Cover-Bild Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783453422537
Tanja Kokoska

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe

Roman
Mit Blumen macht sie andere glücklich, doch ihre eigene Liebe hat sie noch nicht zum Erblühen gebracht


Juli Mahlo ist nicht ganz von dieser Welt. Sie liebt es, inmitten vertrauter Dinge zu sein, besonders in ihrem Blumenladen, eingehüllt von tausenderlei Farben und Düften. Und sie fürchtet das Schweigen nicht, das sie umgibt. So still sie selbst ist, so groß ist ihre Gabe, andere zum Sprechen zu bringen. So gelingt es ihr immer wieder, Menschen von einer dunklen Erinnerung zu befreien. Nur ihrem eigenen Glück steht Juli im Weg. Dann lernt sie Oskar kennen, der so schön ist wie Gregory Peck. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, und es scheint, als wäre für Juli die Zeit des Alleinseins endlich vorbei. Doch sie ahnt nicht, dass die Liebe sie zu einem Geheimnis aus ihrer eigenen Familie führen wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2018

Die Glücksspenderin

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Die Enddreißigerin Juli Mahlo lebt allein in einer Wohnung, die sie bereits mit Mutter und Großmutter geteilt hat, angefüllt mit alten Erinnerungen und vielen Dingen aus der Vergangenheit. Sie liegt über ...

Die Enddreißigerin Juli Mahlo lebt allein in einer Wohnung, die sie bereits mit Mutter und Großmutter geteilt hat, angefüllt mit alten Erinnerungen und vielen Dingen aus der Vergangenheit. Sie liegt über dem familieneigenen Blumenladen. Juli ist sich allein völlig genug und führt ein Tagebuch über die möglichen Ängste der Menschen, ihre eigenen eingeschlossen. Obwohl Juli sehr zurückgezogen lebt, hat sie die Gabe, ihren Mitmenschen eine gute Zuhörerin zu sein. Wenn sie Blumen austrägt, kommt sie mit ihnen ins Gespräch und hilft ihnen, sich ihr zu öffnen und ihr zu erzählen, was sie bewegt, während Juli schon mit einem Blick in die jeweilige Wohnung und einem Schnuppern nach dem dort enthaltenen Geruch Verbindungen herstellt, was den Menschen wohl fehlen könnte und worunter sie wohl leiden, damit sie ihnen helfen kann. Diese Gabe kann sie allerdings nicht bei sich selbst anwenden, bis Oskar Lensky vor ihrer Tür steht – ein Traummann, der ihr Herz höher schlagen lässt. Dass Oskar sich nicht nur in ihr Leben schleicht, sondern sie auch zu einem Familiengeheimnis führt, ahnt Juli noch nicht.
Tanja Kokoska hat mit ihrem Buch „Juli verteilt das Glück und findet die Liebe“ einen sehr unterhaltsamen, gefühlvollen und leisen Roman vorgelegt, der den Leser während der Lektüre in eine ganz besondere Atmosphäre versetzt, es ist, als lese man ein Weihnachtsmärchen. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, manchmal schon zu gewollt prosaisch. Bis ins kleinste Detail transportiert die Autorin Julis Welt dem Leser, so dass man alles genau vor Augen hat: vom monströsen Schrank im Flur bis hin zum staubigen Geschirr in einer Schublade. Alles wirkt wie der Blick in eine Schneekugel, verträumt und irgendwie auch heimelig. Die Autorin weiß das Herz des Lesers mit ihrer blumigen Sprache anzurühren und alles durch ihre bzw. Julies Augen zu sehen. Berührend dabei ist, in welcher Einsamkeit Juli sich befindet, völlig von der Umwelt abgeschottet, und selbst völlig weltfremd in ihren Träumereien gefangen ist. Die Realität lässt Juli nicht in ihre Wohnung dringen, trotzdem wagt sie sich aus ihr heraus, um die Realität anderer Menschen zu verändern und zu verschönern.
Die Charaktere sind schön ausgestaltet und mit Leben versehen. Sie wachsen dem Leser mit ihren schrulligen Eigenheiten schnell ans Herz und lassen ihn so mitfiebern und bangen, was sie wohl erwarten wird. Juli wirkt für ihr Alter eher wie ein naives Kind, dass sich die Welt so zurechtlegt, damit sie in ihr zurechtkommt. Es scheint oftmals, als würde sie gar nicht in der Gegenwart leben, sondern völlig entrückt in der Vergangenheit, weil sie sich vor der Welt draußen fürchtet. Juli hat sensible Antennen für ihre Mitmenschen, sucht ständig nach Lösungen für deren Probleme und ist eine gute Zuhörerin. Ihre eigenen Wünsche erkennt der Leser erst genauer, als sie die Begegnung mit Oskar hat. Auch die weiteren Protagonisten passen gut in die von der Autorin geschaffene Märchenwelt und bestechen mit ihren Erlebnissen und Schicksalen.
„Juli verteilt das Glück und findet die Liebe“ ist ein recht unterhaltsames Buch für alle, die sich gern in der Sprache verlieren und eine bildhafte Sprache mögen. Ein gerade für diese Jahreszeit sehr passender Roman, der eine Leseempfehlung verdient.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Modernes Märchen - Geschichte, die Hoffnung schenkt, Mut macht und den Leser trotz der eher leisen Töne bis zum Schluss mitnimmt

