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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2019

Häppchenweiser Genuss

Wilde Triebe | Erotische Geschichten
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Eine Sammlung von 12 ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten (plus Code für eine 13. Geschichte, die man dann im Internet downloaden kann), die in ganz verschiedenen Settings und Umständen spielen. Immer ...

Eine Sammlung von 12 ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten (plus Code für eine 13. Geschichte, die man dann im Internet downloaden kann), die in ganz verschiedenen Settings und Umständen spielen. Immer aber geht es darum, dass 2 relativ Fremde aufeinander treffen und relativ schnell zur Sache kommen, und das meist mit voller Konzentration auf den Akt und ohne viel Vorspiel. Ab spätestens der 3. Geschichte hätte ich mir da dann mal eine Variation gewünscht.

Der Großteil der Geschichten ist gut geschrieben, mit einer schön ausgearbeiteten 'Rahmenhandlung' und auch die heißeren Szenen sind sehr ästhetisch geschrieben. Wobei mir die erste Hälfte der Geschichten deutlich besser gefiel (von den Storyideen her), von den letzten paar Geschichten waren 2 dann nicht ganz mein Fall.

Aus manchen der Kurzgeschichten hätte man wohl auch ohne Weiteres ein ganzes Buch machen können, vielleicht kommt das ja auch noch.
Auf jeden Fall eine anregende Lektüre, die man gut häppchenweise genießen kann.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Wedding-Planning Deluxe

Winter im kleinen Brautladen am Strand
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Es gibt ja einige Frauenromane, die sich um Hochzeitsvorbereitungen drehen. Doch meist werden selbige dann nur sehr allgemein beschrieben oder nehmen nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Hier dreht ...

Es gibt ja einige Frauenromane, die sich um Hochzeitsvorbereitungen drehen. Doch meist werden selbige dann nur sehr allgemein beschrieben oder nehmen nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Hier dreht sich fast alles um die bevorstehende Weihnachtshochzeit, und es ist schön beschrieben wie viel Stress sowas macht, besser gesagt eigentlich wie viel Stress man sich selbst damit macht (wenn man auf Perfektionismus aus ist wie Alice.)

Besagte Alice war mir anfangs sehr unsympathisch, und ich fragte mich mehr als einmal wieso Sera das mit sich machen lässt. Aber dann lieferte die Autorin eine Erklärung: Alice war es, die sich in ihrer gesamten Kindheit und Jugend um ihre kleine Schwester gekümmert hat. Und das will sie ihr nun zurück geben, auch wenn das ein paar Tage voller Stress und Zickigkeit bedeutet. Als Gegenleistung für die vielen Jahre scheint es ihr das wert zu sein. Und Alice ist am Ende ja gar nicht so eine Drama-Queen wie ich dachte. Na ok, eine Drama-Queen ist sie schon, aber keine bösartige.

Leider kommt bei all dem Wedding-Planning die Liebesgeschichte zu kurz, zumal sich die verbleibende Zeit für amouröse Abenteuer gleich auf 2 potentielle Kandidaten aufteilt.
Ich hab zumindest nicht wirklich mit Sera mitgefiebert für ein Liebes-Happy-End, sie schien mir ja auch so nicht unglücklich zu sein im Leben.
Die wichtigste Beziehung in diesem Roman war für mich die zwischen Sera und Alice.

Erst am Ende gibt die Autorin dann noch mal richtig Gas in punkto Liebe. Da ist die Hochzeit dann abgehakt, und es ist Zeit sich voll auf Sera und ihr Herz zu konzentrieren. Aber auch erst da habe ich dann ein wenig mitgefühlt mit den Charakteren.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Schöne Geschichte, doch leider typischer US-Romance-Schreibstil

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Ein Buch über Eishockeyspieler ist mir noch nie unter die Finger gekommen. Das Setting (Colorado) passt dazu, und der Sport kommt tatsächlich auch einige Male vor. Die Protagonisten sind beide sehr sympathisch, ...

Ein Buch über Eishockeyspieler ist mir noch nie unter die Finger gekommen. Das Setting (Colorado) passt dazu, und der Sport kommt tatsächlich auch einige Male vor. Die Protagonisten sind beide sehr sympathisch, die Story süß und sogar nachvollziehbar aufgebaut.

