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Veröffentlicht am 04.01.2021

Herzerwärmende Liebesgeschichte für kalte Winterabende

Lynnwood Falls – Und dann kamst du
2

Annabella ist verzweifelt. Wie es aussieht wird sie ihr Cafe, welches sie mit großer Leidenschaft betreibt, bald schließen müssen. Ihre einzige Chance ist die Unterstützung durch Anwalt Will. Leider ist ...

Annabella ist verzweifelt. Wie es aussieht wird sie ihr Cafe, welches sie mit großer Leidenschaft betreibt, bald schließen müssen. Ihre einzige Chance ist die Unterstützung durch Anwalt Will. Leider ist Annabella auf ihn gar nicht gut zu sprechen, seit er sie beim Abschlussball ohne jede Erklärung sitzengelassen hat. Als sie erfährt, was damals wirklich geschehen ist, sieht sie Will in einem anderen Licht und muss sich eingestehen, dass ihre Gefühle für ihn immer stärker werden. Leider scheint Will an keiner festen Beziehung interessiert zu sein.

„Lynwood Falls – und dann kamst Du“ ist der zweite Teil einer Reihe, die im zauberhaften kleinen Ort Lynwood Falls in Maine, USA spielt. Der Roman ist allerdings unabhängig vom ersten Buch („Lynwood Falls – Sommer der Liebe“) lesbar. Ich habe den ersten Band (noch) nicht gelesen und konnte mich trotzdem wunderbar in die Geschichte einfinden. Während des Romans wird abwechselnd aus der Perspektive von Annalena und Will erzählt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, da ich so Einblicke in das Leben und Fühlen beider Charaktere bekam. Die Perspektivwechsel waren für mich immer stimmig und rund.

Helen Paris schreibt flüssig und anschaulich, so dass ich schon nach wenigen Seiten die tiefverschneite Winterlandschaft von Lynwood Falls vor mir sehen konnte. Am liebsten hätte ich mich auch gleich mit einem Buch in Annabellas gemütlichem Café ans Fenster gesetzt und bei einem Weihnachtstee den Schneeflocken beim Tanzen zugeschaut.

Die Charaktere in diesem Buch sind anschaulich und liebevoll beschrieben. Allerdings waren es mir manchmal zu viele Personen, so dass ich erstmal kurz innehalten und in meinem Kopf sortieren musste, wer nun wohin gehört. Das hat aber mein Lesevergnügen und die romantische Stimmung während des Lesens nicht getrübt.

Annabella mochte ich von der ersten Seite an. Sie hat es momentan nicht leicht, erst stirbt ihre Mutter und jetzt kommen noch die Problem mit dem Café hinzu. Dass ausgerechnet Will der einzige zu sein scheint, der ihr helfen kann, macht es nicht leichter. Aber sie gibt nicht auf und kämpft für ihren Traum. Dabei ist sie immer freundlich und hilfsbereit, ohne an sich zu denken. Für mich waren ihre Handlungen und Gedanken immer passend und sehr realistisch. Nur zu gern würde ich bei ihr im Café sitzen, die herzliche Atmosphäre in mich aufnehmen und mich verwöhnen lassen.

Will hat mich fasziniert und ich habe mich lange gefragt, was er wohl erlebt hat, dass ihn zu diesem ambivalenten Menschen gemacht hat. Auf der einen Seite ist er unglaublich hilfsbereit und setzt sich selbstlos für andere ein - auf der anderen Seite lässt er niemanden an sich ran und sucht bei Frauen nur unverbindliche kurze Abenteuer. Will ist ein durch und durch guter Mensch und ich habe mir so sehr für ihn gewünscht, dass er es schafft, seine Vorbehalte zu überwinden und Annabella eine Chance zu geben.

Auch viele anderen Bewohner von Lynwood Falls, insbesondere der engere Freundeskreis von Annabella und Will sind sehr individuell und sympathisch beschrieben, so dass ich sie beim Lesen direkt vor mir sehen konnte. Ich hoffe, dass sich hier noch viele weitere Liebesgeschichten ergeben, die dann für wunderbare Fortsetzungen der Reihe sorgen könnten.

