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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Eine liebenswert chaotische Suche nach dem Glück

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Juli hat ihr sicheres, normales aber langweiliges Leben in Hamburg hingeschmissen und ist nach La Palma geflüchtet. Hier sucht sie nach dem Glück und sich selbst. Dabei läuft nicht immer alles glatt, aber ...

Juli hat ihr sicheres, normales aber langweiliges Leben in Hamburg hingeschmissen und ist nach La Palma geflüchtet. Hier sucht sie nach dem Glück und sich selbst. Dabei läuft nicht immer alles glatt, aber nach und nach entdeckt Juli was sie wirklich gut kann und was sie glücklich macht.

Das Buch ist sehr lustig, so dass man herzhaft lachen kann, aber nie albern. Was anfangs wie ein locker lustiger Urlaubsroman daherkommt, entpuppt sich im zweiten Drittel doch als tiefgründiger Roman, der mit vielen wunderbaren Weisheiten und Zitaten gespickt ist.

Durch den tollen Schreibstil von Kristina Günak war ich sofort mitten im Geschehen und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Ich fühlte mich direkt auf die sonnige kanarische Insel versetzt und habe mich gleich mit den vielen eigentümlichen aber liebenswerten Charaktere wohl gefühlt. Diese werden so charmant beschrieben, dass man sie einfach mögen muss.

Juli ist chaotisch, lustig, sehr empathisch und absolut liebenswert. Durch ein Ereignis in ihrer Vergangenheit, sie nennt es den Tag X, hat sie ihr sicheres, normales Leben in Hamburg hingeschmissen und ist nach La Palma geflüchtet. Hier sucht sie nach sich selbst und dem Glück.

Dabei trifft sie auch auf Quinn. Er ist das völlige Gegenteil von Juli - sehr organisiert, ein Arbeitstier, wirkt eher kühl und lässt keine Gefühle durchblicken. Andererseits scheut er sich nicht Verantwortung zu übernehmen und ist immer für Juli da, insbesondere wenn es schwierig wird.

Fazit:
Für mich eine klare Leseempfehlung, das Buch hat alles was ich mir wünsche: sympathische Charaktere, ein Geheimnis welches man unbedingt lüften möchte (wozu man sich aber bis zum Schluss gedulden muss), einen traumhaften Schauplatz, viele Passagen um herzhaft zu lachen und eine romantische Liebesgeschichte. Einziger Kritikpunkt für mich ist, dass die Geschichte einfach zu kurz ist. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Humor
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.04.2019

So soll ein guter Krimi sein

Dünengeister
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Die Familie Melander ist eine hoch angesehene wohlhabende Familie, die schon seit Generationen auf Sylt residiert. Als auf dem Grundstück der Familie zwei Leichen gefunden werden und es auch im Umfeld ...

Die Familie Melander ist eine hoch angesehene wohlhabende Familie, die schon seit Generationen auf Sylt residiert. Als auf dem Grundstück der Familie zwei Leichen gefunden werden und es auch im Umfeld der Familie zu mehreren Todesfällen kommt, nehmen John Benthien und sein Team die Ermittlungen auf. Schnell merken sie, dass hinter der perfekten Fassade der Familie Melander einiges im Argen liegt.

Mit Dünengeister schickt Nina Ohlandt ihren Kommissar John Benthien zum sechsten Mal auf Mördersuche. Auch wenn es für mich der erste Roman dieser Reihe war, hatte ich keine Probleme in der Geschichte anzukommen. Neueinsteiger werden wunderbar abgeholt und Bezüge zu vorhergehenden Büchern werden so gut erklärt, dass ich mich zu keiner Zeit ausgeschlossen fühlte.

Nina Ohlandt beschreibt die Orte auf Sylt so liebevoll und detailliert, dass ich mich schnell an die Nordseeküste versetzt fühlte und bei mir ein tolles Urlaubsgefühl aufkam. Ansonsten hat der flüssige und spannende Schreibstil mich gleich gepackt und es viel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Besonders gut hat mir gefallen, dass in diesem Krimi zwar mehrere Morde geschehen, er aber zu keiner Zeit blutrünstig, eklig oder sehr nervenaufreibend ist. Nina Ohlandt zeigt, dass man auch gute Krimis schreiben kann, ohne Mord und Gewalt bis ins kleinste Detail zu beschreiben.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Die Kommissare, die die Mordfälle mit spannender Ermittlungsarbeit und einer guten Portion Humor lösen, waren mir unheimlich sympathisch. Auch die kurzen Einblicke in ihr Privatleben, haben sie sehr menschlich und realistisch wirken lassen.

