Cover-Bild Malva
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wallstein Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 245
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783835333413
Hagar Peeters

Malva

Roman
Arne Braun (Übersetzer)

Witzig, klug und berührend schildert Malva, die Tochter Pablo Nerudas, Zeit und Leben ihres berühmten Vaters.

Hagar Peeters Erzählerin erlaubt sich einiges. Aber das darf sie auch, schließlich beobachtet sie das Geschehen aus dem Jenseits und kennt von jeder Geschichte schon das Ende. Doch die ihres berühmten Vaters Pablo Neruda erzählt sie hier ganz neu:
Die Ehe ihrer Eltern, die Trennung von seiner ersten Frau und der Tochter Malva und auch sein Ruhm als Dichter in Lateinamerika und der Welt erscheinen in einem neuen Licht, wenn seine Tochter zu Wort kommt. Im realen Leben wurde Malva Marina Trinidad del Carmen Reyes nur acht Jahre alt, da sie mit einem Hydrozephalus zur Welt kam und bis zu ihrem frühen Tod gesundheitlich beeinträchtigt war. Bald nach der Geburt entzog sich ihr Vater Neruda aller Verpflichtungen, wollte sich mit ihrer Erkrankung nicht belasten.
In einem surrealistischen Jenseits umgibt Malva sich mit Personen, mit denen sie das Verhalten ihres Vaters und ihr eigenes Schicksal bespricht - Ausnahmegestalten wie sie selbst: Oskar Mazerath trommelt den Takt zu ihrer Erzählung, Goethe und Roald Dahl trösten väterlich, die Kinder von James Joyce und Arthur Miller sind ebenfalls von ihren Vätern abgelehnt worden. Ein vielstimmiges Gespräch über Kunst, Philosophie, »Normalität« und Schuld, in dem die zu Wort kommen, die zu Lebzeiten überhört wurden.
Peeters verbindet akribische Recherche mit Witz und der Lust am Fabulieren - ein hochliterarischer Roman mit einer unvergesslichen Protagonistin.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2018

Hört die verstoßenen Kinder der Dichter und Denker

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Malva ist ein unglaublicher Roman, mit einer tapferen kleinen Protagonistin, die mit sehr viel Liebe ihre Geschichte erzählt.

Malva ist als erste Tochter des berühmten Pablo Nerudas zur Welt gekommen. ...

Malva ist ein unglaublicher Roman, mit einer tapferen kleinen Protagonistin, die mit sehr viel Liebe ihre Geschichte erzählt.

Malva ist als erste Tochter des berühmten Pablo Nerudas zur Welt gekommen. Doch was anfangs ein Traum für die jungen Eltern ist, wird schnell zum Albtraum. Das kleine Mädchen wird mit einem Hydrozephalus geboren und zur damaligen Zeit waren missgebildete Personen gesellschaftlich verpönt. Die Angst vor dem eigenen Kind, der Egoismus und die Kunst führten dazu, dass Neruda sein Kind und die Mutter verstieß, totschwieg und sich von all dem entsagte.
Mit 8 Jahren stirbt das kleine Mädchen, dass sich nichts sehnlichster wünschte, als einen Vater, der sie liebt. Doch was ihr entsagt blieb wird erst deutlich, wenn man sich den Roman von Hagar Peeters zu Gemüte führt.
Denn ihre Erzählerin, die kleine Malva, ist im Jenseits und lässt das Leben das Vaters und ihr eigenes Revue passieren.
Sie erzählt von der Ehe der Eltern, vom Leben des Vaters und von seinem Verstoß der Tochter. Dabei hat sie im Jenseits manch einen Freund, ebenfalls verstoßene Kinder, wie Oskar Mazerath der den Takt zu ihrer Erzählung trommelt, James Joyce Tochter...ebenfalls verstoßene Kinder. Ein Roman über Schuld, Angst, Kunst. Ein Roman in dem philosophiert wird, in dem verziehen wird, in dem gehasst wird.

Mein Fazit:
Die Autorin gibt der kleinen Protagonistin, die Zeit ihres Lebens, so kurz es auch gewesen sein mochte, eine Stimme. Eine kräftige Stimme, die nun endlich gehört werden darf. Denn die Protagonistin zeigt ein Bild des Dichters, welches er immer versucht hat zu verbergen. Geliebt hat er gerne, doch wurden seine Frauen lästig, oder dienten nicht mehr dem vorgesehenen Zweck, so legte er sie ab bzw. verstieß sie. Gleichzeitig setzt er sich jedoch, seinen eigenen Moralvorstellungen entsprechend, für die armen und politisch verfolgten Menschen ein.

Ich finde diese Geschichte einfach unglaublich gut. Denn dieses arme ungehörte Mädchen bekommt hier endlich eine Stimme. Eine realistische Stimme. Immer auf der Suche nach einem Zeichen der Liebe ihrer Eltern..

Der Leser sieht hier die andere Seite der Medaille, ungeschönt und ich als Leser hoffe einfach, dass dieses kleine Mädchen irgendwo da oben auf mich hinab sah, als ich es las und mich lächeln, weinen und wütend sah.

Ich hoffe, dass dieses Buch gehört wird. Denn es ist einmalig und wunderbar

Veröffentlicht am 26.11.2018

Eine Geschichte aus dem Jenseits

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Malva ist die Tochter von Pablo Neruda. Aus dem Jenseits erzählt sie die Geschichte des Lebens ihres Vaters.
Der Schreibstil ist sehr schön und er hat mir gut gefallen. Alles wird schön ausgeschmückt.
Die ...

