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Veröffentlicht am 22.05.2019

Der Wandel der Zeit

Berlin Stories 5: Michael Schulz. @berlinstagram
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Die Zeiten ändern sich. Und mit ihr ändert sich auch Berlin und die Fotografie. Dieser Wandel sowohl des einen auch des anderen ist mir mit diesem Buch bewußt geworden.

Michael Schulz hatte bereits sehr ...

Die Zeiten ändern sich. Und mit ihr ändert sich auch Berlin und die Fotografie. Dieser Wandel sowohl des einen auch des anderen ist mir mit diesem Buch bewußt geworden.

Michael Schulz hatte bereits sehr früh bei Instagram einen Account. Diesen befüllte er anfangs mit Handy-Fotos, wobei diese in Auflösung und Qualität nicht mit Fotos von heutigen Handys vergleichbar sind. Mit dem Erscheinen der ersten Handy-Apps für die Bildbearbeitung wurde die Instagram-Gemeinde kreativ, z.B. wirken einige Fotos farbstichig wie alte Farbfotografien. Die in diesem Buch vorgestellten Fotos zeigen daher neben dem eigentlichem Motiv auch ein Stück Zeitgeschichte der Fotografie.

Die Fotos selbst sind keine Postkartenmotive Berlins sondern zeigen vielmehr Situationen oder Gegenstände aus dem täglichen Leben. So hat Michael Schulz z.B. Hinterhof-Motive mit bröckelnden Fassaden, Situationen am Rande von einem Festival oder auch nur eine besondere Ampel eingefangen. Vieles davon findet man durch den Wandel Berlins heute nicht mehr.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Einziges Manko von mir: Ich hätte mir gerne noch das Aufnahmejahr und evtl. eine Orts- bzw. Stadtteilangabe gewünscht.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Föhr in der Hochsaison

Kalte See
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Föhr, Urlaub, Strand, Meer: Eine Menge Leute sind auf der wunderschönen Insel kurz vor dem Saisonhighlight „Föhr on fire“. Durch die bildhaften Beschreibungen des Autors war ich sofort wieder in Gedanken ...

Föhr, Urlaub, Strand, Meer: Eine Menge Leute sind auf der wunderschönen Insel kurz vor dem Saisonhighlight „Föhr on fire“. Durch die bildhaften Beschreibungen des Autors war ich sofort wieder in Gedanken auf Föhr.

Auch Kommissar Krumme aus Husum und seine Kollegin Pat sind auf Föhr, allerdings nicht zum Vergnügen. Mitten in der Zeit, wo am meisten Touristen die Insel besuchen, passiert ein Mord. Eine junge Frau aus Nieblum wird ermordet und eine weitere Frau schwer verletzt. Die Inselpolizisten, allen voran Gerkens, haben schnell einen Täter ermittelt. Auf der Urlaubsinsel ist man bemüht, den Ball möglichst flach zu halten. Das ist auch das Anliegen von Bürgermeister Bruhns. Nicht auszumalen, was es für den Tourismus auf Föhr bedeuten würde, wenn ein Mörder noch frei rumläuft.

Kommissar Krumme ist sich allerdings nicht so sicher, daß die Inselpolizisten den wahren Täter verhaftet haben. Und Pat findet heraus, daß es auch in anderen Urlaubsorten Europas ähnliche Todesfälle gegeben hat. Ist hier etwa ein Serientäter am Werk? Die Konfliktsituationen, die sich aus den schnellen Ermittlungen der Inselpolizisten und den Zweifeln von Krumme ergeben, runden die Geschichte nochmals ab.

Die dargestellten Personen haben mich allesamt beeindruckt, speziell Krumme, dessen Lebensgefährtin Marianne und natürlich Watson, ein Hund, der gelegentlich bei Krumme als Urlaubsgast wohnt. Krumme ist beziehungstechnisch irgendwo ein Stoffel. Man wundert sich manchmal über die Geduld von Marianne, die ihren Krumme zu aber zu nehmen weiß.

Mein Fazit:
Tolle Protagonisten, tolle Handlung, tolles Urlaubsfeeling auf Föhr. Gerne wäre ich beim nächsten Fall von Krumme wieder dabei.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Geld regiert die Welt

Helenas Verfolger
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Gleich der Prolog hat mich eingefangen, und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Karls Leiche wird im Rhein gefunden. Zuletzt hatte er als Proband an einer Pharmastudie teilgenommen. Seine ...

Gleich der Prolog hat mich eingefangen, und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Karls Leiche wird im Rhein gefunden. Zuletzt hatte er als Proband an einer Pharmastudie teilgenommen. Seine Verlobte Helena und Karls Bruder Jakub gehen eigenmächtig auf Spurensuche, nachdem die Polizei scheinbar nicht genug ermittelt. Sie melden sich selber zu dieser Pharmastudie an, um hinter die Kulissen zu schauen.

