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Veröffentlicht am 21.03.2019

Interessante Idee, die Charaktere nicht so meins...

Der Würfel
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In naher Zukunft wird Deutschland von einem Algorithmus gesteuert, welcher sich „Würfel“ nennt. Er ermöglicht jenen eim gutes und sorgenfreies Leben, die intime Daten mit dem Würfel teilen. Doch nicht ...

In naher Zukunft wird Deutschland von einem Algorithmus gesteuert, welcher sich „Würfel“ nennt. Er ermöglicht jenen eim gutes und sorgenfreies Leben, die intime Daten mit dem Würfel teilen. Doch nicht jeder ist von diesem System überzeugt...
Zu den wenigen Rebellen gegen den Würfel gehört Taso. Er ist 28 Jahre alt und ein so genannter „Gaukler“. Er versucht so wenige Daten, wie nur möglich, mit dem Würfel zu teilen, und überlässt seine Entscheidungen dem Zufall. Aber genauso wie der Würfel das teilen von Daten belohnt, bestraft er diejenigen, die es nicht machen, weshalbt Taso sehr einsam und zurückgezogen lebt.
Doch eines Tages trifft er auf Dalia, die aus einer rückständigen Sekte geflohen ist und begeistert von dem Würfel ist - Nun muss Taso sich die Frage, ob er einfach so seine Ideale verraten kann...

Mich hat die Idee hinter „Der Würfel“ vom Anfang an fasziniert. Der Autor hat es geschafft, die Welt sehr detailliert und durchdacht auf Papier zu bringen und man kann sich alles gut vorstellen. Diese Umsetzung hat mir an dem Buch besonders gefallen!

Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso ich dennoch nur 3 Sterne vergeben habe... Hier kommt die Antwort: Leider bin ich mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden.
Anfangs fand ich Taso noch ganz gut, aber als Dalia dann hinzugekommen ist, hat sich meine Meinung schnell geändert. Er schien so entschlossen seine Ideale zu verteidigen, hat diese aber zu schnell für Dalia über den Haufen geworfen - zumal er sie zuvor erst wenige Male getroffen hatte. Er war mir einfach zu wankelmütig...
Dalia hingegen war mir leider unsympathisch... ich fand sie naiv und leider etwas nervig.
Man muss zwar sagen, dass durch die Charaktere die verschiedenen Meinungen und Aspekte sehr gut beleuchtet werden, doch sie machten das Buch einfach anstrengend zu lesen.

Insgesamt kann man dennoch sagen, dass es ein sehr gut durchdachtes Buch ist, welches uns mit einer erschreckend realistischen Zukunft konfrontiert und zum Nachdenken anregt. Von mir bekommt es leider nur 3 Sterne, da es einfach nicht meins war, aber ich glaube, dass es hier auf Geschmäcker ankommt - wer mehr auf die Idee und Umsetzung als auf die Charaktere setzt, ist hier wohl richtig.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Absolut unpassender Titel, Spannung hält sich in Maßen und als Fortsetzung auch nicht überragend...

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück
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Diese Rezension ist nicht ganz spoiler frei!








Inhalt (Klappentext):
Andrea Sachs schwebt auf Wolke Sieben: Ihre Hochzeit mit dem umwerfenden Max Harrison steht kurz bevor, und auch beruflich könnte ...

Diese Rezension ist nicht ganz spoiler frei!








Inhalt (Klappentext):
Andrea Sachs schwebt auf Wolke Sieben: Ihre Hochzeit mit dem umwerfenden Max Harrison steht kurz bevor, und auch beruflich könnte es nicht besser laufen. Sie ist die erfolgreiche Herausgeberin des Hochzeitsmagazins The Plunge, das sie zusammen mit ihrer besten Freundin Emily leitet. Die beiden hatten sich vor fast zehn Jahren als Assistentinnen der gefürchteten Miranda Priestly kennengelernt. Miranda, Chefin des Modemagazins Runway, hattte sowohl Andrea als auch Emily mit ihren Launen und Forderungen damals zur Verzweiflung getrieben. Doch nun kreuzen sich die Wege der drei erneut - für Andrea ein wahrer Alptraum...

