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Veröffentlicht am 27.01.2019

Ziemlich verrückt und herrlich schräg! Ein witziger Lesespaß für Jung und Alt!

Die Bartfrau
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Die Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover! Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen, ...

Die Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover! Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen, skurrilen und äußerst fantasievollen Geschichte. Da ich so etwas unheimlich gerne lese, hoffte ich sehr, dass mir „Die Bartfrau“ richtig gut gefallen wird.

Man sagt, sie hauste dort, wo der Schrottplatz aufhörte und der Maschendrahtzaun begann. Dort, wo kein Kind hinwollte. Dort wohnt sie: die Frau mit einem Kinn. Und an diesem Kinn sei ein Bart. Von wem die Rede ist? Na, von der Person, die man mit dem gefürchteten Schwarzen Telefon ruft: Die Bartfrau!
Um die Bartfrau kursieren die schaurigsten Gerüchte. Da wäre zum Beispiel die Geschichte mit dem Jungen Jack. Ach Jack, der arme Junge. Was hat die Bartfrau ihm nur Furchtbares angetan?
Kein Wunder, dass die Kinder die Bartfrau fürchten. Auch in Jonathan schlummert stets die große Sorge, dass seine Eltern eines Tages zu dem Schwarzen Telefon greifen werden. Bisher haben sie es nur immer angedroht, aber nie durchgezogen. Eines Tages aber ist es so weit: Jonathan ist ihnen einfach nicht perfekt genug. Ihr Sohn ist eigentlich ein ganz normaler Junge, aber normal reicht ihnen eben nicht. Die Bartfrau muss also her! Was man aber so sagt, stimmt gar nicht. Die Bartfrau ist in Wahrheit ganz anders. Sie erzieht keine schwierigen Kinder, oh nein, ihr Job ist es, sich um schwer erziehbare Eltern zu kümmern. Und ein weiteres Geheimnis der Bartfrau: Sie besitzt magische Fähigkeiten...

Was für ein ungewöhnliches und irgendwie auch...merkwürdiges Buch. Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Die Bartfrau“ herangehen. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist ziemlich schräg und ziemlich verrückt. Ich persönlich würde „Die Bartfrau“ als eine skurrile Mary Poppins Version à la Roald Dahl bezeichnen. Klingt komisch? Nun, das ist das Buch ja irgendwie auch. :D

Ich lese ja leidenschaftlich gerne Bücher mit einem skurrilen Humor. Je abgedrehter, desto besser. Hier muss ich allerdings gestehen, dass selbst mir „Die Bartfrau“ fast schon etwas zu verrückt war. Die Eltern habe ich als sehr überspitzt dargestellt empfunden, allen voran die Mutter unseres Protagonisten Jonathan. Also, die Mutter, im Buch genannt Frau Schreckster, ist schon echt krass drauf. Der Name, Schreckster, wurde hier jedenfalls nicht ohne Grund gewählt. Jonathans Mama kann man wohl als den Schrecken aller Mütter bezeichnen. Der arme Junge tat mir so leid, dass er mit so durchgeknallten Eltern bestraft ist. Herr Schreckster ist ja auch nicht ohne, allerdings ist seine Frau deutlich schlimmer drauf.

Aber von vorne. Das Buch beginnt mit dem Tag der Zeugnisse. Jonathan hat große Angst davor, dass sein Zeugnis nicht gut sein könnte und seine Eltern unzufrieden mit seinen Leistungen sind. Sein Zeugnis ist nicht schlecht, sogar richtig gut, aber Jonathans Eltern regen sich dennoch auf und machen ihren armen Sohn richtig fertig. Sie wollen einen rundum perfekten Jungen haben und keinen durchschnittlichen. Sie nennen Jonathan daher sogar oft nur DAS DURCHSCHNITT. Schlimm, oder?

Da sich Herr und Frau Schreckster nicht mehr zu helfen wissen und sie ihren Sohn unbedingt optimieren wollen, machen sie ihre Drohungen wahr und greifen zum gefürchteten Schwarzen Telefon. So ein Telefon befindet sich in jedem Haushalt in der Stadt Mumpitz und mit diesem kann eine ganz bestimmte Person gerufen werden: Die Bartfrau!

