschafft, die großen Erwartungen damit zu erfüllen, hat sie meines Erachtens nach nicht.
Inhalt
Nachdem Ruby angeblich wegen James von Maxton-Hall suspendiert wird, setzt dieser alles daran die Sache zu klären und zurecht zu biegen. Während ihr Platz an dem College mühsam zurück erkämpft wird, krieselt es außerdem gewaltig in der Familie Beaufort. James hat nämlich für seine Zukunft ganz andere Pläne als sein Vater ihm vorgibt und so muss er sich Hände und Füße ringend darum kümmern, seine eigenen Ziele verfolgen zu können. Und dann ist da ja auch noch Lydias Schwangerschaft und auch Ember verhält sich seltsam, es passiert also reichlich viel im Maxton-Hall-Universum.
Handlung
Vorne weg ist ein dicker Pluspunkt, dass die ganze Foto-Geschichte schnell aufgelöst wird und nicht ähnlich dem zweiten Buch einen langwierigen Prozess der Trauer und des Misstrauens auf Seiten Rubys mit sich bringt. Sie hört sich seine Erklärungen an, so wie es sich so manch ein Leser verzweifelt in solchen Situationen von den Figuren wünscht. Leider fühlt sich das Ende etwas gehetzt an beziehungsweise meint man schon, dass alles gut wird und dann kommt auf den letzten Seiten nochmal ein gravierender Plotpoint, der relativ schnell abgehandelt wird. Dafür ist das letzte Kapitel dann aber eine süße Abrundung, die dafür gesorgt hat, dass ich das Buch mit einem warmen Gefühl weggelegt habe, nicht zuletzt, weil es auch perfekt das erste Kapitel des ersten Buches aufgreift. Spannungsmäßig fehlt dem Buch das für die anderen Bücher typische Fesselungsvermögen, das mich bis tief in die Nacht hat lesen lassen. Nicht zu vergessen ist die teilweise leider vorhandene Vorhersehbarkeit und mir kam das Buch sehr realitätsfern vor. Das liegt daran, dass mit jedem Buch, die Handlung und die Charaktere immer dramatischer und theatralischer wurden, was mich zu meinem nächsten Punkt bringt:
Figuren
Ein fettes Minus ist bei mir, wie überladen dramatisch und theatralisch der dritte Band auf einmal wurde und das nicht nur handlungstechnisch. Ruby verliert im Laufe der Reihe ihre toughe Art ein wenig, die ich zu anfangs so vergöttert habe. Die dramatischen und schwülstigen Liebesbekundungen fand ich auch teilweise zu dick aufgetragen. Es ist schon verdächtig, wie alle Figuren scheinbar unsterblich verliebt sind, aber das ist durchaus auch Geschmackssache. So manch einer mag das ja. Trotzdem sind alle Figuren herrlich schlagfertig, was mich das ein oder andere Mal sehr zum Schmunzeln gebracht hat.
Aufbau des Buches
Hier noch kurz meine Kritik an den vielen Perspektiven. Dadurch, dass anfangs nur Ruby und James Kapitel aus ihrer Sicht bekommen haben und es ja auch vorrangig um die beiden gehen sollte, hatte ich das Gefühl, dass die nachträglich hinzugefügten Perspektiven eine zufällige Idee waren, die Seiten füllen kann und in diesem Falle aber dadurch von der Haupthandlung abgelenkt hat. Trotzdem war es schön auch etwas aus der Sicht anderer interessanter Figuren zu lesen, nur hätte ich das nicht zwingend benötigt.
Schreibstil
Bis auf ein paar wiederholte Worte, wie zum Beispiel zwei „abgesehen“ in zwei Zeilen und die sehr vielen funkelnden, flackernden, aufblitzenden und glitzernden Augen, die dem Glanz des Schreibstils ein paar Dellen verleihen, ist der Schreibstil angenehm zu lesen und führt einen gut durch die Handlung.
Cover
Eins A. Mehr gibt es nicht zu sagen. Die schönen Goldtöne in meinem Regal stehen zu sehen, wird mich jedes Mal wieder glücklich machen. Und die Tatsache, dass das „Save“ eingestanzt und das „Us“ hervorsteht wenn man mit den Fingern übers Cover streicht, ist eine super tolle Idee gewesen und verleiht dem Ganzen eine gewisse Raffinesse.
Fazit
Immer noch lesenswert und mit dem letzten Kapitel eine schöne Vollendung des Maxton-Hall-Liebessturms, aber bei weitem nicht so vom Hocker hauend wie das erste Buch.