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Veröffentlicht am 15.02.2019

Spannungsgeladener Liebesroman mit dem gewissen Kick

Liebesgrüße zum Lunch
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Nachdem ihr Mann Fedor ganz plötzlich verstarb, ist Trina eine sehr vermögende Frau. Doch Trina ist bodenständig, hat mit den sogenannten Schönen, Reichen und Berühmten nichts am Hut. Deshalb erkennt sie ...

Nachdem ihr Mann Fedor ganz plötzlich verstarb, ist Trina eine sehr vermögende Frau. Doch Trina ist bodenständig, hat mit den sogenannten Schönen, Reichen und Berühmten nichts am Hut. Deshalb erkennt sie auch den bekannten texanischen Countrysänger Wade Thomas nicht, als er ihren Weg kreuzt. Trina fühlt ein leichtes Kribbeln. Wade selbst ist überrascht und findet es erfrischend, dass er bei ihr nicht im öffentlichen Fokus steht. Trina ist für ihn ein Buch mit sieben Siegeln, denn sein Charme wirkt bei ihr nicht so wie bei anderen Frauen. Wade und Trina verstehen sich gut, aber erst, als es zu nicht gerade ungefährlichen Szenen kommt, nachdem Trina den Nachlass ihres Mannes in Angriff genommen hat, zeigt sich, ob Wade vertrauenswürdig und verlässlich ist. Wird es für die beiden ein Happy End geben?
Catherine Bybee hat mit ihrem Buch „Liebesgrüße zum Lunch“ den zweiten Band ihrer „Diesmal für immer“-Serie vorgelegt, der den ersten Teil an Spannung, Romantik und prickelndem Lesevergnügen bei weitem übertrifft. Die Autorin hat einen sehr flüssigen, eingängigen und humorigen Erzählstil, der knisternd und gefühlvoll den Leser umgarnt und ihn in die Geschichte regelrecht hineinkatapultiert, um dort an der Seite von Wade und Trina ein richtiges Abenteuer zu erleben. Auch wenn man den ersten Band nicht kennt, kommt man schnell in die Handlung hinein, denn es werden einige Hinweise auf die Vorgängergeschichte gegeben, um alles besser verfolgen zu können. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut, steigert sich aber während der Geschichte immer weiter in die Höhe und beschert einem beim Lesen manchmal eine kleine Gänsehaut. Die Liebesgeschichte passiert hier nicht in einem Ad-hoc-Verfahren, sondern nimmt einen normalen und natürlichen Verlauf, der glaubhaft ist und zur Gesamtstory passt.
Die Charaktere wurden liebevoll ausgestaltet, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Durch ihre individuellen Eigenheiten punkten sie durch Authentizität und Realismus. Der Leser kann sich sehr gut in sie hineinversetzen, seine Sympathien gerecht verteilen und mit ihnen fiebern. Trina ist eine wunderbar normale Frau, die sich nichts aus Glamour und falschem Schein macht. Ihr sind handfeste Freunde lieber, auf die sie sich verlassen kann. Sie ist selbständig und auf dem Teppich geblieben. Wade ist ein erfolgsverwöhnter Mann, der überall erkannt wird, was manchmal auch an seinen Nerven zerrt. Das Leben in der Öffentlichkeit ist nicht immer das Gelbe vom Ei, deshalb genießt er es geradezu, wenn es mal jemanden gibt, den er nicht mit seinem Talent beeindruckt. Er ist ein hilfsbereiter Mann, den man gern bei brenzligen Situationen an seiner Seite hätte. Aber auch Protagonisten wie z.B. Avery geben der Handlung zusätzliche Spannung.
„Liebesgrüße zum Lunch“ ist nicht nur ein Liebesroman, sondern vereint auch einige Thrillerelemente in sich. Ebenso hat das Thema Freundschaft einen großen Platz in der Geschichte. Eine sehr rasante und spannende Geschichte, bei der man die Zeit vergisst. Sehr gelungen!