Über die Bartfrau kursieren in Mumpitz die gruseligsten Gerüchte. Diese werden durch Kursivschrift immer besonders hervorgehoben und im Konjunktiv geschrieben: „Man sagte, dass...“. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen. Die Ammenmärchen über die Bartfrau lesen sich richtig witzig und irgendwie auch unheimlich. Da konnte ich es schon verstehen, dass die Kinder in Mumpitz vor dieser geheimnisvollen Frau mit Bart Angst haben.

Zusammen mit Jonathan werden wir schließlich die Bekanntschaft der Bartfrau machen. Und ja, wer hätte das gedacht: Die Bartfrau ist total anders, als immer erzählt wird. Sie ist richtig nett und mag Kinder sehr gerne.
Die Bartfrau wird sich für eine Weile bei den Schrecksters einquartieren und mit ihrem Einzug beginnt eine äußerst turbulente, ziemlich verrückte und sehr magische Zeit, in der Jonathans Eltern so einiges durchzumachen haben.

Allzu viel mehr möchte ich dann auch gar nicht von der Handlung verraten. So werde ich zum Beispiel nicht näher ins Detail darüber gehen, welche Rolle hier eigentlich ein Hamster spielen wird. Hamsterfreunde können sich hier jedenfalls freuen. :)

Ich kann versichern, dass die Story echt verrückt ist. Aber auch witzig. Wenn man auf einen schrägen Humor steht, wird man hier ganz auf seine Kosten kommen. Ich jedenfalls hatte sehr viel Spaß beim Lesen, allerdings hat mich das Verhalten von Frau Schreckster manchmal etwas gestört; sie fand ich teilweise einfach zu durchgeknallt. :D

Ich kann „Die Bartfrau“ auf jeden Fall sehr empfehlen. Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren eignet sich das Buch wunderbar zum Selberlesen. Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig, die Kapitel schön kurz und die Handlung richtig mitreißend.
Hinzu kommen dann noch die vielen tollen Illustrationen von Kai Schüttler. Das ulkige Cover liefert einem ja schon mal einen perfekten Vorgeschmack darauf, was einem im Innenteil des Buches erwarten wird. Mir haben die Illustrationen sehr gut gefallen. Sie sind witzig und geben das Geschehen im Text höchst amüsant wieder.

Sehr schön fand auch ich, dass das Buch neben all dem Witz und dem Humor wichtige und ernste Botschaften enthält. Es geht um Familie, um einen respektvollen Umgang miteinander und um Selbstwertgefühl. Zudem macht diese Geschichte auch nur zu deutlich, dass man Gerüchten nicht immer Glauben schenken sollte, da sie die Wahrheit oft extrem verdrehen.

Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit der Bartfrau geben wird. Mir hat das Buch ein sehr unterhaltsames, kurzweiliges Leseerlebnis beschert und in mir die große Lust auf mehr geweckt.

Fazit: Mich hat die „Die Bartfrau" bestens unterhalten. Das Buch ist witzig, ziemlich verrückt und herrlich schräg; wer auf einen skurrilen Humor steht, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Es steckt allerdings auch etwas Ernsthaftigkeit in der Geschichte und sie enthält wichtige Botschaften. Die fantasievolle Story zusammen mit den lustigen Illustrationen haben mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.12.2018

Perfekt für die Weihnachtszeit und ein großes Muss für alle Petronella Apfelmus-Fans!

Petronella Apfelmus - Mein weihnachtliches Back- und Bastelbuch
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Plätzchen backen und das Haus oder die Wohnung schön weihnachtlich schmücken darf in der Adventszeit auf gar keinen Fall fehlen. Ich kann ja gar nicht früh genug damit anfangen. Ich liebe die Weihnachtszeit. ...

Plätzchen backen und das Haus oder die Wohnung schön weihnachtlich schmücken darf in der Adventszeit auf gar keinen Fall fehlen. Ich kann ja gar nicht früh genug damit anfangen. Ich liebe die Weihnachtszeit. :D
Auch bei Petronella Apfelmus darf das Backen und Basteln in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen. Die Apfelhexe hat in dieser Zeit stets eine Menge zu tun. Das Apfelhaus muss geschmückt werden, vorher muss eifrig die Dekoration dafür gebastelt werden und auch in der Küche wird fleißig gewerkelt, sodass es auch im Haus von Petronella in der Adventszeit wunderbar weihnachtlich duftet.