FAZIT:
„Lynwood Falls – und dann kamst Du“ ist der perfekte Vorweihnachtsroman für romantische Lesestunden auf dem Sofa. Wer romantische Liebesgeschichten mit absolut sympathischen Charakteren, gewürzt mit etwas Dramatik und Spannung mag, wird Lynwood Falls lieben. Eine klare Leseempfehlung von mir!
Da mir die Geschichte so gut gefallen hat, habe ich mir auch gleich den ersten Band gekauft, um sofort weiterlesen zu können…

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.04.2020

Spannende Mördersuche auf Sylt

Schweigende See
3

Eine verbrannte Leiche am Strand von Sylt gibt John Benthien und seinem Team Rätsel auf. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und landen immer wieder in einer Sackgasse, bis die Kommissare in der ...

Eine verbrannte Leiche am Strand von Sylt gibt John Benthien und seinem Team Rätsel auf. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und landen immer wieder in einer Sackgasse, bis die Kommissare in der Vergangenheit des Opfers auf entscheidende Hinweise stoßen.

In ihrem siebten Fall ermitteln die sympathischen Kommissare wieder auf der wunderschönen Insel Sylt. Auch wenn ich alle Vorgänger bisher gelesen habe und mich immer wieder über dezente Bezüge zu den ersten sechs Bänden freue, finde ich es sehr gut, dass der Krimi auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann. Auch Neueinsteiger finden sich hier so schnell zurecht.

Wie immer entführt die Autorin Nina Ohlandt den Leser an die Nordsee und zaubert durch tolle Landschafts- und Personenbeschreibungen die perfekte Inselatmosphäre ins Wohnzimmer. Das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Immer wieder werden Tagebucheinträge aus den sechziger Jahren in die Kapitel eingeschoben, welche einen guten Eindruck vom damaligen Leben der Schreiberin vermitteln, aber auch nicht zu viel verraten, sondern im Gegenteil die Spannung noch erhöhen. Durch viele kleine Hinweise und teilweise undurchsichtige Personen wird der Leser oft auf falsche Fährten gelockt. Immer wieder habe ich an meiner jeweils aktuellen Theorie gezweifelt und sie wieder verworfen. Bis zum Ende konnte ich wunderbar miträtseln und mich dann doch noch von der Lösung überraschen lassen.

Da dies für mich bereits der siebte Band der Reihe war, habe ich mich sehr gefreut, die inzwischen liebgewonnenen Kommissare wiederzutreffen. Die Charaktere sind absolut liebenswert und von Nina Ohlandt mit all ihren Macken und Stärken so gut beschrieben, dass man sie direkt vor sich sieht. Es gefällt mir gut, dass auch immer wieder die private Seite der Kommissare erwähnt wird, so werden sie noch sympathischer und die Handlung realistischer. Aber auch alle anderen Personen, Verdächtige oder nur kurz auftauchende Nebenfiguren sind sehr lebendig und gut dargestellt.

Fazit:
Mir hat es wieder viel Spaß gemacht mit John Benthien und seinem Team den Mord auf Sylt aufzuklären. Das Buch war spannend bis zum Schluss und hat mir ein paar interessante Einblicke in die deutsche Geschichte der 60er Jahre verschafft. Für mich eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 27.01.2020

Eine Reise ins Paradies

Hier und Jetzt
1

Im malerischen Oberbayern, ganz in der Nähe des Starnberger Sees hat sich Peter Maffei sein persönliches Paradies geschaffen. Auf Gut Dietlhofen verwirklicht er seine Vision einer besseren und gerechteren ...

