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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2018

Explosiv und spannender Thriller

Der Fedora Attentäter
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Marly und ihre kleine Tochter werden seit dem Attentat auf ihren Mann und Vater auf der ganzen Welt gejagt. Inzwischen sind sie in Kanada angekommen. Doch auch hier wartet schon ihr Feind. Durch Zufall ...

Marly und ihre kleine Tochter werden seit dem Attentat auf ihren Mann und Vater auf der ganzen Welt gejagt. Inzwischen sind sie in Kanada angekommen. Doch auch hier wartet schon ihr Feind. Durch Zufall lernt Marly den Bombenentschärfer Piccasso kennen. Piccasso hat ein Herz für die beiden, doch damit wird es nicht einfacher. Ihr gemeinsamer Weg ist gespickt mit Drohungen, Bombenanschlägen und Terror, der für sie immer lebensgefährlicher wird. Doch es hat auch etwas Positives in dieser Geschichte, nämlich die unerschütterliche Liebe zueinander.

Der rasante und abwechslungsreiche Erzählstil hat mich überzeugt. Zwischen den spannungsgeladenen Kapiteln gab es immer wieder Ruhefasen fürs Durchatmen. Bei den detailliert erklärten Beschreibungen, wie eine Bombe gebaut oder entschärft wird, fragt man sich, wieviel Fantasie dahintersteckt.

Die Lovestory ist gut eingepackt und nicht zu rührselig. Auch die zwischenmenschlichen Eindrücke innerhalb der Truppe von Piccasso sowie dessen Familie passen gut dazu. Gut gewählt finde ich das auf dem Cover abgebildete Schachbrett mit den entsprechenden Figuren. Gewinnt Schwarz oder Weiss oder am Ende doch noch der Fedora-Man?

Und immer wenn man denkt, jetzt ist alles ausgestanden, wartet eine weitere Überraschung. Ich bin gespannt, wie es nach diesem Cliffhanger weitergeht.
Fazit: Ein ausgezeichneter und explosiver Thriller mit vielen Emotionen, Liebe und Geheimnisse.

Veröffentlicht am 27.10.2018

aussergewöhnlich Mordserie in Edinburgh

Die perfekte Unschuld
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Als Auftakt wird die schottische Polizei mit zwei Morden konfrontiert, die aussergewöhnlich und sehr brutal ausgeführt wurden. Luc Callanach und Ava Turner leiten teilweise unabhängig voneinander die Untersuchungen. ...

Als Auftakt wird die schottische Polizei mit zwei Morden konfrontiert, die aussergewöhnlich und sehr brutal ausgeführt wurden. Luc Callanach und Ava Turner leiten teilweise unabhängig voneinander die Untersuchungen. Die Gemeinsamkeiten der Opfer waren, dass sie beide im sozialen Umfeld tätig waren und als „Gutmenschen“ tituliert wurden. Weitere Morde, die ähnlich wie die beiden ersten Fälle ausgeführt wurden, kommen dazu. Die Edinburgher Bevölkerung ist in Angst und Schrecken versetzt. Ein weiterer Fall beschäftigt die Cyber-Kriminal-Abteilung unter der Leitung von Joe Edgar. Die einzelnen Ermittlungen geraten immer wieder ins Stocken, da auch innerhalb der einzelnen Abteilungen Querelen herrschen. Dies führt zu Missverständnisse und Misstrauen.

Mir gefielen die relativ kurzen Kapitel mit einem flüssigen Schreibstil. Die Autorin versteht es, die Neugier des Lesers mit diesen brutalen Szenen abzuholen. Spannung, Grausamkeit und das Ausgefallene werden in diesem Buch gross geschrieben. Mir lief es ab und zu kalt den Rücken runter.

Zwischen den beiden Ermittlern Luc und Ava ist schon im ersten Buch eine kameradschaftliche Freundschaft entstanden, die leider im zweiten etwas verloren ging. Luc sah sich gezwungen, Unterstützung von aussen zu holen, die von Ava überhaupt nicht verstanden wurden. Überhaupt die privaten Beziehungsgeschichten nahmen für meinen Geschmack zu viel Raum ein.