Meine Meinung:
Erstmal finde ich den Klappentext irreführend und zu dick aufgetragen. Es tut mir echt weh das zu sagen, aber man sollte es einfach auf dem ersten Band belassen, denn dieser war wirklich sehr gut. Aber die Fortsetzung hatte herzlich wenig mit den Geschenissen aus dem Ersten Band zu tun! Der Titel passt außerdem absolut garnicht denn (möglicherweise Spoiler!) Miranda hat keine Ahnung wer Emily und Andy sind und will einfach ihr Magazin kaufen. Wo die Rache bleibt und inwiefern der Teufel zurückkehrt bleibt mir eine Frage. Zudem ist Miranda kaum ins Geschehen mit eingebunden und ist einfach nur ein Gedanke im Hintergrund. Lediglich ihr Name ist präsent. Andy ist mir um ehrlich zu sein einfach nur auf die Nerven gegangen. Ich meine langsam hab ich verstanden, dass sie Miranda hasst... aber ihr Verhalten fand ich zugegeben lächerlich und überreagiert. Sie war irgendwann einfach fast paranoid für mich und lästig. Alles in allem war dieses Buch ein Einblick in Andys Leben zehn Jahre später. Ich hätte darauf verzichten können, weil es die Reihe meiner Meinung nach schlecht stehen lässt.

Veröffentlicht am 02.09.2021

Eher enttäuschend…

Underworld Chronicles - Verflucht
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Inhalt (Klappentext)

In Detroit wimmelt es nur so vor gefährlichen Kreaturen – und Nora Jacobs ist eine der wenigen, die davon weiß. Ihr Fähigkeiten konnten sie jedoch bisher vor Schlimmerem bewahren. ...

Inhalt (Klappentext)

In Detroit wimmelt es nur so vor gefährlichen Kreaturen – und Nora Jacobs ist eine der wenigen, die davon weiß. Ihr Fähigkeiten konnten sie jedoch bisher vor Schlimmerem bewahren. Bei einem nächtlichen Zwischenfall im düsteren Underworld Club ändert sich das jedoch schlagartig, als der mächtigste Vampir der Stadt auf sie aufmerksam wird und ihre Kräfte für sich nutzen will. Immer mehr Unterweltler verschwinden aus Detroit, und Nora soll helfen, sie wieder aufzuspüren. In Troll Terrance findet sie dabei schnell einen engen Verbündeten. Doch die Zeit wird knapp. Und Nora beginnt sich zu fragen, wie zum Teufel sie lebend aus dieser Situation herauskommen soll ...

Meine Meinung

Als ich das Buch bzw. die neue Reihe in der Programmvorschau des One Verlags entdeckt habe, hat mich der Klappentext und die Idee dahinter direkt angesprochen. Und - ich werde nicht lügen - auch das Cover ist nicht ganz unschuldig daran, dass ich das Buch lesen wollte. Da hat Alexander Kopainski wirklich tolle Arbeit geleistet!
Ein wenig verunsichert hat mich dann aber, dass ich erfahren habe, wer hinter dem Pseudonym Jackie May steckt: Kelly Oram und ihr Mann Josh Oram. Was die Bücher der Autorin angeht, bin ich nämlich wirklich zwiegespalten. Während ich „Cinder & Ella“ von ihr absolut geliebt und in kürzester Zeit verschlungen habe, habe ich mich durch „V is for Virgin“ und „A is for Abstinence“ - ganz besonders bei letzterem - ziemlich durchgequält.
Ich wusste also absolut nicht, was mich dieses Mal erwartet, wollte mich dann aber doch auf die Geschichte einlassen…

Der Anfang der Geschichte konnte mich tatsächlich sofort mitreißen. Wir lernen die Protagonistin Nora in einer brenzligen Situation kennen. Nora hatte schon immer die Gabe, zu erspüren, wann sie sich in Gefahr befindet und auch dieses Mal muss sie leider recht behalten.
Ihr aufdringlicher Nachbar Xavier möchte unbedingt mit ihr ausgehen und sie weiß ganz genau, dass er sie eigentlich nur zu sich locken und sie verletzen möchte. Ihr bleibt trotzdem nichts anderes übrig, als ihn zu begleiten - und zwar ins gefährliche „Underworld“. Zu ihrem Glück weiß Xavier jedoch nicht, was es mit dem ominösen Nachtclub wirklich auf sich hat.
„Vampire, Trolle, Werwölfe & Feen: geballte Fantasy-Power“ verspricht uns der Klappentext - ihr könnt euch also bestimmt schon denken, welches Geheimnis der Underworld Club birgt.

