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Veröffentlicht am 26.05.2019

Eine Liebe in turbulenten Zeiten

Die Rose des Herzogs
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Marita Spang schafft es wieder einmal Geschichte lebendig werden zu lassen und einer recht unbekannten Frau ein Denkmal zu setzen. Wer mich kennt, der weiß, dass die Covergestaltung leider so überhaupt ...

Marita Spang schafft es wieder einmal Geschichte lebendig werden zu lassen und einer recht unbekannten Frau ein Denkmal zu setzen. Wer mich kennt, der weiß, dass die Covergestaltung leider so überhaupt nicht meins ist und eigentlich müsste der Verlag sich für dieses null-acht-fünfzehn-Cover bei der Autorin entschuldigen. Der Klappentext verrät schon relativ viel, allerdings lässt er auch einiges offen und der Ausgang ist recht ungewiss.
Die Französische Revolution war in der Schule bestimmt nicht mein Lieblingsthema, aber die Autorin schafft es die Sachverhalte und Begebenheiten gut in ihren Roman zu integrieren, ohne eine Geschichtsstunde abzuhalten, stehen doch die Personen, allen voran Charlotte im Mittelpunkt. Charlotte ist eine recht unbekannte historische Persönlichkeit, die durch die Autorin lebendig wird. Sie hat durchaus ihren eigenen Kopf und tut was sie willl, indem sie sich über die Konventionen und Ansprüche ihrer Zeit hinwegsetzt. Louis-Antoine, ihr männlicher Gegenpart, ist hin und hergerissen zwischen Pflichterfüllung, seiner Familie, seiner Aufgabe und seiner Liebe. Spannungen, Probleme, Intrigen sind hier vorprogrammiert.
Eine Lieblingsfigur hatte ich in diesem Roman nicht, was aber dem Lesefluss oder auch der Spannung keinen Abbruch tat.
Erzählerich beweist Marita Spang wieder einmal warum sie eine sehr gute Autorin ist. Es wird einfach nicht langweilig, die Rückblenden beleben die Story und die Gegenwart nimmt den geringsten Teil des Romans ein. Aber auch die Dialoge und andere stilistische Elemente setzt die Autorin gekonnt ein. Zudem schafft sie eine einzigartige Atmosphäre, die uns in die Zeit der Französischen Revolution hineinversetzt. Eine gute zeitliche Orientierung wird durch die verschiedenen Teile des Buches geschaffen, sowie durch die Orts- und Zeitangaben vor den jeweiligen Kapiteln. Über 600 Seiten fliegen, wenn man erst einmal die Zeit gefunden hat, einfach so dahin und es macht Spaß die Figuren auf ihrem Weg zu begleiten. Ein steiniger Weg, der berührt und nachdenklich macht und trotz allem hoffungsvoll stimmt.
Abgerundet wird der Roman durch historische Karten, einem ausführlichen Personenregister (welches bei der Vielzahl der Personen sehr nützlich ist), eine Zeittafel, ein Verzeichnis der Orte, ein Glossar und ein Nachwort bzgl. Wahrheit und Fiktion runden den Roman in wunderbarer Weise ab.
Ich bedanke mich sehr bei Marita Spang für die gelungene Unterhaltung (und ihre Geduld) sowie dem Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.
Mit Spannung erwarte ich den neuen Roman von Marita Spang und freue mich darauf, welches Juwel sie wieder für uns Leser ausgegraben hat.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Bewegender zweiter Teil

Die Stimmlosen
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Melanie Metzenthin hat wieder ein sehr berührendes Buch geschrieben, welches noch lange nachhallt und zum Nachdenken anregt.
Das Cover passt sehr gut zum ersten Teil „Im Lautlosen“, welches ich auch sehr ...