In der Hälfte des Buches erfährt man, wer hinter den Morden stecken könnte und was für absurde und ausgefallene Idee denen vorangeht. Die Spannung nimmt nochmals Fahrt auf, der Leser wird förmlich durch die Seiten gepeitscht. Helen Fields ist es gelungen, aus all den falsch gelegten Fährten einen Showdown zu liefern, der es in sich hat.

Für das bessere Verständnis dieses Thrillers, wäre es vielleicht nicht schlecht, vorab das erste Buch zu lesen. Muss aber nicht sein. Den deutschen Titel „die perfekte Unschuld“ fand ich etwas unglücklich gewählt.

Insgesamt gesehen ein spannender Thriller, der mit einer Mordserie gespickt ist, die nicht für jedes Gemüt bestimmt ist. Eine Leseempfehlung gebe ich gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 29.09.2018

psychologischer und actiongeladener Roman

Der Abgrund in dir
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In meinen Augen beinhaltet dieses Buch zwei Geschichten über das Leben der Rachel Childs. Der erste Teil „Rachel im Spiegel 1977 – 2010“.
Das erste Kapitel beginnt mitten im jugendlichen Alter Rachels, ...

In meinen Augen beinhaltet dieses Buch zwei Geschichten über das Leben der Rachel Childs. Der erste Teil „Rachel im Spiegel 1977 – 2010“.
Das erste Kapitel beginnt mitten im jugendlichen Alter Rachels, als sie sich das erste Mal verlassen fühlt. Ihre Mutter, eine sehr dominante und gefühlskalte Person ist nicht gewillt, Rachel etwas über ihren Vater zu erzählen. Warum er die Familie verlassen hat, obwohl Rachel sich stark zu ihm hingezogen fühlte. Ihre Frage nach ihrem Vater wird für sie eine richtige Obsession. Als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt, fühlt sich Rachel noch mehr verlassen und verraten. Nach ihrem Studium arbeitet sie erfolgreich bei einem Fernsehsender. Ihren unbekannten Vater versucht sie jetzt auf eigene Faust zu finden. Sie steigert sich förmlich in diese Suche.

Ein schicksalhafter Reporter-Einsatz auf der total zerstörten Insel Haiti bringt Rachel an den gesundheitlichen Abgrund. Abrupt muss sie diesen abbrechen und nach Hause zurückkehren.

Und hier beginnt der zweite Teil „Brian 2011 – 2014“. Sie haben sich zwar schon früher kennengelernt. Rachel gefangen in ihrer Angst- und Verlassenwerdenphobie, traut sich schon seit längerer Zeit nicht mehr unter die Leute. Brian, gut aussehend, charmant und herzlich setzt als ihr jetziger Ehemann, Rachel wieder in ein normales Leben zurückzuführen. Er setzt alles auf eine Karte, die in einer alptraumhaften, ja verbrecherischen Tragödie endet.

Dennis Lehane erzählt diese Geschichte sehr eindrücklich. Für meinen Geschmack waren die Kapitel manchmal zu lang, zu ausführlich und wiederholend. Trotzdem fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Das Fesselnde war Brian und seine Methoden und Gründe.

Für mich ist dieses Buch eher ein Schicksalsroman mit einem kriminalistischen Schlussteil. Unglaublich, welche Wendungen das ganze nahm. Die Figur „Rachel“ erlebt ein sehr facettenreiches Leben. Ihre Entwicklung von einer jungen verlassenen ja total verängstigten Frau in eine selbstsichere Person, unglaublich. Eine solche Wende kann ich mir kaum vorstellen.

Leider hat mich dieses Buch von Dennis Lehane nicht vollkommen überzeugt. Der erste Teil psychologische, der zweite Teil actiongeladen. Was mir hingegen gut gefiel, ist sein toller Schreibstil. Eines ist klar, dies war nicht mein letzter Dennis Lehane.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Was geschah mit Alice Russell

Ins Dunkel
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Fünf Frauen werden für einige Tage von ihrer Firma auf ein Überlebens-Training in den australischen Dschungel geschickt. In der Firma, ein Familienunternehmen, bekleiden diese fünf sehr verschiedene Funktionen. ...