Aber nun noch einmal zurück zu Nora. Sie erspürt nicht nur die Gefahr, sondern sieht auf die nahe Vergangenheit eines Gegenstands oder Lebewesens, sobald sie es berührt. Das hat ihr schon das ein oder andere Mal das Leben gerettet. Ihre Kindheit war nicht einfach, denn ihre ihre Mutter wurde von Vampiren getötet und so wuchs Nora in Pflegefamilien auf. Auf unerklärliche Weise übte sie außerdem schon immer eine große Faszination auf Männer und Jungs aus, sodass sie immer wieder von ihnen belästigt wurde. Man merkt also schnell: ganz schön viele harte Themen, die mich sogar ein wenig überrascht haben, da es sich um ein Jugendbuch handelt.

Das Buch fängt also schon ziemlich spannend an und auch die Protagonistin war mir auf den ersten Seiten sehr sympathisch, denn sie wirkt kämpferisch und nicht leicht unterzukriegen. Ihr merkt aber bestimmt dass ich „war“ schrieb. Leider änderte sich das im Laufe der Geschichte, denn obwohl sie doch so zurückhaltend war und nicht leicht vertraute, wurden innerhalb von zwei/drei Kapitel viele neue Nebencharaktere - fast alle männlich - vorgestellt und Nora warf sofort all ihre Skepsis gegenüber Männern ab. Das alles kam so schnell, dass es einfach nicht authentisch war. Und auch einige der Charaktere waren so verrückt nach ihr, dass ich das Gefühl hatte, eine Geschichte über einen absolut durchschnittlichen Menschen zu lesen - ganz abgesehen von ihrer Vergangenheit - der jeden mit seinem Wesen für sich gewann… Naja.
Wenn es Thematiken in Büchern gibt, die ich nicht leiden kann, dann ganz sicher das „Ich bin nicht wie anderen Frauen“-Thema und genau so ist es leider rübergekommen. Das alles hätte mehr Sinn gemacht, hätte das Autorenduo wenigstens die magische Gabe, die für diese Anziehung verantwortlich ist, vernünftig thematisiert. Stattdessen hatte ich das Gefühl, dass das alles eher mit einem Lachen abgetan wurde.

Die Idee der Geschichte an sich war interessant und hatte noch viel mehr Potential. Magische Wesen verschwinden spurlos und Nora macht sich auf die Suche nach ihnen ohne zu wissen, was sie erwarten wird, wenn sie das Geheimnis des Verschwindens lüftet.
Die Umsetzung hat meiner Meinung nach aber an einigen Stellen zu wünschen übrig gelassen. Das ernste und gefährliche Hauptthema wurde viel zu sehr untergraben von den stellenweise schon lächerlich dämlichen „Bösewichten“.

Irgendwie war das Buch für mich voller Gegensätze. Für ein Jugendbuch werden hier wirklich ernste Themen aufgegriffen und auch die Protagonisten sind schon alle Erwachsen. Gleichzeitig verhalten sich einige, so auch Nora, aber eher so, wie ich es von jüngeren Protagonisten erwarten würde. Unüberlegt, leichtfertig, naiv.
Auch der Schreibstil hat einfach nicht gepasst. Ich möchte damit nicht sagen, dass er schlecht ist, denn ganz im Gegenteil lässt er sich locker und leicht lesen. Aber genau diese Leichtigkeit hat gar nicht zur Handlung gepasst. Die düstere Atmosphäre blieb nur zu Anfang des Buches bestehen und danach wurde alles klischeehaft… leicht.
Mit Detroit wählten die Autoren beabsichtigt eine eher gefährliche Stadt, wie man auch dem Erzähler entnehmen kann, und trotzdem vergaß man das sehr schnell.

Natürlich gab es auch einige Pluspunkte. Wie bereits erwähnt fand ich die Idee sehr gut, leider nur nicht so toll ausgearbeitet. Dafür mochte ich aber einige Nebencharaktere sehr gerne. Ja, auch sie waren etwas klischeehaft und manchmal nicht ganz authentisch, aber doch recht liebenswert. Besonders gerne mochte ich den Troll Terrance.
Doch auch hier fällt mir direkt wieder etwas ein, was ich zu bemängeln habe. Weiter oben habe ich beschrieben, wie verblüfft ich war, dass Nora einfach all ihr Misstrauen vergessen hat und auch hier beschloss sie innerhalb von wenigen Minuten, dass der Troll ihr neuer bester Freund wird. Nora als Hauptperson war in der ganzen Geschichte mein größtes Problem.