Sich mit der Apfelhexe gemeinsam auf Weihnachten vorzubereiten und einzustimmen, kann man prima mit diesem schönen Buch hier tun. Lauter tolle Tipps fürs Basteln und viele schöne Weihnachtsrezepte werden hier gegeben und das auf eine sehr einfache Weise, sodass auch junge Kinder alles sehr gut verstehen und umsetzen können. Bei den Rezepten allerdings fehlen manchmal etwas genauere Angaben. Bei denen werden Kinder wohl die Hilfe von erfahrenden, erwachsenen Bäckern benötigen. Ansonsten aber lassen sich die tollen Weihnachtsrezepte sehr leicht nachbacken, sodass es bei einem selbst zu Hause in der Adventszeit genauso lecker und herrlich nach Weihnachten duften wird wie bei Petronella. Ob Zimtsterne, Vanillekipferl, Lebkuchen, Apfelpunsch, Waffeln...kleine Weihnachtsbäcker können sich hier an den wundervollsten Rezepten versuchen.

Und auch Bastler dürfen sich freuen. Ob Anleitungen für Weihnachtsschmuck oder welche für Geschenkideen, wer gerne bastelt, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Eltern können da zusammen mit ihren Kindern die tollsten Dinge anfertigen. Gemütliche Weihnachtsnachmittage zusammen mit der ganzen Familie sind dank Petronellas wundervollen Tipps also gesichert. So wird die lange Wartezeit bis Heiligabend auch garantiert im Nu vergehen und bis dahin wird man jede Menge Spaß mit Backen und Basteln haben.

Mir hat das Petronella Back- und Bastelbuch sehr gut gefallen. Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es meinerseits zwar, wie fehlende Fotos bei den Bastelanleitungen oder die genaueren Angaben bei den Rezepten, aber ich bin dennoch ganz begeistert von diesem schönen Büchlein. Da ich ein riesengroßer Fan der Apfelhexe bin, musste ich das weihnachtliche Back- und Bastelbuch auf jeden Fall bei mir einziehen lassen. Für alle Petronella-Liebhaber ist es in meinen Augen ein großes Muss.

Das Besondere an dem Buch ist, dass es nicht nur Rezepte und Anleitungen enthält, sondern dass wir auch in den Genuss einer kleinen Petronella-Weihnachtsgeschichte kommen. Diese ist in drei Kapitel aufgeteilt und lässt so richtig schön Weihnachtsstimmung aufkommen. Zusammen mit Petronella, Lea und Luis warten wir auf den ersten Schnee, wir backen und basteln und wir hibbeln dem Heiligen Abend ganz ungeduldig entgegen.

Illustriert ist das Buch zauberhaft schön von SaBine Büchner. Nicht nur die kleine Geschichte ist wundervoll bebildert, auch die Rezepte und Bastelanleitungen sind mit vielen süßen Zeichnungen versehen worden. Das Buch ist wirklich toll und sehr liebevoll gestaltet und wunderbar geeignet für die Adventszeit.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Hat mir richtig gut gefallen!

Gefährliche Freundinnen
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Vor etwa zwei Jahren hatte ich Cat Clarkes Jugendroman „Falsche Schwestern“ gelesen, welcher mir richtig gut gefallen hat. Als ich nun in der Vorankündigung des Fischer Verlags entdeckte, dass diesen Herbst ...

Vor etwa zwei Jahren hatte ich Cat Clarkes Jugendroman „Falsche Schwestern“ gelesen, welcher mir richtig gut gefallen hat. Als ich nun in der Vorankündigung des Fischer Verlags entdeckte, dass diesen Herbst ein neues Buch von der Autorin erscheinen wird, war meine Neugier sofort geweckt. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher wanderte „Gefährliche Freundinnen“ schleunigst auf meine Wunschliste.