Fünf Frauen werden für einige Tage von ihrer Firma auf ein Überlebens-Training in den australischen Dschungel geschickt. In der Firma, ein Familienunternehmen, bekleiden diese fünf sehr verschiedene Funktionen. Zwei davon sind Zwillingsschwestern, die aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihre Aufgabe besteht darin, mit möglichst wenigen Hilfsmitteln (ausgenommen Kompass und Karte) eine Teambildung aufzubauen und zu überleben.
Gleich zu Beginn wird klar, dieses Unternehmen kann nur schiff laufen und die Fünf verirren sich. Und ausgerechnet Alice kommt von dieser Übung nicht zurück. Wo ist sie abgeblieben? Falk und seine Partnerin haben nämlich ein besonderes Interesse, Alice zu finden. Sie wurde von ihm als geheime Informantin schon vor diesem Dschungel-Erlebnis angeheuert, da es in dieser Firma schon längere Zeit dunkle Machenschaften gab und gibt.
In zwei Handlungssträngen wird dieser Thriller erzählt, einerseits der Erlebnisse der Frauen in diesen Tagen und andererseits aus der Sicht von Falk und seiner Partnerin. Spannend und nervenaufreibend werden diese erzählt. Jede einzelne Figur ist sehr gut ausgearbeitet und irgendwie realistisch. Ich konnte mich regelrecht in sie hineinversetzen. Ihre Handlungen und Argumente waren für mich jedoch teilweise überhaupt nicht nachvollziehbar. Gleich zu Beginn kam mir Alice sehr suspekt vor, was wollte sie vor den anderen Frauen verbergen. Bis zum Schluss war mir nicht klar, welches Geheimnis Alice in sich barg.
Auch der andere Handlungsstrang aus der Sicht von Falk und weiteren Polizisten ist sehr abenteuerlich und spannend aufgebaut. Gegenwart und Vergangenheit fliessen gut ineinander. Der Schreibstil ist flüssig aufgebaut, so dass sich wenig Langweile aufkommt. Das Cover mit dem undurchsichtigen grünen Dschungel, lässt ahnen, mit welchen Erlebnissen die Frauen zu kämpfen hatten.

Fazit: Ein Thriller, mit einem durchaus hochgehaltenen Spannungsbogen, der einem fast das Atmen vergessen lässt.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Lost und ein weiterer Fall

Lost in Fuseta
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Inzwischen ist Leander Lost im portugiesischen Polizei-Team mit Rosado und Esteves gut aufgenommen worden.

Eines Tages erscheint die Polizei-Kollegin Teresa Fiadeiro nicht zu ihrem Dienst. Anfänglich ...

Inzwischen ist Leander Lost im portugiesischen Polizei-Team mit Rosado und Esteves gut aufgenommen worden.

Eines Tages erscheint die Polizei-Kollegin Teresa Fiadeiro nicht zu ihrem Dienst. Anfänglich ist niemand beunruhigt. Als jedoch mehrere Stunden vergangen sind, beschliesst Rosado und ihr Team, die Vermisste zu suchen. Auf der intensiven Suche wird Teresa tot aufgefunden. Ihr wurde aus nächster Nähe in den Kopf geschossen, also eindeutig Mord. Mit den ersten Ermittlungen tauchen viele Fragen auf und alle setzen ihr bestes Können ein. Warum musste Teresa sterben?

In diesem Buch wird nicht nur ermittelt. Viel lokalkolorit begleitet die ganze Geschichte, von Essensspezialitäten sowie die wunderschöne Beschreibung in und um Fuseta. Dadurch tritt der eigentliche Krimi fast ein wenig in den Hintergrund.

Da Lost ein gutaussehender Mann ist, wird er von verschiedenen Frauen wie die Schwester von Rosado und der Tochter der Ermordeten umschwärmt. Auch Eva ist eine Aspergerin genau wie Lost und man erfährt weitere Details über dieses Syndrom sowie deren Fähigkeiten.

Auch über Portugals Kolonialmacht und dessen Auswirkung, unter anderem Angola ist gut beschrieben. Auf ihrer Spurensuche wird immer klarer, warum dieser Mord geschehen ist. So richtig spannend wird es dann im letzten Drittel, wenn es so richtig zur Sache geht.

Die einzelnen Figuren sind auch in diesem Teil sehr umfangreiche beschrieben. Als Krimi habe ich zwar etwas die Spannung vermisst, manchmal dümpelte das ganze etwas zu stark dahin.

Fazit: Insgesamt gesehen ein lesenswerter Krimi mit vielen interessanten Figuren, den ich gerne weiterempfehle. Bin gespannt, wie es mit Lost weiterläuft.