Auf der anderen Seite die Familie Melander. Viele sehr unterschiedliche Personen, bei denen man schon mal den Überblick verlieren kann. Hier hat mir das Personenverzeichnis am Ende des Buches sehr weitergeholfen. Jeder Charakter hat eine eigene interessante – nicht immer sympathische – Persönlichkeit und passt gut in die Geschichte.

Bis zum Ende des Romans hatte ich keine Ahnung, wer nun der Mörder sein könnte, bzw. ich hatte viele Personen immer mal wieder in Verdacht. Die Entlarvung des Mörders ist der spektakuläre Höhepunkt der Geschichte, sehr überraschend und wirklich toll gemacht.

Fazit:
Für mich war dies der erste Roman mit John Benthien, aber mit Sicherheit nicht der letzte. Ich habe mitgefiebert und geraten, wie die Auflösung sein könnte und wurde am Ende noch überrascht. Genau so sollte ein guter Krimi sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 27.01.2019

Atemlose Spannung bis zum Schluss

Totwasser
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Die Anwältin Dr. Linn Geller muss nach einem schweren Unfall komplett neu anfangen und übernimmt als Pflichtverteidigerin das Mandat für das Topmodel Grace Riccardi. Obwohl Grace gesteht, ihren Ehemann ...


Die Anwältin Dr. Linn Geller muss nach einem schweren Unfall komplett neu anfangen und übernimmt als Pflichtverteidigerin das Mandat für das Topmodel Grace Riccardi. Obwohl Grace gesteht, ihren Ehemann umgebracht zu haben, glaubt Linn nicht an ihre Schuld und beginnt Nachforschungen anzustellen. Als immer mehr Ungereimtheiten auftauchen gerät auch Linn in Lebensgefahr.

Linn Geller ist eine absolut sympathische Hauptfigur. Nach einem schweren Unfall ist sie durch eine Narbe im Gesicht und ein kaputtes Bein gezeichnet und kann auch psychisch nur schwer wieder in den Alltag finden. Aber sie ist auch eine Kämpferin und im Laufe der Geschichte bekommt man einen guten Eindruck von der erfolgreichen Anwältin, die Linn vor ihrem Unfall war. Zusammen mit dem leicht verschrobenen aber absolut liebenswürdigen Götz baut sie sich eine eigene Kanzlei und ein neues Leben auf. Linn ist hartnäckig und unbequem, sie hört auf ihr Gefühl, auch wenn sie dieses zwischendurch immer wieder anzweifelt. So gelingt es ihr am Ende auch die Wahrheit herauszufinden, die ihr zunächst niemand glauben will und die sie selbst in tödliche Gefahr bringt.

Julia Hofelichs Schreibstil hat mich schnell gefangen genommen und ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen. Er war unglaublich spannend und immer wenn ich das Gefühl hatte, so ist es, gab es wieder eine erstaunliche Wendung. Bis zum Schluss war ich nicht sicher, wie die Wahrheit aussieht. Für mich ist der Roman gut durchdacht, es bleiben keine Fragen offen und auch die Nebenfiguren wurden wunderbar dargestellt.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall von Linn Geller und hoffe, dass sie dann auch privat ihr Glück finden wird.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Ein toller Roman über eine starke Frau

Ein ungezähmtes Mädchen
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Beatrice Löwenström ist eine junge, unerfahrene und eigenwillige Frau. Als sie auf Seth trifft ist sie von diesem charismatischen und unangepassten Mann fasziniert. Schnell merken Beide, dass sie zueinander ...

Beatrice Löwenström ist eine junge, unerfahrene und eigenwillige Frau. Als sie auf Seth trifft ist sie von diesem charismatischen und unangepassten Mann fasziniert. Schnell merken Beide, dass sie zueinander gehören. Allerdings ist Beatrice bereits ohne ihr Wissen dem unsympathischen und gewalttätigen Grafen Rosenschöld versprochen. Kann es für die zwei Liebenden ein Happy End geben?


Simona Ahrnstedt hat einen berauschenden historischen Liebesroman geschrieben, der den Leser in seinen Bann schlägt. Durch den guten Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin und die Spannung lässt durch viele Verwicklungen und Schicksalsfügungen nie nach.

Beatrice ist eine sehr sympathische junge Frau, die bisher im Haus ihres Onkels nicht viel Freude erleben durfte. Immer muss sie sich anpassen und darf keine eigene Meinung haben. Dies änderst sich als sie Seth trifft. Sie ist fasziniert von diesem geheimnisvollen Mann und verliebt sich in ihn. Da ihr Onkel sie aber bereits an den alten Grafen Rosenschöld "verkauft" hat, gibt es keine Zukunft mit Seth. Auch wenn Beatrice immer wieder versucht ihre eigenen Wünsche durchzusetzen und ihre Würde zu behalten, muss sie einen langen, schmerzhaften Weg gehen, um am Ende glücklich zu werden.

