Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2019

Was für ein großartiger Abschluss zu hundert Jahren Leben ...

Zeitenwende
0

Wer hätte das gedacht, dass mich dieser dritte und somit letzte Teil dieser wunderbaren Trilogie so gefangen nehmen würde? Nachdem mich der mittlere Teil nicht so wirklich abgeholt hatte, war ich diesem ...

Wer hätte das gedacht, dass mich dieser dritte und somit letzte Teil dieser wunderbaren Trilogie so gefangen nehmen würde? Nachdem mich der mittlere Teil nicht so wirklich abgeholt hatte, war ich diesem Buch gegenüber ein wenig kritisch gegenüber eingestellt. Umso mehr habe ich mich über diese positive Überraschung gefreut. Beim Lesen dieses Abschlussbandes hatte ich permanent das Gefühl fast selbst ein Teil dieser großen Freundesfamilie zu sein. Die vier, oder besser gesagt ja fünf Mädels, die inzwischen im Herbst ihres Lebens angelangt waren, und ihre Partner, Kinder und Kindeskinder haben mich total in ihrem Bann gezogen und jedes Mal, wenn es wieder etwas zu Schönes zu feiern gab, habe ich in Gedanken mit angestoßen. Genauso betroffen haben mich aber auch ihre manchmal herben Rückschläge und Verluste gemacht. Bei jedem Todesfall hatte ich das Gefühl live dabei zu sein und bekam Gänsehaut. Natürlich spielte auch die nebenher beschriebene Zeitgeschichte eine große Rolle. Mir sind natürlich die siebziger Jahre bis hin zum Jahr 2000 einfach präsenter als die frühere Vergangenheit. Ach, es war einfach wunderschön in diese Hamburger Leben eintauchen und kurzfristig ein Teil dieser über insgesamt hundertjährigen Geschichte werden zu dürfen. Liebe Frau Korn, ich danke Ihnen für viele bereichernde und emotionale Lesestunden! Auf die bevorstehende Lesung mit Ihnen freue ich mich nun ganz besonders!

Veröffentlicht am 18.03.2019

Lorenzo, ein Junge, der viel zu schnell erwachsen werden muss ....

Niemand weiß, dass du hier bist
0

Und wieder ein Buch zu einem Thema, das nie und niemals in Vergessenheit geraten darf. Der Zweite Weltkrieg mit seinen Auswirkungen wird von Nicoletta Giampetro durch die Augen eins zwölfjährigen Jungen ...

Und wieder ein Buch zu einem Thema, das nie und niemals in Vergessenheit geraten darf. Der Zweite Weltkrieg mit seinen Auswirkungen wird von Nicoletta Giampetro durch die Augen eins zwölfjährigen Jungen unter die Lupe genommen. Lorenzo, der von seinen Eltern in den vermeintlich sicheren Hafen Sienas verfrachtet wird. Er scheint auch erst ganz gefesselt vom Krieg, dem Faschismus und vor allem der Ehre für sein Vaterland. Bis dahin hatte er mit seinen Eltern in Tripolis- damals unter italienischer Kolonialherrschaft - gewohnt, hatte in Hakim einen besten arabischen Freund und verehrte vor allem seinen Vater, der unter Rommel als Berufsoffizier neben den Deutschen in der Wüste kämpfte. Er wünscht sich älter zu sein, damit auch er zur kämpfenden Truppe einrücken kann. Doch – wie der Klappentext bereits verrät – wirft sein Freund, der Judenjunge Daniele, viele seiner Ansichten über den Haufen. Wir soll er die Verschleppung der Juden nun noch mit seinem Gewissen vereinbaren? Es ist ganz wunderbar, wenn auch oft traurig und erschütternd, zu sehen, auf welche Art die Autorin mit diesem Thema umgeht. Wieder einmal konnte ich auch so ganz nebenbei viele Lücken bezüglich der italienischen Geschichte schließen. Muss ich doch offen zugegeben, dass mir selbst der Begriff Faschist nicht wirklich klar war. Lange rätselte ich, wie das Buch wohl enden wird. Wird es einen Rundumschlag mit Happy Ends geben? Wie könnte man das lösen, ohne ins Kitschige abzudriften? Ihr, die ihr das Buch vielleicht noch nicht gelesen habt, dürft euch freuen. Mir hat Nicoletta Gänsehautfeeling beschafft und ich habe das Buch ganz gerührt zugeklappt.

Veröffentlicht am 01.03.2019

In den Zeiten des Hundertjährigen Krieges ...

Der Bogenschütze
0

Wer den Namen Bernard Cornwell liest, vor dessen Augen spielen sich sicherlich augenblicklich Kampfszenen vergangener Zeiten ab. Ritter in schweren Rüstungen, mit Schwerter, Armbrüsten und wie in diesem ...