Veröffentlicht am 15.02.2019

Schicksalsbegegnung

Küsse auf Sullivans Island
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Susan ist Verlagschefin und lebt ein glückliches Leben mit ihrem Ehemann in einer gutsituierten Gegend in Charleston. Aber ihr Glück hat einen Riss, seit ihr Mann arbeitslos daheim sitzt und sich um nichts ...

Susan ist Verlagschefin und lebt ein glückliches Leben mit ihrem Ehemann in einer gutsituierten Gegend in Charleston. Aber ihr Glück hat einen Riss, seit ihr Mann arbeitslos daheim sitzt und sich um nichts kümmert, nicht einmal um einen neuen Job. So hatte Susan sich das nicht vorgestellt und so langsam geht ihr das anstrengende Zusammenleben gehörig auf die Nerven. Wenn das Leben doch mal wieder etwas Aufregendes zu bieten hätte! Kaum gedacht, kreuzt beim Einkauf der gutaussehende Ethan mit seinem Motorrad ihren Weg, ein Typ mit jeder Menge Körperschmuck in Form von Piercings und Tattoos, der Susan sofort Schmetterlinge im Bauch tanzen lässt. Als wäre es Schicksal, laufen sich die beiden ab da ständig über den Weg. Hält er wohl auch nach ihr Ausschau? Insgeheim hofft Susan darauf, doch das ist absolut unmöglich, sie ist schließlich verheiratet und Punkt! Aber Susan muss feststellen, dass Ethan ihr unter die Haut geht, was hat das zu bedeuten?
Sheila Reynolds hat mit ihrem Buch „Küsse auf Sullivans Island“ den letzten Band ihrer Charleston-Serie und mit ihm ein prickelndes Finale vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flüssig, gefühlvoll und spritzig, der Leser kann sich regelrecht in die Seiten fallen lassen und sich mit Susan auf emotionale Achterbahnreise begeben, denn die Autorin gestattet einen Blick in das Innerste ihrer Protagonisten und legt Überlegungen, Regungen und Gedankenspiele frei. Die Dialoge sind mit einem Augenzwinkern versehen, was dem Leser bei der Lektüre immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Durch die bildhaften Beschreibungen der Autorin kann sich der Leser das gesamte Setting gut vor dem inneren Auge vorstellen und bekommt so den Eindruck, unsichtbar Teil der Handlung zu sein.
Die Charaktere sind sehr lebendig in Szene gesetzt und wirken realitätsnah und authentisch. Der Leser hat keinerlei Schwierigkeiten, sich in sie hineinzuversetzen, seine Sympathien zu verteilen und vor allem mit ihnen mitzufiebern. Susan ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die ihre eigenen Bedürfnisse hintenan gestellt hat. Ihre Ehe hat keinen Pfiff mehr, ein herumhängender Mann besitzt auch nicht viel Sexappeal. Kein Wunder, dass man sich nach etwas Frischem und Unbekanntem sehnt! Ethan ist ein attraktiver Mann, selbstbewusst und mit dem nötigen rauen Charme ausgestattet, der Frauenherzen im Sturm erobert. Er ist ein ungeschliffener Diamant, der seine passende Fassung sucht.
„Küsse auf Sullivans Island“ ist ein prickelndes romantisches Lesevergnügen von der kurzweiligen Art, bei dem man herrlich träumen kann. Ein perfekter und rundum gelungener Abschied von den Inseln.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Geschichtsträchtiger Kellerfund

Was uns erinnern lässt
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Die 33-jährige Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei und ist alleinerziehende Mutter. In ihrer knappen Freizeit liebt sie es, sogenannte „Lost Places“ zu entdecken und zu erkunden, worüber sie auch einen ...