Um den Tod ihrer Zwillingsschwester besser verarbeiten zu können, beschließt die 17-jährige Harper auf das teure Mädcheninternat Duncraggan Castle zu gehen, welches fernab einer größeren Stadt mitten in Schottlands Wildnis liegt. Mit den drei Mädchen Rowan, Lily und Ama freundet sie sich sehr schnell an und die vier verbindet mit der Zeit eine sehr innige Freundschaft. Obwohl sie sich in der Vierer-Mädels-Clique sehr wohl fühlt, hat Harper erst bei Kirsty das Gefühl, so richtig verstanden zu werden. Kirsty ist neu im Internat und auch sie hat eine Schwester verloren. Harper freundet sich mit ihr an, doch sie spürt, dass Kirsty etwas vor ihr verbirgt. Das Verhalten ihrer neuen Freundin wird immer sonderbarer und mysteriöser. Als Harper schließlich merkt, dass ihre Freundschaft zu den anderen Mädchen zu brechen droht, versucht sie hinter das Geheimnis von Kirsty zu kommen.

Ich kann mich noch recht gut erinnern, dass sich Cat Clarkes Vorläufer „Falsche Schwestern“ für mich als weniger spannend herausgestellt hatte als erwartet und die Auflösung am Ende nicht wirklich überraschend für mich kam. Ich war erstaunlicherweise aber dennoch begeistert von dem Buch, für mich muss es gar nicht immer so Nervenkitzel-spannend sein, ruhigere Bücher sind mir sogar oft lieber.

Bei „Gefährliche Freundinnen“ ist es genauso wie bei dem anderen Jugendbuch der Autorin: Als wirklich spannend würde ich die Story nicht bezeichnen und für mich blieb auch hier am Ende der große Aha-Moment aus. Ich hatte schon sehr früh im Buch eine Vermutung, worauf alles hinauslaufen könnte, welche sich dann auch bestätigt hat. Finde ich eigentlich immer schade, wenn ich am Ende nicht überrascht werde, hier aber hat es mich seltsamerweise, wie schon bei „Falsche Schwestern“, gar nicht gestört. Obwohl ich aufgrund des Klappentextes eher mit einem packenden Jugendthriller gerechnet habe und diese Erwartung nicht so wirklich erfüllt wurde, bin ich dennoch begeistert von dem Buch.
Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durch den angenehmen Schreibstil und die schön kurzen Kapitel bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen.

Das Einzige, was ich schade finde und was auch mein einziger Kritikpunkt ist, ist die Geschichte rund um die Schwester von unserer Protagonistin Harper. Harpers eineiige Zwillingsschwester Jenna ist vor etwa einem Jahr gestorben. Wie, werde ich hier allerdings nicht verraten, da ich nicht spoilern möchte. Mich persönlich hat dieses Thema sehr interessiert und hätte gerne mehr darüber erfahren. Jennas Geschichte hätte in meinen Augen besser und genauer ausgearbeitet werden können, hier wurde ein sehr wichtiges Thema leider nur sehr oberflächlich behandelt.

Wir erfahren in Rückblenden, wie es dazu kam, dass Jenna gestorben ist. Ein bisschen wird also darüber berichtet, aber wie gesagt, da hätte die Autorin gerne etwas mehr in die Tiefe gehen können.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, sind die Beschreibungen von Harpers Gefühlen. Sie gibt sich die Schuld an dem Tod ihrer Schwester. Sie trägt diese zwar nicht, allerdings konnte ich persönlich es schon nachvollziehen, warum sie so große Schuldgefühle plagen. Harper hat sehr an Jenna gehangen und ihr Tod trifft sie verständlicherweise sehr. Um diesen besser verarbeiten zu können, beschließt Harper, einen Neuanfang an einem Nobel-Internat in Schottland zu starten.

Internate als Setting liebe ich seit meiner „Hanni und Nanni“-Phase als Achtjährige über alles. Das Internatsfeeling in diesem Buch ist der Autorin zu meiner großen Freude auch erstklassig gelungen. Das Mädcheninternat Duncraggan Castle wird großartig beschrieben. Der Schulalltag, das Gebäude, die Landschaft – durch die bildhaften Beschreibungen wird eine tolle Atmosphäre erzeugt, die mich von Anfang an hellauf begeistern konnte.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die Protagonistin Harper, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Mir war Harper vom ersten Moment an richtig sympathisch. Ihre Gefühle und Gedanken werden sehr realistisch und authentisch beschrieben, vor allem ihre Trauer um Jenna hat die Autorin in meinen Augen sehr gut dargestellt.