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Nach dem Tod von Mutter und Großmutter, die Juli beide in der kleinen Wohnung gepflegt hat, ist sie ganz alleine. Sie ist Besitzerin des Blumenladens im selben Haus, einen Beruf hat sie jedoch nie erlernt. ...

Nach dem Tod von Mutter und Großmutter, die Juli beide in der kleinen Wohnung gepflegt hat, ist sie ganz alleine. Sie ist Besitzerin des Blumenladens im selben Haus, einen Beruf hat sie jedoch nie erlernt. Sie lebt zurückgezogen in ihrer eigenen kleinen, altmodischen Welt und blüht nur auf, wenn sie im Blumenladen aushilft oder die Blumengestecke und Pflanzen ausliefert. Dort begegnet sie verschiedenen Menschen, denen eine gewisse Traurigkeit innewohnt. Juli möchte ihnen wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern und hat damit eine neue Aufgabe für sich gefunden.

Durch ihre Missionen nimmt sie aktiver am Leben teil und freundet sich dadurch mit dem Pärchen an, das den Blumenladen gepachtet hat. Oskar ist Stammkunde des Geschäfts und als er wieder einmal einen Strauß Rosen für seine demente Mutter abholt, trifft er auf Juli. Bei einer weiteren Begegnung ist die verwirrte Mutter dabei, die Juli kurzer Hand zu sich nach Hause einlädt. So lernen sich Oskar und Juli näher kennen und feiern sogar schon gemeinsam mit Marie und Max Silvester.
Juli hat zum ersten Mal in ihrem Leben einen kleinen Freundeskreis, aber trotz all der Fortschritte, die sie macht, bleiben ihre Ängste und Phobien, deren Ursache sich dem Leser nicht gleich erschließt.

"Juli verteilt das Glück und findet die Liebe" beschreibt den Inhalt des Buches sehr treffend. Juli ist eine etwas wunderliche Person, die in ihrer eigenen kleinen Welt zu leben scheint, in die sie niemanden hineinlässt. Sie hat Angst, wenn es an der Tür klingelt und Angst, wenn sie an dem großen Schrank Flur vorbeigehen muss. Sie hat aber auch ein Gespür für die Ängste und Sorgen andere Menschen, denen sie sich ungefragt annimmt. Sie hilft ihnen durch kleine Gesten, glücklicher zu werden und begegnet dabei selbst der Liebe, die ihr bisher verwehrt geblieben war.