Doch wieso nur haben US-Autorinnen von Frauenromane so einen nervigen Schreibstil? Lernen die das in einem verpflichtenden 'Writers Course 1.0', oder was? Immer und immer und immer wieder kommt es zu überflüssigen Wiederholungen von Dingen, die der Leser schon längst weiß. Jedes Mal wenn Jackson auf Abby trifft oder umgekehrt, beschreibt die Autorin ausführlich die jeweiligen Gefühle der Person, die der auktorialer Erzähler gerade begleitet. Soweit so gut, das ist ja fast noch vertretbar (auch wenn die Gefühle eh immer die gleichen sind; und vor allem auch recht übertrieben - bei jedem Zusammentreffen kann keiner der beiden mehr klar denken, sondern allein nur die Anwesenheit des Anderen löst sofortige körperliche Reaktionen aus). Doch dann erklärt die Autorin auch bei wirklich jeder Gelegenheit wieso diese Gefühle und Reaktionen denn so falsch sind (Abbys Ex-Mann war mal Jacksons bester Freund) und dass Jackson schon seit 20 Jahren in dieses Mädchen verliebt ist. Ich finde es immer besser, wenn nicht alles bis zur Ermüdung durchgekaut wird.
Wie ebenfalls oft in solchen US-Romanzen wirken einige 'Aussagen' der Protagonisten wie reine Phrasen, die im Musterkatalog für Romanschreiberlinge enthalten sind. Und dann widersprechen die sich auch noch teilweise. Da lässt sie Jackson denken, dass ihr 1. Mal miteinander genauso war wie er es sich schon immer vorgestellt hätte. Und nur 2 Sätze später meint er, sie hätte eine Leidenschaft mit der er niemals gerechnet hätte. Und sie war noch unglaublicher als er es sich je vorgestellt hatte. Ja was denn nun?

Für manche LeserInnen sind das vielleicht nur Kleinigkeiten, und sie lesen über diese Wiederholungen einfach drüber. Für mich verderben sie leider doch ein ansonsten recht nettes Buch, und ich bin noch unentschlossen ob ich die Reihe fortsetzen möchte.
Blöderweise wird diese Buchreihe im deutschen auch in falscher Reihenfolge heraus gebracht. Als 2. Band erscheint bald "Maybe this Kiss", die Geschichte wie Becky und Neil sich kennen lernen. Wie das ausgeht, wissen die LeserInnen von "Maybe this Time" bereits, denn im englischen Origianl ist "Kiss" Teil 1 und "Time" Teil 2. Über den Playboy und Womanizer Ben muss ich auch nicht unbedingt was lesen. Am ehesten würde mich noch ein Buch über Asher interessieren, der dann in Teil 4 dran wäre.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Winterliches Stars Hollow, nur sexier

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Avery und ihre Tochter Hailey ziehen in den beschaulichen Ort Redwood, der sehr malerisch genau zwischen dem Meer und den Bergen liegt. Haufenweise Schnee und eine behagliche Ferienhütte aus Holz, fertig ...

Avery und ihre Tochter Hailey ziehen in den beschaulichen Ort Redwood, der sehr malerisch genau zwischen dem Meer und den Bergen liegt. Haufenweise Schnee und eine behagliche Ferienhütte aus Holz, fertig ist das Urlaubsparadies. Dazu noch ein Haufen Bewohner, die zwar einerseits ziemlich neugierig sind, aber auch einen Neuankömmling sehr herzlich aufnehmen und gleich ungefragt mit einer gemeinnützigen Aufgabe betreuen. Insgesamt erinnerte mich dieses Setting ein bißchen an Stars Hollow, und war mir daher auch sehr sympathisch. (auch wenn ich mir ebenso wie Avery ein bißchen mehr Privatsphäre wünschen würde).

Denn Avery will in Redwood vor allem ihrer autistischen Tochter ein ruhiges und stabiles Umfeld bieten, und sie selbst will nach ihrer Scheidung endlich ein neues Leben beginnen. Einen neuen Mann hat sie dabei zwar eigentlich nicht eingeplant, aber ihrem attraktiven neuen Chef kann sie nicht lange wiederstehen. Schon beim ersten Blick zwischen ihnen hat es gefunkt.