Das Hauptthema des Buches ist der Tod und wie man damit umgeht. Ich finde dieses Thema sehr wichtig und lese auch immer wieder gerne Bücher darüber. Klar, solche Bücher sind oft keine leichte Kost und recht bedrückend, ständig lesen könnte ich sie vermutlich auch nicht. Auf meiner Leseliste sind sie aber stets sehr gut vertreten und bei wem das auch so ist, dem kann ich „Gefährliche Freundinnen“ sehr empfehlen.

Neben den Themen Tod und Trauerbewältigung spielt auch das Thema Freundschaft eine große Rolle in dem Buch. Harper hat am Duncraggan Castle relativ schnell Anschluss gefunden und mittlerweile ist sie Mitglied einer Mädels-Clique bestehend aus ihr, ihrer Zimmergenossin Rowan sowie Lily und Ama. Wie Harper so mochte ich auch ihre drei Freundinnen richtig gerne. Die drei sind herrlich schräg drauf und haben jede so ihre Eigenarten. Die gemeinsamen Treffen der vier Mädchen haben mich ganz besonders gut unterhalten und mich immerzu breit schmunzeln lassen.

Weniger lustig ist allerdings die Story rund um Kirsty. Mit ihr bin ich erst ganz am Schluss warm geworden, nachdem wir ihre Geschichte erfahren haben. Davor habe ich mich öfters richtig über Kirsty aufgeregt und mich stellenweise fast schon vor ihr gegruselt. Mit Kirsty stimmt etwas ganz gewaltig nicht, aber was ihr großes Geheimnis ist, werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Das Ende kam für mich dann, wie oben bereits erwähnt, nicht so wirklich überraschend. Fand ich aber nicht schlimm, mir hat die Auflösung dennoch richtig gut gefallen. Sie ist emotional, berührend und für mich absolut zufriedenstellend. In meinen Augen ist der Autorin hier ein toller Jugendroman gelungen, der einem, wenn man nicht zu viel Wert auf sehr viel Spannung legt und auch einen fehlenden Aha-Moment am Ende verschmerzen kann, tolle Lesestunden bescheren wird. Wobei es natürlich auch sein kann, dass die Auflösung eigentlich gar nicht so offensichtlich ist und ich einfach einen verdammt guten Spürsinn habe. Vielleicht bin ich hier also die Ausnahme und andere werden kurz vorm Zuklappen des Buches ein lautes „Aha!“ ausrufen. :D

Fazit: Ein authentischer und sehr bewegender Jugendroman, der mich von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen konnte. Obwohl die Handlung recht ruhig ist und es für mich eher wenige überraschende Wendungen gab, habe ich das Buch dennoch richtig weggesuchtet. „Gefährliche Freundinnen“ erzählt eine emotionale und nachdenklich stimmende Geschichte über psychische Erkrankungen, Tod, Trauer, Vertrauen und Freundschaft. Ein Punkt hätte in meinen Augen etwas besser ausgearbeitet werden können, daher gibt es von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.11.2018

Ein toller Krabbeltier-Lesespaß für Jung und Alt!

Hirschkäfer-Grill 2: Baustelle am Hirschkäfer-Grill
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Den ersten Band der „Hirschkäfer-Grill“-Reihe hatte ich mir letztes Jahr spontan in der Buchhandlung gekauft, da mich das Cover so schön angelacht hat. Mich konnte es sofort überzeugen und auch der Klappentext ...

Den ersten Band der „Hirschkäfer-Grill“-Reihe hatte ich mir letztes Jahr spontan in der Buchhandlung gekauft, da mich das Cover so schön angelacht hat. Mich konnte es sofort überzeugen und auch der Klappentext weckte meine Neugier auf Anhieb. Mich konnte das Buch dann auch richtig begeistern, daher war meine Freude groß, als ich in der Programmvorschau des Aladin Verlags entdeckte, dass es eine Fortsetzung geben wird. Ich war schon sehr gespannt, welches tolle Abenteuer mich im zweiten Band wohl erwarten wird.