Melanie Metzenthin hat wieder ein sehr berührendes Buch geschrieben, welches noch lange nachhallt und zum Nachdenken anregt.
Das Cover passt sehr gut zum ersten Teil „Im Lautlosen“, welches ich auch sehr gerne gelesen habe, „Die Stimmlosen“ ist somit die Fortsetzung. Der Klappentext beschreibt sehr gut den Inhalt, ohne zu viel zu verraten. Mir ist es sehr schnell gelungen mich wieder in die Geschichte einzufinden. Die Autorin schafft es sehr gut die verschiedenen Protagonisten lebensnah und authentisch zu gestalten. Einige Personen wachsen einem richtig ans Herz und man fiebert mit ihnen mit. Mir ging dies bei Paula so, sie ist für mich eine unsagbar starke Frau, die alles für ihre Familie und ihre Liebsten tun würde. Dabei ist sie aber rational genug „vernünftige“ Entscheidungen zu treffen, um das Leben aller zu erleichtern.
Fritz hingegen ist meine männliche Lieblingsfigur, sein Optimismus und seine Träume sollten beispielhaft für alle Menschen in schwierigen Zeiten sein. Als Nebenfigur hat mir Arthur sehr gefallen, der im Laufe der Geschichte eine kleine Wandlung durchmacht und meiner Meinung nach authentischer wird.
Die Spannung des Romans wird einmal aus dem Prozess um Krüger gespeist, aber für mich war es vielmehr, wie es mit dieser Familie weitergeht. Ich finde diese Zeit so spannend und dabei besonders den Ärzten über die Schulter zu schauen, wie sie unter den widrigsten Bedingungen ihre Arbeit machen. Der Aufbau des Romans ist chronologisch und wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Für mich waren die kurzen Kapitel sehr angenehm und flüssig zu lesen, welches den Spaß an dem Buch noch erhöht hat, weil die Seiten einfach so dahinflogen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf einen neuen Roman von Melanie Metzenthin und kann auch für ihr neustes Werk, sowie für ihre Vorgänger schon geschehen, nur eine volle Leseempfehlung aussprechen. Ich möchte die Autorin ermutigen diesen Weg weiterzugehen, denn ich mag Romane mit einer tiefergehenden Botschaft. Den Optimismus, die Zuversichtlichkeit und die Träume von Richard, Paula, Fritz & Co wünsche ich aus ganzem Herzen auch den Menschen in unserer heutigen Gesellschaft!
Herzlichen Dank an Melanie Metzenthin für dieses besondere Leseerlebnis. NetGalleyDeutschland für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Ein historischer Schauerroman oder doch ein historischer Roman mit Schauerelementen

Die Melodie der Schatten
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Einen Roman den man so schnell nicht vergisst. Aber ich muss gestehen, es brauchte ein wenig bis mich dieser Roman gepackt hatte, denn zuerst erkannte ich eine meiner Lieblingsautorinnen ganz und gar nicht ...