Die gesamte Idee, und das kann ich immer wieder nur wiederholen, hatte viel Potential. Die magischen Wesen, die uns versprochen wurden? Vampire, Trolle, Feen, Zauberer, Dämonen, alles da. Urban-Fantasy in einer „gefährlichen“ Stadt? Eine Protagonistin mit einer tragischen Vergangenheit? Sexuelle Belästigung, Mord, Kindheitstrauma, check.
Ein mysteriöses Verschwinden magischer Wesen? Da kommen Noras Kräfte ganz gelegen.
Und trotzdem hat all das nicht richtig zum Genre gepasst, während sich Schreibstil und die Persönlichkeiten der Charaktere in Richtung Jugendbuch gewandt haben.

Auch das Ende war einfach zu perfekt und „Friede, Freude, Eierkuchen“. Die Vergangenheit und der Ursprung der Fähigkeiten von Nora waren eher Nebensache, wobei ich hoffe, dass das noch in den nächsten Bänden thematisiert wird.

Fazit

Ich weiß ganz ehrlich nicht, ob ich diese Reihe fortsetzen möchte. Dass ich von Kelly Oram vermutlich nichts mehr lesen werde, habe ich für mich entschieden, als ich „A is for Abstinence“ abgebrochen habe, denn auch dort hatte ich ähnliche Kritikpunkte wie hier.
Dennoch machen mich diese ganzen offenen Fragen nach Band 1 wirklich neugierig und ich habe Hoffnung, dass die Reihe doch noch besser wird. Vielleicht geht das Autorenduo dann endlich die ernsten Themen an.
Eine eindeutige Leseempfehlung kann ich leider nicht aussprechen. Ich glaube, dass dieses Buch definitiv nicht jeden Geschmack trifft und ich würde es nicht unbedingt als Jugendbuch/Young Adult einordnen. Wenn einem jedoch Klischees und eine gewisse Leichtigkeit auch bei solchen Geschichten nichts ausmacht, kann man der Reihe doch eine Chance geben.
Ich persönlich weiß noch nicht, ob letztlich meine Neugier siegt, oder ich die Reihe und die Geschichten der Autorin einfach ruhen lasse. Dabei wäre es wirklich zu Schade, bei den schönen Covern… und ich bin mir sicher, dass ich hier nicht die Einzige bin, die sich voll und ganz in die Cover verliebt hat.

Bewertung

2,5-3/5☆


Zuletzt möchte ich mich noch einmal für das Rezensionsexemplar beim One Verlag bedanken! ♡

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Oberflächliche Charaktere und unverständliche Plot Twists

Huntress and Saint
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Inhalt (Klappentext)

Stark, mutig und Nerven wie Drahtseile. Diese Eigenschaften besitzen Maddox und Nevio alle. Nicht mal vor den größten Mafia-Bossen schrecken sie zurück.
Sie sind unkontrollierbar.
Sie ...

Inhalt (Klappentext)

Stark, mutig und Nerven wie Drahtseile. Diese Eigenschaften besitzen Maddox und Nevio alle. Nicht mal vor den größten Mafia-Bossen schrecken sie zurück.
Sie sind unkontrollierbar.
Sie sind verwegen.
Und bereit, alles für diejenigen zu tun, die ihre Hilfe benötigen.
Für Maddox und Nevio war das Leben in Irland bisher immer einfach. Als Maddox´ Mutter jedoch stirbt, gibt sie ihm ein Familiengeheimnis mit auf den Weg. Eines, das Maddox nach Santa Rosa in Amerika führt. Dort will er seine Großmutter finden, die das größte Mafia-Kartell der Westküste leitet. Nevio schickt er unterdessen nach New Orleans, damit er ein Mädchen für Maddox ausfindig macht, das ebenfalls zu diesem Familienclan gehört. Was sie dabei noch nicht ahnen, ist, dass ihnen bald der größte Kampf ihres Lebens bevorsteht.
Denn einmal in Amerika angekommen, entwickelt sich für beide Männer alles anders, als sie vermutet haben. Sie verlieren ihr Herz an zwei Frauen, die ihren Schutz benötigen. Einen Schutz, den Brooke und Faith aber nicht sofort annehmen wollen.
Erst als es zum großen Showdown kommt, der die Vier zurück nach Irland führt, ist klar, dass sie nichts mehr auseinanderbringen kann.