Der warmherzige Roman liest sich wie ein modernes Märchen und passt für mich - nicht nur durch die Handlung im Winter - ideal zur Weihnachtszeit. Als Leser verfolgt man wie Juli anderen, häufig traumatisierten oder verbitterten Menschen zu Versöhnung oder Lebensfreude verhilft und hofft dabei, dass die etwas altbacken wirkende, aber sehr sympathische Protagonistin sich selbst ihren Ängsten stellt und ihr persönliches Glück findet.
Es ist eine Geschichte, die Hoffnung schenkt, Mut macht und den Leser trotz der eher leisen Töne bis zum Schluss mitnimmt, um zu erfahren, was sich hinter Julis Ängsten und ihrer skurrilen Art verbirgt.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Blumen machen glücklich

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Juli ist fast 40 und lebt seit dem Tod ihrer Mutter vor wenigen Monaten zurückgezogen und allein in der Wohnung, die schon ihrer Urgroßmutter gehört hat. Fast alle Dinge, die Juli umgeben, haben ihre Vorfahrinnen ...

Juli ist fast 40 und lebt seit dem Tod ihrer Mutter vor wenigen Monaten zurückgezogen und allein in der Wohnung, die schon ihrer Urgroßmutter gehört hat. Fast alle Dinge, die Juli umgeben, haben ihre Vorfahrinnen hinterlassen – sie hat sich von nichts getrennt, um die Erinnerung zu bewahren. Außerdem geben ihr diese Sachen Trost und Sicherheit. Genau wie das Spritzgebäck, dass sie immer mit dem alten Fleischwolf herstellt. Juli hat nie einen Beruf erlernt, da sie zuerst ihre Oma und dann ihre Mutter pflegen musste und genug Geld vorhanden ist. In ihrem Haus ist ein Blumenladen und manchmal liefert sie die Bestellungen aus. Dann vergisst sie die vielen Ängste, die sie einschränken und die sie in einem Notizbuch sammelt, und entdeckt stattdessen die Sorgen, Nöte und Ängste Anderer. Die Menschen fassen schnell Vertrauen zu ihr und erzählen, was sie bedrückt. Juli versucht dann, ihnen zu helfen, wieder glücklich zu werden. Dabei lernt sie Oskar kennen – er könnte ihr Glück bedeuten. Doch dann kommt ein Geheimnis ans Licht, das ihre beiden Familien verbindet ...

„Julie verteilt das Glück und findet die Liebe“ ist eine Buch der leisen Töne, das perfekt in diese Jahreszeit passt – und dass nicht nur, weil es im Winter spielt. Für mich hat das Buch seinen besonderen Zauber leider erst auf den letzten 50 Seiten entwickelt, bis dahin verläuft die Handlung sehr ruhig und zu vorhersehbar.
Trotzdem ist es ein echtes Wohlfühlbuch und macht einen beim Lesen irgendwie glücklicher: „Das Glück ist wie eine Mohnblume. Es blüht nur, wenn es in Ruhe wachsen kann.“ (S. 227)

Veröffentlicht am 19.12.2018

Ich bin etwas zwiegespalten

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Es war der Titel, der mich nachdenklich und gleichzeitig auch neugierig gemacht hatte. Verteilt das Glück und findet die Liebe. Das klingt schon sehr emotional und auch tiefgründig.

Aber kommen wir ...


Es war der Titel, der mich nachdenklich und gleichzeitig auch neugierig gemacht hatte. Verteilt das Glück und findet die Liebe. Das klingt schon sehr emotional und auch tiefgründig.

Aber kommen wir zur Story.Juli ist voller Ängste. Ganz egal was es ist, Juli hat Angst davor. Ja, sie studiert praktisch jede Art von Angst. Angst vor dem Türklingeln, Angst davor auf dem Gehweg zwischen die Fügen zu treten usw. Ich muss schon sagen, dass ich das alles irrational und völlig überspitzt fand. Wie ist so ein Mensch lebensfähig? Ist er denn überhaupt lebensfähig? Klar, gesellschaftsfähig war Juli keinesfalls. Ziemlich arm dran das Mädel, findet ihr nicht?