Der Hirschkäfer-Grill muss ganz dringend renoviert werden. Aus dem Abfluss kommen äußerst unangenehme Gerüche und die Küche hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Wie gut, dass sich der Tausendfüßler mit so etwas auskennt. Nur sollte man ihn besser alleine werkeln lassen, mit seinen vielen Füßen sorgt er in der Küche schon für genug Chaos. Während der Renovierungsarbeiten bleibt der Imbiss-Grill daher also geschlossen und der Hirschkäfer und die Blattläusen unternehmen einen kleinen Betriebsausflug zur Teestube der Heuschrecke. Alles hätte so schön und entspannt sein können, wenn die Grille und der Nachtfalter nicht erneut mit einer ihrer verrückten Ideen für jede Menge Trubel sorgen würden. Die beiden planen ein großes Musikkonzert, für das natürlich einiges vorbereitet werden muss. Hinzu kommt dann noch, dass der Regenwurm, der sich im Hirschkäfer-Grill um den Abfluss kümmern soll (diese Arbeit liegt nämlich nicht im Bereich des Tausendfüßlers), ganz verzweifelt sein verloren gegangenes Hinterteil sucht. Das wäre doch ein toller Fall für Detektiv Zitto, den Zitronenfalter! Zusammen mit dem Hirschkäfer und dem Mistkäfer wird er diesen kniffligen Fall bestimmt lösen können.

Wer von euch kam denn schon in den Genuss eines deftigen Mistbürgers oder leckerer Fichtennadeln in Blattlausbierteig? Diese schmackhaften Delikatessen bekommt man beim Hirschkäfer-Grill, der sich am Rande einer kleinen Lichtung befindet. Falls es euch noch nicht dorthin verschlagen hat, oder anders ausgedrückt: Falls ihr den ersten Band noch nicht gelesen habt, ist das zwar sehr schade, es sollte aber kein Problem sein, um dem Geschehen in der Fortsetzung folgen zu können. Meiner Meinung nach kann man die beiden Bücher sehr gut unabhängig voneinander lesen. Mir persönlich hat nur der erste Band besser gefallen, diesen kann ich euch daher ganz besonders ans Herz legen.

Mit „Baustelle am Hirschkäfer-Grill“ ist Constanze Spengler eine richtig schöne Fortsetzung, welche ich sehr gerne gelesen habe. Ich habe die Geschichte stellenweise nur als etwas langweilig empfunden, da fand ich den ersten Band deutlich spannender. Was hier aber auf jeden Fall nicht zu kurz kommt, sind die kreativen, fantasievollen Ideen. Die Namen der ulkigen Gerichte, die man am Imbiss-Grill vom Hirschkäfer bestellen kann, sind nur ein Beispiel von vielen. Die Fantasiewelt der kleinen Krabbler, die Constanze Spengler hier erschaffen hat, konnte mich bereits in Band 1 in pure Begeisterung versetzen. Eigentlich erstaunlich, denn mit Insekten kann man mich sonst echt jagen. In den Hirschkäfer-Grill Büchern aber verfliegt diese Abneigung im Nu. Ich war hier immerzu am Schmunzeln und habe mich sehr darüber gefreut,liebgewonnene Charaktere aus dem ersten Band wiederzusehen.

Neben dem Hauptprotagonisten, dem Hirschkäfer, haben auch der Mistkäfer, die Blattläuse und Zitto, der Zitronenfalter wieder ihren Auftritt. Letzterer hat gerade eine eigene Detektei gegründet und wartet ganz ungeduldig darauf, endlich mit seinem ersten Fall betraut zu werden. Ein Regenwurm soll dann sein erster Klient werden. Dieser hat vor kurzem durch einen gefräßigen Vogel sein Hinterteil verloren, welches der Wurm nun verzweifelt sucht. Vermutlich hat sich das verlorenen gegangene Stück zu einem neuen Wurm entwickelt. Das hat mir wieder richtig gut gefallen, wie viel man hier über Insekten lernen kann. Dieser Band beinhaltet besonders viele interessante Informationen über Regenwürmer. Sehr kindgerecht und überhaupt nicht lehrbuchmäßig wird hier eine Menge Wissen über die Welt der Krabbeltiere vermittelt. Nett und humorvoll verpackt in einer richtig schönen Abenteuergeschichte. Ein bisschen mehr Spannung hätte ich zwar nicht schlecht gefunden, aber ich hatte hier dennoch sehr viel Spaß beim Lesen und ich hoffe sehr, dass es noch weitere Geschichte der „Hirschkäfer-Grill“-Reihe geben wird.