Meine Meinung

Das wunderschöne Cover von „Huntress and Saint“ hat mich sofort angezogen. Ich liebe die goldenen Elemente auf schwarzem Hintergrund. Es sieht gleichzeitig elegant und mysteriös aus - es scheint also perfekt zu Dark Mafia Romance passen. Und als hätten mich Cover und Genre nicht schon neugierig genug gemacht, klang der Klappentext auch noch sehr gut.

Das Buch an sich ist in drei Teile geteilt. In den ersten beiden Teilen erfährt man etwas über je zwei Protagonistenpaare und im letzten Teil verknüpft sich ihre Story. Die Geschichte wird dabei aus der Sicht von allen vier Protagonisten erzählt.

Der Prolog baut schon direkt zu Anfang Spannung auf und macht den Leser sehr neugierig. Uns wird die Geschichte des größten amerikanischen Westküsten-Kartells erzählt und wir erfahren, dass dieses in jeder Generation von einer Frau geleitet wird. Eines Tages möchten zwei Töchter dieses Leben jedoch nicht führen und so entschließen sie sich zu gehen, auch wenn dies für die älteste Tochter bedeutet, ihre eigene kleine Tochter zurücklassen zu müssen. Alles was wir ansonsten noch erfahren, ist, dass sich die Geschichte um die Nachfahren dieser Frauen dreht… Wie genau alles zusammenhängt, offenbart die Autorin erst im Laufe der Geschichte.

Teil I - Die Jägerin

Zu Beginn lernen wir die erste weibliche Protagonistin kennen. Dass ihr Name Faith ist, wissen wir erst zum Ende des Abschnitts. Faith lebt ihr Leben in New Orleans im Verborgenen. Sie lässt nie jemanden nah an sich heran, denn sie scheint vor den Gestalten ihrer Vergangenheit zu flüchten. Diese bleiben jedoch erst auch noch ein Geheimnis. Sie umgibt eine Aura des Mysteriösen, die mich auf der Stelle fasziniert hat.
Faith ist fest entschlossen nie wieder einem Mann die Kontrolle über sich und ihren Körper zu überlassen. Um zu Überleben, musste sie schon vor langer Zeit von der Gejagten zur Jägerin werden. Wenn sie sich entschließt, mit einem Mann zu schlafen, dann nur zu ihren Bedingungen. Sie verrät nie ihre wahre Identität, bleibt nie länger als eine Nacht und nur sie wählt die Männer aus.

Als sie den attraktiven Nevio für ihre nächste „Jagd“ auserwählt, weiß sie noch nicht, dass er ihr danach nicht mehr aus dem Kopf gehen würde. Und dass die beiden mehr verbindet, als sie je ahnen würden.
Faith mochte ich ganz besonders. Sie weiß genau, was sie möchte und plant alles ganz genau. Es hat mich sofort beeindruckt, wie stark und unabhängig sie ist, obwohl sie offensichtlich in der Vergangenheit so einiges Schlimmes erlebt haben muss.
Nevio wirkt eher zurückhaltend und geht anfangs noch nicht auf Faith ein, obwohl auch er fasziniert von ihr ist. Eigentlich ist er jedoch mit einem ganz anderen Ziel nach New Orleans gekommen.

Teil II - Die Heilige

Hier ändert sich nun das Setting. Die Autorin führt uns in eine Kirchengemeinde, wo Brooke das Leben einer „Heiligen“ führt - die reine, herzensgute Christin. Zumindest bei Tag. Was keiner weiß: bei Nacht ist sie die berüchtigte Lady B., das Oberhaupt des Black Widow Kartells. Nicht einmal die Mitglieder des Kartells wissen von ihrer Identität bei Tag. Doch genau das braucht sie zum Ausgleich.
Eines Tages taucht Maddox in der Kirchengemeinde auf. Als Kleinkrimineller gehört sein Aufenthalt dort zu seinen Bewährungsauflagen. Das behauptet er zumindest, aber wir auch sein Freund Nevio verfolgt er einen bestimmten Plan. Als er dann auch noch in einem ihrer Clubs auftaucht und sich ihrer „Familie“ anschließen möchte, beginnt Brooke zu befürchten, dass Maddox ihre Identität enthüllen kann.