Im malerischen Oberbayern, ganz in der Nähe des Starnberger Sees hat sich Peter Maffei sein persönliches Paradies geschaffen. Auf Gut Dietlhofen verwirklicht er seine Vision einer besseren und gerechteren Welt. Mit „Hier und Jetzt“ nimmt er den Leser mit auf eine Reise zu diesem traumhaften Ort und zeichnet sein Bild von einer besseren Zukunft.

Das Hardcover Buch ist sehr schön und hochwertig gestaltet. Es enthält 12 Kapitel zu den unterschiedlichsten Themenbereichen und ist mit einem Lesebändchen versehen. Ein mehrseitiger farbiger Bildteil in der Buchmitte vermittelt dem Leser einen noch besseren Eindruck von Gut Dietlhofen.

Peter Maffay schreibt sehr flüssig und lebendig, so dass ich mit Freude in die Welt von Gut Dietlhofen eingetaucht bin und mir diesen Flecken Erde gut vorstellen konnte. Das Buch lässt sich gut und schnell lesen und enthält jede Menge tolle Aussagen.

Peter Maffay hat hier ein sehr persönliches Buch geschrieben, in dem er dem Leser seine Vision einer besseren Zukunft vorstellt. Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung seiner Kindheit in Siebenbürgen. Hierdurch werden viele seiner Ideen und Ansätze verständlich und ich konnte sie gut nachvollziehen.

Bisher kannte ich Peter Maffay nur als Musiker, in diesem Buch lernte ich dann den Menschen näher kennen. Peter Maffay hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und packt auch unangenehme oder unpopuläre Themen wie zum Beispiel Kirche oder Zuwanderung an. Seine Meinung hierzu begründet er für mich immer gut nachvollziehbar und so, dass ich ihr durchaus zustimmen kann.

Oft habe ich beim Lesen gedacht ,„na klar, der hat Recht!“. Wobei es hier gar nicht um hochtrabende Weisheiten ging, sondern um viele kleine Dinge, die jeder eigentlich schon weiß oder intuitiv spürt.

Fazit:
Ein sehr persönlicher Einblick in das Leben des Sängers der nie abgehoben sondern immer sehr menschlich und sympathisch rüber kommt. Es war schön dieses Buch zu lesen und ich bin dankbar für die vielen interessanten Denkansätze die mir hierdurch gegeben wurden. Es wäre toll, wenn jeder ein klein wenig von Gut Dietlhofen in seinen Alltag integrieren würde, dann wäre die Welt sicherlich schon ein ganzes Stück besser.

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  • Thema
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.12.2019

Spannend bis zum überraschenden Schluss

Nebeljagd
1

Zum zweiten Mal übernimmt Linn Geller die Pflichtverteidigung in einem scheinbar eindeutigen Fall. Jo Haug soll seine Pflegemutter kaltblütig ermordet haben. Auch ein bereits 20 Jahre alter Mordfall wird ...

Zum zweiten Mal übernimmt Linn Geller die Pflichtverteidigung in einem scheinbar eindeutigen Fall. Jo Haug soll seine Pflegemutter kaltblütig ermordet haben. Auch ein bereits 20 Jahre alter Mordfall wird ihm im Zuge der Untersuchungen zur Last gelegt. Alles spricht gegen Haug – aber er beteuert seine Unschuld. Wird es Linn gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen?

Auch in ihrem zweiten Fall beweist Linn Geller wieder viel Hartnäckigkeit, Gerechtigkeitssinn und Ausdauer. Mehr als einmal fragt sie sich, ob ihr Mandant wirklich unschuldig ist und ob sie das Mandat nicht besser niederlegen sollte.

Linn ist für mich eine sehr starke und sympathische Protagonistin, die sich nach einem schweren Unfall wieder ins Leben zurückgekämpft hat. Ich finde es toll, dass Julia Hofelich hier eine Hauptfigur geschaffen hat, die nicht perfekt ist, sich aber trotzdem nicht unterkriegen lässt.