Die Charaktere werden hier von Simona Ahrnstedt wunderbar beschrieben, so dass man sie lieben und hassen lernt, mit ihnen liebt und leidet.

Mit dem Ende des Romans bin ich sehr zufrieden. Nicht nur löst sich alles zum Guten auf, sondern auch die Nebenfiguren werden nicht vergessen und können in eine ihrem Charakter entsprechende Zukunft blicken.


Fazit:

Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, den Weg dieser bemerkenswerten Frau mitzuverfolgen. Mit jeder Seite habe ich gehofft, dass nun doch noch alles gut wird - und dann kam wieder ein Schicksalsschlag. Manchmal war es so spannend, dass ich das Buch über Stunden nicht aus der Hand legen konnte.

Das Buch ist auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung und sollte in keinem Urlaubskoffer fehlen.

Veröffentlicht am 20.03.2024

Fünf Tage, die dem Leben eine neue Richtung geben können

Fünf Tage in Florenz
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Maddie reist mit ihrem Verlobten Nick nach Florenz, um dort seine Familie kennenzulernen. Ganze fünf Tage werden sie dort verbringen und Maddie freut sich sehr darauf, diese Stadt zu entdecken und endlich ...

Maddie reist mit ihrem Verlobten Nick nach Florenz, um dort seine Familie kennenzulernen. Ganze fünf Tage werden sie dort verbringen und Maddie freut sich sehr darauf, diese Stadt zu entdecken und endlich Teil einer neuen Familie zu werden. Doch leider kommt alles anders als erwartet und Maddie muss sich immer mehr fragen, wie sie ihr Leben leben will. Als dann noch ihr Ex-Freund unerwartet im gleichen Hotel auftaucht ist das Chaos komplett und Maddie steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens.

Der neue Roman von Lorraine Brown lässt sich wunderbar lesen, die Seiten fliegen nur so dahin und die Geschichte verzaubert den Leser mit italienischem dolce vita. Schnell taucht man in die wunderschöne Stadt Florenz ein und sieht die beschriebenen Orte vor sich. Besonders gut haben mir der Humor und die Ironie gefallen, die in den Gedanken der Protagonistin allgegenwärtig sind.
Die Kapitel selbst sind recht kurz gehalten und wechseln immer mal wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit, so dass man Maddies Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen kann.

Maddie selbst ist mir sehr sympathisch, obwohl sie mir auch oft zu angepasst und rücksichtsvoll ist. Manchmal hätte ich sie gern ein wenig geschubst, damit sie endlich den Mund aufmacht und für ihre Wünsche einsteht. Aber nach und nach wird sie selbstbewusster und erkennt, was sie vom Leben wirklich will. Dabei bleibt sie aber rücksichtsvoll und respektvoll ihren Mitmenschen gegenüber. Ich habe gern mit Maddie gelitten und gezweifelt und habe mich am Ende sehr gefreut, dass sie endlich die für sie richtigen Entscheidungen trifft.
Nick, der zuerst wie ein Traummann wirkt, entpuppt sich immer mehr als Muttersöhnchen und verliert schnell alle Sympathiepunkte. Ganz im Gegensatz zu seiner Tochter Daisy, die mir mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen ist und letztendlich die einzig sympathische Person in Nicks Familie ist. Nicks Mutter und seine Ex-Frau bedienen jedes Klischee und verhalten sich so unmöglich, dass es manchmal schon amüsant ist – wenn man selbst nicht das Ziel ihrer Gemeinheiten ist.
Aiden wirkt zunächst unnahbar und rätselhaft. Nach und nach erfährt man aber durch die Rückblenden mehr über die Beziehung zwischen ihm und Maddie, wobei der Trennungsgrund lange unklar bleibt. Im Gegensatz zu Nick wurde mir Aiden mit jeder Szene in der Geschichte sympathischer und ich habe mich sehr gefreut, dass er hier wieder in Maddies Leben aufgetaucht ist und sie daran erinnert, wie sie früher war.

Fazit:
Wer einen tiefgründigen Roman erwartet oder alle Handlungen und Gedanken hinterfragt, ist hier fehl am Platz. Fünf Tage in Florenz ist ein lockerer Sommerroman, perfekt geeignet für entspannte Urlaubsstunden im Süden. Ich habe ihn gern gelesen und mich gut amüsiert.

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