Die 33-jährige Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei und ist alleinerziehende Mutter. In ihrer knappen Freizeit liebt sie es, sogenannte „Lost Places“ zu entdecken und zu erkunden, worüber sie auch einen Blog führt. Bei einer ihrer Wanderungen entdeckt sie einen alten verschütteten Keller mitten im Thüringer Wald, wo sich vor vielen Jahren der Grenzzaun der damaligen DDR entlang zog. Bei genauerer Inspektion des Kellers findet Milla einige Gegenstände, die noch gut erhalten sind, aber wie aus der Zeit gefallen wirken. Milla ist fasziniert von ihrem Fund, zu dem auch ein Tagebuch gehört und möchte unbedingt mehr über die ehemaligen Besitzer erfahren, deshalb begibt sie sich auf Spurensuche, die sie auf Christine Dressel treffen lässt, die Verfasserin des Tagebuchs, deren Familie damals das Hotel Waldeshöh betrieb, zu dem der von Milla gefundene Keller gehörte. Bei ihren Gesprächen freunden sich Milla und Christine an und tauchen ab in die ganz persönliche Vergangenheit der Familie Dressel und das alte Hotel…
Kati Naumann hat mit ihrem Buch „Was uns erinnern lässt“ einen sehr berührenden und fesselnden Roman vorgelegt, der mitten ins Herz des Lesers trifft und auch nach der Lektüre nicht loslässt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und packend, der Leser verschwindet zwischen den Seiten und kann das Buch kaum aus der Hand legen aufgrund der Fähigkeit der Autorin, die Geschichte spannend und gleichzeitig mit dem nötigen Fingerspitzengefühl zu erzählen, wobei auch ihre akribische Recherche zum Tragen kommt. Die Handlung bewegt sich auf zwei Zeitebenen, von denen die eine die Gegenwart um Milla, ihren Kellerfund und die Begegnung mit Christine darstellt, die andere lässt die Zeit im Jahr 1977 und früher wieder aufleben, die das Leben von Christines Familie in dem damaligen Sperrgebiet der DDR wiederspiegelt. Wie sehr die Familie unter Repressalien leiden musste und durch Schikanen der DDR-Führung drangsaliert wurde, macht sprachlos und lässt erahnen, dass dieses Schicksal auch viele andere Menschen getroffen haben muss. Von der Allgemeinheit völlig abgeschnitten und von der Außenwelt abgeschirmt stellt sich ein recht einsames und auch verzweifeltes Leben dar, wobei gerade die Frauen die starken Persönlichkeiten innerhalb dieser Zeit sind, denn sie finden Mittel und Wege, das ihnen zugewiesene Leben zu ertragen und im alles nur Erdenkliche abzugewinnen.
Die Charaktere wurden von der Autorin sehr lebendig gestaltet, sie wirken hautnah, stark und vor allem sehr menschlich und authentisch. Gerade die Frauen aus dem Vergangenheitspart wirken kraftvoll und unerschütterlich, wobei ihr Leben kein Zuckerschlecken war und sie in ihrer Handlungsfähigkeit doch sehr eingeschränkt, da sie sich den Gegebenheiten gezwungenermaßen anpassen mussten. Auf der Gefühlsebene zieht die Autorin mit viel Fingerspitzengefühl sämtliche Register, so dass der Leser eine emotionale Achterbahn durchmacht, denn von Trauer, Wut, Resignation sowie Hoffnung und schöne Momente ist alles vertreten. So wachsen die Protagonisten dem Leser sehr ans Herz und man teilt sowohl Freud als auch Leid mit ihnen sehr intensiv.
„Was uns erinnern lässt“ isst ein sehr atmosphärischer Roman über eine Zeit in Deutschland, die man so offen noch nie gelesen hat. Sehr anrührend und fesselnd erzählt, dass man darüber die Zeit vergisst. Absolute und sehr verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.02.2019

"Wer Schmetterlinge Lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken." (Carlo Karges)

Liebe geht durch den Garten
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Die freischaffende Kinderbuchillustratorin Anna ist alleinerziehende Mutter von Max und Anton. Der stressige Alltag wächst ihr langsam über den Kopf. Sie kann sich auf ihre Arbeit kaum konzentrieren, da ...