Durch die vielen witzigen Dialoge und die angenehm kurzen Kapitel bietet sich das Buch wunderbar zum Vorlesen an. Ganz besonders ans Herz legen kann ich diese schöne Reihe Kindern ab etwa 6 Jahren, die sich sehr für Insekten interessieren. Aber wie man an mir prima sehen kann: Man muss kein Insektenfreund sein, um diese tolle Reihe zu mögen.

Meine Highlights waren wieder die wundervollen Illustrationen der Autorin. Angepasst an die Welt der Krabbler sind die Zeichnungen überwiegend in Braun- und Grüntönen gehalten. Sie sind im Aquarellstil, was einfach nur perfekt zur Geschichte passt. Wie in Band 1, so wurde auch dieses Buch mit einer Menge wunderschöner Illustrationen versehen. Ob kleinere Bilder oder ganzseitige: Es gibt eine Menge zum Betrachten und Staunen, ich konnte mich an den tollen Zeichnungen mal wieder nicht sattsehen.

Auch sehr gut finde ich, dass die Seiten schön dick sind, sodass jüngere Kinder ohne Schwierigkeiten selbstständig umblättern können.

Fazit: Ein fantasievoller, abenteuerlicher und witziger Krabbeltier-Lesespaß für Jung und Alt! Ich persönlich finde den zweiten Band ein bisschen schwächer als den ersten, bin aber natürlich dennoch richtig begeistert von diesem schönen Insekten-Abenteuer. Ob zum Vor- oder Selberlesen: Ich kann „Baustelle am Hirschkäfer-Grill“ wärmstens empfehlen und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.11.2018

Spannend und fesselnd, ein toller Auftakt!

Glamour Girl 1. Wer liebt, verliert
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Als ich das erste Mal auf „Glamour Girl“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Liebe, Intrigen, Geheimnisse – das ist genau mein Ding. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das Cover ...

Als ich das erste Mal auf „Glamour Girl“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Liebe, Intrigen, Geheimnisse – das ist genau mein Ding. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das Cover sprach mich ebenfalls sofort an. Ich wollte unbedingt mehr über die Glamourgesellschaften erfahren und packte das Buch daher schleunigst auf meine Wunschliste.

Mit den Glamourgesellschaften wollte Vicky nie etwas zu tun, sie verabscheut diese Welt, in der nur gefeiert wird und alles so schrecklich oberflächlich ist. Als ihre beste Freundin Blanche aber ausgerechnet von einem Regenten der Glamourgesellschaften bedroht wird, Robin Dorville von der Saya Nord, zögert Vicky nicht lange und beschließt ihrer verzweifelten Freundin zu helfen. Unter den Decknamen Louelle bewirbt sie sich als Robins Erstharmonie. Die Saya Nord befindet sich nämlich gerade in einem Ausnahmezustand: Robin sucht seine zukünftige Regentin, die Erstharmonie, mit der zusammen er die Glamourgesellschaft regieren wird. Klar, dass sich viele junge Frauen dafür bewerben, schließlich gilt die Erstharmonie als eine der mächtigsten Frauen in der Glamourwelt. Vicky kann es dann auch gar nicht so wirklich fassen, als sie tatsächlich angenommen wird. Ehe sie es sich versieht, steckt sie mittendrin in dieser Welt und gerät immer tiefer in ein Netz voller Partys, Luxus, Intrigen, Eifersucht und Geheimnisse.

Was mich hier sehr überraschte, ist der Ort, an dem das Buch spielt. Vermutlich nahm ich Aufgrund des Covers an, dass der Schauplatz die USA sein wird oder vielleicht lag es auch daran, dass ich solche Geschichten immer eher mit Amerika verbinde. Ich musste mich daher auch erst daran gewöhnen, das „Glamour Girl“ in Deutschland spielt. Fand ich nun schlecht, es ist mal etwas anderes, aber ich muss gestehen, dass mir die USA hier als Setting mehr zugesagt hätte. Das System der Glamourgesellschaften hat für mich einfach nicht so richtig nach Deutschland gepasst. Das Konzept der Glamourwelt ist schon etwas schräg. Partys sind hier Pflichtprogramm und es gibt strenge Regeln, die eingehalten werden müssen. Auf mich hat das alles schon fast den Eindruck einer Sekte gemacht, da muss ich der Protagonistin Vicky recht geben. Ich würde auf gar keinen Fall in so einer Welt leben wollen, in der Privatsphäre und Eigenständigkeit nicht wirklich großgeschrieben werden. Zudem bin ich überhaupt kein Party-Girl, mit diesen rauschenden Festen könnte man mich also überhaupt nicht locken. ;)