Ehrlich gesagt hatte ich so meine Probleme mit diesem Abschnitt des Buches. Die beiden Protagonisten verlieben sich unsterblich in einander und Brooke enthüllt sehr schnell all ihre Geheimnisse. Plötzlich wird aus der starken, knallharten Kartell-Anführerin eine verliebte Frau, die kaum noch in der Lage ist, klar zu denken. Maddox scheint ganz selbstverständlich die Beschützer-Rolle zu übernehmen. Das alles geschah in wenigen Tagen, ohne dass die beiden je ein vernünftiges Gespräch geführt hätten.
In diesem Teil gab es sehr viele explizite Szenen und alles drehte sich um die körperliche Beziehung der beiden. Für mich kam alles viel zu plötzlich und ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, wo diese Verbindung der beiden herkam. Auch dass Brooke auf einmal ihre gesamte Persönlichkeit verändert hat, kam überraschend. Maddox im Gegenteil wurde plötzlich knallhart und hatte nicht das Geringste Problem, ein Kartell zu übernehmen - dabei war sein Leben zuvor ganz gewöhnlich und kaum von Kriminalität geprägt.

Zum Schluss des Abschnitts hielt die Autorin noch einige Plot Twists bereit, allerdings muss ich sagen, dass ich diese - zumindest im zweiten Teil - schon vorhergesehen habe. Die Verbindungen zwischen allen Protagonisten hat die Autorin wirklich gut geknüpft. Von Anfang an wurde das Fundament für diese Wendung gelegt, sodass das sie sofort Sinn gemacht hat.

Teil III - Die Ungezähmten

Im letzten und spannendsten Abschnitt werden nun endlich alle vier Perspektiven der Protagonisten zusammengeführt. Leider ging es mir aber auch hier viel zu schnell und so hat mir der dritte Teil letztlich am Schlechtesten gefallen.

Es folgte ein Plot Twist nach dem anderen bis ich der Story kaum noch folgen konnte. Zum Ende hin gab es die größte Wendung, die für mich leider gar nicht nachvollziehbar war. Während die Briana B. Sinners sich zuvor mehrere Kapitel Zeit ließ für explizite Szenen, wurde hier alles auf höchstens einer oder zwei Seiten abgehandelt, so als sei die eigentliche Story zu unwichtig, um ihr mehr Zeit zu geben. Ich glaube, hätte es hier noch 100 bis 150 Seiten mehr gegeben, hätte mir die Geschichte viel besser gefallen. Das Potenzial war auf jeden Fall dar.

Was mich am Ende aber am meisten gestört hat, war die Charakterentwicklung aller Charaktere. Faith und Brooke überlassen Maddox und Nevio das Planen, obwohl beide viel mehr Erfahrung mit organisiertem Verbrechen haben. Maddox und Nevio spielen sich währenddessen so auf, als müssten die Frauen von ihnen geredet werden und als hätten sie ihr ganzes Leben auf die beiden Ritter in strahlender Rüstung gewartet. Es war geradezu lachhaft.

Darüber, wie dumm ihr Plan zum großen Showdown war, konnte ich nur den Kopf schütteln. Zwar weiß ich, dass es bei Dark Mafia Romance nicht unbedingt darum geht, wie authentisch ein Kartell und die Mitglieder wirken, hat hier einfach nichts gepasst. Wie man es auch dreht und wendet, das Black Widow Kartell und Brooke als Anführerin konnten einfach nicht das mächtigste Kartell der amerikanischen Westküste sein. Und so wie Brooke sich am Ende angestellt hat, wundert es mich, dass sie auch nur eine Woche als Anführerin überlebt hat.

Fazit

So gut mir der Anfang des Buches gefallen hat, so schnell hat es sich schließlich geändert. Für mich persönlich war es leider eine Enttäuschung. Die Story schien eher nebensächlich und schlecht durchdacht, während die körperliche Beziehung der Protagonisten im Fokus stand.
Der erste Teil allein für sich hat mir trotzdem sehr gut gefallen und dort hat sich ganz besonders gezeigt, wie toll Briana B. Sinners einige Szenen schreiben könnte. Doch die Charaktere waren mir letztlich viel zu oberflächlich angeschnitten und die Wendungen haben irgendwann keinen Sinn gemacht.
Ob einem das Buch gefällt, hängt davon ab, was man sucht. Es gibt durchaus Leser, die sich nicht an meinen Kritikpunkten stören und die eher eine heiße Geschichte mit einiger Spannung suchen. Diese werden bestimmt zufrieden mit der Geschichte sein. Ich hatte nach dem Klappentext etwas ganz anderes erwartet, als die Geschichte am Ende bereithielt.