Ab da an dreht sich zwischen Cade und Avery eigentlich alles um körperliche Anziehung, um Funken die sprühen, und um ihre Atmung die keuchend, stöhnend, zischend, aber jedenfalls immer lautstark entweicht oder manchmal auch scharf eingezogen werden muss sobald sich der andere auch nur im selben Raum aufhielt. Wochenlang flirten die beiden heftigst herum, ohne dass einer von beiden sagt was Sache ist oder was sie voneinander wollen. (Mir wäre das an Averys Stelle schon viel zu viel 'unverbindliche' Anmache gewesen, noch dazu vom Chef.) "Da läuft nichts" behaupten sie, wenn die neugierigen Einwohner von Redwood auf Twitter über ihre Beziehung zueinander spekulieren. Und so machen sich die (ledigen) Frauen von Redwood weiterhin ungeniert an den begehrtesten Junggesellen der Stadt heran.

Ich hab ja mittlerweile schon ein paar Romane dieses neuen "new adult" Genres gelesen, und so ist es doch schon langweilig, dass der männliche Protagonist meist als Schürzenjäger charakterisiert wird der nichts anbrennen lässt, aber auch nie mit derselben Frau 2x ins Bett steigt. Bis dann natürlich die ganz besondere Frau auftaucht! Als ob es keine anderen guten Gründe gibt, wieso ein attraktiver junger Mann noch Single ist.
Zumindest ist Cade nicht - wie in all den anderen Büchern - der knallharte Bad Boy, der nur mürrisch ist. Ganz im Gegenteil, die Ladies erliegen reihenweise seinem Charme und auch mit Tieren - und neuerdings sogar mit kleinen Kindern - kann er sehr gut umgehen.
Und da das Buch nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, blieben auch die unnötigen und sich ständig wiederholenden inneren Monologe der beiden Protagonisten weitesgehend aus.

Ebenso wie große Dramen, die ihre Beziehung doch noch gefährden. Das fanden manche Leserinnen langweilig, ich fand es ganz beruhigend, dass nicht an den Haaren herbei gezogene Probleme aufgetischt wurden. Theatralisch war die Schreibweise stellenweise eh genug, wenn Cade immer gleich Schlägerphantasien entwickelte sobald die Sprache auf Averys Ex kam (den sie in allen Belangen scheiße fand, aber komischerweise konnte sie dennoch nicht aufhören, in jeder Situation mit Cade an ihn zu denken). Oder die ständigen "zur Hölle" Gedanken von beiden, die im US-amerikanischen Original vielleicht eine gängige Floskel sind, im deutschen hingegen in dieser Häufung recht komisch wirken.

Zumindest das dt. Cover ist um viele Längen besser als jenes von der Originalausgabe. Und auch das Buch selbst ist eher eines der besseren US-Liebesschnulzen, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Dennoch sagen mir rein vom Stil her die Liebesromane von britischen, und neuerdings auch teilweise deutschen, AutorInnen mehr zu.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Mißverständnisse und ihre Folgen

Wo mein Herz dich findet
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Mir fiel dieses Buch vor einigen Monaten an verschiedenen Stellen auf, es wurde anscheinend prominent beworben. Als es dann auch im Bücherregal meines Hotels im Urlaub stand, war ich dann doch sehr neugierig ...

Mir fiel dieses Buch vor einigen Monaten an verschiedenen Stellen auf, es wurde anscheinend prominent beworben. Als es dann auch im Bücherregal meines Hotels im Urlaub stand, war ich dann doch sehr neugierig (ob der Hype gerechtfertig ist).

Vom Klappentext her hatte ich folgendes erwartet: Cara sitzt jetzt in dieser einsamen Gegend für längere Zeit mit Liam fest, und natürlich nähern sich die beiden an, aber es gibt dieses große dunkle Geheimnis im Hintergrund.

Ganz so war es dann aber nicht, und das hat mich beim Lesen etwas überrascht. Es geht hier nämlich genauso viel auch um andere Mitglieder von Caras Familie, und viele Mißverständnisse (bzw. Intrigen) die zu vielen verpassten Jahren führen. Beim 2. Handlungsstrang habe ich sogar mehr mitgefiebert als bei der Geschichte von Cara. Der Romantitel passt sowohl hier als auch da sehr gut.

Alles in allem ein Wohlfühl-Liebesroman mit etwas Dramatik und Spannung, und tollen Landschaften (Irland).