Einen Roman den man so schnell nicht vergisst. Aber ich muss gestehen, es brauchte ein wenig bis mich dieser Roman gepackt hatte, denn zuerst erkannte ich eine meiner Lieblingsautorinnen ganz und gar nicht in diesem Buch.
Das Cover ist toll, stimmungsvoll und gleichzeitig geheimnisvoll. Gleichzeitig als bekannt und dennoch ungewöhnlich durch die düstere Farbgebung. Eigentlich würde man diese Farbgebung eher bei einem Kriminalroman oder Thriller erwarten, aber nicht bei einem Roman von Maria W. Peter. Der Klappentext fasst die wichtigsten Ereignisse zusammen und stellt die Hauptfigur in den Mittelpunkt.
Der Handlung ist nichts mehr hinzuzufügen ohne die Spannung zu nehmen. Auch warnt die Autorin zu Beginn ihres Nachworts davor, dasselbige zuerst zu lesen, um sich nicht den Spaß am Lesen zu verderben. Fiona steht unumstritten im Mittelpunkt des Geschehens, sie ist diejenige, die wir Leser begleiten, im Laufe des Romans kristallisiert sich zwar immer mehr eine zweite Figur in Person von Aidan heraus. Auch spielen einige Nebencharaktere einige wichtige Rollen, so z.B. die Köchin des Herrenhauses oder auch der Stallbursche.
Insgesamt wird der Roman chronologisch erzählt, wobei die Autorin stark mit verschiedenen Stilmitteln arbeitet. Im ersten Teil des Romans konnten mich diese leider nicht überzeugen, dafür haben mich der weitere Teil dann aber mit dem Roman und auch der Handlung überzeugt, die ich durchweg als sehr gelungen empfunden habe. Die Spannung, welche erzeugt wird, ist bis zum Ende hin gut dosiert und hält den Leser bei der Stange. Dieser Roman ist anders als die Romane von Maria W. Peter, die ich bisher gelesen habe, wobei hier eine Vorliebe für Schauerromane sicherlich von Vorteil ist. Ein historischer Roman mit Gruselelementen hatte ich schlichtweg einfach noch nicht gelesen, somit hat die Autorin für mich etwas Einzigartiges geschaffen. Sie hat mich überrascht und am Anfang ein klein wenig verstört. Aber dieses Experiment ist geglückt, denn zum Schluss hin schafft sie es wieder einmal sehr gelungen alle losen Fäden zu verweben und ein sehr stimmungsvolles Bild zu hinterlassen, welches rückblickend begeistert.
Der Schreibstil der Autorin ist vor allen Dingen im zweiten Buch wie eh und je sehr gut zu lesen und die Seiten fliegen so dahin, sodass die anfänglichen Schwierigkeiten wie verflogen sind. Durchhalten wird also auf der ganzen Linie belohnt.
Ein Roman nicht nur für die Fans von historischen Romanen, sondern auch für solche, die der Schauerliteratur zugetan sind oder für Leser die sich gerne an ungewöhnliche Bücher wagen. Zwar ist Fiona die unumstrittene Hauptfigur, aber dennoch glaube ich das dieser Roman auch sehr gut für Männer lesbar ist.
Ein wirklich außergewöhnlicher Roman, der mich letztendlich begeistert hat und den ich nur wärmsten empfehlen kann.
Ich bedanke mich bei Maria W. Peter für dieses außergewöhnliche Buch und bei dem Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Es geht weiter...

Eine neue Zeit
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Fortsetzung des Romans „Die ferne Hoffnung“ (Februar 2018 Tinte & Feder).
Der Wiedererkennungseffekt für die beiden Cover ist gegeben, zudem finde ich die Farbgestaltung diesmal besser gelungen. Es wird ...

Fortsetzung des Romans „Die ferne Hoffnung“ (Februar 2018 Tinte & Feder).
Der Wiedererkennungseffekt für die beiden Cover ist gegeben, zudem finde ich die Farbgestaltung diesmal besser gelungen. Es wird schon durch das Cover klar, dass wieder Luise im Mittelpunkt des Geschehens steht. Der Klappentext verspricht wieder sehr viel Spannung, nimmt aber gleichzeitig auch schon wieder viel vorweg, dies tut aber Gott sei Dank der Geschichte als solche keinen Abbruch. Luise arbeitet nun mit ihrem Vater im Kontor und trägt somit aktiv zum Erfolg der Familie Hansen bei. Aber es geht auch in diesem Roman um die gesellschaftliche Anerkennung und Heiratspolitik. Die Handlungsorte sind diesmal auf Hamburg und Wien beschränkt, von Zeit zu Zeit treffen nur ein paar Briefe von der Plantage ein. Aber kann man wirklich so einfach die Vergangenheit hinter sich lassen?
Das Schicksal der Personen ist es auch diesmal was den Leser berührt, man fiebert mit und ergreift automatisch Partei für die eine oder andere Seite. Alle kleinen Geschichten des Romans haben eines gemeinsam, es geht um die Erfüllung von Träumen und Sehnsüchten. Doch wem wird es gelingen?
Das Vorwissen aus Band eins ist sicherlich von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig.
Auch diesmal schafft die Autorin es den Leser konstant zu begeistern, die chronologische Reihenfolge mit den unterschiedlichen Schauplätzen gibt dabei eine guten Orientierung, sodass man sich trotz der vielen handelnden Figuren gut zurecht findet. Der Schreibstil ist wie von der Autorin gewohnt leicht zu lesen und besticht vor allen Dingen durch die vielen Dialoge und wenigen Beschreibungen. Klar ist auch, dass der Roman wieder offen endet und so eine Brücke zum dritten Band (Das bedrohte Glück, April 2019, Tinte & Feder) schlägt.
Zielgruppe dieses Romans ist in erster Linie mit Sicherheit wieder die weibliche Fangemeinde der Autorin, Männer werden aufgrund der wenigen männlichen Personen recht wenig Identifikationspunkte finden. Eine grundsolide Geschichte die mir gefallen hat und die Spaß auf den dritten Teil aufrechterhält. Mit Sicherheit nicht der ganz große Wurf, aber ein kurzweiliger Roman für „Zwischendurch“ und so etwas braucht man ab und zu ja auch mal.
Ich bedanke mich bei NatGalley Deutschland für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.