Malva ist die Tochter von Pablo Neruda. Aus dem Jenseits erzählt sie die Geschichte des Lebens ihres Vaters.
Der Schreibstil ist sehr schön und er hat mir gut gefallen. Alles wird schön ausgeschmückt.
Die Geschichte an sich ist sehr traurig gewesen. Schlimm, dass sich der Vater von Malva von ihr abwendet, nur weil sie an einer Behinderung leidet. Das ist für mich leider nicht nachvollziehbar.
Während der Geschichte durchlebt man sehr viele verschiedene Gefühle. Von glücklich bis hin zu traurig ist alles dabei.
Die Idee, dass die Geschichte von der Tochter aus dem Jenseits erzählt wird, hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch hat sich angenehm und unkompliziert lesen lassen.
Das Cover ist sehr schön und es passt zum Inhalt des Buches.
Alles in allem eine traurige und gefühlvolle Geschichte. Ein Kauf lohnt sich.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Darüber werde ich noch eine Weile nachdenken

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Auf eine sehr bewegende, fast düstere Art erzählt Malva von ihrem eigenem kurzem Leben und schildert dabei aus dem Jenseits ihre Gefühle und Gedanken zum Handeln ihrer Eltern, aber auch im TOd gefundener ...

Auf eine sehr bewegende, fast düstere Art erzählt Malva von ihrem eigenem kurzem Leben und schildert dabei aus dem Jenseits ihre Gefühle und Gedanken zum Handeln ihrer Eltern, aber auch im TOd gefundener Freunde und Schultern zum Anlehnen.


Ich muss ehrlich sagen: Es ist schwere Kost. Auch wenn ich gut reingekommen bin, ist es an manchen Stellen wirklich schwer zu lesen und es schadet auch nicht sich mit spanischer Literatur auszukennen, aber wenn dem nicht so ist kann man sich natürlich immer noch an unser aller guten Freund Google wenden und auch ohne die Kenntnisse ist es verständlich. Allerdings ist es definitiv ein Buch mit dem man sich noch einige Tage nachdem man es ausgelesen hat beschäftigt. Man denkt darüber nach, zumindest ich werde dies in den nächsten Tagen tun.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Malva

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Die Geschichte von Malva ist traurig und genauso unfassbar.
Jahrzehntelang unbekannt meldet sie sich aus dem Jenseits und erzählt ihre Sicht der Dinge, wozu sie zu Lebzeiten nicht fähig war.
Sie knüpft ...

Die Geschichte von Malva ist traurig und genauso unfassbar.
Jahrzehntelang unbekannt meldet sie sich aus dem Jenseits und erzählt ihre Sicht der Dinge, wozu sie zu Lebzeiten nicht fähig war.
Sie knüpft zwischen sich und der Autorin ein Band, dass im Laufe des Buches immer stärker wird. Die Substanz: Verheimlichung
Den Kampf führt sie nicht nur gegen ihren berühmten Vater, hier versuchen ihre Freunde im Jenseits auch zu helfen, sondern auch oft gegen sich selbst.
Wer die ungeschönte Wahrheit und bittere Geschichte eines kleinen Mädchens hören will, dass kämpft und am Ende kein Glück, dafür aber den Frieden gefunden zu haben scheint, dem empfehle ich dieses Buch.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Eine Ausgegrenzte kommt zu Wort

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Und zwar Malva, die Tochter des späteren Nobelpreisträgers, des chilenischen Autors Pablo Neruda, die schwer behindert, ja nach damaliger Ansicht missgestaltet zur Welt kam und in ihrem kurzen, nur achtjährigen ...

Und zwar Malva, die Tochter des späteren Nobelpreisträgers, des chilenischen Autors Pablo Neruda, die schwer behindert, ja nach damaliger Ansicht missgestaltet zur Welt kam und in ihrem kurzen, nur achtjährigen Leben, von ihrem Vater mit Mißachtung gestraft wurde. Mehr noch, Neruda trennte sich von Malva und ihrer Mutter, weil er dieses Kind nicht ertragen konnte - so jedenfalls eine Information, die an die Öffentlichkeit drang.

Hier erteilt die niederländische Schriftstellerin Hagar Peeters Malva das Wort und zwar nach ihrem Tod. Denn sie hat nach ihrem Tod endlich einen Kreis gefunden, in dem sich andere beiseite Gedrängte im Jenseits - in welcher Form auch immer dieses existiert - zusammengefunden haben, unter anderem Oskar Matzerath, der ebenfalls von seinem "Vater" Günter Grass mies behandelt wurde, er hat ihn quasi behindert geschrieben.

Ein Roman, der randvoll ist mit literarischen, aber auch gesellschaftspolitischen Anspielungen - will man ihn in seiner Gänze genießen, sollte man am besten durchgehend einen Internetanschluss zur Hand haben, um diesem oder auch jenem mal nachzugehen.

Es ist ein kraftvoller Roman, aber auch ein eigensinniger und eigenwilliger - als hätten Malva und Hagar Peeters sich verbündet und gingen nun ihren eigenen, ganz individuellen Weg, bei dem es ihnen mehr oder weniger egal ist, ob sie den Leser nun erreichen oder auch nicht.

Bei mir ist leider letzteres der Fall - ich empfand das Buch als extrem anstrengend zu lesen, musste mich immer wieder zusammennehmen, um weiterzumachen, wobei mir stets klar war, dass das ungerecht ist von mir, dass ich hier quasi ein Meisterwerk mißachte. Allerdings eines, das an mir abprallt wie an einer Wand. Was nicht bedeutet, dass man es nicht lesen sollte, im Gegenteil. Ich wünsche "Malva" viele Leser, die den Roman so in sich aufnehmen können, wie es in der Absicht der Autorin liegt, die alle Botschaften und Anspielungen verstehen und auch goutieren.