Wer den Namen Bernard Cornwell liest, vor dessen Augen spielen sich sicherlich augenblicklich Kampfszenen vergangener Zeiten ab. Ritter in schweren Rüstungen, mit Schwerter, Armbrüsten und wie in diesem Fall Pfeil und Bogen. Und damit liegt man dann auch gar nicht so verkehrt, denn genauso ist es auch bei diesem Hörbuch. Obwohl das eigentlich sonst gar nicht so mein Metier ist, hat mit dieser Roman total in seinen Bann gezogen. Ich bin ganz begeistert, wie man als Autor – ohne Soundeffekte als Hilfsmittel – beim Hörer oder Leser ein derartiges Kopfkino produzieren kann. Mir war als hörte ich nur durch die wunderbare Stimme des Sprechers das Kampfgeschrei, das Säbelrasseln und das Sirren der Pfeile in der Luft, die zu zehntausenden verschossen wurden. Zehntausende handgemachte Pfeile, das muss man sich mal vor Augen führen! Unser Protagonist, der um ein Haar Priester geworden wäre, begibt sich auf die Suche nach dem heiligen Gral und verliert dabei mehr als einmal um ein Haar sein Leben. Es macht Spaß, ihn in seinen Aufgaben wachsen zu sehen. Er beweist viel Mut und auch sein ausgeprägter Beschützerinstinkt lässt schließlich das Herz einer ganz besonderen Frau schmelzen, die stolz von sich behauptet: „Ich bin die Frau eines Bogenschützen.“
Am Ende des Hörbuchs blieben noch viele Fragen offen und viele Abenteuer nicht erlebt, so dass ich froh war bei meiner Internetrecherche zu entdecken, dass „Der Bogenschütze“ der Auftakt zu einer Trilogie ist, die sogar schon fertig geschrieben ist. Hier werde ich mir die nächsten beiden Teile schnell besorgen und wieder losziehen mit Thomas von Hookton und seinen Kameraden …

Veröffentlicht am 01.03.2019

Wer kann so kaltblütig und berechnend sein?

Teuflisches Spiel
0

Viel zu lange habe ich mit dem Weiterhören dieser tollen Krimireihe gewartet aber ich habe sofort wieder in die Geschichte um Polizeichefin Kate Burkholder, die in ihren jungen Jahren aus der amischen ...

Viel zu lange habe ich mit dem Weiterhören dieser tollen Krimireihe gewartet aber ich habe sofort wieder in die Geschichte um Polizeichefin Kate Burkholder, die in ihren jungen Jahren aus der amischen Gemeinde ausgestiegen ist., reingefunden. Aber genau weil sie früher nach dem amischen Glauben gelebt hat, kann sie sich so gut in die Menschen der Gemeinde reindenken, wenn sie von ihnen auch eher ablehnend und misstrauisch behandelt wird. Auch bei diesem traurigen dreifach Mord taucht sie tief in die Materie ein. Ihre ehemals beste Freundin verliert mit einem Schlag zwei ihrer drei Kinder und ihren Mann. Geschickt versteht es die Autorin Linda Castillo den Zuhörer auf immer wieder neue falsche Fährten zu locken, um am Schluss mit einer schockierenden Aufklärung aufzutrumpfen.
Auch an Kates Privatleben dürfen wir wieder teilhaben und wollen sie schütteln, als sie sich wieder und wieder gegen ein Zusammenleben mit dem sympathischen FBI Ermittler John Tomasetti sträubt. Wie lange wird er sich noch in Geduld üben und Verständnis für ihr Zögern zeigen.
Den absoluten Vogel schießt natürlich die Sprecherin Tanja Geke ab, die Kate Burkholder vom ersten Tag an unter ihre Fittiche nimmt und ihr eine sagenhafte Stimme verleiht. Ich freue mich jetzt schon riesig aufs Weiterhören.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ich bin begeistert ...

Die verbotene Zeit
0

Monatshighlight! Nun sitze ich hier, ich sentimentales Menschlein, und habe Tränen in den Augen. Das ist mir schon eine Weile nicht mehr passiert! Bei diesem Buch stimmte aber auch wirklich alles. Auf ...

Monatshighlight! Nun sitze ich hier, ich sentimentales Menschlein, und habe Tränen in den Augen. Das ist mir schon eine Weile nicht mehr passiert! Bei diesem Buch stimmte aber auch wirklich alles. Auf eine unerhört mitreißende Weise entführt uns Claire Winter gleichzeitig ins Jahr 1975 nach Cornwall und in die 30er und 40er Jahre in Berlin. Sie beginnt ihren Roman mit einer verschwundenen Schwester und Clara, die nach einem Unfall große Gedächtnislücken aufweist. Verzweifelt versucht Clara die Lücken aufzufüllen und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei landet sie unweigerlich in einer geheimnisvollen Vergangenheit. „Alles schon x-mal dagewesen“ höre ich euch – die Leser meiner Rezension – sagen. Und ihr habt ja nicht unrecht. Doch während genau diese Kombination in vielen Romanen oft kitschig und überzogen daher kommt, schafft es die wunderbare Autorin uns eine spannende Reise antreten zu lassen, die mich voll in ihren Bann zog. Langsam, Stück für Stück, entblätterte sie für mich die Geschichte der beiden Kindheitsfreundinnen, die so unterschiedliche Voraussetzungen im Leben mitbrachten und sich dennoch ihr Leben lang liebten, wie nur Schwestern es können. „Die verbotene Zeit“ ist nach „Die Schwestern von Sherwood“ mein zweites Buch der Autorin. Von beiden Büchern bin ich begeistert und möchte unbedingte Leseempfehlungen aussprechen.