Die freischaffende Kinderbuchillustratorin Anna ist alleinerziehende Mutter von Max und Anton. Der stressige Alltag wächst ihr langsam über den Kopf. Sie kann sich auf ihre Arbeit kaum konzentrieren, da im Haus lautstark Bauarbeiten stattfinden. Überhaupt wird das Leben in der Stadt überschätzt, deshalb wagt sich Anna aus ihrem Schneckenhaus und legt sich einen Schrebergarten zu. Sie freut sich darauf, dass ihre Söhne endlich einen Ort zum Spielen haben, während sie sich in den Beeten selbst verwirklichen und dabei abschalten kann. Allerdings muss sie erst jede Menge Arbeit in die heruntergekommene und vollgemüllte Gartenfläche und auch in die abrissreife Laube stecken, damit es halbwegs gemütlich wird. Wie gut, dass sie von einem rettenden Engel namens Paul tatkräftige Unterstützung bekommt, der selbst eine Gartenparzelle sein Eigen nennt. Doch ihre Gartennachbarin Sabine mischt sich ständig ein und macht Anna das Leben schwer, denn sie hat gegenüber Paul eigene Ambitionen. Da ist das Chaos vorprogrammiert…
Ulrike Hartmann hat mit ihrem Buch „Liebe geht durch den Garten“ ihren Debütroman vorgelegt, der mit viel Einfühlungsvermögen, einer tollen Prise Humor und einer spritzigen Handlung punkten kann. Der Schreibstil ist locker-flockig und gefühlvoll, der Leser kann sofort eintauchen in Annas Welt und erlebt mit ihr die täglichen Strickfallen einer alleinerziehenden selbständigen Frau, darf ihre Gedanken, Träume, Sorgen und Ängste kennenlernen und sich auf ein Abenteuer mit ihr zusammen einlassen. Die Autorin schafft mit lebendig gestalteten Charakteren, alltäglichen Szenen und vor allem tollen Dialogen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen, wobei sie aber auch jede Menge kleiner Fallstricke auslegt und der Handlung zwischendurch einige Wendungen gibt, um immer gleichbleibend fesselnd zu bleiben – alles mit einem Zwinkern in den Augen. Das Buch ist kaum aus der Hand zu legen, so sehr ist der Leser selbst mit all den Hürden beschäftigt, die solch ein Garten mit sich bringt, aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Miteinander in einer Schrebergartenkolonie sind eine Herausforderung für sich, die einem manchmal die Lachtränen in die Augen treibt.
Die Charaktere sind mitten aus dem Leben gegriffen und wirken sehr menschlich sowie authentisch, was es dem Leser leicht macht, einige von ihnen sofort ins Herz zu schließen, während man bei dem einen oder anderen auch schon mal mit den Augen rollt! Anna ist ein Muttertier, aber auch eine verkannte Gärtnerin. Sie besitzt Humor, ein offenes Wesen und ist sich für nichts zu schade, was ab und an zu einigen kleine Katastrophen führt. Doch sie hat das Herz am rechten Fleck und kann in ihrem Chaos noch über sich selbst lachen, was sie doppelt sympathisch macht. Ganz anders dagegen Sabine Rodenberg, die immer alles besser weiß, selbstgefällig und arrogant rüberkommt, dabei ist sie innerlich neidisch und gönnt gerade Anna nicht das Weiße unter dem Fingernagel. Max und Anton sind zwei kleine Hallodris, die viel von ihrer Mutter haben und gerade deshalb so herzerfrischend sind. Paul ist ein attraktiver Mann, der sich mit seiner Hilfsbereitschaft und seiner freundlichen Art schnell in Annas Herz schleicht. Die Randprotagonisten sind ebenfalls sehr gut getroffen und machen die gesamte Geschichte zu einem einzigen Vergnügen.
„Liebe geht durch den Garten“ ist ein wunderbares und überzeugendes Debüt, das das Herz im Sturm erobert und Lust auf Blumenduft und Gartenromantik weckt. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner der herzlichen Art!

Veröffentlicht am 14.02.2019

Wogende Gefühle

Dünenrauschen
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Die Mitvierzigerin Tina führt zusammen mit ihrem Ehemann Peter eine Vermittlung für Ferienwohnungen in Prerow an der Ostsee. Bisher war sie mit ihrem Leben eigentlich zufrieden, lebt sie doch an einem ...