Auch privat läuft es bei Linn leider alles andere als rund. Nicht ganz unschuldig ist hieran Harris, den man auch schon aus Band 1 der Reihe kennt. Auch die Freundschaft zu ihrem Kanzleipartner Götz wird auf eine harte Probe gestellt. Mehr möchte ich dazu aber an dieser Stelle nicht verraten. Ich finde dass diese privaten Geschichten, die in den Kriminalfall eingestreut werden, die Figuren noch lebendiger und realistischer machen. Positiv ist, dass dieser Privatgeschichte aber nie zu viel Raum gegeben wird, so dass immer noch der Krimi im Vordergrund steht.

Julia Hofelich schafft sehr individuelle Charaktere mit Schwächen und Fehlern und beschreibt diese so menschlich und detailliert, dass man sie sich wunderbar vorstellen kann. Auch die Schauplätze werden sehr anschaulich geschildert, so dass man sich schnell in ein kleines Dorf auf der schwäbischen Alb versetzt fühlt. Der spannende und flüssige Schreibstil der Autorin nimmt den Leser schnell gefangen und lässt ihn bis zur letzten Seite nicht mehr los.

Der zweite Fall von Linn Geller ist unabhängig von Band 1 (Totwasser) zu lesen. Allerdings gibt es ein paar Andeutungen und Nebenhandlungen die man leichter und besser einordnen kann, wenn man auch Band 1 der Reihe kennt – der übrigens auch absolut lesenswert ist!

Fazit:
Julia Hofelich ist mit Nebeljagd eine großartige Fortsetzung der Romanreihe um Linn Geller gelungen. Der Krimi verliert über die ganzen 398 Seiten nicht an Spannung und präsentiert dem Leser nur Häppchenweise die Wahrheit. Immer wieder wird man auf falsche Fährten gelockt und verdächtigt mal den einen und mal den anderen Charakter. Bis zum Schluss war die Lösung für mich nicht vorherzusehen und hat mich am Ende wieder einmal völlig überrascht. Insgesamt ein hervorragender Krimi, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Eine klare Leseempfehlung mit begeisterten fünf Sternen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2019

Spannende Geschichte mit offenem Ende

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
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Die junge Designerin Lexie wird beruflich nach Dunmore Castle geschickt. Vieles kommt ihr hier seltsam vertraut vor. Und warum sind einige Leute vor Ort ihr so feindlich gesinnt, obwohl sie noch nie hier ...

Die junge Designerin Lexie wird beruflich nach Dunmore Castle geschickt. Vieles kommt ihr hier seltsam vertraut vor. Und warum sind einige Leute vor Ort ihr so feindlich gesinnt, obwohl sie noch nie hier war - oder doch?
Alle hier scheinen mehr über Lexie und ihre Vergangenheit zu wissen, als sie selbst. Und was ist mit Grayson, der ihr hilft und sie unterstützt obwohl er ein Konkurrent ihres Chefs ist?


Dunmore Castle hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine - für mich - perfekte Mischung aus spannender Familien- und Liebesgeschichte. Der Schreibstil ist sehr mitreißend, so dass ich das Buch flüssig und schnell lesen konnte.

Lexie ist mir sehr sympathisch, wie sie versucht mehr über sich und ihre Familie zu erfahren und dabei immer wieder von einigen Einwohnern des Ortes behindert wird. Wer ist sie wirklich und warum verheimlichen ihr die Leute vor Ort so vieles? Leider werden diese Fragen wohl erst im zweiten Teil der Reihe aufgelöst, da dieser Teil ein offenes Ende hat. Das mag ich normalerweise nicht so gern, aber da der zweite Teil ja schon in Sicht ist, ist es okay.

Die Liebesgeschichte zwischen Lexie und Grayson gefällt mir auch sehr gut. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund (das ist eindeutig Lexies Suche nach ihrer Vergangenheit) aber ist immer gegenwärtig. Das Knistern zwischen den beiden Figuren ist deutlich zu spüren, aber aus die Zweifel und das Misstrauen.


Für mich ein toller Roman und ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil endlich lesen zu können.