Juli zeigt sich in vielen Dinge auch sehr unreif. Hauptsächlich was Männer angeht. Schlagen hier ihre Ängste derart zu, dass sie auch Angst vor Nähe hat?

Manchmal war mir nicht so ganz klar, auf was die Autorin raus wollte. Sollten wir uns alle unseren Ängsten stellen? War es also eher ein therapeutischer Roman? Oder waren es einfach nur tiefgründige Gedanken, die die Autorin zu Papier bringen wollte?



? Fazit ?



Ich muss gestehen, dass ich etwas zwiegespalten bin. Auf der einen Seite war dieser Roman eine wunderschöne, emotionale und in der Tat auch tiefgründige Geschichte. Auf der anderen Seite habe ich mir jedoch immer wieder die Frage gestellt, was die Autorin damit ausdrücken wollte.

Mir hat leider die ganze Zeit über das gewisse Etwas, das sogenannte Quentchen gefehlt.

Veröffentlicht am 02.12.2018

Der Schreibstil wirkte recht emotionslos, die Sprache nicht Zeitgemäß und Juli weltfremd. Ich hatte mir hier etwas mehr erhofft.

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Der Klappentext sprach mich sofort an und ich freute mich auf diese Lektüre. Juli Mahlo ist ein besonderer Mensch. Sie sammelt Flusen und Ängste, ist eigenbrötlerisch und lebt zurückgezogen. Trotzdem ist ...

Der Klappentext sprach mich sofort an und ich freute mich auf diese Lektüre. Juli Mahlo ist ein besonderer Mensch. Sie sammelt Flusen und Ängste, ist eigenbrötlerisch und lebt zurückgezogen. Trotzdem ist sie hilfsbereit, wenn sie gebraucht wird. Die einzigen Personen, die sie an sich heran lässt sind Marie und Max, ihre Nachbarn und Mieter des Blumenladens. Marie ist ihre Chance am Leben teilzuhaben und diese nutzt sie zum Glück auch. Sie taut auf und fängt an zu leben. Dabei dürfen wir sie in diesem Buch beobachten.

Den Schreibstil fand ich persönlich sehr eigenartig. Ich musste öfter nachschauen, in welcher Zeit wir hier leben, denn vom Schreibstil her kam es mir eher so vor als seien wie Anfang 1900 und nicht im Jahre 2017. Er wirkte einfach emotionslos. Auch Juli kam durch den Schreibstil nicht gut weg. Für mich wirkte sie extrem unerfahren und weltfremd. Ihre Sprache war einfach nicht Zeitgemäß und vom Internet hatte sie anscheinend auch noch nie gehört.

Dafür das Juli in vielen Dingen so schüchtern war, war sie ganz schön aufdringlich, wenn es um fremde Menschen ging. Jedes mal, wenn sie einen für sie unglücklichen Menschen traf, wollte sie diesen glücklich machen. Das ist wirklich löblich und wunderschön, nur nicht immer machbar. Und wenn man den betroffenen dann auch noch verfolgt, auflauert und sich aufdrängt, wirkt es doch etwas beängstigen. Durch ihre liebenswürdige Art, bekommt sie zwar immer ihren Willen, allerdings wühlte sie dann in den Sachen und der Vergangenheit dieser Menschen herum, einfach weil sie neugierig ist. Das ist sehr befremdlich. Als sie dann Menschen ausfindig machen möchte, schaut sie im Jahr 2017 im örtlichen Telefonbuch nach. Zum Glück hat sie Marie und Max an ihrer Seite, die ihr die Außenwelt etwas näher bringen.

Die Geschichte an sich ist zwischendurch aber ziemlich süß. Besonders, wenn es um die Liebe geht. Denn da muss Juli, wie alle anderen Menschen durch jede Gefühlsregung durch. Da ihre Mutter und ihre Großmutter nicht sehr herzlich waren, ist die Liebe für Juli sehr verwirrend und sie muss lernen, mit den Gefühlsschwankungen beim verliebt sein umzugehen.