Bewertung

2/5☆



Auch wenn mir das Buch leider nicht ganz so gut gefallen hat, möchte ich mich trotzdem beim Federherz Verlag bedanken, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. ♡

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2019

Sehr viel verschenktes Potential... Grund dafür: Die Charaktere.

Das Gewicht eines Pianos
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Worum geht es?
Katya wächst in Russland der 1960er Jahre in bescheidenen Verhältnissen auf. Nacht für Nacht lauscht sie den Klängen des Blüthners ihres Nachbarns. Nach dem Tod des alten Mannes, erbt sie ...

Worum geht es?
Katya wächst in Russland der 1960er Jahre in bescheidenen Verhältnissen auf. Nacht für Nacht lauscht sie den Klängen des Blüthners ihres Nachbarns. Nach dem Tod des alten Mannes, erbt sie sein Klavier, welches ihre erste große Liebe wird.
Clara arbeitet als Automechanikerin. Ihre Eltern sind, als sie klein war, bei einem Brand ums Leben gekommen. Die einzige Erinnerung an ihre Eltern ist das alte Blüthner. Obgleich sie es hasst, da sie keine Verbindung zur Musik hat, kann sie es einfach nicht loslassen...
Ein halbes Jahrhundert trennt sie, doch die beiden Frauen sind auf tragische Weise miteinander verbunden..

Anfangs fand ich das Buch noch ganz gut. Die Idee hat mir gefallen und sie hatte viel Potential. Der Schreibstil war auch recht angenehm... Dennoch hat mir dieses Buch insgesamt nicht gefallen.

Der Grund für diese schlechte Bewertung meinerseits ist ein ganz einfacher: Die Charaktere.
Der Mittelteil des Buches war nur deshalb so schlecht, weil vorallem Clara sich, meiner Meinung nach, unglaublich nervig, anstrengend und lächerlich verhalten hat. Im Verlauf des Buches entscheidet sie sich dauernd um, sodass es ein durchgehendes hin und her zwischen „Nein, ich muss weitermachen“ und „Ok, ich höre jetzt endlich auf“ war. Irgendwann hatte ich nicht mehr die geringste Lust weiterzulesen. Dazu kam, dass Clara viele Dinge tat, die einfach nur kindisch und lächerlich waren. Sie war mir einfach irgendwann durch und durch unsympathisch und ich hatte nicht auch nur ein klein wenig „Mitleid“ für den Tod ihrer Eltern.
Und dann ist da noch Katya... Bei ihr konnte ich mich lange nicht entscheiden, ob sie mir sympathisch ist oder ob ich sie nicht leiden kann. Meiner Meinung nach ist sie einfach nicht bereit etwas zu wagen oder sich durchzusetzen.. Gleichzeitig ist dort eine Leidenschaft für das Klavierspielen, die ich irgendwie bewundern könnte - jedoch scheint sie dieses über ihre Familie, insbesondere ihren Sohn zu stellen, und sieht lange Zeit keinen anderen Sinn im Leben mehr außer dieses Klavier zu spielen.

Während des ganzen Buches konnte ich nicht warmwerden mit den Charakteren und ihr Schicksal ließ mich weitesgehen kalt. Sie erscheinen mit außerdem zu oberflächlich.

Und auch wenn man die Charaktere außen vorlässt, gab es eine so bedrückende und unangenehme Atmosphäre, dass das Buch mit lediglich deprimierte.

Zu gute halten muss man der Autorin, dass sie die Schicksale der beiden Frauen gut, teils auch unerwartet, verknüpft hat und es zum Ende hin wieder etwas spannender wurde.

Wäre ich nicht Teil einer Leserunde gewesen, hätte ich das Buch nach allerspätestens 200 Seiten abgebrochen.
Insgesamt vergebe ich diesem Buch 2 bis 2,5 Sterne nur für die Idee, aber kann leider keine Leseempfehlung geben.