Veröffentlicht am 10.03.2019

Irland und die Liebe

Wo mein Herz dich findet
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Kathryn Taylor hat wieder einmal einen Roman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ich liebe ihre Romane einfach, sie lassen einen so wunderbar von der großen Liebe ...

Kathryn Taylor hat wieder einmal einen Roman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ich liebe ihre Romane einfach, sie lassen einen so wunderbar von der großen Liebe träumen.
Das Cover passt ganz wunderbar zu dem Vorgänger-Roman „Wildblumensommer“, sodass der Wiedererkennungseffekt absolut gegeben ist. Der Klappentext ist gut gewählt und macht schon die Spannung deutlich, welches Geheimnis hindert die beiden Liebenden zueinander zu finden. Die Story ist schnell erzählt, Cara verliebt sich in Liam und Liam in Cara, doch ein dunkles Kapitel in seiner Vergangenheit überschattet ihre Liebe. Aber da ist auch noch Caras Bruder Patrick, der kurz vor seiner Hochzeit mit Isabel steht; sowie die junge Amy mit ihrem Sohn Charlie, die auf Caras Hilfe hoffen kann, als sie aufgrund von Charlies Erkrankung ihren Job verliert und erst einmal bei Caras und Patricks Eltern im Hotel helfen soll.
Die Figuren sind äußerst sympathisch gezeichnet, sie haben Stärken, aber auch Schwächen, die insgesamte Darstellung ist eher positiv angesetzt. Es gibt lediglich zwei Figuren, die sich im Laufe des Romans zu den „Bösewichten“ entwickeln, aufgrund der Spannung möchte ich diese Information aber nicht vorwegnehmen. Der Roman wird chronologisch erzählt und beschreibt einen eher kurzen Zeitraum, lediglich vor den letzten Kapiteln ist ein größerer Zeitsprung anzusiedeln. Ungefähr ab der Hälfte des Romans war mir klar, was das Geheimnis ist und wie dieser Roman auf den beiden Erzählsträngen ausgehen wird. Diese Vorahnung hat aber meine Lesefreude in keinster Weise getrübt. Die Autorin schafft es mit einer Leichtigkeit die Leserinnen zu fesseln und mit zu nehmen auf dieser romantischen Reise. Der Roman besticht vor allen Dingen durch seine guten Dialoge, beschreibende Elemente findet man eher selten in dem Roman, vor Augen hatte ich allerdings eine Kulisse, wie wir sie aus den Pilcher-Filmen kennen.
Dieser Liebesroman liefert gute Unterhaltung ab und beschert ein paar unbeschwerte romantische Lesestunden. Der Roman ist mit Sicherheit keine große Literatur, aber ganz wunderbar fürs Herz zum Träumen für Verliebte und Liebende.
Ich werde sicherlich auch beim nächsten Roman von Kathryn Taylor wieder zugreifen, denn bisher hat diese Autorin mich mit ihren Romanen auch um „Daringham Hall“ nicht enttäuscht, sodass ich beim nächsten Anflug von Sentimentalität und Herzschmerz wieder sicher gerne zu ihren Büchern greife.
Vielen Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und Kathryn Taylor für diese wunderbare Liebesgeschichte.