Die Autorin erzählt eine packende Geschichte über den Ablauf der Pharmastudie, in deren Verlauf Helena und Jakub selber in höchster Gefahr sind. Werden sie diese skrupellose Studie überleben? Es hat mich nicht gewundert, daß sich viele Obdachlose für die Studie gemeldet haben. Die Aussicht auf ein kuscheliges Bett, geregelte Mahlzeiten und ein bißchen Geld lassen schnell die Gefahren einer solchen Studie vergessen. Man hält die geschilderten Vorgängen nicht für möglich, aber sie sind so realistisch beschrieben, daß man fürchtet, sie könnten im realen Leben so stattfinden. Die Macht und Skrupellosigkeit des Pharmakonzerns ist allgegenwärtig. Der Ausgang hat mich trotzdem überrascht.

Mein Fazit:
Eine absolut lesenswerte Geschichte, die mich vom Anfang bis zum Ende gepackt hat. Und wieder einmal hat es die Autorin, wie bereits mit einer anderen Geschichte, geschafft, daß man länger drüber nachdenkt.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Adventszeit in St. Peter-Ording

Dünenwinter und Lichterglanz
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Der Anfang hat mich eigentlich sehr traurig gemacht. Gerda und Hans verlieben sich ineinander. Bei Gerdas Abreise ist er nicht am Bahnhof. Über den Grund wird man im Unklaren gelassen. Ist die Liebe damit ...

Der Anfang hat mich eigentlich sehr traurig gemacht. Gerda und Hans verlieben sich ineinander. Bei Gerdas Abreise ist er nicht am Bahnhof. Über den Grund wird man im Unklaren gelassen. Ist die Liebe damit schon zu Ende?

Alida liebt ihre Fernsehsendung so sehr, daß sie dafür auch ihr ganzes Privatleben opfert. Dann wird ihr mitgeteilt, daß die Sendung mit sofortiger Wirkung eingestellt wird. Und nun? Bevor sie die Konsequenzen überhaupt richtig begreifen kann, kommt gleich die nächste Hiobsbotschaft: Ihre Oma Nani ist gestorben.

Beim Ausräumen des Hauses der Oma findet sie versteckte Liebesbriefe, eine Kette und ein Foto, das ihre Oma mit einem unbekannten Mann in St. Peter-Ording zeigt. Die Oma hat zeitlebens ihr Geheimnis um die voreheliche Liebe bewahren können.

Ich war sehr schnell von der Handlung gefangen. Die Protagonisten wirkten alle sehr authentisch und sympathisch auf mich. Es wird eine insgesamt runde Geschichte erzählt, die zwar nicht mit großen Höhen und Tiefen aufwarten kann, aber stattdessen mit friesichen Traditionen und viel Detailreichtum punkten kann.

Gerade für die Vorweihnachtszeit eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Sardisches Urlaubsfeeling

Das kleine Theater am Meer
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Faye ist für mich eine mutige Frau. Sie verläßt ihre Komfortzone und beginnt ein Innenarchitektur-Studium. Ihr Freund kommt damit nicht zurecht, die Beziehung geht in die Brüche. Trotz allem macht sie ...

Faye ist für mich eine mutige Frau. Sie verläßt ihre Komfortzone und beginnt ein Innenarchitektur-Studium. Ihr Freund kommt damit nicht zurecht, die Beziehung geht in die Brüche. Trotz allem macht sie ihren Abschluß.
Nun ist sie quasi an einem Nullpunkt, ihre Zeitrechnung ging erst mal nur bis zu den Prüfungen. Beziehungstechnisch ist sie auch nicht mehr gebunden. Da bekommt sie von ihrer Freundin Charlotte das Angebot, Urlaub auf Sardinien zu machen. Charlotte macht sich auch Hoffnungen, daß Faye Vorschläge zur Gestaltung des dortigen Theaters machen kann. Doch das ist nicht so einfach, wie es scheint. Faye merkt schnell, daß die Pläne, das Theater zu renovieren, nicht von allen Leuten befürwortet wird.
Das Cover lockt einen mit seiner sommerlichen, südlichen Kulisse. Man spürt förmlich die Leichtigkeit des Südens. Die Autorin versteht es, dieses Feeling durch die hervorragende Beschreibung der Landschaft und von Gerüchen zu verstärken. Auch den Verfall des Theaters beschreibt sie sehr bildhaft. Die Figuren wirken sympathisch und authentisch.
In der Geschichte steckt viel mehr, als der Titel vermuten läßt. Es dreht sich nicht nur um das Theater und um eine Liebesgeschichte. Daneben kommen auch noch andere interessante Handlungsstränge ins Spiel. Den Haupt-Handlungsstrang hat die Autorin meiner Meinung nach etwas aus den Augen verloren, und den Neben-Handlungssträngen etwas zu viel Raum gegeben. Der vermeintliche Haupt-Handlungsstrang wird dann am Schluß etwas abrupt zu Ende geführt. So hat es auf mich irgendwie etwas unrund gewirkt. Da hätte ich mir etwas mehr Fülle gewünscht.
Mein Fazit:
Das Buch vermittelt durch das sommerlich, südliche Cover und die sehr bildhafte Beschreibung der Landschaft und vor allem der Gerüche Urlaubsfeeling. Es punktet durch einige sehr interessante Handlungsstränge, wo man sich ständig fragt, wie das wohl ausgeht. Allerdings war die Gewichtung der Handlungsstränge für mich nicht ganz stimmig.

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