Auf mich hat das Buch von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausgeübt. Da es (natürlich) mit einem fiesen Cliffhanger endet, hätte ich nach Beenden des Buches am liebsten sofort zu Band 2 gegriffen. Leider ist dieser erst für nächstes Jahr März angekündigt. Immer dieser Warterei auf die Fortsetzungen, für mich, als ein extrem ungeduldiger Mensch, oft kaum zu ertragen. :D

Womit ich hier leider so meine Schwierigkeiten hatte, war die Protagonistin Vicky. Sie war mir zwar sympathisch, nur konnte ich zu ihr einfach keine Bindung aufbauen. Ihr Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen und sehr oft erschien sie mir auch etwas naiv. So richtig warm geworden bin ich leider nicht mit ihr. Wofür ich sie aber sehr bewundert habe, ist ihre Schlagfertigkeit, ihre toughe Art, ihr großes Selbstbewusstsein und ihre Hilfsbereitschaft. Was Vicky da für ihre beste Freundin auf sich nimmt, ist wirklich klasse, so eine Freundin wünscht sich wohl jeder.

Jemand, der mir bis zum Schluss unsympathisch war, ist Robin. Da glaube ich aber, dass dies auch so von der Autorin beabsichtigt war. Robin bleibt bis zum Ende rätselhaft und undurchschaubar. Man weiß einfach nicht, woran man bei ihm ist. Mal gibt er sich arrogant und wie der totale Macho, dann aber ist er plötzlich nett und es wird deutlich, dass viel mehr hinter seiner aufgesetzten Fassade steckt. Wie gesagt, ich konnte Robin nicht so wirklich leiden, aber er ist ein unheimlich interessanter Charakter, der die Handlung nur noch spannender und fesselnder macht.

Sehr gut gefallen haben mir die Schlagabtäusche zwischen Vicky und Robin, die sich richtig unterhaltsam lesen und mir so einige breite Schmunzler entlockt haben.

Erzählt wird die Handlung sowohl aus der Sicht von Vicky als auch von Clea, wobei der Part von Vicky deutlich dominiert. Über Clea erfahren wir leider recht wenig, ich hoffe sehr, dass da noch mehr im zweiten Band kommen wird.
Bei den anderen Bewerberinnen wird man ebenfalls mit nur sehr wenigen Infos versorgt, sodass man auch bei ihnen nicht weiß, wie man sie einschätzen soll. Wie ich es mir erhofft habe, hat jeder Charakter etwas zu verbergen, sodass man die ganze Zeit immer weiter und weiter lesen möchte, um endlich hinter diese ganzen Intrigen und Geheimnisse zu kommen.

Was wirklich super ist, ist der Schreibstil. Dieser liest sich herrlich locker, leicht und sehr angenehm. Auch sehr gut gelungen ist Evelyn Uebach das Platzieren von überraschenden Wendungen. Ich war hier durchweg am Mitfiebern und Rumrätseln und habe auch jetzt noch, nach Beenden des Buches, lauter Fragezeichen im Kopf.

Besonders empfehlen kann ich das Buch Fans von „Gossip Girl“ und „Selection“ und allen, die gerne, wie ich, Bücher lesen, in denen es um Liebe, Intrigen und Geheimnisse geht. Wer ein Fan von „Pretty Little Liars“ ist, sollte sich „Glamour Girl“ vielleicht auch mal näher anschauen.

Fazit: Ein gelungener Dilogie-Auftakt, der in einem die große Vorfreude auf Band 2 weckt. Mir hat „Glamour Girl“ sehr gut gefallen. Das Buch hat auf mich von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausgeübt und es hat mich dank der undurchschaubaren Charaktere, der fesselnden Handlung und der geschickt platzierten überraschenden Wendungen richtig Miträtseln lassen. Ein paar kleine Schwächen hat das Buch leider für mich, aber ich hatte hier dennoch richtig viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!