Die Mitvierzigerin Tina führt zusammen mit ihrem Ehemann Peter eine Vermittlung für Ferienwohnungen in Prerow an der Ostsee. Bisher war sie mit ihrem Leben eigentlich zufrieden, lebt sie doch an einem zauberhaften Ort und führt eine glückliche Ehe. Doch dann verstirbt ihre ältere beste Freundin Marion, die im Nachbarort einen kleinen Schmuckladen führte, in dem es ausschließlich Bernstein zu kaufen gab. Tina ist tottraurig über den Verlust ihrer Freundin. Als sie erfährt, dass Marion ihr ihren Laden vermacht hat, ist das für sie wie ein Zeichen, ihrem Leben noch einmal eine neue Richtung zu geben und möchte das Schmuckgeschäft gern weiterführen, womit Ehemann überhaupt nicht einverstanden ist. Da brauen sich bereits Wolken am Ostseehorizont zusammen. Allerdings gibt es da auch noch Daniel, der ihren Weg so ungewöhnlich gekreuzt hat und ihr immer wieder über den Weg läuft. Wie wird sich Tina entscheiden?
Evelyn Kühne hat mit ihrem Buch „Dünenrauschen“ den dritten Band ihrer Ostseereihe vorgelegt und entführt den Leser wieder in die malerischen Dünen und zu einem weiteren Abenteuer mit lieben Charakteren. Der Schreibstil ist locker-flüssig und gefühlvoll, schnell kann der Leser in einen Ostseekurztrip abtauchen und sich an die Fersen der Protagonisten heften, um sie bei ihrem Alltag und ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zu begleiten. Die Autorin hat einen Blick für das tagtägliche Einerlei der Menschen und beschreibt diese auf ihre wunderbare Art naturgetreu und wirklichkeitsnah, so dass sich der Leser schnell in einigen von ihnen wiederfindet, was eine besondere Nähe schafft. Sehr schön herausgearbeitet sind die Fragen, die man sich oftmals selber stellt, wenn man vor schwierigen Situationen steht oder es um die eigenen Wünsche im Leben geht. Hier geht die Autorin sehr feinfühlig vor und gibt die Emotionen sehr gut wieder, die ihre Protagonisten umtreibt. Die Landschaftsbeschreibungen sind so bildgewaltig und farbenfroh, man spürt regelrecht den Sand unter den Fußsohlen und den Ostseewind im Haar. Auch in dieser Idylle ist niemand vor Problemen sicher.
Die Charaktere sind sehr liebevoll in Szene gesetzt und überzeugen mit ihren individuellen Attributen. Sie wirken lebendig, glaubhaft und sehr lebendig, so dass der Leser sich mit ihnen identifizieren und mitfiebern kann. Tina ist eine gestandene Frau, die mit ihrem Mann das Geschäft wuppt und gleichzeitig die Familie zusammenhält. Bisher hat sie nicht gemerkt, dass ihr etwas fehlt, und wenn doch, dann hat sie ihre innere Stimme unterdrückt. Doch der Tod von Marion lässt ihre Wünsche und Träume an die Oberfläche gelangen. Sie hat sich über die Jahre eingerichtet und sich selbst irgendwo dabei verloren. Dabei sind auch ihre eigenen Träume wichtig. Ehemann Peter zeigt leider nicht viel Einfühlungsvermögen, wenn es nach ihm geht, muss alles so bleiben, wie es ist. Marion war Tina immer eine enge Freundin und Ratgeberin, sie hat Farbe in ihr Leben gebracht. Daniel ist ein sympathischer Mann, der Tina den Kopf verdreht. Auch die weiteren Protagonisten wie Sonja und Lissy geben der Geschichte zusätzliche Impulse.
„Dünenrauschen“ ist ein rundum gelungenes Wohlfühlbuch, dass den Leser neben einer gefühlvollen Geschichte eine wunderbare Auszeit vom Alltag gibt. Absolute Leseempfehlung!